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Die Auferstandenen wiedererkennenDer Wachtturm 1963 | 15. April
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Christen zu sagen. Doch was geschieht mit den Milliarden von Menschen (zu denen auch viele gottesfürchtige Männer und Frauen gehörten), die vor dem ersten Kommen Christi starben und nicht die Hoffnung hatten, in den Himmel zu kommen? Ja, was geschieht mit unserer Generation? Es gibt heute Hunderttausende von gottesfürchtigen Männern und Frauen, die nicht auf ein himmlisches Leben hoffen. Viele von ihnen sterben vielleicht noch, bevor Gott das alte System der Dinge vernichtet und seine neue Welt oder sein neues System der Dinge unter der Königsherrschaft Christi einführt. Wie wird die Auferstehung dieser Menschen vor sich gehen? Auf diese Nachkommen Adams, des ersten Menschen, beziehen sich die bereits angeführten Worte des Apostels Paulus: „Der erste Mensch ist von der Erde, von Staub ... Wie der von Staub ist, so sind auch die, welche von Staub sind.“ Auf sie ist die Regel anzuwenden, die Paulus hinsichtlich der Samenarten in den Worten darlegte: „Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und einem jeden der Samen seinen eigenen Leib.“ — 1. Kor. 15:37, 38.
31. Was für einen Leib wird ihnen Gott in der Auferstehung demnach geben?
31 Auf diese Weise geht die Auferstehung derer vor sich, die weiterhin zum irdischen Samen der Menschheit gehören werden, von Gottes Geist also nicht zu einem himmlischen Samen gezeugt worden sind. Sie werden in einem Leib auferweckt, der zum irdischen Samen gehört. Gott wird ihnen einen Leib geben, wie er will, einen menschlichen Leib, aber nicht denselben, in dem sie starben. „Sind es dann aber noch dieselben Personen?“ mögen nun einige unserer Leser einwenden. Gott der Allmächtige wird dafür sorgen, daß es dieselben Personen sind, wenn sie auch nicht mehr denselben Leib haben werden.
32. Welche Frage erhebt sich in bezug auf die Bewahrung der Persönlichkeit der Auferstehung?
32 „Müßte es dann aber nicht doch etwas geben“, mögen diese Leser weiter fragen „was nach dem Tode weiterlebt, damit der Auferstandene wirklich dieselbe Person ist, nicht eine neue Schöpfung, die nur genauso aussieht wie der Verstorbene? Sie haben doch anhand der Bibel bewiesen, daß die Seele beim Tode des Menschen stirbt und die Leiche entweder von den Fischen des Meeres oder von den Würmern gefressen wird und somit aus dem Dasein verschwindet, daß also nichts weiterlebt, weder die Seele noch der Leib.“
33. (a) Was kehrt nach Prediger 12:7 zu Gott zurück? (b) Wie zeigt Psalm 104:29, 30, daß Gott Menschenseelen wiedererschaffen kann?
33 Genauso ist es nach der Bibel. Prediger 12:7 sagt: „Denn der Staub muß wieder zu der Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.“ (Lu) Der Geist der Gesetzlosen und der Geist der Gerechten kehrt wieder zu Gott zurück, der ihn gegeben hat. Wieso? Weil der in diesem Text erwähnte Geist (ruach) nicht die Seele (nefesch) ist, die stirbt. Dieser Geist ist die von Gott ausgehende Lebenskraft, die jedem Menschen bei der Geburt vermittelt wird. Wenn Gott diesen Geist oder diese Lebenskraft zurückzieht — und das tut er bei allen Menschen, da sie alle von Adam den Tod ererbt haben — dann stirbt die Menschenseele. (Röm. 5:12) Nur Gott kann diesen Geist oder diese Lebenskraft wiedergeben und die Seelen dadurch wiederbeleben. Psalm 104:29, 30 sagt: „Du birgst dein Antlitz, sie werden verstört, du ziehst ihren Geist ein, sie verscheiden und kehren zu ihrem Staub. Du schickst deinen Geist [nicht deine Seele oder ihre Seele] aus, sie sind erschaffen.“ (Buber) Diese inspirierten Worte geben uns also die Zusicherung, daß Gott der Allmächtige Menschenseelen wiedererschaffen kann.
34, 35. (a) Warum könnte Gottes Macht, Menschenseelen wiederzuerschaffen, in Frage gezogen werden? (b) Wer bestimmt, ob etwas von der toten Seele erhalten bleibt oder nicht, und welche Bibeltexte bestätigen deine Antwort?
34 Doch nun mögen einige Leser sagen: „Wie kann aber Gott eine Seele wiedererschaffen oder erneuern, wenn doch weder etwas Physisches noch etwas Geistiges weiterlebt, nachdem die Seele gestorben und der Leib zu Staub und Gasen geworden ist?“
35 Weil von der verstorbenen Seele eben doch etwas erhalten bleibt, sofern es Gott gefällt. Dieses Etwas bildet die Grundlage für die Wiedererschaffung. Was ist denn dieses Etwas? Das Lebensbild der toten Seele. Gott kann das Lebensbild einer gesetzlosen Seele aus seinem Gedächtnis auslöschen und das einer gerechten Seele in seinem Gedächtnis bewahren, um es später wieder zu verwenden. 2. Mose 32:33 sagt: „Der HErr sprach zu Mose: ... Ich will den aus meinem Buch tilgen, der an mir sündigt.“ (Lu) In 5. Mose 29:19 lesen wir: „Der HErr wird seinen Namen austilgen unter dem Himmel.“ (Lu) In Psalm 69:29 wird die Bitte zum Ausdruck gebracht: „Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen, daß sie mit den Gerechten nicht angeschrieben werden.“ (Lu) Und in Sprüche 10:7 heißt es: „Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen; aber der Gottlosen Name wird verwesen.“ (Lu) Die Gottlosen oder Bösen behält Gott also nicht im Gedächtnis. Da er sie aus dem Buch der Lebendigen getilgt hat, werden sie nicht auferstehen. — Matth. 10:28; Ps. 145:20.
36. Was beweist, daß es vernünftig ist anzunehmen, daß Gott das Lebensbild der toten Seelen im Gedächtnis behalten kann?
36 Man dreht heute Tonfilme, das heißt auf dem Zelluloid wird nicht nur das Bild, sondern auch der Ton festgehalten. Solche Filme können im Fernsehen übertragen werden. Man kann die Rede oder den Gesang einer Person auf einer Schallplatte festhalten. Ja auf einem Magnettonband können sogar Fernsehbilder und die Stimme des Schauspielers unsichtbar festgehalten werden. Wenn der unvollkommene, sterbliche Mensch das alles tun kann, weil er im Bilde Gottes erschaffen wurde, was wird erst Gott der Allmächtige tun können? Sollte er nicht imstande sein, das Lebensbild der Menschen, die er durch Jesus Christus von den Toten zu erwecken gedenkt, im Gedächtnis zu behalten? Es kommt somit darauf an, daß wir ein Lebensbild entwickeln, das Gott in seinem Gedächtnis festhält.
37. (a) Was stellt das Lebensbild eines jeden dar? (b) Was beweist, daß der Sitz unseres Verstandes, unserer Denkkraft und unserer Persönlichkeit nicht eine von den heidnischen Griechen erdachte Seele ist?
37 Jeder von uns entwickelt sein eigenes Lebensbild, und dieses Bild stellt ihn dar! Es verrät seine Persönlichkeit. Unsere Persönlichkeit wird nicht gänzlich durch unseren physischen Leib bestimmt. Durch die fortgesetzte Erneuerung der Zellen erhalten wir ungefähr alle sieben Jahre einen vollständig neuen Körper. Unsere Persönlichkeit bleibt jedoch erhalten, so daß wir stets als dieselbe Person zu erkennen sind. Dennoch kann sich unsere Persönlichkeit ändern, doch nicht zufolge der Erneuerung, die in unserem Körper vor sich geht, sondern unter dem Einfluß des heiligen Geistes Gottes oder der umgestaltenden Kraft Gottes. Jeder von uns entwickelt ein bestimmtes Persönlichkeitsmuster, das in seinem Gehirn und zum Teil auch in seinem Blut festgehalten wird. Der Sitz des Verstandes, der Denkkraft, des Gedächtnisses, des Bewußtseins und der Persönlichkeit ist nicht eine von den heidnischen Griechen erdachte Seele oder psyche, die uns allen innewohnen und der Sitz unseres Verstandes und unserer Persönlichkeit sein soll. Wir wissen, daß jemand, der einen Gehirnschaden erleidet, seine Intelligenz einbüßt oder den Verstand verliert und daß keine sogenannte, ihm innewohnende Seele da ist, die ihn befähigt, weiterhin vernünftig zu denken, sich zu erinnern und logisch zu folgern. Das widerlegt die heidnische Theorie, daß eine uns innewohnende unsterbliche Seele der Sitz unseres Lebens und Denkens sei.
38. Wie wird Gott tote Seelen wiedererschaffen, und was lernen wir in dieser Hinsicht aus Prediger 11:3?
38 Gott weiß darüber genau Bescheid. Wenn seine Zeit für die Auferstehung der toten Seelen kommt, die unter dem Königreich seines Sohnes Jesus Christus auf Erden auferweckt werden sollen, kann er das Lebensbild eines jeden oder das, was er von jedem einzelnen in seinem Gedächtnis behalten hat, reproduzieren. Er kann jedem Menschen, den er zu irdischem Leben auferweckt, „einen Leib“ geben, „wie er gewollt hat“, mit der dem Verstorbenen eigenen Blutart. Er wird ihm ein Gehirn geben, das, obwohl es nicht aus denselben Atomen oder Molekülen besteht wie das Gehirn, das er hatte, als er starb, dennoch das gleiche Gehirn sein wird. Wieso? Weil Gott das Gehirn, das der Betreffende hatte, als er starb, genau rekonstruieren wird. Er wird es mit den gleichen Windungen und Spuren versehen, die dessen Leben darin zurückgelassen hat. Er verleiht ihm die Fähigkeit, sich an all das, was der Betreffende in seinem bewußten Dasein erlebte, zu erinnern und Menschen, Gegenden und Orte wiederzuerkennen, ja er prägt ihm alle Charaktermerkmale des Verstorbenen und alle Züge, die sein geistiges Niveau erkennen lassen, auf. Das kann er tun, weil sich beim Tod der Seele weder der Geist noch die Persönlichkeit des Menschen verändert. Seine Persönlichkeit und seine Mentalität bleibt so erhalten, wie er sie mit ins Grab nimmt. — Pred. 11:3.
39. Wieso wird also der Auferstandene dieselbe Person sein wie der Verstorbene, nicht eine neuerschaffene Person, die nur so aussieht wie der Verstorbene?
39 Somit wird der Verstorbene in der Auferstehung er selbst sein, mit seiner Persönlichkeit und seiner Denkkraft, nicht jemand anders, der nur so aussieht wie er. Niemand anders hat das Lebensbild entwickelt, das in ihm wiedererschaffen wurde, und niemand, der ihm ähnlich sieht, kann das gleiche Lebensbild in sich haben, weil nur er dieses Bild entwickelt hat. Solltest du also sterben und von Gott wieder auferweckt werden, so würdest du von ihm einen Leib empfangen mit einem Gehirn, das genau so beschaffen wäre wie dein Gehirn und dem das Lebensbild aufgeprägt wäre, das du bei deinem Tode aufwiesest. Ja diese auferweckte Person wärest tatsächlich du — niemand anders. Deine Freunde würden dich alle wiedererkennen.
40. (a) Welche Gelegenheit erhalten die toten Seelen, die auf der Erde auferstehen? (b) Welche Aussicht haben jene, die heute Gottes Königreich verkünden, und weshalb?
40 Ist es nicht wunderbar, daß in der von Gott bewirkten Auferstehung der toten Seelen alle einander wiedererkennen und sich auch an Gottes liebende Güte erinnern werden, die ihnen in der Vergangenheit zuteil wurde? Die toten Seelen, die zu irdischem Leben auferweckt werden, erhalten die Gelegenheit, unter der vollkommenen Regierung des Königreiches Gottes ewig auf einer paradiesischen Erde zu leben. (Luk. 23:42, 43, Reinhardt, NW) Zudem gibt es heute unzählige gottesfürchtige Menschen, die Gottes Königreich weltweit verkünden und die keine Auferstehung aus dem allgemeinen Grab der Menschheit benötigen. Sie werden den bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, der das Ende des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge herbeiführen wird, überleben. (Offb. 16:14, 16) Sie werden also, ohne zu sterben, in die von Gottes Königreich beherrschte neue Welt eingehen und ewig darin leben. Ja, sie werden auch die Toten, die auf der Erde auferstehen, willkommen heißen. Doch über dieses Thema hören wir ein anderes Mal.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1963 | 15. April
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Fragen von Lesern
● Nach dem Bibelbericht war Ismael fast zwanzig Jahre alt, als er und seine Mutter von Abraham fortgeschickt wurden, weil er mit Isaak Spott getrieben hatte. Wie sind dann aber die Worte in 1. Mose 21:14, 15 zu verstehen? — G. M., USA.
Der fragliche Text lautet: „Und Abraham stand des Morgens früh auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, indem er es auf ihre Schulter legte; und er gab ihr den Knaben und entließ sie. Und sie ging hin und irrte umher in der Wüste von Beerseba. Und als das Wasser im Schlauche ausging, da warf sie das Kind unter einen der Sträucher.“
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