Gottes Wort ist lebendig
Was geschieht beim Tode?
LAZARUS, ein guter Freund Jesu, war gestorben. Dennoch sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Lazarus, unser Freund, ist zur Ruhe gegangen, doch begebe ich mich dorthin, um ihn aus dem Schlaf zu wecken.“
Die Jünger antworteten: „Herr, wenn er zur Ruhe gegangen ist, wird es besser mit ihm.“
Daraufhin erklärte ihnen Jesus: „Lazarus ist gestorben.“
Warum sagte Jesus, Lazarus schlafe, wenn er in Wirklichkeit doch gestorben war? Was geschieht beim Tode? Sehen wir uns einmal an, was bei Jesu Besuch geschah. Das wird uns helfen, eine Antwort auf diese Fragen zu finden.
Als Lazarus’ Schwester Martha erfuhr, daß Jesus kommen würde, lief sie ihm entgegen. Bald kamen auch ihre Schwester Maria und alle ihre Freunde heraus, Jesus entgegen. Jesus sah, wie sehr sie um Lazarus trauerten. Deshalb weinte er. Er fragte: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“
Als sie bei der Gedächtnisgruft — eine Höhle, vor die man einen Stein wälzt — ankamen, sagte Jesus: „Nehmt den Stein weg.“ Wie du auf dem Bild sehen kannst, widersprach Martha und sagte: „Herr, er wird nun riechen.“ Es waren vier Tage vergangen, seitdem Lazarus gestorben war. Doch nach Jesu Aufforderung wurde der Stein entfernt.
Nachdem Jesus zu Gott gebetet hatte, rief er: „Lazarus, komm heraus!“ Und Lazarus kam. Er kam lebendig heraus, war aber noch mit Leichentüchern umwickelt. Jesus sagte: „Bindet ihn los, und laßt ihn gehen“ (Joh. 11:11-44).
Denke einmal über folgendes nach: In welchem Zustand befand sich Lazarus während der vier Tage, die er tot war? War er im Himmel? Er war ein guter Mensch. Aber er sagte nichts davon, daß er im Himmel gewesen sei. Das hätte er bestimmt getan, wenn er dort gewesen wäre. Nein, Lazarus war wirklich tot, genau wie Jesus es gesagt hatte. Doch warum hatte er seinen Jüngern zuerst gesagt, Lazarus schlafe nur?
Jesus wußte, daß der tote Lazarus nicht bei Bewußtsein war, denn in der Bibel heißt es: „Die Toten ... sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Pred. 9:5). Jesus wollte zeigen, daß er durch die ihm von Gott verliehene Macht seinen Freund Lazarus vom Tode auferwecken konnte, genauso wie man eine lebende Person aus dem Schlaf aufwecken kann.
Mit den Toten verhält es sich ähnlich wie mit einer Person, die in tiefen Schlaf fällt und sich während dieser Zeit an nichts erinnern kann. Sie nehmen nichts wahr. Sie existieren nicht. Doch zu Gottes bestimmter Zeit werden die Toten, die Gott losgekauft hat, zum Leben auferweckt werden. Zweifellos wird durch diese Erkenntnis in uns der Wunsch geweckt, Gottes Wohlgefallen zu erlangen, damit auch wir aus seiner Vorkehrung für eine Auferstehung zum Leben Nutzen ziehen können (Joh. 5:28, 29; Apg. 24:15).