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Warum der Unterschied?Erwachet! 1971 | 8. April
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Warum der Unterschied?
BEI den Zahlen auf der Titelseite handelt es sich keineswegs um erdichtete, sondern um tatsächliche Werte.
Viele Bäume erreichen ein weit höheres Alter als der Mensch — Buchen werden häufig 250 bis 300 Jahre alt. Die knorrige Stieleiche mag ein Alter von 500 Jahren erreichen. Wenn der in Kalifornien beheimatete Riesenmammutbaum das Alter von 1 000 Jahren erreicht, ist er immer noch jung. Aufgrund der Zahl der Jahresringe weiß man nämlich, daß die Mammutbäume 3 000 bis 4 000 Jahre alt werden.
In dem Buch The Story of Trees (Bau und Leben der Bäume) schreibt Dr. Ferdinand C. Lane über die Mammutbäume: „Ich bin auf keinen Bericht gestoßen, nach dem einer dieser Bäume an den Folgen des Alters eingegangen wäre, und ich vermute, daß manch einer dieser großen Bäume ein Alter von 10 000 Jahren erreichen würde, könnte man Gefahren wie Blitzschlag, Feuer und Sturm ausschalten.
Forschungen haben ergeben, daß die Fuchsschwanzkiefer noch älter wird als der Mammutbaum! Im Vergleich zu dem Alter, das diese Bäume erreichen, erscheint das Leben des Menschen bedauerlich kurz. Warum ist das so?
Warum werden sogar Schildkröten älter als der Mensch? Die Galapagosriesenschildkröte erreicht fast immer ein Alter von 100 bis 150 Jahren. Es ist bekannt, daß Schildkröten sogar über 200 Jahre alt geworden sind. Unter den Menschen gibt es jedoch nicht viele Hundertjährige.
Warum werden sogar Papageien gelegentlich 100 Jahre alt? Das Höchstalter soll sogar 140 Jahre betragen.
Wohl lebt der heutige Mensch länger als die meisten übrigen Lebewesen — Pflanzen und Tiere — der Erde. Aber du bist sicher auch der Meinung, es sei unverständlich und stimme nachdenklich, daß doch einige Lebewesen viel älter würden als der Mensch — zweimal bis fünfzigmal so alt.
Findest du es einleuchtend, daß Pflanzen, die doch nicht mit Verstand begabt sind, sowie Reptilien und Vögel, die weit unter dem Menschen stehen, viel länger leben als der vernunftbegabte Mensch? Sollte es nicht umgekehrt sein?
Wenn wir sagen, das müsse so sein, dann behaupten wir eigentlich — vorausgesetzt natürlich, daß wir an einen Schöpfer glauben —, daß gewisse Bäume und Tiere Gott mehr wert seien als die Krone seiner irdischen Schöpfung, der Mensch. In seiner Bergpredigt sagte Jesus Christus jedoch zu seinen Nachfolgern, sie wären in den Augen seines himmlischen Vaters weit mehr wert als Vögel oder Pflanzen. (Matth. 6:25-30) Wir lesen in der Bibel, daß Gott den Menschen beauftragte, über alle übrigen Lebewesen auf unserem Planeten — Tiere und Pflanzen — zu herrschen. (1. Mose 1:26-30) Das Geschöpf, das die Herrschaft ausübt, sollte eigentlich nicht früher sterben als die Geschöpfe, die unter ihm stehen.
Man löst das Problem auch nicht, indem man den Glauben an einen Schöpfer zugunsten der Entwicklungslehre preisgibt. Wir stehen dennoch vor einem Rätsel. Nach dieser Lehre soll der Mensch das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses sein. Doch die Frage bleibt offen: Wieso bewirkt der Vorgang der Evolution bei Bäumen und Schildkröten ein so hohes Lebensalter, beim Menschen dagegen ein so geringes?
In der vorliegenden Ausgabe von Erwachet! werden alle diese Fragen zufriedenstellend beantwortet. Du magst jung oder alt sein, dennoch wird es sich lohnen, diese Antworten zu lesen. Andrew Carnegie sagte, als er im vorgerückten Alter war: „Gern gäbe ich meine Millionen her, würde ich dafür Jugend und Gesundheit zurückerhalten. ... Ich würde alles verkaufen, wenn ich dafür mein Leben nochmals leben könnte.“ Bestimmt liebst du das Leben und wärest bereit, einen hohen Preis zu zahlen, wenn du dafür länger leben könntest als der heutige Durchschnittsmensch. Wenn du etwas Zeit und Mühe aufwendest, kannst du erfahren, warum wir die vernünftige, begründete und berechtigte Hoffnung haben können, daß uns dieser Wunsch erfüllt wird.
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Bietet dir das Leben, was du davon erwartest?Erwachet! 1971 | 8. April
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Bietet dir das Leben, was du davon erwartest?
DER Mensch ist das einzige Lebewesen auf der Erde, das planen kann. Pflanzen, die weder denken noch sehen können, vermögen nicht zu planen. Die Tiere werden vom Instinkt geleitet. Wenn sie für ihre Jungen ein Nest oder eine Höhle bauen, geschieht das instinktmäßig. Nur der Mensch denkt ernsthaft über die Zukunft nach, befaßt sich damit und arbeitet dafür.
Nur der Mensch hat Ziele, die über das hinausgehen, sich am Leben zu erhalten und sich fortzupflanzen. Er strebt nach Idealen, er sucht Pläne zu verwirklichen. Die Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen übertreffen die der Tiere um mehr als das Tausendfache. Um seine Ziele zu erreichen, benötigt der Mensch Zeit, deshalb ist nur er sich der Tatsache bewußt, daß die Zeit vergeht. Schildkröten und Bäume haben kein Interesse an Uhren oder Kalendern.
Wie weit in die Zukunft hast du geplant? Was hoffst du in deinem Leben zu erreichen? Hast du das Gefühl, deine Fähigkeiten würden voll ausgenützt oder würden je voll ausgenützt werden? Wie vieles möchtest du tun, Dinge, zu denen du dich befähigt fühlst — sofern du Zeit hättest?
Vielleicht möchtest du dein musikalisches Talent entwickeln oder dein Talent zum Malen oder Schriftstellern, oder du möchtest Sprachen lernen oder das Tischlern, Schlossern oder Bauzeichnen, oder vielleicht möchtest du Baukunst, Geschichte, Biologie, Astronomie oder Mathematik studieren oder gewisse Pflanzen oder Tiere züchten. Es kann auch sein, daß du den Wunsch hast, Reisen zu unternehmen und Menschen in anderen Ländern kennenzulernen, neue Freundschaften zu schließen und deinen Gesichtskreis zu erweitern. Viele möchten nicht nur eines dieser Dinge, sondern eine ganze Reihe davon tun. Doch da das Leben so kurz ist, können sie nur einen kleinen Teil ihrer Pläne ausführen. Der Wunsch ist vorhanden, aber es fehlt an der Zeit.
Lernvermögen und schöpferische Kraft schwinden langsamer als die körperlichen Kräfte
Es gibt viele Gründe, warum ein längeres Leben wünschenswert wäre. Doch allgemein herrscht die Auffassung, daß der Mensch, wenn er ein bestimmtes Alter erreiche, nichts Sinnvolles mehr zu leisten vermöge und ein längeres Leben daher kaum einen Wert oder Zweck habe. Stimmt es, daß die Fähigkeit, zu lernen, zu denken und schöpferisch tätig zu sein, naturgemäß mit der Erreichung eines bestimmten Alters schwindet? Nein, die Tatsachen widerlegen diese Auffassung.
Tizian, ein berühmter Maler, hatte noch im hohen Alter eine „unvergleichlich sichere Hand“ und schuf herrliche Kunstwerke. Oliver Wendell Holmes, ehemals Mitglied des Obersten Bundesgerichts der Vereinigten Staaten, begann im Alter von neunzig Jahren, Griechisch zu lernen. Der Orchesterdirigent Arturo Toscanini konnte im Alter von fünfundachtzig Jahren noch die ganze Partitur einer Oper auswendig lernen. Waren diese Männer „verbraucht“? „Warteten“ sie auf den „Tod“? Hätten sie das getan, dann bestimmt nicht deshalb, weil sie nicht mehr imstande gewesen wären, Dinge zu tun, die ihnen Freude bereiteten und ihren Mitmenschen zugute kamen oder diese beglückten.
