Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g84 22. 7. S. 29-31
  • Wir beobachten die Welt

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1984
  • Zwischentitel
  • Kinder in Not
  • Haeckels Irrtum geistert in Lehrbüchern
  • Kopfzerbrechen über die Zeit „danach“
  • Heidnische Weisheit
  • Deutschamerikaner
  • Unmenschliche Spiele
  • Luft, die Geld kostet
  • Bücher vom „Papiertod“ bedroht
  • Gehirntraining
  • Schweigende Familien
  • Konkurrenz für das Erdöl?
  • Alternativer Tourismus?
Erwachet! 1984
g84 22. 7. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Kinder in Not

● Der Jahresbericht der UNICEF (Weltkinderhilfswerk) mit dem Titel „Die Lage der Kinder in der Welt im Jahre 1984“ ist niederschmetternd — weltweit sterben jeden Tag 40 000 Kinder unter fünf Jahren! In dem ernst stimmenden Bericht heißt es: „So viele Kinder, wie gestorben sind, sind auch blind, taub, verkrüppelt oder geistig zurückgeblieben.“ Der Bericht erinnert an die Vorhersagen der Welternährungskonferenz 1974, daß „in einem Jahrzehnt kein Kind mehr hungrig zu Bett gehen wird, keine Familie sich mehr Sorgen um das Brot des nächsten Tages machen muß und kein Mensch durch Unterernährung seiner Zukunft und Entfaltung beraubt werden wird“. In Wirklichkeit, so fährt der Bericht fort, „werden heute abend mehr Kinder hungrig zu Bett gehen und ihrer Entfaltung beraubt sein als an dem Abend, an dem jene Worte ausgesprochen wurden“.

Haeckels Irrtum geistert in Lehrbüchern

● „Heute weiß man, daß es beim Menschen in keiner Phase der Entwicklung Kiemen, Flossen, Schwimmhäute oder eine Schwanzbildung und so weiter gibt“, schreibt Professor Erich Blechschmidt in einem Leserbrief in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (24. Febr. 1984). Das sogenannte biogenetische Grundgesetz (Grundregel) von Ernst Haeckel ist, wie er sagt, „widerlegt und als Irrtum nachgewiesen“. Dennoch „geistert“ es „noch immer in Büchern“. Aus welchem Grund? Der weltweit anerkannte Freiburger Humanembryologe beantwortet die Frage wie folgt: „Das ist vom wissenschaftlichen Standpunkt aus zwar ein Skandal, hat aber seinen Grund in der Inkompetenz der Lehrbuchverfasser und spricht nicht im geringsten für die Richtigkeit der von ihnen vertretenen Meinung.“

Kopfzerbrechen über die Zeit „danach“

● Kürzlich machten sich Wissenschaftler über die Frage Gedanken, was die Erde wohl Wochen oder Monate nach einem globalen Atomkrieg erwartet. Bereits der Einsatz der Hälfte des Vernichtungspotentials der Supermächte würde die Atmosphäre so verunreinigen, daß dauernde Dämmerung die Folge wäre. Die monatelange Abschirmung des Sonnenlichts gäbe  Anlaß zu einem Temperatursturz ungeahnten Ausmaßes, und die Photosynthese der Pflanzen käme zum Erliegen. Radioaktive Isotope gingen in die Nahrungskette ein, was für die Endglieder den Tod bedeuten würde. In dem Bericht werden noch weitere Folgen erwähnt, die alle die Erde von Grund auf verändern würden (New Scientist 99, 753 [1983]).

Heidnische Weisheit

● Ein Aufsatz in der Augustinerzeitschrift Ostkirchliche Studien (4/83) beschäftigt sich mit der Bedeutung von vier Kirchenvätern des 4. Jahrhunderts und ihrem Einfluß auf die orthodoxe Kirche. Es ist von den drei „Kappadokiern“ (Basileios, Gregorios von Nazianz und Gregorios von Nyssa) sowie von Johannes Chrysostomos die Rede. Mit der griechischen Kultur zutiefst verbunden — sie waren durch die Schule griechischer Philosophie gegangen —, verstanden sie es, heidnische Philosophie mit „christlichem“ Gedankengut zu vereinen. „Die Einbeziehung des antiken Erbes zur Erhellung und Durchdringung des christlichen Glaubensgutes hatte bereits seit dem 3. Jahrhundert in Alexandreia begonnen“, heißt es in dem Aufsatz. „Das Erste Ökumenische Konzil von Nikaia [Nizäa] (325) hatte sich eines griechisch-philosophischen Terminus bedient, um das Christusdogma zu formulieren. Auf diesem Grund bauten die Kappadokier weiter, allen voran Basileios, der gegen den Arianismus [Ablehnung der Dreieinigkeitslehre] des Kaisers und vieler Bischöfe die Glaubensentscheidung von Nikaia durchtrug und dabei zugleich die Glaubenslehre vom Dreieinigen Gott in der Lehre vom Heiligen Geist zur Vollendung führte. Er tat es unbeschwert mit Begriffen aus der Philosophie der Alten und mit Beispielen aus ihrer Geschichte, wenn er ... den Kult des Kaiserbildes zur Erhellung des Dreifaltigkeitsdogmas benützte.“

