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    Erwachet! 1983 | 22. Dezember
    • Wir beobachten die Welt

      „In alter Weise weiterfeiern“?

      ● „Wann wurde Christus geboren?“ fragt die Zeitung Die Welt in ihrer Beilage Journal und antwortet gleich darauf: „Am 24. Dezember jedenfalls nicht!“ Das Blatt stellt fest: „Der wirkliche Geburtstag Jesu ist unbekannt. Paradoxerweise interessierte er bis etwa 300 nach Christus auch keinen Menschen. ... Geburtstagsfeiern rochen nach Heidentum und wurden von der Kirche abgelehnt.“ Man habe erst Jahrhunderte später „mit allerlei Zahlenphantastik bald den 28. März, bald den 19. April oder den 20. Mai“ errechnet.

      „Kaiser Konstantin der Große setzte der Verwirrung schließlich mit fester Hand ein Ende und bestimmte den 25. Dezember zum Geburtstag Christi.“ Aus welchem Grund? „Er ging dabei von der praktischen Überlegung aus, daß die Römer ohnehin schon gewohnt waren, diesen Tag als Fest des Sonnen- und Soldatengottes Mithras zu feiern. Sollten sie also — dachte der Kaiser — nun unter neuem christlichen Vorzeichen in alter Weise weiterfeiern!“ Die Kirche beugte sich dieser Entscheidung im sechsten Jahrhundert.

      Worte und Taten

      ● „Wir benötigen geistige Reserven, mehr noch als Reserven an Technologie, Bildung und Rüstung“, sagte der amerikanische Präsident, als er das Jahr 1983 in den USA aufgrund einer Resolution des Senats zum „Jahr der Bibel“ erklärte. Ronald Reagan zitierte Abraham Lincoln, der von der Bibel gesagt hatte, sie sei „das beste Geschenk, das Gott jemals den Menschen gemacht hat“. Ohne die Bibel „könnten wir Gutes und Böses nicht voneinander unterscheiden“. Der bibelreport (2/83), der die Proklamation des Präsidenten abgedruckt hatte, erhielt daraufhin empörte Zuschriften. „Sie geben einem Politiker das Wort“, protestierte ein Leser, „der in Sonntagsreden und Proklamationen des Bibeljahrs und am Schluß bewegender Ansprachen die Botschaft Jesu in Anspruch nimmt, der aber in seiner Politik durchaus weltlich und materialistisch handelt — eine Schizophrenie, in der die offizielle Christenheit seit Konstantin lebt.“

      Kein Unterschied für die Gesundheit

      ● Zwischen alternativ und herkömmlich erzeugten pflanzlichen Lebensmitteln besteht nach Ansicht von Fachleuten aus den niedersächsischen Ministerien für Landwirtschaft und für Soziales „kein nachweisbarer gesundheitlich relevanter Unterschied“ (Bremer Nachrichten). Nach Angaben aus den Ministerien wurden im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung landesweit rund 1 000 Proben beim Großhandel, beim Einzelhandel und bei Erzeugerbetrieben entnommen und nach den Kriterien „alternativ“ und „herkömmlich“ untersucht und beurteilt. „Unter Anwendung modernster Analysetechniken“ wurden Getreide, Kartoffeln, Obst und Gemüse auf Rückstände von Pflanzenbehandlungsmitteln sowie auf die Schwermetalle Cadmium, Quecksilber und Blei und auf den Nitratgehalt geprüft. Ergebnis: Es sei „praktisch bei allen Produkten“ die Tendenz festzustellen, daß sich alternativ und herkömmlich erzeugte Lebensmittel in ihren Auswirkungen nicht unterscheiden.

      Diebe unterm Weihnachtsbaum

      ● Mehrere hunderttausend Bürger der Bundesrepublik Deutschland werden auch dieses Jahr Weihnachten unter einem gestohlenen Baum feiern. Die Forstbehörde in Münster schätzte, daß letztes Jahr allein in Nordrhein-Westfalen etwa 150 000 Nadelbäume gestohlen worden sind; das waren fünf Prozent des Bedarfs. Dabei dürfte ein Schaden von etwa 1,5 Millionen Mark entstanden sein. In einigen Gegenden ist es sogar Mode geworden, sich den Tannenbaum zu stehlen. Da der Christbaumdiebstahl eine Straftat ist, kann er vor Gericht 1 000 Mark Strafe kosten. Im Niendorfer Gehege (bei Hamburg) kamen Diebe, die gefaßt werden konnten, mit einem Bußgeld von 50 bis 100 Mark davon.

      Menschliches Leben

      ● Als erstes Land hat jetzt Dänemark Experimente mit künstlich befruchteten menschlichen Eizellen offiziell erlaubt, auch wenn sie nicht zu einer Schwangerschaft verhelfen sollen. Aber selbst wenn ein langfristiges Wachstum des Embryos außerhalb des Mutterleibs ausdrücklich nicht vorgesehen ist, muß man im Sinn behalten, daß es bei diesen Experimenten um menschliches Leben geht. Der Embryologe Professor Blechschmidt (Universität Göttingen) mahnt daher in einem Brief an die Arztzeitung Ärztliche Praxis zu Recht: Ein „individuelles Lebewesen ... existiert mit dem Augenblick der Befruchtung und bleibt während des ganzen Lebens erhalten. ... Ein Mensch wird nicht Mensch, sondern ist Mensch von Anfang an. Das bedeutet, daß mit dem Absterben eines befruchteten Eis oder eines jungen Embryos immer ein menschliches Leben endet bzw. ein Mensch getötet ist“ (24. Mai 1983, S. 1 344).

      Verfall

      ● Das „Schwinden christlicher Tradition und Sitte“ hat der Stuttgarter Oberkirchenrat Manfred Müller in einer Publikation der württembergischen kirchlichen Gruppe „Evangelische Mitte“ beklagt. Hausandacht und Tischgebet seien auch in vielen „christlichen“ Familien nahezu unbekannt. Das Auswendiglernen von Bibelversen und Liedern habe ebenfalls fast völlig aufgehört. Hinzu komme, daß sich die Spannungen zwischen Eltern und Kindern außerordentlich verschärft hätten. Viele Eltern fänden nicht mehr den Mut, durch Reden und Verhalten Vorbild für ihre Kinder zu sein. Das Fehlen „christlicher“ Tradition werde sich in allen gesellschaftlichen Bereichen auswirken. Für die Konfessionen bedeute dieses Manko seiner Ansicht nach den Verfall „christlicher“ Sitte und den „Auszug aus der Kirche“.

      Geistlich tote Seelen

      ● Ein 63 Jahre alter evangelischer Gemeindepfarrer ließ sich jetzt pensionieren, obwohl ihm das Pfarrergesetz erst mit 68 Jahren den Ruhestand zugesteht. In einem Brief an die Gemeinde begründete er seinen Schritt. Gemäß einem Bericht in der Wochenzeitung Die Zeit (31/83, S. 43) heißt es darin: „Ein rechter ‚Pfaf‘ hatte ich werden wollen ... — zu deutsch: ‚Ein gläubiger Hirte gläubiger Seelen‘ ... Was aber mußte ich in diesen genau 34 Dienstjahren erleben? Daß die Situation eines Pfarrers unter den derzeitigen kirchlichen Verhältnissen leider sehr viel anders aussieht. Wo sind denn die gläubigen Seelen in unserer Gemeinde? Gott allein kennt sie ... mögen es hundert sein, das wäre schon wunderbar und dankenswert. Dann aber stehen diesen hundert gut tausend andere gegenüber, die jahraus, jahrein kein einziges Zeichen geistlichen Lebens mehr geben. Das also ist die heutige Situation eines volkskirchlich-landeskirchlichen Pfarrers: ‚Gläubiger Hirte gläubiger Seelen‘ soll er sein, will er sein — in Wirklichkeit ist er der gläubige Hirte einer Menge gleichgültiger Seelen.“

      Weiter schreibt er: „Zehn Taufen hatte ich in diesem Jahr zu halten, aber kein einziges dieser zehn Kinder stammte aus einer Familie, von der man sagen könnte, sie nehme am Leben unserer Gemeinde teil ... und welchen Sinn soll die kirchliche Beerdigung eines Menschen haben, von dem man nur sagen kann: Er zahlte die Kirchensteuern — das war aber auch alles! ... Wenn ich Sonntag für Sonntag meine Gemeinde vor mir sehe, von meinen Konfirmierten sehe ich höchst selten einmal einen. Wo sind sie alle? Wozu wurden sie feierlich konfirmiert? Heute feiern wir Luther mit Pauken und Trompeten und bräuchten doch ganz dringend einen neuen Reformator.“ Er hatte nur noch eine Bitte: „Laßt mich so still von hinnen ziehen, wie ich einst ausgezogen bin.“

  • Themenverzeichnis für den „Erwachet!“-Jahrgang 1983
    Erwachet! 1983 | 22. Dezember
    • Themenverzeichnis für den „Erwachet!“-Jahrgang 1983

      FREMDE LÄNDER UND VÖLKER

      Afrikas Fluß der Superlative 8. 11.

      Afrikas meistbedrohte Art 22. 4.

      Eine mexikanische Spezialität 8. 8.

      Etwas aus der philippinischen Küche 22. 5.

      Flug nach Lyon auf Rädern 22. 3.

      Kuriositäten der Namib 22. 2.

      Überschwemmungen auf Madagaskar 8. 4.

      Wer ist schuld — Rußland oder der Tourist? 22. 9.

      Wirbelsturm auf den Hawaii-Inseln 8. 8.

      GESUNDHEIT UND MEDIZIN

      Alkoholismus 8. 3.

      Allergie gegen giftige Chemikalien 8. 9.

      Bewahre dir dein Hörvermögen 22. 11.

      Das Ende aller Krankheiten in Sicht? 22. 12.

      Der „Arzt“ kommt wieder ins Haus 22. 7.

      Der Kampf gegen Krankheit 8. 3.

      Die Gefahrenliste für Raucher wächst 8. 12.

      Die Medizin steht vor schwierigen Aufgaben 22. 12.

      Die Wechseljahre der Frau 8. 7.

      Kokain — Gefährliche Droge oder harmloser Zeitvertreib? 8. 11.

      Macht uns die Umweltverschmutzung krank? 8. 9.

      Sie hungern sich krank 8. 2.

      Stillen — ein „Opfer“, das von Herzen kommt 8. 9.

      Tribut des Rauchens 22. 2.

      Unser Sohn behindert! 22. 7.

      „Unser Sohn hat jetzt eine frische Gesichtsfarbe“ 22. 12.

      „‚Wasser‘ ... in Bewegung bringen“ 8. 7.

      Was tun gegen Umweltverschmutzung? 8. 9.

      Zucker heute 22. 2.

      JEHOVAS ZEUGEN

      Ein neues Lernmittel 8. 7.

      Ein Rettungssanitäter erzählt 22. 7.

      Ein Star zu werden bedeutete mir alles 8. 12.

      Empörende Ungerechtigkeit in Italien 22. 1.

      Genügt es, ein Star zu sein? 8. 11.

      Gilead-Abschlußfeier 8. 2.

      Gilead-Abschlußfeier 22. 8.

      Hochwasser! 8. 10.

      Ich versuchte mich zu töten 22. 6.

      Ich war frustriert — Wohin sollte ich mich wenden? 22. 3.

      Meine Befreiung von der Prostitution 22. 9.

      Meine Kindheit während des Nationalsozialismus 22. 8.

      Meine Suche nach Trost 22. 2.

      Meine Verbitterung wich der Liebe zu Gott 8. 10.

      Mein Leben als Ballerina 8. 5.

      Nach dem Ausbruch des Chichonal 8. 5.

      Realistische Ansicht über das Thema Regierung 8. 6.

      Sie nannten mich „Giganten-Killer“ 8. 9.

      Zwei hervorragende Gerichtsurteile in Swasiland 8. 12.

      JUNGE LEUTE FRAGEN SICH

      An wen kann ich mich wenden, wenn ich ein Problem habe? 8. 10.

      Eine Artikelserie, die biblische Antworten gibt 8. 4.

      Gibt es für uns noch eine Zukunft? 22. 2.

      Ist es vernünftig, als Teenager zu heiraten? 22. 12.

      Kann ich Erwachsenen vertrauen? 22. 9.

      Lenkt der Teufel wirklich die Welt? 22. 10.

      Sind gewaltorientierte Telespiele wirklich schädlich? 8. 12.

      Spielt es wirklich eine Rolle, wie ich mich kleide? 22. 3.

      Verrät meine Kleidung mein wahres Ich? 22. 5.

      Warum bin ich so schüchtern? 22. 1.

      Warum ist das Leben so langweilig? 8. 9.

      „Warum kann ich mich selbst nicht ausstehen?“ 22. 6.

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