Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Was ist der Schlüssel zum Glück?
    Der Wachtturm 1983 | 1. Juni
    • Was ist der Schlüssel zum Glück?

      UM GLÜCKLICH zu sein, muß man reich und beliebt sein und gut aussehen. Wenn man der Reklame, Filmen und Romanen glauben würde, könnte man zu diesem Schluß kommen.

      Können aber Geld und ein großer Besitz wirklich dauerhaftes Glück bringen? Muß man jung sein und gut aussehen, um glücklich zu sein? Oft scheint es, daß spielende Kinder glücklich sind. Was ist aber wirklich der Schlüssel zum Glück?

      Kann Gott uns glücklicher machen?

      Vielleicht hat man dir gesagt, wahres Glück hinge von einem guten Verhältnis zu Gott ab. Vielen fällt es jedoch schwer, an ein höheres Wesen zu glauben. Sie können es nicht sehen, kennen es nicht und meinen, sie müßten seine Existenz einfach akzeptieren. Deshalb können sie sich nicht vorstellen, daß Gott sie glücklicher machen kann.

      Zugegeben, wir können Gott nicht sehen, weil er „ein GEIST“ ist (Johannes 4:24). Gibt es indes nicht vieles, was wir nicht sehen, von dessen Existenz wir aber überzeugt sind? Wir pflegen Freundschaften, sehen jedoch nicht, was wir oder unsere Freunde wirklich fühlen. Wir denken, hat aber jemand jemals seine Gedanken gesehen? Wir leben, können wir jedoch die Lebenskraft sehen?

      Alles auf der Erde, was der Mensch noch unbeschädigt gelassen hat, zeugt von Ordnung und Schönheit und funktioniert gut. Daher muß jemand, der einen ausgeprägten Schönheitssinn hat, ja jemand, der weiß, was uns glücklich macht, das alles sorgfältig durchdacht und geplant haben. Ein Schreiber aus alter Zeit traf eine bemerkenswerte Feststellung, denn er sagte, daß die unsichtbaren Eigenschaften Gottes durch das wahrgenommen werden, was dieser gemacht hat. Offenbart ein wunderschönes Gemälde oder Schnitzwerk nicht sehr viel über den Künstler? Dasselbe kann auch von Gott gesagt werden. Wir können ihn durch seine Schöpfung und durch alles, was er für uns tut, „sehen“ (Römer 1:20).

      Was tut Gott für uns?

      Gott kann uns helfen, glücklich zu sein, auch wenn durch seine Schöpfungswerke nur ein Bruchteil seiner Macht, seiner Weisheit und seiner Liebe zu erkennen ist. Im Gegensatz zu vielen weltlichen Herrschern versucht er nicht, gegenüber seinen Untertanen kühl die Distanz zu wahren. Aus Liebe zu seinen Geschöpfen läßt er ihnen in großem Maße Unterweisung zuteil werden, die ihnen hilft, ein glückliches Leben zu führen. Ja, die Bibel enthält viele „Mahnungen“ Gottes, die zu unserem Glück beitragen können (Psalm 25:8-10).

      Jesus Christus zitierte einige Gesetze, die erkennen lassen, wie Gott über gewisse Handlungen denkt: „,Du sollst nicht morden‘, ,Du sollst nicht ehebrechen‘, ,Du sollst nicht stehlen‘, ,Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen‘, ,Ehre deinen Vater und deine Mutter‘ und ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘“ (Matthäus 19:18, 19). Was meinst du, wie es in der Welt aussähe, wenn diese Anweisungen befolgt würden? Die Menschheit wäre bestimmt viel, viel glücklicher, wenn es keine Mörder, keine Ehebrecher, keine Diebe u. ä. gäbe.

      In der Bibel heißt es: „Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!“ (Psalm 144:15). Wie wahr doch diese Worte sind! Viele haben die Ratschläge Gottes beherzigt, und das hat ihnen geholfen, zuversichtlich und gelassen zu sein, was unerläßlich ist, um wirklich glücklich zu sein (Philipper 4:6, 7). Betrachten wir, was einige von ihnen zu sagen haben.