In dem Aufsatz wird u. a. das Buch Geschichte des byzantinischen Staates von Georg Ostrogorsky (München 1952, S. 26) zitiert, in dem es heißt: „Das christliche Byzanz verabscheut weder die heidnische Kunst noch die heidnische Weisheit ... Griechische Wissenschaft und Philosophie ... gehören zum Bildungsgut des frömmsten Byzantiners. Die byzantinische Kirche selbst macht sich das Ideengut der antiken Philosophie zu eigen und verwendet ihren Begriffsapparat bei der Ausgestaltung der christlichen Dogmenlehre.“

Deutschamerikaner

● Die Deutschen bilden in den Vereinigten Staaten von Amerika die größte ethnische Gruppe. Aus einer amtlichen Aufstellung geht folgendes hervor: 28,8 Prozent der Amerikaner können nachweisen, daß zumindest einige ihrer Vorfahren aus Deutschland stammen. Seit mehr als 300 Jahren sind Deutsche in die Vereinigten Staaten eingewandert, insgesamt sieben Millionen. Der starke Zustrom von Deutschen hatte auch einen Einfluß auf Amerikas Kulturleben. „Es waren Deutsche ..., die die Tradition des Weihnachtsfestes nach Amerika brachten, und Deutsche, die Kindern das österliche Eiersuchen beschert haben“, berichtet die New York Times. Die Ankunft von 13 Familien aus Krefeld im Jahre 1683 wurde kürzlich in einem amerikanischen Stadtteil gefeiert, der Germantown (Stadt der Deutschen) heißt. Er gehört heute zu Philadelphia.

Unmenschliche Spiele

● Bei Videospielen geht es oft um das Zerstören. Innerhalb weniger Minuten werden Kriegsschiffe, Flugzeuge, Raketen, Tiere, Ungeheuer, Menschen, Geschosse und Festungen durch einfachen Knopfdruck vernichtet. Der Pädagoge Urban Zehnder (Schweiz) findet es gemäß der Basler Zeitung bedenklich, wie die Spieler systematisch an das „Unschädlichmachen“ gewöhnt werden. Das Vernichten lasse den Spieler emotional kalt, hebe aber sein Selbstwertgefühl, da es ihm Punkte einbringe. Videospiele würden natürliches menschliches Spiel verhindern. „Die Spielmaschine reduziert mich im Prinzip auf ein Auge, das durch einige Hirnzellen mit einem oder zwei Fingern verbunden ist“, bemerkt er. „Ganzheitliches Erleben der Spielsituation, Raum, Bewegung, Größe, Gewicht, Muskelspiel — das alles gibt es nicht mehr.“ Der Spieler habe nur die Möglichkeit, abzudrücken oder nicht abzudrücken, anzugreifen oder vernichtet zu werden, Punkte zu gewinnen oder ein Leben zu verlieren. Für den Autoren sind Videospiele „Abbild und Übungsfeld für eine unmenschliche Berufswelt“.

Luft, die Geld kostet

● Offene Autofenster erhöhen den Luftwiderstand des Fahrzeugs und führen zu höherem Treibstoffverbrauch. Bei Tempo 100 werden nach Untersuchungen eines Reifenkonzerns etwa 75 Prozent der Motorkraft (je nach Fahrzeugform) allein zur Überwindung des Luftwiderstandes aufgebracht. Schon ein offenes Fenster verursacht durch Bildung von Wirbeln einen Effekt, der den Luftwiderstand des Wagens um rund 7 Prozent erhöht. Wegen sommerlicher Hitze heruntergekurbelte Fensterscheiben kosten den Autofahrer also Geld.

Bücher vom „Papiertod“ bedroht

● In den Bibliotheken der Welt verfallen Bücher und Schriftstücke aus den letzten 150 Jahren zusehends. Allein in der Washingtoner Kongreßbibliothek — mit 20 Millionen Bänden die größte Bibliothek der Welt — soll ein Großteil des Bestandes akut gefährdet sein. „Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts einsetzende Umstellung der Papiergewinnung (Holz anstatt Lumpen) markierte den Anfang vom Ende (der Bücher)“, bemerkt die Zeitung Die Welt. Das Vergilben des Papiers wird dem Alaun zur Last gelegt, einem Salz der Schwefelsäure. Das Salz zersetzt sich im Laufe der Zeit und gibt die „gefräßige“ Schwefelsäure frei. Neuauflagen der Bücher sind keine Lösung des Problems, da man heute Produkten aus Papier nur noch eine Lebensdauer von 20 bis 40 Jahren voraussagt. Die Entwicklung von elektronischen Archivsystemen, mit denen mühelos und massenhaft Schriftgut gespeichert werden kann, steht erst am Anfang. So mag eines Tages manches Werk nicht mehr existieren, weil es zu Papierstaub zerfallen ist.

Gehirntraining

● Wer geistig rastet, der „rostet“. Isolierte Patienten, die kaum ein Gespräch führen und auch sonst wenig ihren Verstand fordern, können schon nach einer Woche „bis zu einem Zwölftel an Gedächtnissubstanz verlieren“. Zu diesem Ergebnis kam gemäß dem luxemburgischen tageblatt das Paderborner Institut für Kybernetik. Internationale Parallelforschungen hätten ergeben, daß Alleinstehende, Rentner, Behinderte (vom Rollstuhlfahrer bis zum Rheumakranken), selbst Wachsoldaten, Nachtwachen und Gefängnisinsassen von einer Gedächtnisminderung bedroht seien. Als Gegenmittel empfehlen die Paderborner Forscher Konzentrationsübungen, verbunden mit körperlichen Bewegungen, damit die grauen Zellen im Kopf in Schwung gehalten werden. Zu dem Übungsprogramm gehört zum Beispiel ein tägliches Training mit Zahlen, Bleistift und Papier. Man erkennt daraus, welchen zusätzlichen Nutzen Christen haben, wenn sie sich intensiv mit Gottes Wort beschäftigen.

Schweigende Familien

● Vom Familienleben im ursprünglichen Sinne kann nach Auffassung des Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes, Professor Walter Bärsch, „schon heute vielfach nicht mehr die Rede sein“. Für ihn steht fest: „Die Medien ... verringern die Lebendigkeit und Breite der zwischenmenschlichen Kommunikation.“ Da die Familien das schon vorhandene Medienangebot, vor allem das Fernsehen, „sozial noch gar nicht verkraftet“ hätten, sei angesichts der geplanten Ausweitung der Fernsehprogramme (Kabelfernsehen) und angesichts der Bildschirm- und Videotexte sowie der Telespiele „eine Verschärfung der modernen Familienprobleme absehbar“. Der Tagesablauf der Familie werde weitgehend vom Fernsehprogramm bestimmt, was bewirke, daß die Kontakte der Familienglieder untereinander und zur Außenwelt zunehmend spärlicher würden. Das führe hin zur „schweigenden Familie“ vor immer mehr Bildschirmen. Der Kinderschutzbund hat mit einem Appell, der unter dem Motto stand: „Die neuen Medien — eine gesellschaftliche Herausforderung“, zum Weltkindertag 1983 (20. September) auf die vielen sozialen Nachteile der Medien hingewiesen (Hamburger Abendblatt).

Konkurrenz für das Erdöl?

● Einem neuartigen Brennstoff — einem hochkonzentrierten Kohle-Wasser-Gemisch, das durch eine chemische Zugabe flüssig gehalten wird — werden gute Marktchancen eingeräumt. Die „flüssige Kohle“, die im bundeseigenen Salzgitter-Konzern produktionsreif entwickelt wurde, wird Densecoal („dichte Kohle“) genannt. Sie läßt sich nicht nur wie Erdöl verfeuern, sondern wird auch wie Erdöl aufbewahrt und transportiert. Außerdem sollen weniger Schadstoffe als bei der Erdölverbrennung abgegeben werden. Wie Die Welt meldet, spricht man von einer „energietechnischen Entwicklung von eventuell weltweiter Bedeutung“.

Alternativer Tourismus?

● Individualtouristen, darunter viele jugendliche Rucksackreisende, spotten gern über die „müden“ Pauschalurlauber. Eine Studie zeigt jedoch, daß „alternative“ Touristen sich nur etwas vormachen. Sie würden zwar, so fanden angehende Psychologen von der Universität Köln heraus, viele tausend Kilometer reisen, aber am Ziel „dann mit sich oder ihren Partnern allein“ bleiben. Sie würden ausziehen, um Land und Leute kennenzulernen, jedoch kaum jemand sei bereit, sich auf die Lebensformen und Eigenheiten der Einheimischen einzustellen. Kontakte beschränkten sich höchstens auf die Quartiersuche und das Einkaufen. „Das ist mir zu anstrengend“, erklärte eine Touristin auf die Frage, weshalb sie denn nicht das Angebot angenommen habe, kostenlos Unterkunft und Verpflegung bei einer Familie auf Sumatra zu finden. „Auf der anderen Seite setzen diese Globetrotter herzliche Gastfreundschaft bei der Bevölkerung voraus, ignorieren aber gern die Landessitte, diese mit Gastgeschenken zu erwidern.“ Kein Wunder, stellt die Süddeutsche Zeitung fest, daß der Tourismus kaum etwas zur Völkerverständigung beizutragen vermag. Im Gegenteil: Die Vorurteile der Bevölkerung gegenüber allen Touristen verstärken sich.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen