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Welchen Gott vertrittst du als Zeuge?Der Wachtturm 1964 | 1. Mai
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er werde seine Anbeter wieder sammeln und sie in besonderer Weise zu seiner Ehre gebrauchen. Nach demselben Kapitel des Buches Jesaja sagte er weiter:
18. Hatte dieser wahre Gott etwas davon gesagt, daß er seine zerstreuten Anbeter wieder sammeln würde?
18 „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deinen Samen bringen, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! und zum Süden: Halte nicht zurück, bringe meine Söhne von fernher und meine Töchter vom Ende der Erde, einen jeden, der mit meinem Namen genannt ist, und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja, gemacht habe!“ — Jes. 43:5-7.
19. Wie zeigte Jesus, daß er wußte, daß diese Sammlung vor sich gehen würde?
19 Auch Jesus Christus sprach in seiner Prophezeiung über das Ende dieses weltlichen Systems der Dinge von diesem Werk. Er meinte damit nicht die Sammlung der zionistischen Juden in Palästina und die Gründung der Republik Israel, sondern die Sammlung des treuen Überrests seiner ihm hingegebenen Nachfolger. Er sagte: „Die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen mit Macht und großer Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Und er wird seine Engel mit mächtigem Posaunenschall aussenden, und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden her versammeln, von dem einen äußersten [Ende] der Himmel bis zu ihrem anderen äußersten [Ende].“ — Matth. 24:3, 29-31, NW.
20. Wie bewies Jehova in Verbindung mit der Sammlung seines Volkes, daß er ein Gott ist, der seine Verheißungen wahrmacht?
20 Jehova sagte somit im achten Jahrhundert v. Chr. durch seinen Propheten Jesaja die Sammlung seiner christlichen Anbeter voraus und bestätigte seine Vorhersage durch die Prophezeiung, die sein Sohn Jesus Christus vor 1900 Jahren äußerte. Erfüllte Jehova Gott diese Prophezeiung? Bewies er, daß er ein Gott ist, dessen Prophezeiungen sich erfüllen? Bewies er, daß er der treue, allmächtige Gott ist, der seine Verheißungen wahrmacht und sein Wort hält? Jawohl! Im Gegensatz zu den Erwartungen der Geistlichkeit der Christenheit und zu ihrem Ärger und Verdruß befreite er den Überrest seiner treuen Anbeter aus der Babylonischen Gefangenschaft, sammelte sie und schloß sie zu einer weltweiten Einheit zusammen, die stärker war und größere Ausmaße annahm als je zuvor. Die führenden Glieder des Überrests, die im Ersten Weltkrieg im Gefängnis waren, wurden sogar auf freien Fuß gesetzt und vollständig rehabilitiert.
21. Was erkannten die Glieder des Überrests in bezug auf Jehova jetzt immer besser, und was verstanden sie nun?
21 Jehova ließ die Glieder des Überrests durch sein geschriebenes Wort, das durch das Licht der erfüllten Prophezeiungen erhellt wurde, die große Bedeutung und den kostbaren Wert seines Namens immer besser erkennen. Sie verstanden nun, daß sie ein Volk für den Namen Jehovas, nicht für den Namen Jesu, waren, wie der christliche Jünger Jakobus es schon damals betonte, als er auf die Prophezeiung Jehovas in Amos 9:11, 12 hinwies. (Apg. 15:13-19)d Je besser sie die Heilige Schrift verstanden, desto klarer erkannten sie, daß es ihre Aufgabe war, als christliche Zeugen Jehovas zu dienen. Jehova hatte sie durch seinen heiligen Geist zu seiner Ehre geschaffen, denn er hatte sie gezeugt, damit sie seine geistigen Kinder seien, und sie mit seinem Geist gesalbt, damit sie predigten und mit Jesus Christus Erben des himmlischen Königreiches würden. Er hatte sie zu einer geistigen Nation gemacht, indem er sie durch den Mittler Jesus Christus zu Teilhabern seines neuen Bundes gemacht hatte. Er hatte sie zu seiner sichtbaren Organisation auf der Erde, zu einer theokratischen Organisation, gemacht. Dadurch, daß er sie im Jahre 1919 nun befreite und sie für weiteren Dienst neuorganisierte, bewies er, daß er für sie ein lebendiger Gott war.
22, 23. (a) Auf welchen Fehler machte sie Jehova aufmerksam? (b) Wie lauteten einige der Beschuldigungen, die gegen sie erhoben wurden, und was mußten sie gewärtigen?
22 Vor dieser Zeit hatten sie nicht so klar und deutlich erkannt, daß Jehova ihr Gott war. Sie waren in dieser Hinsicht geistig blind und taub gewesen wie die Christenheit, die einen sogenannten „dreieinigen Gott“ anbetet, eine Dreiheit, bestehend aus drei Personen, die gleichen Wesens und gleich ewig und in e i n e m Gott vereint sein sollen. Daß sie nur langsam sehen und hören konnten, war zu einem großen Teil dem Einfluß der Christenheit zuzuschreiben, mit der sie so lange verbunden gewesen waren und die sie bedrückt und gefangengehalten hatte. Sie hatten nicht als der „Knecht Jehovas“ gehandelt. Nach dem vorangehenden Kapitel des Buches Jesaja (42:18-25) hatte Jehova sie auf diese Tatsache und die schmerzlichen Folgen, die das für sie haben würde, hingewiesen mit den Worten:
23 „Höret, ihr Tauben! und ihr Blinden, schauet her, um zu sehen! Wer ist blind, als nur mein Knecht? und taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie der Vertraute, und blind wie der Knecht Jehovas? Du hast vieles gesehen, aber du beachtest es nicht; bei offenen Ohren hört er nicht. Jehova gefiel es um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz groß und herrlich zu machen. Und doch ist es ein beraubtes und ausgeplündertes Volk; sie sind in Löchern gefesselt und allesamt in Kerkern versteckt; sie sind zur Beute geworden, und kein Erretter ist da, zur Plünderung, und niemand spricht: Gib wieder heraus! Wer unter euch will dieses zu Ohren nehmen, will aufmerken und in Zukunft hören? Wer hat Jakob der Plünderung hingegeben und Israel den Räubern? Nicht Jehova, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln und hörten nicht auf sein Gesetz. Da hat er [Jehova] die Glut seines Zornes und die Gewalt des Krieges über ihn [Jakob] ausgegossen; und diese hat ihn [Jakob] ringsum angezündet, aber er ist nicht zur Erkenntnis gekommen; und sie hat ihn in Brand gesteckt, aber er nahm es nicht zu Herzen.“
ZEUGENAUFRUF
24. (a) Wie mögen einige die Plünderung des Volkes Jehovas angesehen haben? (b) Was war also notwendig?
24 Da Jehova zuließ, daß sein Volk geplündert und beraubt wurde, weil es seine Augen vor ihm verschlossen, nicht auf ihn gehört und ihm nicht gehorcht hatte, schien es, als ob ihr Gott überhaupt kein Gott oder mindestens ein Schwächling von einem Gott wäre und die Götter ihrer Verfolger, Plünderer und Räuber stärker wären als Jehova. Es war nun an der Zeit, den falschen Eindruck, den Jehova hatte aufkommen lassen, zu beseitigen, zu beweisen, wer der wahre Gott ist, und die falschen Götter zum Schweigen zu bringen. Ein Gericht sollte abgehalten werden. Zeugen sollten geladen werden, und das ganze Universum, vor allem aber die Völker der Erde, sollten der Verhandlung beiwohnen. Jehova rief nicht zu einem Zusammenschluß aller Götter und zu einer Verschmelzung ihrer Anbetung zu einer allumfassenden Religion auf, sondern forderte die von den Nationen verehrten Götter auf, ihre Gottheit zu beweisen.
25, 26. Was tat Jehova dann für sein Volk, und wie sagte er dies voraus?
25 Damit seine ihm ergebenen Diener ihn in diesem universellen Gericht vertreten konnten, öffnete er in geistigem Sinne ihre Augen und Ohren, indem er sie 1919 aus ihrer Gefangenschaft in der organisierten Religion Babylons befreite. In jenem Jahr fand auch die epochemachende erste Hauptversammlung der internationalen christlichen Bibelforscher nach dem Ersten Weltkrieg statt. Da Jehova Gott nun seine freien Vertreter hatte, lud er alle Nationen der Erde vor Gericht. Sein einst blindes und taubes Volk sollte ihnen in der Auseinandersetzung, in der entschieden werden sollte, wer der wahre Gott ist, gegenübertreten.
26 Jehova ließ die Aufforderung, vor diesem in unserem 20. Jahrhundert tagenden Gericht zu erscheinen, schon durch seinen Propheten Jesaja, der vor 2700 Jahren lebte, ergehen, indem er weiter sagte: „Führe heraus das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben! Alle Nationen mögen sich miteinander versammeln, und die Völkerschaften zusammenkommen! Wer unter ihnen kann solches verkünden? so mögen sie uns Früheres hören lassen! mögen sie ihre Zeugen stellen und gerechtfertigt werden, daß man es höre und sage: Es ist wahr!“ — Jes. 43:8, 9.
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Zweiter TeilDer Wachtturm 1964 | 1. Mai
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Zweiter Teil
1. An wen sind die herausfordernden Worte Jehovas gerichtet?
WEN meint Jehova, wenn er sagt: „Wer unter ihnen [allen Nationen und Völkerschaften] kann solches verkünden? so mögen sie uns Früheres hören lassen! mögen sie ihre Zeugen stellen und gerechtfertigt werden“? Diese herausfordernden Worte Jehovas sind an die Götter dieser Nationen und Völkerschaften gerichtet. Sie werden aufgefordert, Zeugen zu stellen, deren Aussagen beweisen, daß ihre Götter zuverlässige Vorhersagen machen können, daß sie gerecht und würdig sind, angebetet zu werden, ja daß sie Götter sind, die sich gegen die Anklage, sie seien falsche Götter, verteidigen können. Diese Götter sollen sich vor Gericht rechtfertigen und gegen Jehova auftreten.
2. Da sich in der Vergangenheit die Worte Jehovas schon zur Genüge bewahrheiteten, werden in bezug auf die anderen Götter, auch den dreieinigen Gott der Christenheit, welche treffenden Fragen gestellt?
2 Jehovas geschriebenes Wort, die Bibel, wurde gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung vollendet. Seither sind über 1800 Jahre vergangen, eine genügend lange Zeit, damit sich Jehovas Prophezeiungen, die er in seinem Namen in diesem Buche niederschreiben ließ, erfüllen konnten. Wie steht es aber mit den Göttern der weltlichen Nationen, zu denen auch der dreieinige Gott der Christenheit gehört? Hat es in der Vergangenheit unter diesen Nationen einen Gott gegeben oder gibt es heute einen unter ihnen, der „solches verkünden“ kann, das heißt einen, der verkünden kann, was Jehova in seinem geschriebenen Wort verkündet hat? Können uns diese Götter der Nationen „Früheres hören lassen“, mit anderen Worten, können sie etwas im voraus kundtun? Sagten sie in der Vergangenheit Dinge voraus, die sich später erfüllten? Haben sie die gegenwärtige Zeit der Ratlosigkeit vorhergesagt? Beweisen das Weltgeschehen und die Verhältnisse, die seit 1914 herrschen, daß diese Götter die Wahrheit verkündet haben, daß sie zuverlässige Götter sind, die die Erfüllung ihrer Prophezeiungen bewirken können?
3. Wozu werden diese Götter aufgefordert?
3 Mögen diese Götter ihre Zeugen aus den vielen Nationen, denen heute insgesamt über 3000 Millionen Menschen angehören, herbeirufen! Unter so vielen Menschen sollten sie bestimmt die erforderlichen zwei oder drei Zeugen finden, die bestätigen, daß sie wahre Götter sind. Diese Zeugen sollen hören, was ihre Götter in ihren heiligen religiösen Büchern sagen, damit sie auf die Prophezeiungen ihrer Götter hinweisen und sagen können: „‚Es ist wahr!‘ Unsere Götter haben sich als wahrhaftig erwiesen!“
4, 5. (a) Wie viele Götter der Nationen sind imstande, Zeugen zu stellen, die ihre Gottheit bestätigen? (b) Was sagt Jehova nun?
4 Haben aber diese Götter in der gegenwärtigen Weltbedrängnis Zeugen, die für sie eintreten und von ihnen sagen: „Es ist wahr!“? Welcher dieser Götter hat vor kurzer oder längerer Zeit die gegenwärtige Bedrängnis der Nationen und deren Ratlosigkeit vorhergesagt, hat die Ursache für diese Verhältnisse erklärt und den Ausgang vorhergesagt? Keiner von ihnen kann die erforderliche Anzahl Zeugen stellen, die das beweisen würde. Keiner kann gestützt auf Zeugenaussagen gerechtfertigt werden. E i n Gott hat das jedoch getan, um zu beweisen, daß er Gott ist. Er sagt nun zu denen, die ihn im Gericht vertreten:
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