Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Der mächtige Leviathan
    Erwachet! 1976 | 8. September
    • Der mächtige Leviathan

      „ICH will nicht schweigen von seinen Gliedern, wie groß und mächtig, wie wohlgeschaffen es ist. ... Wer öffnet die Tore seines Mauls? Rings um seine Zähne lagert Schrecken. ... Trifft man es, kein Schwert hält stand, nicht Lanze noch Geschoß und Pfeil.“ So wird der Leviathan in einem sehr alten Werk geschildert (Hiob 41:4-18, Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift).

      Welches Tier besitzt ein furchterregendes Gebiß und eine Haut, die so zäh ist, daß im Altertum weder Schwert noch Lanze, noch Geschosse, noch Pfeile sie zu durchbohren vermochten? Es handelt sich um ein Reptil, um eines der größten lebenden Kriechtiere. Da die erwähnte Schilderung des Leviathans aus dem Nahen Osten stammt, ist zweifellos das Nilkrokodil gemeint. Diese Panzerechse kann vier bis fünf Meter lang werden.

      In der dreieckförmigen Schnauze besitzt dieses Tier ungeheure Kraft. Welch ein Anblick bietet sich, wenn es seinen Unterkiefer herabfallen läßt und sein Gebiß zeigt, das, wenn vollständig, aus sechsundsechzig scharfen Zähnen besteht! Beim Zubeißen erzeugt es einen ungeheuren Druck. F. W. Lane schreibt in seinem Buch Nature Parade: „Bei Versuchen, die man in Frankreich durchführte, erzeugte ein 54 Kilogramm schweres Krokodil zwischen seinen Kiefern einen Druck von 698 Kilogramm“ (S. 83, 84).

      Auch die Zähigkeit der Panzerhaut des Krokodils ist erstaunlich. Der Naturforscher R. L. Ditmars schreibt: „Speere und Pfeile vermögen die Haut nicht zu durchbohren“ (Reptiles of the World, 22. Auflage, S. 16). Die Platten des Hautpanzers sind zwar nicht kugelsicher, aber wenn eine Kugel schräg aufschlägt, prallt sie oft ab (Library of Natural History, Bd. V, S. 2381). Wie ist die Krokodilhaut beschaffen?

      Harte Hornschuppen, die mit Knochenplatten unterlegt sind, bedecken Rücken und Schwanz. Die Hornschuppen sind in Reihen angeordnet. Die Mehrzahl davon weist eine Längsleiste oder einen Kiel auf.

      Auf dem Bauch sind die Hornschuppen glatt. Diese sind gewöhnlich nicht mit Knochenplatten unterlegt. Doch besonders in Halsnähe kann die Haut einige kleine Knochenplättchen aufweisen.

      Die Seiten des Leibes sind mit kleinen runden Schuppen bedeckt. Sie gestatten es dem Tier, sich seitlich auszudehnen — eine wichtige Voraussetzung für das Atmen, und bei den Weibchen ist das in der Zeit vor dem Eierlegen von besonderer Wichtigkeit.

      Das Krokodil ist wegen seiner wertvollen Haut von profitgierigen Personen rücksichtslos gejagt worden. Aus dem Unterteil des Hautpanzers werden Lederartikel verfertigt. Sind jedoch kleine Knochenplättchen darin vorhanden, so beeinträchtigt das den Handelswert der Haut.

      Vorzüglich für sein Dasein ausgerüstet

      Das Krokodil ist für seine amphibische Lebensweise (im Wasser und auf dem Land lebend) vorzüglich ausgerüstet. Der U-Bootförmige Leib und der kräftige Ruderschwanz ermöglichen es ihm, schnell und gewandt zu schwimmen. Da die Augen, Ohren und Nasenlöcher erhöht liegen, ragen sie aus dem Wasser heraus, auch wenn der ganze übrige Kopf im Wasser liegt. Deshalb kann das Krokodil sehen und atmen, während es untergetaucht an der Wasseroberfläche treibt.

      Wenn das Krokodil taucht, schließen sich an den Nasenöffnungen besondere Muskeln oder Klappen. Auch die Ohren des Tieres werden durch eine klappenartige Hautfalte verschlossen. Das halbdurchsichtige dritte Augenlid (Nickhaut) schützt die Oberfläche des Augapfels vor dem Wasser, dennoch kann das Tier einigermaßen sehen.

      Von der paarigen Nasenöffnung führt ein langer Nasengang nicht nur bis in die Mundhöhle, sondern bis in den Schlund. Was verhindert, daß Wasser in die Atem- und Verdauungswege eindringt, wenn das Krokodil unter Wasser das Maul öffnet? Eine breite Hautklappe. Direkt vor der inneren Nasenöffnung erstreckt sich eine Hautfalte nach unten, und auf dem Zungengrund befindet sich eine weitere Falte. Taucht das Krokodil ins Wasser, so wird die untere Falte gegen die obere gedrückt, so daß diese davon umgriffen wird. Dadurch wird die Rachenhöhle gegen die Mundhöhle abgedichtet, und das Tier kann selbst bei unter Wasser geöffnetem Maul atmen, wenn nur die Nasenlöcher über der Wasseroberfläche liegen.

      Wichtige Aufgabe bei der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts

      Wissenschaftliche Untersuchungen der Ernährungsweise des Krokodils haben ergeben, daß dieses Tier, obschon es räuberisch lebt, keineswegs raubgierig ist. Es ist ziemlich träge und strengt sich verhältnismäßig wenig an. Der Nahrungsbedarf des Krokodils ist weit geringer, als viele Leute glauben. Krokodilforscher Hugh Cott erklärte: „Wir dürfen nicht vergessen, daß das Krokodil sich nur während eines Teils seines Lebens von Fischen ernährt und daß es schließlich auch viele andere Tiere jagt. Das läßt den überraschenden Schluß zu, daß das Krokodil pro Tag weniger Fische verzehrt als ein weißbäuchiger Kormoran (der mindestens 1 Kilo Fisch pro Tag frißt).“

      In vielen Fällen frißt das Krokodil Fische, die sich von anderen Fischen ernähren, sowie Fische, die für den Menschen nicht besonders wertvoll sind. Verschwinden die Krokodile in einem Gebiet, nehmen verschiedene Fischarten überhand und bedrohen die Existenz anderer Arten. Da junge Krokodile große Wasserkäfer, Libellenlarven und Krebse fressen, die sich von frisch geschlüpften Fischen ernähren, tragen sie dazu bei, daß eine größere Zahl von Fischen heranwachsen kann.

      Die Erforschung der Lebensweise des Alligators (des neuweltlichen Krokodils) läßt erkennen, daß dieses mächtige Kriechtier einen nicht geringen Beitrag zur Erhaltung des pflanzlichen und tierischen Lebens leistet.

      In den Evergladesa verhindern die Alligatoren zum Beispiel, daß die Knochenhechte überhandnehmen. (Dieser Fisch gilt wegen seines räuberischen Wesens als größte Geißel für Fischer und Nutzfische.) Hätte dieser Fisch diesen Feind nicht, würde er großen Schaden unter den Barschen sowie anderen für den Angelsport geeigneten Fischen anrichten.

      In Gegenden, die regelmäßig von Trockenperioden heimgesucht werden, graben sich die Alligatoren Wasserlöcher und tragen so dazu bei, daß viele Tiere die Trockenzeit überleben können. Die tiefsten Wasserlöcher in den Everglades sind die der Alligatoren. In der Trockenzeit trocknen sie als letzte aus und bilden einen Zufluchtsort für verschiedene Fische, Amphibien und Kriechtiere. Wenn die Trockenzeit vorüber ist, beginnen sich die Tiere, die in diesen Wasserlöchern überlebt haben, zu vermehren. Diese Wasserlöcher liefern auch Vögeln und Säugetieren Nahrung und Wasser.

      Durch den Alligatorenkot und die Reste der Alligatorenmahlzeiten wird der Boden mit Nährstoffen angereichert, was einen üppigen Pflanzenwuchs fördert. An den Rändern entstehen beim Ausbuddeln der Löcher Wälle, auf denen sich andere Pflanzen, als sonst in der Umgebung wachsen, ansiedeln.

      Sogar die Streifzüge des Alligators durch sein Habitat wirken sich nützlich auf die Landschaft aus. Da er ein großes Kriechtier ist, drückt er dabei die Pflanzen so weit auseinander, daß Kanäle entstehen, und dadurch wird der Prozeß, durch den ein Teich versumpft, verlangsamt.

      Ohne Zweifel ist der mächtige „Leviathan“ ein eindrucksvolles Geschöpf. Seine Panzerhaut und die Kraft seiner Kiefer sind ehrfurchteinflößend. Dieses Kriechtier ist wunderbar für sein Dasein ausgestattet und erfüllt eine wichtige Aufgabe bei der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Viele Menschen mögen den mächtigen Leviathan nicht besonders attraktiv finden, aber die Panzerechse sollte jedem vor Augen führen, wie unweise es ist, den Wert irgendeines Tieres zu unterschätzen. Erst jetzt, da das Krokodil in vielen Gebieten durch rücksichtsloses Jagen ausgerottet worden ist, beginnt man, seine Bedeutung zu erkennen.

      [Fußnote]

      a Das Gebiet der Everglades im Süden der Halbinsel Florida umfaßt ungefähr 34 000 km2 Wildnis. Der größte Teil dieser Sumpfwildnis besteht aus morastigem Grasland. Obwohl die Everglades an und für sich eine Wasserlandschaft sind, übt die winterliche Trockenzeit einen unbarmherzigen Einfluß aus.

  • Zeugnis geben durch vortrefflichen Wandel
    Erwachet! 1976 | 8. September
    • Zeugnis geben durch vortrefflichen Wandel

      ● „Laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“ (Matth. 5:16). Mit diesen Worten hob Jesus Christus die Tatsache hervor, daß der Lebenswandel eines Menschen andere beeindrucken kann, so daß sie veranlaßt werden, sich für die wahre Religion zu interessieren.

      So erging es einem Busfahrer in Finnland. In jungen Jahren entwickelte er eine Abneigung gegen Religion, weil seine Eltern fanatisch waren. Das änderte sich aber im Jahre 1975. In jenem Jahr fuhr er eine Gruppe von Zeugen Jehovas zu ihrem Kongreß in Helsinki. Da er, während sie auf dem Kongreß waren, nichts zu tun hatte, wohnte er dem Kongreß bei und hörte sich die Programmpunkte an. Am letzten Tag sagte er zu den Kongreßbesuchern, während er sie nach Hause fuhr:

      „Als wir am ersten Tag zum Kongreß fuhren, habe ich Sie als ,Freunde‘ bezeichnet, doch das war nur eine Formsache. Jetzt kann ich Sie jedoch von ganzem Herzen ,Freunde‘ nennen. Ihre absolute Aufrichtigkeit, Ihre außerordentliche Freundlichkeit und Ihre gegenseitige Liebe haben mich tief beeindruckt. Bisher hatte ich für Religion nichts übrig. Doch ich muß gestehen, daß Sie bei mir eine Sinnesänderung bewirkt haben. Ich habe jetzt den Wunsch, Ihre Religion kennenzulernen.“

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen