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Wer kann das „Zeichen“ richtig deuten?Der Wachtturm 1985 | 1. Februar
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Wer kann das „Zeichen“ richtig deuten?
„Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels wißt ihr zu beurteilen, doch wie kommt es, daß ihr diese besondere Zeit nicht zu beurteilen wißt?“ (LUKAS 12:56).
1, 2. Was konnten Jesu Feinde am Aussehen des Himmels erkennen, aber was konnten sie nicht verstehen?
ERFAHRENE Seeleute können das Aussehen des Himmels deuten und verhalten sich entsprechend. Ein Spruch lautet beispielsweise: Abendrot — Schönwetterbot’, Morgenrot — Schlechtwetterbot’.
2 Der Herr Jesus Christus machte auf etwas Ähnliches aufmerksam, als er seinen Feinden gegenüberstand. Über diese Begegnung berichtete der Evangelist Lukas folgendes: „Dann fuhr er fort, auch zu den Volksmengen zu sagen: ‚Wenn ihr eine Wolke in westlichen Gegenden aufsteigen seht, sagt ihr sogleich: „Es kommt ein Sturm“, und es wird so sein. Und wenn ihr seht, daß Südwind weht, sagt ihr: „Es gibt eine Hitzewelle“, und es trifft ein. Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels wißt ihr zu beurteilen, doch wie kommt es, daß ihr diese besondere Zeit nicht zu beurteilen wißt?‘“ (Lukas 12:54-56).
3. Welches „Zeichen“, das bewies, daß Jesus der Messias war, konnten seine Feinde nicht verschleiern?
3 Diese stolzen Feinde konnten das Wetter vorhersagen, aber sie waren zu heuchlerisch und in geistiger Hinsicht zu unverständig, um Angelegenheiten von weitaus größerer Bedeutung zu verstehen. Jesus tat verschiedene Zeichen, durch die aufrichtigen Menschen geholfen wurde, an ihn zu glauben (Johannes 2:23). Doch besonders sein Tod am Passahtag des Jahres 33 u. Z. und seine Auferstehung am dritten Tag waren ein „Zeichen“, durch das bewiesen wurde, daß er der Messias oder Christus war (Matthäus 12:38-41; Lukas 11:30). Natürlich versuchten Jesu Feinde, dieses „Zeichen“ zu verschleiern (Matthäus 27:62 bis 28:20; Apostelgeschichte 4:1-4). Aber bevor er in den Himmel auffuhr, wurden über 500 Juden Zeuge der Tatsache, daß er auferstanden war (1. Korinther 15:3-6). Auch heute gibt es ein „Zeichen“, das nicht verschleiert werden kann. Es richtig zu deuten ist lebenswichtig. Doch was ist dieses „Zeichen“? Wer kann es genau deuten?
Das „Zeichen“ für unsere Zeit
4. Welches „Zeichen“ ist heute offensichtlich, und welche Bestandteile gehören u. a. dazu? (Matthäus 24:3).
4 Jesu Jünger stellten die Frage: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ In Erwiderung sagte Christus beispiellose Kriege, Lebensmittelknappheit, Erdbeben und andere Bestandteile des „Zeichens“ seiner unsichtbaren „Gegenwart“ in Königreichsmacht voraus. Ein wesentlicher Bestandteil ist das weltumspannende Königreichspredigtwerk, das jetzt in 203 Ländern von über 2 840 000 Zeugen Jehovas durchgeführt wird. Auf diesen Beweis sowie auf viele andere, die jetzt das „Zeichen“ der „Gegenwart“ Jesu bestätigen, ist in den Wachtturm-Publikationen oft hingewiesen worden (Matthäus, Kap. 24, 25; Markus, Kap. 13; Lukas, Kap. 21).
5. Warum übertrieb Jesus nicht, als er die Juden des ersten Jahrhunderts eine „böse und ehebrecherische Generation“ nannte?
5 Es läßt sich nicht leugnen, daß sich seit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 die Beweise für das Erscheinen des „Zeichens“ gemehrt haben. Welche Bedeutung sollte das für uns haben? Nun, wir wollen nicht so wie die Juden vor 1 900 Jahren sein, die gute Wetterpropheten waren, aber den für sie deutlich sichtbaren Beweis verschmähten und nicht die Schlußfolgerung ziehen wollten, zu der er logischerweise drängte. Lange Zeit vorher hatte Gott Moses befähigt, drei Zeichen zu vollbringen, um vor den Augen der bedrückten Israeliten seine göttliche Vollmacht zu beweisen (2. Mose 4:1-31). Obwohl die Juden jener Generation des ersten Jahrhunderts viel mehr als drei Zeichen erhielten, waren sie nicht bereit, denjenigen, der größer war als Moses, als Messias anzuerkennen (Johannes 4:54; Hebräer 2:2-4). Daher übertrieb Jesus nicht, als er sie eine „böse und ehebrecherische Generation“ nannte (Matthäus 12:39).
6. Was sagen informierte Leute von heute über die Weltverhältnisse?
6 Die Menschen der Generation des 20. Jahrhunderts, die das zweite Kommen Jesu Christi nicht wünschen oder nicht daran glauben, deuten das „Zeichen“ des Endes dieses Systems nicht richtig. Aber die gegenwärtigen Verhältnisse sind keineswegs erfreulich, was aus den folgenden Beispielen hervorgeht:
„Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Javier-Perez de Cuellar, hat beobachtet, daß die Welt in der Entwicklung der internationalen Beziehungen in eine höchst kritische Phase geraten ist und daß das Streben nach einer gerechten, friedlichen und beständigen internationalen Ordnung geschwächt zu sein scheint. ... ‚Die ... Schwächung des gegenseitigen Vertrauens unter den Nationen bildet einen fruchtbaren Boden für Spannungen und Konflikte‘, sagte der UN-Generalsekretär“ (Indian Express, 22. Okt. 1983).
„Viele von uns sagen seit Jahren, daß in einem Atomkrieg viele Millionen unschuldige Menschen umkommen würden und große Teile der Welt unbewohnbar würden ... Eine Gruppe angesehener Wissenschaftler ist zu einer noch trostloseren Schlußfolgerung gelangt — daß durch einen Atomkrieg oder selbst durch einen einzigen allgemeinen atomaren Schlagabtausch der Supermächte eine weltweite klimatische Katastrophe ausgelöst werden könnte, die ihrerseits Milliarden statt nur Millionen Menschen das Leben kosten und das menschliche Leben auf der Erde auslöschen könnte. Die zweijährige Studie wurde für die Konferenz über weltweite biologische Langzeitwirkungen eines Atomkriegs durchgeführt. Mehr als 100 Wissenschaftler unterstützten die Schlußfolgerungen. ... Carl Sagan ... schilderte die Folgen eines Atomkriegs mit den drastischen Worten: ‚Die Auslöschung der menschlichen Art wäre eine reale Möglichkeit‘“ (The Express, Easton [Pennsylvanien, USA], 3. Nov. 1983).
7. Wo müssen diejenigen, die in einer besseren Welt leben möchten, nach einer Hoffnung suchen?
7 Das ist die trübe Zukunftsvision gewisser verantwortlicher, autoritativer Kommentatoren. Sie ist vor allem deshalb düster, weil diese Personen auf keinen Ausweg aus der befürchteten Katastrophe verweisen können. Sicher wünschen alle, die in einer besseren Welt leben möchten, hoffnungsspendende Aufklärung. Glücklicherweise gibt es einen Ausweg aus der drohenden Weltkatastrophe, denn es gab auch Überlebende bei einer anderen, ebenso gefahrvollen globalen Katastrophe. Hätte es nämlich keine Überlebenden der Flut in den Tagen Noahs gegeben, dann wäre die Erde jetzt nicht mit über 4 Milliarden Menschen bevölkert. Nur ein einziges Buch — die Heilige Schrift — vermittelt uns einen genauen Bericht darüber, wie diese acht Menschen zusammen mit den verschiedenen Tierarten diese globale Katastrophe überlebten.