      Was hat einen drogenabhängigen Hausbesetzer glücklich gemacht? Er führte ein unmoralisches Leben, trank viel, besuchte gern Popfestivals und war oft in Schlägereien verwickelt. Natürlich sah er ein, daß durch das, was er trieb, die ihm verhaßte Gesellschaft nicht geändert werden konnte. So dachte er, die einzige Möglichkeit, aus seinem Leben noch etwas zu machen, sei, sich zu vergnügen und das zu tun, was ihm Spaß mache. Doch die Eltern des Mädchens, das er heiratete, zeigten ihm den Weg in eine neue Gesellschaft, die sich zur Zeit entwickelt. Er sagt: „Nach meiner Hochzeit war ich sozusagen gezwungen, einzusehen, daß mich das Leben, das ich bis dahin geführt hatte, nur ins Unglück stürzen würde. Ich bin jetzt fest davon überzeugt, daß sich durch das Befolgen biblischer Ratschläge jemandes Leben sehr verändert, und zwar zu seinem Besten. Mit meiner Frau und meinen zwei Kindern diene ich jetzt Gott als getaufter Zeuge Jehovas.“ Dieser Mann hat als Christ wahres Glück gefunden.

      Hier ein weiterer Fall. Doch frage dich zuerst: Wie sähe es mit meinem Glück aus, wenn ich Krebs hätte und gerade operiert worden wäre, noch Bestrahlungen bekäme und mich wahrscheinlich einer zweiten Operation unterziehen müßte? Eine Frau, die sich in einer solch verzweifelten Lage befindet, war früher in ihrer Nachbarschaft als Prostituierte bekannt. Es dauerte lange, bis sie imstande war, alle biblischen Ratschläge, die sie erhalten hatte, in die Tat umzusetzen. Ihr Gottvertrauen half ihr jedoch, in ihrem Leben große Änderungen vorzunehmen. In ihrem Heimatdorf in den Niederlanden, wo jeder ihren ehemaligen Lebenswandel kennt, geht sie nun von Haus zu Haus, um mit anderen über die „gute Botschaft“ zu sprechen und ihnen ebenfalls zu wahrem Glück zu verhelfen. Sie hat zwar ernste gesundheitliche Probleme, doch sie sagt: „Ich verlasse mich gänzlich auf Jehova Gott, und er wird mir beistehen.“ Auch sie ist wirklich glücklich geworden.

      Die Erfahrung einer älteren Frau aus Amsterdam beweist, daß man trotz vieler Rückschläge in dieser unglücklichen Welt das wahre Glück nicht unbedingt verlieren muß. Sie war 57 Jahre glücklich verheiratet gewesen. Dennoch konnte sie, einige Monate nachdem sie Witwe geworden war, folgende Worte äußern: „Ich kann nicht sagen, daß ich unglücklich bin. Ich fühle mich in meinem Haus sicher und habe keine Angst.“ Was ist der Schlüssel zu ihrem Glück? Hören wir sie selbst: „Wenn man den Geboten Gottes gehorcht, ist man glücklich.“

      Auch du kannst glücklich sein

      Anscheinend hängen innere Ausgeglichenheit und Freude nicht so sehr von den Umständen ab, in denen wir uns befinden, ob wir reich oder beliebt sind oder eine gute Gesundheit haben usw. Dauerhaftes Glück hängt vielmehr von einem guten Gewissen, unserer Selbstachtung, wahren Freunden und vor allem von unserer Freundschaft mit Gott ab. Warum nicht den Versuch machen, ihn zu „sehen“, indem du seine Schöpfung mit mehr Verständnis betrachtest und, was sehr wichtig ist, indem du die Bibel studierst? Wer weiß, ob nicht auch du glücklicher wirst, wenn du dir das, was du in Gottes inspiriertem Wort liest, zu Herzen nimmst.

      Sind jedoch Personen, die Zeugen Jehovas werden, immer wunschlos glücklich? Ehrlich gesagt, nein. Der folgende Artikel zeigt, daß alle unvollkommenen Menschen Probleme haben und Hilfe benötigen, um sie zu überwinden. Gottes Wort, die Bibel, hilft aber aufrichtigen Christen, auf dem Weg zu bleiben, der zu endlosem Glück führt.

  • Was hilft, wenn man unglücklich ist?
    Der Wachtturm 1983 | 1. Juni
    • Was hilft, wenn man unglücklich ist?

      MANCHMAL kommt es vor, daß wir sehr niedergeschlagen sind. Dieses Gefühl kann uns ganz plötzlich überkommen, vielleicht nur, weil irgend jemand etwas gesagt oder getan hat oder wir etwas Unangenehmes erlebt haben. Dann können wir an nichts anderes mehr denken. Finden wir aus der schwierigen Situation keinen Ausweg, so kann es sein, daß unser Verhältnis zu Gott darunter leidet. Uns mag sogar der Gedanke kommen, den Kampf des Glaubens aufzugeben (Judas 3). Wir verlieren unsere Freude und sind niedergeschlagen (Sprüche 18:14). Zwar haben wir den aufrichtigen Wunsch, auf dem „Pfad des Lebens“ zu bleiben, aber wir haben das Gefühl, dieser Weg sei für uns zu beschwerlich (Psalm 16:11).

      Was können wir tun, wenn wir uns in einer solch betrüblichen Lage befinden? Müssen wir mühsam und ohne Freude weiterkämpfen? Oder gibt es etwas, was uns hilft, wenn wir unglücklich sind?

      Eine Selbstprüfung

      Jeder reagiert unterschiedlich auf Probleme. Daher sollten wir uns in schwierigen Situationen einer ehrlichen Selbstprüfung unterziehen. Vielleicht müssen wir uns in irgendeiner Hinsicht ändern (Psalm 139:23, 24).

      Gewisse Menschen ertragen großes Leid stillschweigend, und einige werden schneller damit fertig als andere. Das mag von der Erziehung, der Persönlichkeit oder dem Gesundheitszustand abhängen. Wenn zum Beispiel jemand ohne Liebe und ohne eine gute Erziehung aufgewachsen ist, kann es sein, daß es ihm später schwerer fällt als anderen, das Leben zu meistern.

      Jemand, dem in seiner Jugend nicht viel Liebe erwiesen wurde, denkt vielleicht manchmal zu voreilig, andere hätten ihn nicht gern und würden ihn deshalb schlecht behandeln. Im Gegensatz dazu erwarten diejenigen, die verwöhnt wurden und denen zuviel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, oft, daß sich alles um sie dreht, und deshalb mögen ihre Freundschaften nicht von langer Dauer sein. Für Personen mit gesundheitlichen Problemen kann ein Unrecht, das ihnen widerfährt, oder eine Demütigung eine große Prüfung sein. Nicht selten haben sie das Gefühl, die Grenze des Erträglichen würde überschritten. Wenn wir also sehr empfindlich sind, sollten wir diese Faktoren bedenken, und das besonders dann, wenn wir meinen, unsere Schwierigkeiten seien unüberwindlich.

      Gehören wir zu denen, die sich von ihren Mitmenschen zurückziehen, wenn sie sich über irgend etwas Sorgen machen? Diese Reaktion ist ganz natürlich, doch wir dürfen nicht zulassen, daß ein solcher Zustand lange anhält, sonst besteht die Gefahr, uns so sehr mit unseren Problemen zu beschäftigen, daß uns alle Personen, die uns umgeben, lästig werden. Wir würden uns absondern — was nicht weise wäre —, und unser Haus hinge dann sozusagen voller Spiegel, in die wir immerzu blickten, nur um festzustellen, wie schwer wir es doch haben (Sprüche 18:1).

      Je niedergeschlagener wir sind, desto eher sind wir geneigt, für diesen Zustand unseren Mitmenschen die Schuld zu geben. Wenn wir ihnen außerdem schlechte Beweggründe unterstellen, kann unser Verhältnis zu ihnen sehr leiden. Wieviel besser ist es doch, nicht übermäßig mißtrauisch zu sein! (Vergleiche 1. Timotheus 6:4.)

      Reagieren wir vielleicht auf die Fehler unserer Mitmenschen überempfindlich? Das Leben ist viel angenehmer, wenn wir geduldig und verständnisvoll sind. Jesus Christus sagte diesbezüglich: „Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.“ Statt darüber nachzugrübeln, wie andere mit uns umgegangen sind, sollten wir lieber zu Jehova beten und ihn bitten, denen zu helfen, die uns schroff behandelt haben. Fügen sie sich selbst nicht mehr Schaden zu als uns? Ja, „denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Matthäus 6:14; Galater 6:7).

      Wenn wir schwer bedrängt sind, beten wir vielleicht zu Jehova auf eine etwas kindliche Weise und bitten ihn, uns wieder glücklich zu machen. Das können wir natürlich tun. Dürfen wir jedoch erwarten, daß er sofort jeden negativen Gedanken aus unserem Sinn entfernt und jede unangenehme Erinnerung auslöscht? Jeder macht gewisse Erfahrungen. Doch was trägt mehr zu unserer unglücklichen Verfassung bei: die Erinnerung an das Geschehene oder unsere falsche Reaktion darauf? Verlieren wir nicht hauptsächlich dadurch unsere Freude und unser geistiges Gleichgewicht, daß wir beleidigt sind, uns ärgern oder uns selbst bemitleiden?

      Es ist daher weise, betrübliche Gedanken zu unterdrücken, sobald sie in uns aufkommen, andernfalls würden wir vielleicht innerlich so aufgewühlt, daß wir in einen fast hoffnungslosen Zustand gerieten. Würden wir in einem solchen Fall zu Jehova beten, so würde er uns natürlich helfen. Aber wir können keine Wunder erwarten, denn wir können ja eine Sache nicht rückgängig machen. Deshalb sollten wir ein Problem sofort zu lösen suchen. Es ist viel unangenehmer, ein schlechtes Gewissen zu haben und unglücklich zu sein, als einen Fehler zuzugeben. Mögen wir also ‘unsere Wege erforschen’ und mit erneuter Kraft entschlossen sein, uns mit Gottes Hilfe zu verbessern (Klagelieder 3:40-42).

      Unsere Gedanken im Zaum halten

      In Wirklichkeit hängt es zum großen Teil von uns selbst ab, ob wir wahrhaft glücklich sind. Deshalb müssen wir unsere Gedanken im Zaum halten, sonst werden unangenehme Erinnerungen, irgendwelche Einbildungen oder sogar böse Überlegungen bald die Oberhand gewinnen. Wenn wir deprimiert sind, sollten wir uns fragen: Worüber habe ich gerade nachgedacht, als mich diese Niedergeschlagenheit überkam? Es ist natürlich einfach, ein schlechtes Fernsehprogramm auszuschalten, aber negative Gedanken lassen sich nicht so leicht verscheuchen. Welch ein Segen ist es jedoch, daß wir uns an Gott um Hilfe wenden können! Jehova wird uns durch seinen heiligen Geist oder seine wirksame Kraft bereitwillig helfen, unsere Gedanken im Zaum zu halten. Der Psalmist David sagte einmal: „Als meiner beunruhigenden Gedanken in meinem Innern viele wurden, begannen deine eigenen [Jehovas] Tröstungen meine Seele zu liebkosen“ (Psalm 94:19).

      Flehen wir Jehova aus irgendeinem Grund um Hilfe an, so müssen wir zuhören, wenn er zu uns spricht. Seine unermeßliche Weisheit und Liebe spiegeln sich in der Bibel wider, und in diesem Buch finden wir für jede Situation Rat. Wir können also wieder glücklich werden oder glücklich bleiben, wenn wir in unserem Leben den Rat Jehovas beherzigen. Jesus sagte: „Glücklich sind ... die, die das Wort Gottes hören und es bewahren!“ (Lukas 11:28).

      Behalten wir einen bestimmten Bibeltext einige Stunden oder sogar einen ganzen Tag lang im Sinn, so können wir unsere Gedanken in die richtigen Bahnen lenken. Stoßen wir während unseres Bibelstudiums auf besonders tröstliche und stärkende Worte, sollten wir sie uns merken. Sooft es nötig ist, können wir uns die betreffenden Verse aus dem Wort Jehovas dann ins Gedächtnis zurückrufen. Auf diese Weise wird „der Gott allen Trostes“ uns helfen, und „der Friede Gottes“ ‘wird unser Herz und unsere Denkkraft behüten’. So werden wir trotz unserer Probleme imstande sein, in seinem Dienst freudig auszuharren. Wir sollten aber nicht nur zu erfahren suchen, wie Gott über gewisse Dinge denkt, sondern auch das tun, was er uns gebietet (2. Korinther 1:3, 4; Philipper 4:6, 7).

      Sich an dem erfreuen, was Gott uns gibt

      Bestimmt haben wir allen Grund, auf Gott zu hören, denn er erweist uns Liebe und gibt uns „jede gute Gabe“ (Jakobus 1:17). Wenn wir einem gewissen Druck ausgesetzt und entmutigt sind, mögen wir vergessen, daß es trotz allem viel Erfreuliches gibt. Aber unser himmlischer Vater wünscht, daß wir an den guten Dingen, die wir von ihm bekommen, nicht achtlos vorübergehen. Und er möchte, daß wir glücklich sind. Das brachte auch der Versammler mit den folgenden Worten zum Ausdruck: „Das Beste, das ich selbst gesehen habe, das schön ist, ist, daß einer esse und trinke und Gutes sehe für all seine harte Arbeit ... Denn nicht oft wird er der Tage seines Lebens gedenken, weil der wahre Gott ihn mit dem beschäftigt, was sein Herz erfreut“ (Prediger 5:18-20; 9:7-10). Wir alle haben manchmal Probleme. Gehen wir aber mit offenen Augen durchs Leben, so werden wir trotz einiger „Wolken“ auch den „Sonnenschein“ sehen.

      Zu den vorzüglichsten Gaben Gottes gehören unsere christlichen Freunde. Wie sehr wir uns doch nach ihnen sehnen, wenn wir uns in Schwierigkeiten befinden! In einer solchen Zeit benötigen wir jemand, der uns verständnisvoll zuhört. Oft wissen wir, was wir tun sollten, können uns aber wegen unserer verletzten Gefühle nicht dazu aufraffen. Wir sollten uns dann nicht schämen, uns in der Christenversammlung an jemand zu wenden, zu dem wir Vertrauen haben. Erfahrene Älteste in den Versammlungen der Zeugen Jehovas werden uns gern auf praktische Weise helfen; besonders aber werden sie uns Rat aus Gottes Wort geben können (Jakobus 5:13-16).

      Ganz gleich, wo wir auf der Erde leben mögen, befinden sich um uns herum „kleine Freunde“ — verschiedene Tiere einschließlich der Vögel. Wir müssen nur ihr Vertrauen gewinnen, und wenn wir sie füttern, können wir sicher sein, daß sie uns besuchen werden. Welche Freude ist es doch, zu erleben, daß sie zutraulich werden und uns aus der Hand fressen!

      Wie steht es mit den Kindern aus der Nachbarschaft? Sie werden sich gern mit uns unterhalten, wenn wir freundlich und freigebig sind oder sie kleine Arbeiten für uns verrichten lassen. Nein, wir werden bestimmt nicht einsam oder unglücklich sein, wenn wir über die Segnungen Jehovas nachdenken und uns über alles freuen, was er uns gibt.

      Ein Spaziergang an der frischen Luft tut ebenfalls gut und hilft uns, über erbauende Dinge nachzudenken. Bekommt unser Gehirn zuwenig Sauerstoff, dann fällt es uns schwerer, entspannt zu sein. Viele haben nach einem ausgedehnten Spaziergang ihr geistiges Gleichgewicht wiedergefunden. Wenn wir zum Beispiel an Gärten vorbeigehen oder uns im Wald aufhalten, sollten wir versuchen, unsere Umgebung bewußt zu betrachten. Oft sitzen wir im Freien oder gehen spazieren und starren vor uns hin, und es plagen uns dabei alle möglichen trübsinnigen Gedanken. Aber jeder Baum, jede Pflanze, jedes Tier und sogar der Himmel sagen uns etwas über den Schöpfer aus, sofern wir uns von der Schönheit in der Natur, den herrlichen Farben und von allem, was wir entdecken mögen, beeindrucken lassen. Betrachten wir an einem schönen Abend den klaren Sternenhimmel. Vielleicht rufen wir dann mit dem Psalmisten aus: „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund“ (Psalm 19:1). In solchen Augenblicken verblassen alle menschlichen Sorgen, und wir spüren etwas von der Größe Gottes. Dann wird es uns nicht schwerfallen, unseren Kummer in den Hintergrund zu drängen und unserem großen Schöpfer Dank zu sagen und ihn zu lobpreisen.

