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Das Buch Mormon und die BibelDer Wachtturm 1962 | 15. Juli
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übernimmt Jesu Äußerung in Lukas 12:22, obgleich behauptet wird, daß das Buch Alma bereits 74 Jahre vor der Geburt Jesu geschrieben worden sei. Die Worte, die Jesus nach Matthäus 16:19 zu Petrus spricht, sind gut bekannt: „Was irgend du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was irgend du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein.“ Sie erscheinen aber auch in Helaman 10:7: „Siehe, ich gebe dir die Macht, daß alles, was du auf Erden siegelst, auch im Himmel versiegelt sein soll, und alles, was du auf Erden lösest, soll auch im Himmel los sein.“ Diese Worte sollen dreiundzwanzig Jahre vor der Geburt Jesu geschrieben worden sein. Es ist außerdem interessant festzustellen, daß die Worte des Petrus in Apostelgeschichte 3:22-25, wo er von Jesus spricht, mit einigen Änderungen in 3. Nephi 20:23-25 zum Vorschein kommen und von den Mormonen als Äußerungen hingestellt werden, die Jesus 34 n. Chr. an die Bewohner Nordamerikas gerichtet haben soll. Doch verrät die starke Anlehnung an die King-James-Bibel, woher der Text kommt.
Im großzügigen Gebrauch der King-James-Übersetzung hat Das Buch Mormon den unechten Text mit übernommen, der gemäß jener Übersetzung (und der Luther-Bibel) in Matthäus 6:13 erscheint. Der letzte Teil dieses Verses ist als eine uninspirierte Hinzufügung zu den Urschriften der Bibel anerkannt. Nach der Luther-Bibel lauten die unechten Worte: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ Dieser Satz erscheint im gleichen Wortlaut in 3. Nephi 13:13. Auch sind die höchstwahrscheinlich unechten Verse Markus 16:17, 18 fast Wort für Wort in Mormon 9:24 wiedergegeben worden.
Nachdem wir Das Buch Mormon mit der Heiligen Schrift verglichen haben, kommen wir unvermeidlich zu folgenden Schlußfolgerungen: Das Buch Mormon stimmt nicht mit der Bibel überein, sondern fördert Lehren, die ihr widersprechen. Es enthält, wie Brigham Young sagte, „viele Worte, die denen der Bibel ähneln“, weil es zahlreiche Ausdrücke und Wendungen von der Bibel übernommen hat, die von den Schreibern der Bibel gebraucht worden sind, und sie in seinen Text eingeflochten hat. Die englische Ausgabe des Buches Mormon ist dem Schreibstil der King-James-Bibel angepaßt worden, indem ihm die veraltete englische Sprache jener Übersetzung einverleibt worden ist.
Gemessen an den genauen Geschichtsaufzeichnungen des Pentateuchs, an der erhebenden Schönheit der Psalmen, an der kernigen Weisheit der Sprüche und an dem stärkenden Rat der Briefe des Paulus, ist Das Buch Mormon eine dürftige, ermüdende und weitschweifige Nachahmung des Wortes Gottes.
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Laienstand falsch verstandenDer Wachtturm 1962 | 15. Juli
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Laienstand falsch verstanden
K. E. Skydsgaard, Professor der Theologie, sagte in einem Vortrag, den er über den dänischen Rundfunk hielt, über den Laienstand der Kirche folgendes: „Meiner Meinung nach haben wir es hier mit einem katastrophalen Mißverständnis zu tun, das durch eine verkehrte Ansicht über die Wesensart der Kirche entstanden ist. Wenn wir keine Fortschritte machen und uns nicht völlig umstellen …, werden wir die gegenwärtige Stagnation nicht überwinden … Die ganze Gemeinde — nicht nur der Priester — sollte Gottesdienste durchführen. Am Sonntag ist die Versammlung der Gemeindeglieder. Bei dieser Gelegenheit sollten sie ausgesandt werden … und hierin erblicken wir das einzigartige Apostolat des Volkes.“ — Menighedsrådenes blad, Dezember 1960.
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