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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1981
  • Zwischentitel
  • Ungewöhnliche Kerkergenossen
  • Den Planeten Saturn ausgespäht
  • Vertrauen in die Medizin
  • Die Wirkung von Musik
  • Spielplätze sind nicht ungefährlich
  • Arznei
  • Schwangerschaft und Alkohol
  • Verfehlte Hilfsbereitschaft
  • Opfer der Atomtests?
  • Hilfe für Revolutionäre
Erwachet! 1981
g81 8. 3. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Ungewöhnliche Kerkergenossen

◆ Ein italienisches Militärgericht erklärte vor kurzem, daß Italiens letzter Gefangener in Verbindung mit dem Zweiten Weltkrieg, der ehemalige NS-Offizier Walter Rader, nicht mehr länger als Kriegsgefangener eingestuft wird. Er wurde 1951 zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er im September 1944 die Ermordung von 1830 Menschen in Marzabotto als Vergeltung für die Tötung einiger deutscher Soldaten angeordnet hatte. Die Bürger von Marzabotto waren über das Gerichtsurteil empört, obgleich Rader noch fünf Jahre „interniert“ bleiben wird. „Seine Mitgefangenen in der ehemaligen Normannenfestung“, berichtet die Londoner Zeitung The Guardian, „sind die wegen Wehrdienstverweigerung eingesperrten Zeugen Jehovas.“ Ironischerweise teilen die, die sich weigern, am Töten im Krieg teilzunehmen, das Los dessen, der sich eifrig am Kriegsgemetzel beteiligt hat.

Den Planeten Saturn ausgespäht

◆ Nach über 2,2 Milliarden Flugkilometern erreichte die amerikanische Raumsonde „Voyager 1“ im November letzten Jahres den Planeten Saturn und flog in einem Abstand von 124 000 Kilometern an dem Riesenplaneten vorbei. Mit Meßapparaten und zwei Kameras ausgerüstet, versuchte sie die Geheimnisse des Ringplaneten auszuspähen. Seitdem ist das Saturn-Bild völlig verändert. Unter anderem gelang es „Voyager 1“, drei weitere Monde des Saturns zu finden. Insgesamt sind jetzt 15 Trabanten dieses Planeten bekannt. Die von der Raumsonde zur Erde gefunkten Fotos enthüllen, daß die Atmosphäre des Planeten viel farbiger ist, als bisher angenommen wurde. Fünf Ringe des Saturns waren bekannt. Die Nahaufnahmen aber brachten als eine der vielen Überraschungen viele Hunderte, vielleicht sogar mehr als 1 000 Einzelringe zutage. Der Weser-Kurier bemerkte in einem Bericht: „Ein Rätsel besonderer Art ist die zopfartige Struktur mit gewundenen Fäden in einigen Ringen, insbesondere in dem erst vor einem Jahr von der Sonde ,Pionier 11‘ entdeckten ,F‘-Ring. Hier hat es den Anschein, als würde die Materie beim Umlauf um den Zentralkörper Saturn den physikalischen Gesetzen nicht gehorchen. Aber so etwas gibt es nicht in der Natur. Vielmehr scheinen, so spekuliert der Astrophysiker Carl Sagan, Kräfte am Werk zu sein, ,die wir noch nicht kennen, die der menschliche Geist einfach noch nicht wahrgenommen oder begriffen hat‘.“

Wissenschaftler, die gehofft hatten, daß „Voyager 1“ die Beweise für die „Entwicklung“ von Leben auf dem Riesensaturnmond Titan finden würde, wurden enttäuscht. „Voyager nahm auch die letzte Hoffnung“, schreibt Die Welt. „Die Voraussetzungen für Leben in unserem Sonnensystem bestehen nur auf der Erde.“

Vertrauen in die Medizin

◆ Ein Kommentator klagt in der medizinischen Zeitschrift Medica, daß das „allgemeine Vertrauen, vor allem der im Moment nicht therapie- und arztbedürftigen Gesellschaft, in Medizin und Arzt“ derzeit minimal sei. „Je geringer das Vertrauen, desto mehr Fehler werden einem nachgesagt, auch wenn sie gar nicht gemacht werden“, meint der Schreiber. Im Berichtszeitraum 1976 bis 1979 sollen schätzungsweise weit über 30 Millionen chirurgische Eingriffe in der Bundesrepublik Deutschland vorgenommen worden sein. Denen würden jedoch insgesamt nur 218 chirurgische Behandlungsfehler gegenüberstehen die bei den Ärztekammerschiedsstellen zuungunsten der Chirurgen entschieden worden seien. Es würde also ein Fehler auf circa 150 000 Operationen kommen. Natürlich sei die Zahl der sogenannten Fehldiagnosen in der Medizin insgesamt wesentlich höher, was in der Natur der komplizierten humanbiologischen Zusammenhänge liege. „Je nach Interpretation des Begriffs und Autorenschaft werden sie mit 20 bis 40 Prozent sämtlicher Behandlungsfälle angegeben.“ Die Zahl der nachprüfbaren Chirurgenfehler erscheine dagegen verschwindend gering. Der Kommentator lastet das schwindende Vertrauen der Öffentlichkeit und ihre Neigung, den Chirurgen zumindest dieselbe Fehlerhaftigkeit nachzusagen, einer jahrelangen Stimmungsmache gegen die Chirurgen in den Gazetten“ an. Abschließend gibt er zu: „Ein bißchen geht das aber auch zu Lasten der Chirurgen selbst, die landauf, landab noch immer nicht einzusehen scheinen, wie wichtig ein ausführliches Gespräch mit dem Kranken für das Vertrauen ist. So unsachlich und unwesentlich dem Operateur ein Gespräch erscheinen mag, so unerläßlich ist es als Vertrauensbrücke, auch über die juristisch vorgeschriebene Aufklärung hinaus.

Die Wirkung von Musik

◆ Mit Musik geht vieles leichter. Das ist gemäß der Basler Zeitung das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie der Medizinischen Universitätsklinik Wien. Dreißig jungen Männern zwischen 18 und 25 Jahren wurde bei dieser Untersuchung populäre Musik unter verschiedenen Bedingungen vorgespielt. In Ruhe genossen, schreibt die Zeitung, wirkte die Popmusik auf die Mehrzahl (21) der Testpersonen beruhigend, nur sieben ließ sie gleichgültig, und auf zwei wirkte sie aufregend und aufpeitschend. Bei der Mehrzahl der Personen ist auch ein Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdruckes festgestellt worden. Popmusik regt demnach die Körperfunktionen an, wenngleich sie auch einen beruhigenden Einfluß ausüben kann. Unter körperlicher Belastung beschleunigte die Berieselung mit Musik den Puls der Testpersonen auffallend weniger. Allerdings war in Leistungsbereichen über 50 Watt (Fahrrad-Ergometer) die Herzfrequenz mit und ohne Musik etwa gleich. Eine österreichische Wochenzeitung weist jedoch darauf hin, daß die bei Schülern oft beliebte Background-Musik bei den Hausaufgaben nur negative Auswirkungen hat. Die Background-Musik soll beim Lernen stören, die Leistung verschlechtern und die Konzentration verringern.

Spielplätze sind nicht ungefährlich

◆ Der Technische Überwachungs-Verein Bayerns hat gemäß einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung deutsche Spielplätze und ihre Spielgeräte kritisch untersucht und erhebliche Mängel festgestellt. Nur sieben Prozent der getesteten 182 Geräte auf öffentlichen Spielplätzen waren im Hinblick auf ihre Konstruktion, Aufstellung und Wartung in Ordnung. Schwere Mängel wurden bei 129 oder 71 Prozent der Geräte festgestellt. Hervorstehende Teile oder rauhe, angesplitterte oder ähnliche unzureichende Oberflächen gehören zu den am meisten erfaßten Mängeln. Hier können sich Kinder Schürf-, Stich- oder Schnittwunden zuziehen. In einigen Fällen wurde der Untergrund kritisiert. Wenn ein Kind mit dem Kopf auf einen Betonboden aufschlägt, kann schon eine geringe Fallhöhe von wenigen Zentimetern zu schweren Schädelverletzungen führen. Eine genügend dicke Schicht Sand oder Kies kann solche Gefahren nahezu ausschalten. Auf der Mängelliste standen auch Geräte, an denen sich die Kinder Gliedmaßen oder den Kopf einquetschen können und die zu große Fallhöhen und zu geringe Freiräume haben. Besonders viele Unfälle ereignen sich offenbar beim Schaukeln. Gemäß einer englischen Untersuchung ist das Schaukeln gefährlicher als das Klettern, auch wenn die Verletzungen, die Kinder an Klettergeräten erleiden, meist schwerer sind.

Arznei

◆ Wie viele verschiedene Arzneimittelformen werden in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft angeboten? Die nationalen Behörden haben Schätzungen vorgelegt: In Großbritannien werden 29 741 verschiedene Formen von Arzneimitteln angeboten. Für die Bundesrepublik Deutschland wurden 26 000 Arzneiformen angegeben. In Italien sind es 16 000, in Irland 12 000 und in Frankreich 1 1000 verschiedene Arzneimittelformen. Luxemburg meldete eine genaue Zahl mit 8 654. In Belgien wurden 7 300 und in Dänemark 3 400 Arzneimittelformen geschätzt. Für die Niederlande gibt es keine Gesamtangabe, aber dort sind 3 475 Medikamente registriert.

Schwangerschaft und Alkohol

◆ „Jährlich werden in der Bundesrepublik Deutschland 1 800 behinderte und mißgebildete Kinder geboren, deren Schädigungen von den Medizinern eindeutig auf übermäßigen Alkoholkonsum der Mütter während der Schwangerschaft zurückgeführt werden“, schreibt die Neue Westfälische. Auf einer Tagung der Europäischen Teratologischen Gesellschaft in Münster im letzten Jahr wiesen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen auf die großen Gefahren von Alkohol, aber auch von Nikotin während der Schwangerschaft hin. Angesichts der schweren geistigen und körperlichen Schädigungen der Kinder sollten nach Ansicht der Mediziner alkoholkranke Frauen dringend vor einer Schwangerschaft gewarnt werden. Die Zeitung fährt fort: „Da noch nicht geklärt sei, ob unregelmäßiger Alkoholgenuß nicht auch zu Schäden des Kindes vor der Geburt führt, sollte in der Schwangerschaft überhaupt jeglicher übermäßige Alkoholgenuß vermieden werden.“

Verfehlte Hilfsbereitschaft

◆ Der Chef der UN-Flüchtlingshilfe in Peshawar (Pakistan), MacAlpine, hat sich darüber beklagt, daß manche Länder absolut ungeeignete Hilfsgüter für die afghanischen Flüchtlinge senden. Unter der Lawine von Hilfsgütern befänden sich Luxusgüter wie dänischer Käse und Trüffeln, Tausende von Büchsen mit Abmagerungspulver, Papierwindeln und Tampons. Die pakistanische Regierung muß unter hohen Kosten ungeeignete Hilfsgüter lagern wie dünne Blusen, Miniröcke, Büstenhalter, Korsetts und hochhackige Schuhe, die afghanische Frauen nie tragen würden. Als Bewohner eines Flüchtlingslagers erwartungsvoll ein Altkleiderbündel öffneten, fanden sie unter anderem ein tief ausgeschnittenes Cocktailkleid. Kommentar eines AP-Korrespondenten im Wiesbadener Kurier: „Abgesehen davon, daß ein Partykleid für das Leben in einem Lager nicht gerade das Geeignete ist, würde auch kein afghanischer Mann es zulassen, daß seine Frau, Schwester oder Tochter sich so unschicklich kleidet.“

Opfer der Atomtests?

◆ Eine ungewöhnliche Häufung von Krebserkrankungen ist bei dem Aufnahmeteam und den Schauspielern aufgetreten, die an dem 1955 gedrehten amerikanischen Spielfilm „Der Eroberer“ mitgewirkt haben. Dies ergaben gemäß einer AP-Meldung Recherchen der amerikanischen Zeitschrift People. Nach dem Bericht der Zeitschrift waren 220 Personen an dem Film beteiligt. Von 150 konnte die Krankengeschichte rekonstruiert werden. Es stellte sich heraus, daß 91 Filmleute an Krebs erkrankt waren; 46 Mitarbeiter, darunter die beiden Hauptdarsteller, John Wayne und Susan Hayward, sowie der Regisseur und Produzent Richard Powell, erlagen dieser Krankheit. Die Dreharbeiten fanden im Südwesten des amerikanischen Bundesstaates Utah statt, ein Jahr nachdem in der benachbarten Wüste von Nevada elf Atomtests durchgeführt worden waren. Der von der Zeitschrift befragte Direktor der radiologischen Abteilung der Universitätsklinik von Utah schließt einen Zusammenhang zwischen den Nuklearversuchen in der Atmosphäre durch atomar verseuchten Staub und der epidemisch aufgetretenen Krebshäufung nicht aus. Rein statistisch werden nach Auskunft des Wissenschaftlers von 150 Menschen höchstens 30 von Krebs befallen.

Hilfe für Revolutionäre

◆ Die in Genf bekanntgegebene Vergabe von Geldern für humanitäre Zwecke aus dem Sonderfonds des Antirassismusprogramms des Weltkirchenrates für revolutionäre Bewegungen im südlichen Afrika hat scharfe Kritik ausgelöst. Das Ostpreußenblatt schreibt, indem es auf den Bundesgeschäftsführer des Evangelischen Arbeitskreises einer Partei verweist: „Dadurch werde die Suche nach Frieden im südlichen Afrika eher behindert als gefördert. Offenbar glaube der Weltkirchenrat nicht an die Möglichkeit einer gewaltlosen Lösung der Probleme in diesem Gebiet.“ Ein führender Vertreter der theologisch konservativen Protestanten bezeichnete die erhöhte Geldervergabe als „erneuten erschütternden Beweis“ dafür, daß es in dem „revolutionären Kurs des Weltkirchenrates keine grundlegende Änderung, sondern eher eine Radikalisierung gibt“. Der Kirchenrat rede so gut wie gar nicht mehr von Mission, sondern fordere „statt dessen um so leidenschaftlicher die Umverteilung von Macht“. Wegen der umstrittenen Hilfe für die Revolutionäre lassen die Heilsarmee und die schaumburg-lippische Landeskirche ihre Mitgliedschaft im Weltkirchenrat seit 1978 ruhen.

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