      Der Schlaf ist eine weitere Gabe Gottes. Am Ende eines arbeitsreichen Tages legen wir uns schlafen und vertrauen völlig darauf, daß Gott uns beschützen wird. So sind wir imstande, den nächsten Tag mit neuen Kräften zu beginnen. Was können wir aber tun, wenn wir schlecht schlafen? Wir können zu unserem himmlischen Vater beten und dabei auch unsere Glaubensbrüder erwähnen. Außerdem haben wir die Möglichkeit, über sein Wort und seine großartigen Verheißungen nachzusinnen (Psalm 77:6; Epheser 6:17-20). Das ist viel besser, als nur über unsere Probleme nachzudenken. Wir müssen unseren Sinn mit etwas Gutem, mit geistigen Dingen, beschäftigen. Dann mögen wir zu uns selbst sagen können: „Nun schlaf mal gut.“

      Wir sind nicht allein

      Natürlich sind wir nicht die einzigen, die Probleme haben. Würden wir andere nach ihren Schwierigkeiten fragen, dann müßten wir wahrscheinlich feststellen, daß ihre Probleme viel größer sind als die unsrigen. Vielleicht würden wir sogar unsere eigene Situation der ihrigen vorziehen.

      In der heutigen Zeit ist es uns als Gott hingegebenen Christen nicht möglich, von allem Kummer frei zu sein, denn Jesus sagte zu seinen Nachfolgern, sie würden verfolgt werden (Johannes 15:20). Wir stehen mit dem, was unser Erzfeind, Satan, der Teufel, über uns bringen mag, nicht allein da, denn ‘die gleichen Dinge in bezug auf Leiden vollziehen sich an unserer ganzen Bruderschaft in der Welt’. Die Hauptsache ist, daß unsere Glaubensbrüder und wir, wenn wir als Christen leiden, die Hilfe Gottes erhalten. Wir wollen also auf den „Gott aller unverdienten Güte“, der mit uns ist, vertrauen. Außerdem sollten wir zuversichtlich den herannahenden Tag erwarten, an dem all unsere Bedrängnisse beseitigt werden (1. Petrus 5:6-11; 2. Thessalonicher 1:6-10).

      Bald werden die schweren Zeiten, die alle treuen Christen jetzt erleben, zu Ende sein, denn wir nähern uns schnell einer neuen, glücklichen Ära. Wir stehen an der Schwelle eines „neuen Himmels“ und einer „neuen Erde“ (Offenbarung 21:1-4). Wie sehr können wir uns doch darüber freuen!

      Jesus Christus lehrte seine Nachfolger, Gott zu bitten: „Dein Königreich komme“ (Matthäus 6:10). Wir sollten also tatsächlich unsere Hoffnung auf dieses Königreich setzen und freudig in die Zukunft blicken. Jesus war in der Lage, große Schmach und die Qual eines Marterpfahls zu erdulden, weil er in allen seinen Leiden nicht „die vor ihm liegende Freude“ vergaß (Hebräer 12:1-3). Bald würde er seinen himmlischen Vater wiedersehen und von seinen glücklichen himmlischen Gefährten umgeben sein!

      Im Laufe der Jahrhunderte haben Christi Nachfolger viele Trübsale erlitten, ja sie wurden in den römischen Arenen sogar wilden Tieren vorgeworfen oder mußten in Konzentrationslagern schreckliche Leiden erdulden. Sie vermochten all das zu ertragen, denn sie wollten Jehova gefallen und hielten ihre Augen auf den Preis — das ewige Leben — gerichtet. Jehova Gott wird sie nicht vergessen. Er wird auch uns nicht vergessen, wenn wir ihm als seine Anbeter die Treue bewahren und auf dem „Pfad des Lebens“ bleiben. Mit dieser wunderbaren Hoffnung im Sinn können wir freudig ausrufen: „Du [unser Gott, Jehova] öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden“ (Psalm 145:16).

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen