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Lebende „Seejungfern“Erwachet! 1979 | 8. November
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und Schreien begleitet. Wissenschaftler sagen, daß die gegenseitige Berührung der Seekühe und die Serenade von Lauten eine Art der Verständigung sind, da die Tiere ein schlechtes Hör- und Sehvermögen haben.
Falls du einmal in der Nähe eines oder mehrerer dieser Geschöpfe mit ihrem ehrfurchtgebietenden Aussehen schwimmen solltest, dann sei unbesorgt: Seekühe sind harmlos. Wenn sie jemals Temperament zeigen, was selten vorkommt, dann handelt es sich dabei gewöhnlich um zwei Bullen, die um die Zuneigung einer Kuh wetteifern. Taucher in Florida sind sogar gerne mit Manatis zusammen, denn die liebenswerten Tiere drehen sich oft auf die Seite, um sich von Menschen am Rücken und am Bauch kraulen zu lassen. Einem im Aquarium lebenden Manati sagte diese Art der Aufmerksamkeit so sehr zu, daß er mit seinem Betreuer „Nase rieb“.
Vom Aussterben bedroht
Dieses unbeschwerte gesellige Verhalten ist in einem gewissen Maße ihrem Wohlbefinden abträglich. Die Manatis haben keine natürlichen Feinde, doch menschliche Jäger, die sich über Schutzbestimmungen hinwegsetzen, haben ihren Bestand schon beträchtlich vermindert. Dadurch, daß sich die Seekühe nur in flachen Gewässern aufhalten, sind sie eine leichte Beute für solche, die es auf ihre Haut oder ihr Fleisch abgesehen haben.
In besiedelten Gebieten, in denen viele Boote oder Schiffe verkehren, werden die Seekühe durch Schiffspropeller getötet oder verletzt. In Florida haben die Manatis oft große Narben am Rücken, die auf Begegnungen mit Motorbooten schließen lassen.
In vielen Ländern gilt gemäß strengen Gesetzen das Töten von Seekühen als kriminelle Handlung. Für die Übertretung dieser Gesetze werden schwere Strafen verhängt. Das hat etwas geholfen, was man daran erkennen kann, daß in Florida kleine Manatiherden wieder in Gebieten auftauchen, in denen sich jahrelang keine Seekühe tummelten. Nichtsdestoweniger befürchten Ökologen, daß die gemütlichen Riesen aussterben könnten, weil sich am Rande ihres natürlichen Lebensraumes die Ansiedlungen und Errungenschaften des Menschen immer weiter ausbreiten.
Zugegeben, die Manatis mögen nicht den Bildern legendärer Seejungfern entsprechen, die in der Vorstellung von Seefahrern und Künstlern des Altertums existierten. Doch diese einzigartigen Geschöpfe bereiten allen Menschen Freude, die das Glück haben, solche lebenden „Seejungfern“ zu beobachten.
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Wo ist der Beweis?Erwachet! 1979 | 8. November
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Wo ist der Beweis?
„Wissenschaftler sind jetzt davon überzeugt, daß das Leben überall möglich ist“, so lautet eine Schlagzeile der auf Staten Island (USA) erscheinenden Zeitschrift „Advance“ vom 5. Dezember 1978. In dem Artikel, der auf einem Bericht aus der Zeitschrift „Christian Science Monitor“ beruht, wird zugegeben, daß diese Überzeugung mehr auf Glauben als auf Beweisen fußt. Cyril Ponnamperuma von der Universität von Maryland drückt diese Überzeugung wie folgt aus: „Das Leben kann als ein unvermeidlicher Prozeß betrachtet werden und tritt im Kosmos zwangsläufig überall dort in Erscheinung, wo günstige Bedingungen vorhanden sind.“ Er fährt fort: „Unsere Sonne, die die Erschaffung des Lebens auf diesem Planeten bewirkt hat, ist nichts Einzigartiges. Die Gesetze der Chemie und Physik sind universelle Gesetze.“ Doch diese Wissenschaftler geben zu, daß die Sonne nicht mehr die Fähigkeit hat, etwas zu erschaffen. Zudem sehen sie sich zu der Behauptung gezwungen, die Gesetze der Chemie und Physik seien spontan entstanden, da sie ja die Existenz eines Gesetzgebers für unmöglich halten.
In dem Artikel wird gefolgert: „Angesichts solcher Behauptungen kommen sich die heutigen Biologen nicht besonders gescheit vor, wenn sie an die Unkenntnis ihrer Vorgänger denken. Sie wissen, daß sie selbst noch nicht erklären können, wie aus anorganischen Stoffen organisches Leben entstanden ist. Doch sie haben den Glauben, daß sie der richtigen Antwort auf der Spur sind.“
Die Opfer des Massenselbstmordes in Jonestown (Guyana) hatten auch eine Art Glauben. Es verhält sich heute noch genauso wie in den Tagen Jesu: „Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen“ (Matth. 15:14).
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