8. Was sollten Jesu Jünger im Gegensatz zu anderen tun, wenn das gegenwärtige System der Dinge kurz vor seiner Vernichtung stehen würde?
8 Dasselbe verläßliche Buch hat uns Jesu Beschreibung der Verhältnisse überliefert, die auf der Erde vorherrschen würden, wenn das gegenwärtige brüchige System der Dinge vor seiner Vernichtung stehen würde. Sollten wir uns daher nicht bemühen, das „Zeichen“ richtig zu deuten? 37 Jahre bevor Jerusalem im Jahre 70 u. Z. von römischen Legionen zerstört wurde, führte Jesus eine große Zahl von Bestandteilen des kombinierten „Zeichens“ auf, das der globalen durch die Flut vorgeschatteten Katastrophe vorausgehen würde. Er sagte unter anderem: „Auch wird es Zeichen an Sonne und Mond und Sternen geben und auf der Erde Angst und Bangen unter den Nationen, die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit kommen sehen. Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht“ (Lukas 21:25-28).
9. Wie wurde von 1895 bis 1931 (deutsch: 1904 bis 1931) die Botschaft dieser Zeitschrift auf ihrer Titelseite betont?
9 Ein Teil dieser Prophezeiung erschien auf der Titelseite der Watch-Tower-Ausgaben vom 1. Januar 1895 bis 1. Oktober 1931 (deutsch: 1904 bis 1931). Über diesem Bibelzitat war ein Wachtturm abgebildet, von dem Lichtstrahlen ausgingen, während die tosende See gegen den felsigen Untergrund brandete, auf dem der Turm stand. Dadurch betonte diese Zeitschrift ihre Botschaft für eine Generation, von der einige noch am Leben sind und die vorliegende Ausgabe lesen.
10. Wie können wir uns davor bewahren, die gleichen Ängste zu erleiden wie die heutigen menschlichen Führer?
10 Prominente Männer von heute, die ohnmächtig werden vor Furcht, deuten die Bestandteile des kombinierten „Zeichens“ auf ihre eigene Weise. Doch unser bester Deuter ist Jesus Christus, und wenn wir dem „Zeichen“ die Bedeutung beimessen, die er ihm gab, dann dürften wir nicht die gleichen Ängste erleiden wie die menschlichen Führer, von denen keiner den Ausweg aus der verfahrenen Weltsituation kennt. Vielmehr sollten wir uns freuen, weil unsere Befreiung aus dem bösen System der Dinge naht.
Die gekennzeichnete Zeit, in der das „Zeichen“ erscheinen muß
11. Wodurch deutete Jesus an, daß die Weltereignisse, die das Ende ankündigen, genau zur rechten Zeit geschehen würden?
11 Die Weltereignisse geschehen genau zur rechten Zeit. Warum? Bevor Jesus die in Lukas 21:25-28 aufgezeichnete Prophezeiung äußerte, sagte er die zweite Zerstörung Jerusalems voraus. Das erfüllte sich auch, und zwar im Jahre 70 u. Z. Im Hinblick auf die Juden, die überleben würden, sagte Jesus: „Sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen Nationen geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.“ Diese Nationen waren nichtjüdisch oder heidnisch. Darum kann man die Periode des Zertretens auch als Heidenzeiten bezeichnen (Lukas 21:24). Wann endeten sie? Nun, hier geht es um mehr als das, was mit dem irdischen Jerusalem geschah. Der Zeitpunkt, an dem die Israelis die alte ummauerte Stadt Jerusalem unter ihre Kontrolle brachten, oder die Tatsache, daß es die Hauptstadt des heutigen unabhängigen Staates Israel ist, ist somit nicht der ausschlaggebende Faktor. Ausschlaggebend ist Gottes Zeitplan.
12. Wann begannen die Heidenzeiten, wie lange dauerten sie, und wann endeten sie?
12 Die heidnischen Römer begannen 63 v. u. Z., Jerusalem zu zertreten. Doch vor ihnen hatten schon die heidnischen Griechen, Perser und Babylonier diese „Stadt des großen Königs“, Jehovas, zertreten (Matthäus 5:34, 35). Die Babylonier zerstörten sie und ihren Tempel im Jahre 607 v. u. Z. In Wirklichkeit nahmen damals mit dem Zertreten dessen, was Gottes Königreich darstellte, die Heidenzeiten ihren Anfang. Es handelte sich dabei um sieben Heidenzeiten, und jede würde einem prophetischen Jahr von 360 Tagen entsprechen. Aufgrund der Regel „Ein Tag für ein Jahr“ würden sich alle „sieben Zeiten“ auf insgesamt 2 520 Jahre belaufen (Daniel, Kap. 4; 4. Mose 14:34; Hesekiel 4:6). Da sie 607 v. u. Z. mit der Verödung Jerusalems begannen, würden sie 1914 u. Z. enden.
13. Seit wann kennen Bibelforscher das Datum für das Ende der Heidenzeiten?
13 Bereits 1880 verkündete die Zeitschrift The Watch Tower, daß die Heidenzeiten bis zum Jahre 1914 dauern würden. Dann wurden durch das Buch Die Zeit ist herbeigekommen, das 1889 in Englisch erschien, die Bibelforscher auf der ganzen Erde nochmals auf die Tatsache aufmerksam gemacht, daß die Heidenzeiten im Herbst 1914 enden würden.
14. Warum können wir trotz der Ereignisse, die in Jerusalem im Jahre 1948 eintraten, sagen, daß die Heidenzeiten 1914 endeten?
14 Hörte denn in jenem Jahr das Zertreten des alten Jerusalems durch nichtjüdische oder heidnische Nationen auf? Nein, denn im Jahre 1914 stand diese historische Stadt immer noch unter der Herrschaft des Türkischen Reiches, das mit dem Deutschen Reich verbündet war. Am 9. Dezember 1917 verloren die Türken die Stadt an die britischen Truppen unter General Allenby. Jerusalem blieb kraft eines Völkerbundmandats bis 1948 unter britischer Herrschaft. Dann schritten die Juden zur Tat und nahmen den westlichen Teil des heutigen Jerusalems außerhalb der alten ummauerten Stadt ein. Die ummauerte Stadt wurde von den Mohammedanern übernommen. Wieso können wir dann sagen, daß die Heidenzeiten 1914 endeten? Weil in jenem Jahr im Himmel die Regierung Jehovas, des großen Königs, geboren wurde.
15, 16. (a) Seit wann ist das alte Jerusalem nicht mehr „die Stadt des großen Königs“, Jehovas, und welch weit erhabeneres Jerusalem besteht jetzt? (b) Wo würde also Jesus Christus von Jehova als König eingesetzt werden?
15 Als Jesus auf der Erde war, stand in Jerusalem der Tempel Gottes, und Jesus betete dort an. Daher konnte Jerusalem als „die Stadt des großen Königs“, Jehovas, bezeichnet werden (Matthäus 5:34, 35). Doch seit dem Passahtag des Jahres 33 u. Z., an dem bei Jesu Tod auf übernatürliche Weise der innere Tempelvorhang zerriß, ist es nicht mehr Jehovas Königsstadt. Eine Bestätigung dieser Tatsache ist die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels durch die heidnischen Römer im Jahre 70 u. Z. Wie für die Judenchristen damals gibt es glücklicherweise für alle Christen seit jener Zeit ein anderes, weit erhabeneres Jerusalem, das „himmlische Jerusalem“ (Hebräer 12:22).
16 Im Einklang mit dieser Tatsache begann sich die Prophezeiung Jesu aus Lukas 21:24 in Verbindung mit dem irdischen Jerusalem zu erfüllen, aber enden mußte ihre Erfüllung in Zusammenhang mit dem „himmlischen Jerusalem“. Denn das „himmlische Jerusalem“ hat das irdische Jerusalem als „die Stadt des großen Königs“, Jehovas Gottes, ersetzt. Diese himmlische „Stadt“ betrachtete der „große König“, Jehova, als den geeigneten Ort für die Inthronisierung seines verherrlichten Sohnes Jesus Christus am Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914.
17. Welcher göttliche Befehl erging am Ende der Heidenzeiten an den inthronisierten König Jesus Christus, und wer bot sich für seinen Dienst willig dar?
17 Das war die von Jehova festgesetzte Zeit, an seinen inthronisierten Sohn Jesus Christus den in Psalm 110:2, 3 aufgezeichneten Befehl ergehen zu lassen: „Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, indem er spricht: ‚Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.‘ Dein Volk wird sich willig darbieten am Tage deiner Streitmacht. In der Pracht der Heiligkeit, aus dem Schoße der Morgenröte hast du, Tautropfen gleich, deine Jungmannschaft.“ Dieser Prophezeiung getreu, bot das Gott hingegebene „Volk“, das Jesu Fußstapfen folgte und das Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914 erkannte, sich willig dar, um die im himmlischen Zion neu errichtete Herrschaft Jehovas Gottes zu verkünden, mit der er den Herrn Jesus Christus betraut hatte. Die sogenannt christlichen Nationen dagegen unterwarfen sich nicht willig dem neu inthronisierten König Jehovas. In Wirklichkeit erwiesen sie sich als seine „Feinde“, denn im Ringen um die Weltherrschaft stürzten sie sich in den ersten Weltkrieg der Menschheitsgeschichte. Außerdem behinderten sie weltweit die Verkündigung des Königreiches Gottes.
18. Was geschah im Jahre 1918 als Beweis der Feindschaft gegen Gottes Königreich?
18 Besonders augenfällig wurde die Feindschaft gegen Gottes Königreich im Jahre 1918. Am 8. Mai 1918 wurde inmitten der Kriegshysterie der Herausgeber der Zeitschrift The Watch Tower und eine Anzahl seiner Mitarbeiter verhaftet. Später, am 21. Juni, wurden sie zu vielen Jahren Haft in der Bundesstrafanstalt Atlanta (Georgia, USA) verurteilt. Erst nach Kriegsende wurden diese Diener des Königreiches Gottes nach einer Haftzeit von neun Monaten gegen Kaution freigelassen. Danach wurden sie von allen gegen sie erhobenen Falschanklagen entlastet.
19. Welchen Standpunkt nahm der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika gegenüber dem Völkerbund nach dem Ersten Weltkrieg ein?
19 Der Erste Weltkrieg endete am 11. November 1918, und im darauffolgenden Monat äußerte sich der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika öffentlich zugunsten des damals vorgeschlagenen Völkerbundes. Jene religiöse Institution erklärte, der Völkerbund sei „der politische Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“. In Mißachtung dieser Empfehlung von religiöser Seite weigerten sich die Vereinigten Staaten von Amerika aus politischen Gründen, dem Völkerbund beizutreten, und schlossen sich nur dem Internationalen Gerichtshof an. Dennoch wurde der Völkerbund Anfang 1920 gegründet, und die Mitglieder des Generalrates der Kirchen gaben ihren Segen und ihre Unterstützung dazu.
20. Welchen Standpunkt nahm Jehovas Volk gegenüber dem Völkerbund ein, und was begann es zu verkündigen?
20 Der Wachtturm und Jehovas Diener, die diese Zeitschrift verbreiten, lehnten es ab, den Völkerbund als den politischen Ersatz für das Königreich Gottes zu betrachten. Niemals hielten sie ihn für die Erfüllung des von Jesus Christus gelehrten Mustergebets: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matthäus 6:9, 10). Sie stellten sich nicht in den Dienst dieses von Menschen geschaffenen Ersatzes, dieser Fälschung. Ihre Ergebenheit galt dem wirklichen Königreich Gottes in den Händen Jesu Christi im „himmlischen Jerusalem“. Mit Gottes Hilfe hatten sie das „Zeichen“ der „Gegenwart [Jesu] und des Abschlusses des Systems der Dinge“ richtig gedeutet. Demzufolge gingen sie daran, das Königreich weltweit zu verkündigen.
Wie lautet deine Antwort?
◻ Welches „Zeichen“ ist heute offensichtlich, und welche Bestandteile schließt es ein?
◻ Wie können wir uns davor bewahren, die gleichen Ängste zu erleiden wie die menschlichen Führer?
◻ Wann begannen die Heidenzeiten, und wann endeten sie?
◻ In welchem „Jerusalem“ wurde Jesus Christus von Jehova als König eingesetzt?
◻ Wie betrachtete Jehovas Volk den Völkerbund?
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Das „Zeichen“ sehen und verstehenDer Wachtturm 1985 | 1. Februar
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Das „Zeichen“ sehen und verstehen
„Als er auf dem Ölberge saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: ‚Sage uns: Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?‘“ (MATTHÄUS 24:3).
1. Warum kommen die welterschütternden Ereignisse seit 1914 nicht von ungefähr, und was wollten die Jünger von Jesus wissen?
DIE welterschütternden Ereignisse seit dem Ersten Weltkrieg, der von 1914 bis 1918 wütete, kommen nicht von ungefähr. Sie wurden vor 1 900 Jahren von Jesus Christus vorausgesagt. Er hatte seinen Jüngern von vielen erstaunlichen Dingen erzählt, die kommen sollten, und aus diesem Grund fragten sie ihn: „Sage uns: Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3).
2. Inwiefern bezog sich die Frage der Jünger nicht nur auf das, was vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. geschehen würde?
2 Jene Jünger wollten nicht nur wissen, was sich bis zur Zerstörung Jerusalems ereignen würde. Als die Katastrophe über die Stadt hereinbrach, kehrte Jesus weder sichtbar noch unsichtbar zurück. Ebensowenig ging das System der Dinge, das seit der Flut existiert, bei der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. zugrunde. In Wirklichkeit sollte ‘das Zeichen der unsichtbaren Gegenwart Jesu und des Abschlusses des Systems der Dinge’ erst lange nach der Vollendung des irdischen Laufs seiner Apostel erscheinen.
3. (a) Was zeigt, daß die Religionsorganisationen der Christenheit während des Abfalls nach der Zeit der Apostel nicht „diese gute Botschaft vom Königreich“ predigten? (b) Wird Gottes Königreich versagen, wenn die Vereinten Nationen versagen?
3 Jesus hatte seine Apostel anhand von prophetischen Gleichnissen, die sich auf Gottes Königreich bezogen, auch über die religiöse Rebellion informiert, zu der es nach seiner Rückkehr in den Himmel und nach ihrem Tod kommen sollte. Würde während der ganzen Zeit dieses Abfalls „diese gute Botschaft vom Königreich“ weltweit gepredigt werden? (Matthäus 24:14). Sicher nicht von den Religionsorganisationen der Christenheit, denn sogar zu einer solch fortgeschrittenen Zeit wie damals im Dezember 1918 begrüßte der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika den damals vorgeschlagenen Völkerbund als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“. Trotz dieser religiösen Unterstützung versagte der Völkerbund 1939 beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Versagte jedoch damit auch das wahre Königreich Gottes? Nein! Ebensowenig wird es versagen, wenn der Nachfolger des Völkerbunds, die Vereinten Nationen, demnächst versagt. Statt dessen wird Gottes Königreich die Vereinten Nationen zerstören, ganz gleich, wie viele Engel im Himmel dazu benötigt werden.
4. Warum sollte das Predigen des Königreiches ein Teil des „Zeichens“ sein?
4 Das Vorangegangene hilft uns, folgende wichtige Tatsache klarer zu verstehen: Es ging um die Beantwortung der Frage nach einem „Zeichen“, als Jesus zu seinen Nachfolgern sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14). Das ist ein Hinweis darauf, daß ein solches weltweites Predigen des Königreiches ein Teil des kombinierten „Zeichens“ sein sollte, das den „Abschluß des Systems der Dinge“ kennzeichnen würde. Zudem wäre es ein sichtbarer Beweis für die unsichtbare „Gegenwart“ Jesu Christi. Bemerkenswert ist, in welcher Reihenfolge Jesus vor dieser Prophezeiung über das Königreichspredigtwerk eine Anzahl von Ereignissen anführte. Er sagte auszugsweise:
5. Welche Bestandteile des „Zeichens“ erwähnte Jesus, bevor er das weltweite Königreichspredigtwerk voraussagte?
5 „Ihr werdet von Kriegen und Kriegsberichten hören; seht zu, daß ihr nicht erschreckt. Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. ... wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten. Wer aber bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Matthäus 24:6-13).
6. Warum sind die Bestandteile des „Zeichens“ nicht lediglich eine Fortsetzung des vorherigen Laufs der Dinge?
6 Freilich gab es bereits während all der Jahrhunderte von der Zeit Jesu bis 1914 Kriege, Lebensmittelknappheit, Erdbeben und Seuchen (Lukas 21:11). Dennoch war das nichts im Vergleich zu dem, was seit jenem Jahr des Endes der Heidenzeiten geschieht. Der internationale Zwist, der ganz überraschend im Sommer 1914 entstand, weitete sich zu einer militärischen Auseinandersetzung aus, an der schließlich 28 Nationen beteiligt waren. Außer dieser von Menschen ausgelösten Katastrophe ereigneten sich auch Naturkatastrophen, wie zum Beispiel Erdbeben. Dazu kam Lebensmittelknappheit oder Hungersnot, und im letzten Jahr jenes Weltkrieges breitete sich eine heimtückische Seuche, die spanische Grippe genannt, aus und raffte mehr als 20 Millionen Menschen dahin. All das war nicht lediglich eine Fortsetzung des vorherigen Laufs der Dinge. Es war der Beginn einer Serie von Ereignissen, die das „Zeichen“ bilden, das die vorausgesagte „Zeit des Endes“ des jetzigen Systems der Dinge anzeigt (Daniel 12:4). Bestätigt wird das im letzten Buch der Bibel — in der Apokalypse oder Offenbarung.
7. Warum wurde die Offenbarung aufgezeichnet, und was sollen viele Dinge, die darin ‘in Zeichen dargelegt’ sind, anzeigen?
7 Der Apostel Johannes, der die Offenbarung erhielt, wurde angewiesen, sie zu einem besonderen Zweck niederzuschreiben. Zu welchem Zweck? „Um ... [Gottes] Sklaven die Dinge zu zeigen, die in kurzem geschehen sollen.“ Am Ende der Offenbarung sagte der Herr Jesus Christus: „Ja; ich komme eilends.“ Darauf erwiderte Johannes: „Amen! Komm, Herr Jesus.“ Viele Dinge, die auf diese Weise ‘in Zeichen dargelegt’ sind, würden bei ihrem Eintreffen in der Geschichte anzeigen, daß wir in der „Zeit des Endes“ des heutigen Systems der Dinge leben (Offenbarung 1:1; 22:20). Ja, sie wären für uns eine Hilfe, das kombinierte „Zeichen“ zu sehen und zu verstehen.
8. Wer ist der Reiter auf dem „weißen Pferd“, und wann bevollmächtigte Gott ihn, gegen seine Feinde auszuziehen?
8 In Offenbarung, Kapitel 6 ist der Bericht über die sogenannten „vier Apokalyptischen Reiter“ zu finden. Zuerst erscheint der Reiter auf dem „weißen Pferd“ — der verherrlichte Jesus Christus, der auszieht, um gegen seine Feinde Krieg zu führen. Dazu wurde er von Gott am Ende der Heidenzeiten bevollmächtigt, als sich Jesu Feinde im Himmel und auf der Erde seiner Herrschaft hätten unterwerfen sollen (Psalm 2:1-12).
9. Was versinnbildlichte der Reiter (a) auf dem „feuerfarbenen Pferd“, (b) auf dem „schwarzen Pferd“, (c) auf dem „fahlen Pferd“?
9 Der Reiter auf dem zweiten Pferd, dem „feuerfarbenen“, versinnbildlichte internationalen Krieg, denn ihm wurde eine Kriegswaffe, „ein großes Schwert“, gegeben. Auf dem dritten Reittier, einem „schwarzen Pferd“, saß ein Reiter, der Lebensmittelknappheit versinnbildlichte. Wieso können wir das sagen? Weil er eine Waage trug, mit der er Grundnahrungsmittel abwog, die er zu inflationären Preisen feilbot. Der vierte Reiter, der auf einem kränklich wirkenden „fahlen Pferd“ saß, versinnbildlichte Seuchen, denn in dem Bericht heißt es: „Der darauf saß, hatte den Namen Tod. Und der Hades [das Grab] folgte dicht hinter ihm.“ Es stimmt, diesem vierten Reiter wurde die Gewalt gegeben, „mit einem langen Schwert und mit Lebensmittelknappheit ... und durch die wilden Tiere der Erde zu töten“. Doch er wurde bemerkenswerterweise auch ermächtigt, durch ‘tödliche Plagen’ Opfer für das Grab (Hades) zu machen (Offenbarung 6:1-8).
10. Was sollte nach dem Öffnen des fünften und des sechsten Siegels geschehen, und was müßten die Erdbewohner dann zugeben?
10 Nachdem der Apostel Johannes diese Visionen von Ereignissen gesehen hatte, die den „Abschluß des Systems der Dinge“ kennzeichnen sollten, sah er das Öffnen des fünften und des sechsten Siegels der prophetischen Buchrolle. An dieser Stelle hatte er eine Vision von schrecklichen Naturerscheinungen, die mit ‘einem großen Erdbeben’ begannen. Schließlich waren die Erdbewohner gezwungen zuzugeben: „Der große Tag ihres Zornes [des Zornes Jehovas und Jesu Christi] ist gekommen.“ Der Abschluß dieses symbolischen Tages des Zornes würde bedeuten, daß schließlich das Ende der Unterstützer dieser Welt gekommen wäre (Offenbarung 6:9-17).
Das Einsammeln derer, die gerettet werden sollen
11. Welche Veranschaulichung gebrauchte Jesus, um zu zeigen, daß seine Vorhersage über seine „Gegenwart“ und den „Abschluß des Systems der Dinge“ zuverlässig ist?
11 Jesus sagte zur Erläuterung des „Zeichens“ seiner „Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge“: „Von dem Feigenbaum als Gleichnis lernt nun folgendes: Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervortreibt, erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. Ebenso erkennt auch ihr, wenn ihr alle diese Dinge seht, daß er nahe an den Türen ist. Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen. Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden auf keinen Fall vergehen“ (Matthäus 24:32-35).
12, 13. (a) Was bedeutete die jüdische nationale Katastrophe im Jahre 70 u. Z. nicht? (b) Wovon war jene Katastrophe ein prophetisches Vorbild? (c) Welche Prophezeiung äußerte Jesus dann in bezug auf sein Kommen?
12 Als die Römer 70 u. Z. Jerusalem und seinen Tempel zerstörten — wie Jesus es vorausgesagt hatte —, war diese schreckliche Drangsal der Juden nicht etwa ein Zeichen dafür, daß er zum zweiten Mal gekommen wäre und daß seine unsichtbare Gegenwart begonnen hätte (Matthäus 24:15-21). Da das alte Jerusalem in der Bibel als ein Vorbild gebraucht wird, war jene schockierende Katastrophe von 70 u. Z. in Wirklichkeit ein prophetisches Vorbild. Sie stellte im kleinen dar, was nach dem Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914 und damit auch nach dem eigentlichen Beginn der unsichtbaren Gegenwart Jesu Christi in weltweitem Ausmaß geschehen sollte. Deshalb hatte Jesus auch gesagt:
13 „Sogleich nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird sein Licht nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen mit Macht und großer Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Und er wird seine Engel mit großem Trompetenschall aussenden, und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden her versammeln, von dem einen äußersten Ende der Himmel bis zu ihrem anderen äußersten Ende“ (Matthäus 24:29-31).
14. Auf welchen Bund und welches Opfer bezieht sich Psalm 50:5?
14 Das vorhergesagte Einsammeln der „Auserwählten“ während des Abschlusses des Systems der Dinge ist eine Erfüllung des göttlichen Befehls: „Versammelt mir meine Loyalgesinnten, die meinen Bund über Opfer schließen“ (Psalm 50:5). Da Jehova diesen Bund als „meinen Bund“ bezeichnet, kann es nicht die Hingabe eines einzelnen an Gott sein, die stattfindet, wenn er Christ wird, und die er rechtswirksam machen könnte, indem er sich opferte. Nein, dieser zwischen Jehova und den „Loyalgesinnten“ geschlossene Bund ist Gottes verheißener „neuer Bund“ mit dem Haus des geistigen Israel. Das Opfer, auf das sich dieser neue Bund gründet, ist das Loskaufsopfer des „Sohnes des Menschen“, Jesu Christi (Jeremia 31:31-34; Matthäus 24:30).
15. Wer sind die „Loyalgesinnten“, und was sind sie für die Welt geworden?
15 Die „Loyalgesinnten“, die in den neuen Bund aufgenommen werden, werden zu geistigen Israeliten gemacht (Lukas 22:19, 20). Gott läßt die Einsammlung durchführen, damit er die Eingesammelten prüfen und dann die Loyalen anerkennen und diejenigen abweisen kann, die nicht ihrer Behauptung gemäß leben, in seinem Bund, dem neuen Bund, zu sein (Psalm 50:16). Seit dem Ersten Weltkrieg ist deutlich zu sehen, daß die Christenheit, die behauptet, im neuen Bund zu sein, für Jehova Gott nicht annehmbar ist. Ganz anders verhält es sich mit dem kleinen Überrest wahrer, Gott hingegebener, getaufter Jünger Jesu Christi, des Mittlers des neuen Bundes. Sie haben sich als geistige Israeliten erwiesen. Diese Loyalen, die dem neuen Bund angehören, sind die „Auserwählten“, die der Sohn des Menschen mit Hilfe seiner Engel zu sich versammelt. Sie kommen den Verpflichtungen des neuen Bundes — ‘mein Bund’, wie Gott ihn nennt — nach. Aufgrund ihrer Tätigkeit zur Unterstützung des messianischen Königreiches Gottes sind sie für die ganze Welt ein ‘Zeichen’ geworden (Jesaja 8:18; Hebräer 2:13, 14).
16. (a) Wann erlebte der Überrest der „Loyalgesinnten“ ein geistiges Erwachen? (b) Wer ist der Bräutigam im Gleichnis von den zehn Jungfrauen, und wer gehört zu seiner symbolischen Braut?
16 Dieser Überrest von „Loyalgesinnten“ mußte in der Anfangszeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ in geistiger Hinsicht erwachen. Das war ein außergewöhnlicher Bestandteil des „Zeichens“, das Jesus in seiner großen Prophezeiung vorausgesagt hatte. Dieses Erwachen war für den Überrest ein Grund zu großer Freude — eine Freude, wie sie die fünf verständigen oder klugen Jungfrauen erlebten, die durch den mitternächtlichen Ruf erwachten: „Der Bräutigam ist da! Geht hinaus, ihm entgegen!“ (Matthäus 25:1-6). Dieses freudige Erwachen kam im Frühjahr 1919, als der gesalbte Überrest begann, sich von den Auswirkungen der weltweiten Verfolgung und Unterdrückung zu erholen, die er in der finsteren Zeit des Ersten Weltkrieges zu spüren bekommen hatte. Der Bräutigam im Gleichnis von den zehn Jungfrauen ist natürlich Jesus Christus, und seine symbolische Braut ist seine loyale Versammlung, bestehend aus 144 000 Auserwählten, die mit ihm im himmlischen Königreich vereint sein werden (Offenbarung 14:1-4). Die biblische Chronologie und deren Übereinstimmung mit Ereignissen in der Neuzeit zeigen an, daß der königliche Bräutigam im Frühjahr 1918 zum geistigen Tempel kam. Dann begann er, all die Treuen, die zur geistigen Braut gehören, von den Toten aufzuerwecken und sich mit ihnen im himmlischen Königreich zu vereinen. Der durch die verständigen Jungfrauen dargestellte Überrest der Braut ruft gemäß Offenbarung 19:7 aus: „Freuen wir uns und frohlocken wir, und verherrlichen wir ihn, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitgemacht.“
17. (a) Warum konnte sich die Klasse der verständigen Jungfrauen freuen? (b) Was brachten die verständigen Jungfrauen mit, und was konnten sie daher tun?
17 Ja, es war ein Grund zu großer Freude, daß die Klasse der verständigen Jungfrauen in geistiger Hinsicht erwachte und die Bedeutung des „Zeichens“ verstehen lernte, das 1914 zu erscheinen begann. Für sie galten dann die Worte: „Glücklich sind diejenigen, die zum Abendessen der Hochzeit des Lammes eingeladen sind“ (Offenbarung 19:9). Die fünf verständigen Jungfrauen in Jesu Gleichnis brachten einen Vorrat an Öl mit, damit sie in der Lage seien, ihre Lampen wieder anzuzünden und sich dann mit ihren brennenden Lampen dem glücklichen Hochzeitszug anzuschließen. Als der Bräutigam eintraf, gingen „die Jungfrauen, die bereit waren, ... mit ihm hinein zum Hochzeitsfest; und die Tür wurde verschlossen“ (Matthäus 25:1-10).
18. (a) Was konnte der gesalbte Überrest nach dem Ersten Weltkrieg tun, da er noch genug von Gottes erleuchtendem Wort und seinem heiligen Geist in sich hatte? (b) Was wurde beim ersten Nachkriegskongreß angekündigt?
18 Dem Bild der fünf verständigen Jungfrauen entsprechend, gingen die Glieder des gesalbten Überrestes daran, den himmlischen Bräutigam, dessen Zeit zur Vermählung mit seiner brautähnlichen Versammlung herbeigekommen war, freudig und herzlich willkommen zu heißen. Nach ihren in geistiger Hinsicht betrüblichen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg hatten sie als „irdene Gefäße“ immer noch genügend von Gottes erleuchtendem Wort und seinem heiligen Geist in sich, um das Werk wieder zu entfachen, das zur Aufklärung der Menschheit über Gottes Königreich dient, das sich in den Händen des königlichen Bräutigams befindet (2. Korinther 4:7). Deshalb hielt die Klasse der verständigen Jungfrauen vom 1. bis zum 8. September 1919 in Cedar Point (Ohio, USA) ihren ersten internationalen Kongreß ab. Dort wurde das Erscheinen einer Begleitzeitschrift des Wachtturms angekündigt. Diese neue Zeitschrift sollte Das Goldene Zeitalter genannt werden — ein Name, der das Zeitalter beschreibt, das die wiederhergestellte Menschheit während der Tausendjahrherrschaft des königlichen Bräutigams Jesus Christus erleben wird. Diese Zeitschrift erscheint immer noch, heute unter dem Namen Erwachet!
19. (a) Wie wurde die Klasse der verständigen Jungfrauen ein hervorragender Teil des „Zeichens“ der „Gegenwart“ Jesu? (b) Wer sind heute die Glücklichen auf der Erde?
19 Kurz nach dem Kongreß erschien die erste englische Ausgabe des Goldenen Zeitalters — 1. Oktober 1919 (deutsch: 1. Oktober 1922). Mit Hilfe dieser Zeitschrift und anderer Publikationen der Watch Tower Society schritt die loyale „Jungfrauenklasse“ mit ihrer Mission weltweiter Erleuchtung voran. Sie begann das Nachkriegswerk des ‘Predigens dieser guten Botschaft vom Königreich, allen Nationen zu einem Zeugnis’, bevor das Ende des jetzigen Systems der Dinge kommen würde (Matthäus 24:14). Auf diese Weise wurde der gesalbte Überrest, die Klasse der verständigen Jungfrauen, ein hervorragender Teil des kombinierten „Zeichens“, das Jesu unsichtbare „Gegenwart“ als inthronisierter König und den „Abschluß des Systems der Dinge“ kennzeichnet. Dieses erleuchtende Werk ist weiterhin ein wesentlicher Beweis dafür, daß die „Zeit des Endes“ mit dem Abschluß der Heidenzeiten im Jahre 1914 begonnen hat. Glücklich sind alle, die diesen vorausgesagten Bestandteil des „Zeichens“ in seiner ganzen Bedeutung sehen und verstehen!
Wie würdest du antworten?
◻ Wovon ist das Königreichspredigtwerk ein Bestandteil?
◻ Wer oder was wird durch den Reiter auf dem weißen, dem feuerfarbenen, dem schwarzen und dem fahlen Pferd dargestellt?
◻ Wovon war die jüdische nationale Katastrophe im Jahre 70 u. Z. ein prophetisches Vorbild?
◻ Welche Personen gehören zur Klasse der verständigen Jungfrauen, und warum können sie sich freuen?
[Bild auf Seite 14]
‘Sage uns: Was wird das Zeichen deiner Gegenwart sein?’
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Reagiere unverzüglich auf das „Zeichen“!Der Wachtturm 1985 | 1. Februar
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Reagiere unverzüglich auf das „Zeichen“!
„Wacht ... beharrlich, denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde“ (MATTHÄUS 25:13).
1. Warum wäre es unweise, sich wie die törichten Jungfrauen in Jesu Gleichnis zu verhalten?
WIE unweise wäre es doch, sich wie die fünf törichten Jungfrauen in Jesu Gleichnis zu verhalten, wenn man bedenkt, daß für die erlöste Menschenwelt das goldene Zeitalter nahe bevorsteht! Diese Jungfrauen reagierten zu spät und schafften es nicht mehr, in „das Königreich der Himmel“ zu gelangen. Sie ließen ihr Licht nicht leuchten, als man es dringend brauchte (Matthäus 25:1-12). Wenn „diese gute Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis gepredigt worden sein wird und „das Ende“ kommt, werden sie die Gelegenheit, sich dieses nie wiederkehrenden Dienstvorrechts zu erfreuen, verpaßt haben (Matthäus 24:14).
2, 3. (a) Mit welcher Ermahnung schloß Jesus das Gleichnis von den zehn Jungfrauen? (b) Warum ist diese Ermahnung immer noch zeitgemäß, und was muß die Klasse der verständigen Jungfrauen weiterhin auf Vorrat haben?
2 Deshalb schloß Jesus Christus sein Gleichnis mit der Ermahnung: „Wacht daher beharrlich, denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde“ (Matthäus 25:1-13).
3 Diese Worte Jesu Christi, des Bräutigams, sind sehr zeitgemäß, vor allem jetzt, da wir uns bereits im 71. Jahr des „Abschlusses des Systems der Dinge“ befinden. Selbst zu dieser vorgerückten Zeit kennt der Überrest der Klasse der verständigen Jungfrauen nicht den Tag oder die Stunde, wo „die Tür“ geschlossen wird, das heißt, wenn es keine weitere Gelegenheit mehr geben wird, in das himmlische Königreich eingelassen zu werden, um mit dem Bräutigam zusammenzusein. Diejenigen, die sich als verständige Jungfrauen erweisen wollen, müssen ständig einen Vorrat an geistigem Öl haben. Sie lassen ihr Licht leuchten, indem sie „diese gute Botschaft vom Königreich“ verkündigen, damit ein weltweites, internationales Zeugnis gegeben werden kann, bis „das Ende“ kommt (Matthäus 24:14; Markus 13:10; Offenbarung 14:6, 7).
Jetzt werden die „Schafe“ von den „Ziegenböcken“ getrennt
4. Welches abschließende Gleichnis Jesu aus dem Bericht des Matthäus muß sich als ein Teil des „Zeichens“ seiner „Gegenwart“ erfüllen?
4 Bevor „das Ende“ des „Abschlusses des Systems der Dinge“ kommt, muß noch ein Trennungswerk durchgeführt werden und als Teil des „Zeichens“ dienen, das anzeigt, daß wir in der „Zeit des Endes“ leben (Daniel 12:4). Es ist die Erfüllung des Gleichnisses Jesu von den Schafen und den Böcken, mit dem Matthäus seinen Bericht über Christi große Prophezeiung in bezug auf das „Zeichen“ seiner unsichtbaren „Gegenwart“ und „des Abschlusses des Systems der Dinge“ abschließt.
5. Wann sollte das Trennen der Schafe von den Böcken vor sich gehen?
5 Beachte, wie Jesus das gemäß Matthäus 25:31-46 voraussagte. Er begann das Gleichnis mit den Worten: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, so, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.“ Was folgt danach? Jesus fuhr fort:
6. Was sagt der königliche Hirte zu den Menschen zu seiner Rechten?
6 „Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‚Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist. Denn ich wurde hungrig, und ihr gabt mir etwas zu essen; ich wurde durstig, und ihr gabt mir etwas zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf, nackt, und ihr bekleidetet mich. Ich wurde krank, und ihr saht nach mir. Ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.‘
7. Welche Frage werden die gerechten, schafähnlichen Menschen stellen, und was wird der König darauf erwidern?
7 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich oder durstig und gaben dir etwas zu trinken? Wann sahen wir dich als einen Fremden und nahmen dich gastfreundlich auf oder nackt und kleideten dich? Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?‘ Und der König wird ihnen erwidern und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.‘“
8. (a) Welche unverzügliche Reaktion haben die bockähnlichen Menschen unterlassen? (b) Wohin wird der König sie im Gegensatz zu den gerechten, schafähnlichen Menschen senden?
8 Die „Böcke“ reagieren nicht unverzüglich auf das „Zeichen“. Sie tun nicht das, was die Klasse der „Schafe“ tut. Daher lesen wir: „Dann wird er seinerseits zu denen zu seiner Linken sagen: ‚Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist. Denn ich wurde hungrig, aber ihr gabt mir nichts zu essen, und ich wurde durstig, aber ihr gabt mir nichts zu trinken. Ich war ein Fremder, aber ihr nahmt mich nicht gastfreundlich auf, nackt, aber ihr bekleidetet mich nicht, krank und im Gefängnis, aber ihr saht nicht nach mir.‘ Dann werden auch sie antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als einen Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und dienten dir nicht?‘ Dann wird er ihnen antworten und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es mir nicht getan.‘ Und diese werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“
9. Was mußt du während der gegenwärtigen Erfüllung des Gleichnisses Jesu von den Schafen und den Böcken tun, um dich glücklich schätzen zu können?
9 Wahrscheinlich hast du einen Anteil an der Erfüllung dieser prophetischen Veranschaulichung. Hast du beachtet, welche guten Taten Jesus erwähnte? Tust du für seine „Brüder“ etwas Derartiges? Du kannst dich glücklich schätzen, wenn du dich ihnen gegenüber wie ein „Schaf“ verhältst.
10. Welchen Unterschied machte Jesus zwischen seinen „Brüdern“ und denjenigen, die durch die Schafe und die Böcke dargestellt werden, und welche biblische Grundlage gibt es dafür?
10 Jesus machte einen Unterschied zwischen seinen geistigen „Brüdern“ und denen, die sich als Schafe oder als Böcke erweisen würden. Zur Zeit der Erfüllung dieses Gleichnisses sind seine „Brüder“ diejenigen, die ihn nachgeahmt haben, indem sie sich Gott rückhaltlos zur Verfügung gestellt haben. Sie haben wie Jesus den öffentlichen Beweis dafür erbracht, denn sie ließen sich im Wasser taufen. Zudem ist Jehova, der Vater des Königs Jesus Christus, ihr himmlischer Vater geworden, indem er sie durch seinen heiligen Geist gezeugt und auf diese Weise zu geistigen „Brüdern“ seines Sohnes gemacht hat. Das ermöglicht es ihnen, mit ihrem älteren Bruder, Jesus Christus, dem „König der Könige und Herrn der Herren“, einen Platz im himmlischen Königreich zu erhalten (Offenbarung 19:16). In dieser Verbindung wurde über ihn geschrieben: „Sowohl der, der heiligt, als auch die, die geheiligt werden, stammen alle von e i n e m, weswegen er sich nicht schämt, sie ‚Brüder‘ zu nennen, wie er sagt: ‚Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden; inmitten der Versammlung will ich dir lobsingen‘“ (Hebräer 2:11, 12). Hier wird Psalm 22:22 auf den verherrlichten Sohn Gottes, Jesus Christus, angewandt.
11. Gibt es heute auf der Erde viele geistige „Brüder“ Jesu, und welche Klasse oder „Versammlung“ bilden sie?
11 Ein Überrest dieser geistigen „Brüder“ des regierenden Königs Jesus Christus befindet sich noch auf der Erde. Sie bilden als eine Klasse oder „Versammlung“ den „treuen und verständigen Sklaven“, den Jesus Christus in seiner Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ vorhersagte. Er sagte: „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft so tuend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (Matthäus 24:45-47).
12. (a) Durch welche Tätigkeit zeichnet sich die „Sklaven“klasse seit 1919 aus? (b) Über welche „Habe“ ist der „Sklave“ gesetzt worden? (c) Wovon ist der heute tätige „Sklave“ ein Teil?
12 Die historischen Tatsachen sind eine Antwort auf die Frage Jesu, wer dieser „Sklave“ sei. Die „Versammlung“, die als der „Sklave“ dient, besteht aus den von Gott gezeugten „Brüdern“ Jesu, die noch auf der Erde sind. Sie ist mit der Klasse der verständigen Jungfrauen identisch. Der „Sklave“ teilt seit 1919 in hervorragender Weise geistige Speise aus der Bibel an die „Hausknechte“ des Herrn aus, und zwar zur „rechten“ Zeit. Daher hat der unsichtbare Herr diese zuverlässige „Sklaven“klasse „über seine ganze Habe“ geistiger Art gesetzt. Das betrifft insbesondere das Predigen der „guten Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen Erde, über die er herrscht. Dieses Königreichszeugnis ist bis zum heutigen Tag gemehrt worden. Der „treue und verständige Sklave“ in seiner Tätigkeit ist ein hervorragender Teil des „Zeichens“, das uns zeigt, wie weit die Zeit vorangeschritten ist.
13. Seit wann sind „alle Nationen“ vor dem König versammelt, und wann begann der „Sklave“, die „Schafe“ zur Rechten Jesu zu versammeln?
13 Den Gliedern dieser „Sklaven“klasse haben die gerechten „Schafe“ Gutes getan. Die symbolischen Schafe und Böcke sind Menschen aus allen Nationen, denen jetzt das Königreichszeugnis gegeben wird. Somit sind „alle Nationen“, vertreten durch diese Schafe und Böcke, vor dem König versammelt worden, der seit dem Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914 auf dem himmlischen Thron sitzt. Im Zusammenhang mit diesem vorausgesagten Versammeln ist das Jahr 1935 bemerkenswert. Damals hatte die Watch Tower Bible and Tract Society, die von der „Sklaven“klasse benutzt wird, etwa 49 Zweigbüros auf der ganzen Erde. In jenem Jahr wurde die Aufmerksamkeit des „Sklaven“ insbesondere auf die schafähnlichen Menschen mit irdischer Hoffnung gelenkt — in der Absicht, sie zur Rechten des regierenden Königs Jesus Christus zu versammeln. Dadurch kamen diejenigen aus allen Nationen in engere Gemeinschaft mit der „Sklaven“klasse.
14. Welchen neuen Standpunkt nahm man im Lichte von Johannes 10:16 in bezug auf die gerechten, schafähnlichen Menschen ein, und wie viele Zweigbüros der Watch Tower Society dienen ihnen heute?
14 Von da an wurde auf diese gerechten, schafähnlichen Menschen nicht mehr der weitgespannte allgemeine Begriff „Menschen guten Willens“ angewandt (Lukas 2:14). Sie sollten nicht mehr als eine unbestimmte, unorganisierte Klasse gottesfürchtiger Menschen in allen Nationen, sozusagen als verlorene Schafe, betrachtet werden. Jesus sagte, er werde „andere Schafe“ einsammeln und sie mit dem Überrest der „Sklaven“klasse zu „e i n e r Herde“ zusammenbringen (Johannes 10:16). Das Einsammeln dieser „anderen Schafe“ seit jenem Zeitpunkt ist ein hervorragender Teil des „Zeichens“, das den „Abschluß des Systems der Dinge“ kennzeichnet. Um ihnen dienen zu können, unterhält die Watch Tower Society gegenwärtig 95 Zweigbüros.
Rechtzeitiges Handeln wird belohnt
15. Welche Bedingungen müssen die „Schafe“ erfüllen, um das ‘Königreich zu ererben’?
15 Gemäß Jesu Gleichnis müssen die gerechten „Schafe“ während „des Abschlusses des Systems der Dinge“ gewisse Bedingungen erfüllen. Sie müssen Christi geistige „Brüder“, die die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ bilden, anerkennen und schätzen. Die „Schafe“ müssen außerdem den Gliedern dieser „Sklaven“klasse Gutes tun und sie sogar besuchen, wenn sie ungerechterweise inhaftiert sind. Diese „Schafe“ müssen das tun, damit sie die Segnungen des himmlischen Vaters erhalten und von dem König Jesus Christus eingeladen werden, „das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für ... [sie] bereitet ist“, zu ererben (Matthäus 25:34).
16. Wozu lädt der König die „Schafe“ mit den Worten „Ererbt das Königreich“ ein, und welchen „Krieg“ werden sie überleben?
16 Da diese „Schafe“ nicht die geistigen „Brüder“ des Königs sind, lädt er sie nicht ein, auf himmlischen Thronen zu sitzen und während der besonderen Zeitspanne von 1 000 Jahren mit ihm zu regieren. Mit seinen Worten „Ererbt das Königreich“ lädt er sie ein, in die Königreichsära einzutreten, nachdem er in Harmagedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, alle gottlosen Königreiche dieser Welt zerstört haben wird (Offenbarung 16:13-16). Viele der heute lebenden schafähnlichen Menschen werden diesen Krieg aller Kriege überleben und Untertanen der Tausendjahrherrschaft Christi werden, ohne sterben zu müssen.
17. Wie spricht der König zu den „Schafen“, und wie erwarb er etwas, was er ihnen hinterlassen konnte?
17 Somit spricht der König Jesus Christus zu diesen „Schafen“ wie zu Kindern, deren Zeit gekommen ist, ein Erbe anzutreten. Bei seinem Tod als vollkommener Mensch, durch den er das Loskaufsopfer für die ganze Menschheit beschaffte, gab er jegliche Aussicht, selbst im irdischen Paradies zu leben, auf (Lukas 23:39-43). In dieser Hinsicht unterscheidet sich Jesus, der „letzte Adam“, vom ‘ersten Menschen Adam’, der sündigte und für seine ganze Nachkommenschaft das irdische Paradies verwirkte. Somit hatte der auferweckte Jesus Christus, der der „Ewigvater“ der ganzen erlösten Menschenwelt wird, etwas, was er diesen schafähnlichen Menschen auf der Erde hinterlassen konnte (1. Korinther 15:45; Jesaja 9:6, 7). Gegründet wurde die Menschheitsfamilie durch den ‘ersten Menschen Adam’, dem sämtliche paradiesischen Aussichten und Möglichkeiten offenstanden. Wiederhergestellt wird das verlorene Paradies mit Hilfe des Königreiches Gottes in den Händen des „letzten Adam“, Jesu Christi.
18. In welchem Sinne wurde das Königreich für die Schafe „von der Grundlegung der Welt an ... bereitet“?
18 Adam und Eva hatten erst Kinder, nachdem sie aus dem ersten Paradies ausgetrieben worden waren. Ihr zweiter Sohn, der gerechte Abel, wurde von ihrem ersten Sohn, Kain, ermordet. Deshalb trat ihr Sohn Seth an Abels Stelle. Mit der Geburt solcher Nachkommen wurde die Menschenwelt gegründet. Doch vorher, als die Ureltern der Menschheit aus dem Paradies vertrieben wurden, äußerte Jehova Gott seine barmherzige Verheißung in bezug auf einen „Samen“, der der symbolischen Schlange, Satan, dem Teufel, den Kopf zertreten oder zermalmen würde. Dieser „Same“ sollte ein königlicher Same sein. Das würde gemäß Gottes Vorsatz und Vorherwissen ein Königreich einschließen (1. Mose 3:15). Sobald Satan, die Schlange, und sein Same außer Gefecht gesetzt sind, werden somit die Erlösten der Menschheit in den irdischen Bereich des Königreiches gelangen, der unter der himmlischen Herrschaft des siegreichen Samens steht, der die Schlange und ihren Samen zermalmt. Das „Königreich“, das die schafähnlichen Menschen von ihrem Ewigvater Jesus Christus „ererben“, ist somit der Bereich des Königreiches, der „von der Grundlegung der Welt an für ... [sie] bereitet ist“.
19. Wie wird der Anfang des neuen Systems der Dinge auf der Erde nach Harmagedon aussehen?
19 Da die symbolischen Böcke in Harmagedon in die Vernichtung gehen, werden die überlebenden „Schafe“ einen gerechten Anfang des neuen Systems der Dinge auf einer paradiesischen Erde erleben. Jesus sagte diesbezüglich: „Diese [die bockähnlichen Menschen] werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben“ (Matthäus 25:46).
20. Wie können wir es vermeiden, die Bestandteile des „Zeichens“ zu mißdeuten?
20 Während des „Abschlusses des Systems der Dinge“, der seit dem Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914 andauert, unterscheiden sich die „Schafe“ von den Böcken in der Deutung des „Zeichens“ der „Gegenwart“ Jesu. Da wir zweifellos in einer Gerichtszeit leben, ist folgende Frage von höchster Wichtigkeit: „Was bedeutet das Zeichen für uns?“ Wenn wir uns auf unser eigenes Urteilsvermögen verlassen, mögen wir die Bestandteile dieses „Zeichens“ mißdeuten. Daher tun wir gut, uns zu fragen: „Was sollte gemäß den Worten Jesu Christi dieses kombinierte Zeichen für uns bedeuten?“ Es sollte anzeigen, daß das gegenwärtige System der Dinge demnächst in einer „großen Drangsal“ enden wird, die die weltweite Flut der Tage Noahs an Zerstörungskraft übertreffen wird (Matthäus 24:21).
21. (a) Warum sollten wir uns freuen, obwohl die „große Drangsal“ bevorsteht? (b) Welche Gelegenheit und welche Möglichkeit bietet sich der Klasse der „Schafe“ heute?
21 Dennoch kannst du dich freuen, denn dieses „Zeichen“ zeigt auch an, daß die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi nahe herbeigekommen ist; sie wird gleich nach der Zerstörung von Satans irdischem System der Dinge beginnen (Lukas 21:28). Deshalb hast du die unschätzbare Gelegenheit, unter Gottes Schutz die „große Drangsal“ zu überleben und von Anfang an das neue System der Dinge, in dem für immer Gerechtigkeit wohnen wird, mitzuerleben. Jawohl, dir steht die Möglichkeit offen, niemals sterben zu müssen, sondern dich eines endlosen, gesegneten Lebens auf einer paradiesischen Erde unter der universellen Souveränität Jehovas Gottes zu erfreuen!
22. (a) Was werden wir tun, wenn wir unverzüglich und richtig auf das „Zeichen“ reagieren? (b) Inwiefern wird Jesus Christus in Verbindung mit dem „Zeichen“ gerechtfertigt werden?
22 Ganz gleich, ob wir zu den geistigen „Brüdern“ Christi oder zu den gerechten „Schafen“ gehören, wir wollen unverzüglich und richtig auf das „Zeichen“ reagieren. Wie bisher wollen wir einen Anteil haben an der Erfüllung des hervorragenden Bestandteils dieses „Zeichens“: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis.“ Dann dürften wir nichts zu befürchten haben, wenn „das Ende“ kommt. Statt dessen werden wir vor Freude überströmen. Dann wird auch Jesus Christus als der zuverlässige Vorhersager des vielteiligen „Zeichens ... des Abschlusses des Systems der Dinge“ gerechtfertigt sein (Matthäus 24:3 bis 25:46).
Kannst du folgende Fragen beantworten?
◻ Wann sollten die Menschen wie Schafe von den Böcken getrennt werden?
◻ Was mußt du während der Erfüllung des Gleichnisses Jesu von den Schafen und den Böcken tun, um dich glücklich schätzen zu können?
◻ Wer gehört zu den „Brüdern“ des Königs und zum „treuen und verständigen Sklaven“?
◻ Welche Bedingungen müssen schafähnliche Menschen erfüllen, um ‘das Königreich zu ererben’?
◻ Was werden wir tun, wenn wir auf das „Zeichen“ der „Gegenwart“ Jesu unverzüglich und richtig reagieren?
[Herausgestellter Text auf Seite 23]
Reagiere unverzüglich auf das „Zeichen“ der „Gegenwart“ Jesu. Das kann für dich ewiges Leben im Paradies bedeuten.
[Bild auf Seite 20]
Jesus Christus trennt heute die Menschen voneinander, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken trennt. Bist du ein schafähnlicher Mensch?
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Kinder in steriler UmweltDer Wachtturm 1985 | 1. Februar
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Kinder in steriler Umwelt
DURCH die moderne Gesellschaft ist aus der einst fruchtbaren Umwelt für das Aufwachsen von gesunden Kindern nach und nach eine sterile Umwelt geworden, sagte Professor Edward A. Wynne von der Staatsuniversität von Illinois (USA). Die Schuld gibt er dem extremen Individualismus, dem Wohlstand und dem Versagen der Religionen. „Es ist verständlich, warum manche Eltern entrüstet sind“, erklärte Professor Wynne im Wall Street Journal. „Manche schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, und selbst tüchtige Ehepaare nehmen sich vor, erst später oder gar keine Kinder großzuziehen.“ Er rät zu Gegenmaßnahmen, wie zum Beispiel, daß Ehepaare sich ernstlich zu einer richtigen Kindererziehung verpflichtet fühlen sollten, was die Zugehörigkeit zu einer Religion einschließen kann, die zur Einheit der Familie ermuntert und von ihren Mitgliedern aktive Anteilnahme erwartet, und daß sie Liebe mit Zucht verbinden und Bestrebungen aufgeben sollten, die nur dem Prestige dienen.
Die Bibel hob dieses Erfordernis schon vor Jahrhunderten hervor. Sie rät Eltern: „Zieht sie [die Kinder] auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ (Epheser 6:4, Elberfelder Bibel, 1975). Gottes Wort enthält auch die Aufforderung: „Versammle das Volk, die Männer und die Frauen und die Kleinen ..., damit sie hören und damit sie lernen mögen“ (5. Mose 31:12). Die konsequente Anwendung dieser Grundsätze wird Familien gewiß helfen, dem Sog der modernen Gesellschaft entgegenzuwirken.
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