Wie groß die Fähigkeit des Menschen ist zu lernen, geht aus folgender Äußerung Joseph C. Buckleys hervor, die wir in seinem Buch The Retirement Handbook (Handbuch für die Pensionierung) lesen: „Die Lernfähigkeit läßt so allmählich nach, daß wir im Alter von achtzig Jahren noch soviel zu lernen vermögen wie mit zwölf Jahren.“
Diese Auffassung wird gestützt durch die Ergebnisse einer Untersuchung der Wirkung, die das Altern auf die geistigen Fähigkeiten hat. Den Bericht über diese Ergebnisse findet man in dem Artikel „Geisteskräfte nehmen mit dem Alter zu“, der in der Zeitschrift The American Weekly veröffentlicht und in gekürzter Form in Das Beste aus Reader’s Digest vom März 1959 wiedergegeben wurde. Einer Gruppe von 127 Personen, die sich als Studenten des ersten Semesters im Jahre 1919 einer Intelligenzprüfung unterzogen hatten, wurden mehr als dreißig Jahre später dieselben Testfragen nochmals vorgelegt. Nicht nur bei den Fragen auf dem Gebiet der Allgemeinbildung lagen die erreichten Punktzahlen höher, sondern auch bei den Fragen, bei denen es auf klares, logisches Denken ankam. Als man mit Personen, deren Intelligenz in der Vergangenheit nur durchschnittlich gewesen war, „Begriffsbeherrschungs-Tests“ anstellte, zeigten einige als Siebziger und Achtziger steigende Leistungen. Untersuchungen, die an der Universität von Michigan durchgeführt wurden, ergaben, daß Fähigkeiten wie Gedächtnis und Lernvermögen im Alter nicht mehr abnehmen als die Gesamtintelligenz.
Das alles zeigt deutlich, daß der Mensch viel mehr tun könnte, würde das Nachlassen der Körperkräfte und Krankheit ihn nicht daran hindern und würde der Tod seinem Schaffen und Wirken nicht so früh ein Ende setzen. Häufig sterben die Menschen, wenn sie eben begonnen haben, ein Talent richtig zu entwickeln, oder wenn sie eben angefangen haben, etwas richtig zu verstehen.
Vielleicht liegt dir wenig daran, dich in irgendeiner Weise weiterzubilden — ein gewisses Talent oder eine bestimmte Fähigkeit zu entwickeln —, aber wie steht es mit deinem Interesse an anderen Menschen, an Menschen, die du liebst, an deinen Angehörigen, an deinen Freunden oder ganz allgemein an deinen Mitmenschen? Hast du das Gefühl, daß du an deinem Lebensende alles für sie getan haben wirst, was du für sie tun wolltest?
Wer von uns wäre bereit, festzulegen, in welchem Jahr und an welchem Tag wir die letzte Stunde mit unserem Ehepartner, unserem Sohn oder unserer Tochter verbringen oder ihnen den letzten Kuß geben möchten? Könntest du das? Oder man könnte auch fragen: Wann möchtest du gemeinsam mit ihnen zum letztenmal einen lieblichen Frühlingstag erleben, einen warmen, sonnigen Sommertag, einen goldenen Herbst oder die stille Schönheit des Winters? Oder wann möchtest du zum letztenmal gemeinsam mit ihnen einen Sonnenunter- oder -aufgang genießen? Daran möchtest du nicht denken, nicht wahr? Jedenfalls nicht, wenn du deine Angehörigen und Freunde wirklich liebst, wenn sie dir etwas bedeuten. Denn dann könntest du dich nicht ohne weiteres damit abfinden, daß der Tod dich daran hindert, zu ihrem Glück beizusteuern, ihnen Liebesdienste zu erweisen, ihnen Gutes zu tun. Wie schön wäre es, wie erstrebenswert, wenn du viel länger leben konntest, als es heute den Menschen möglich ist!
Interesse an der Zukunft des Menschen
Zu deinen Lebzeiten ist es den Menschen möglich geworden, Raketen auf den Mond zu schießen und auf dem Mond spazierenzugehen. Heute ist es dem Menschen aber nicht möglich, unbekümmert, gefahrlos, ohne sich vor Verbrechern oder gewalttätigen Elementen fürchten zu müssen, auf der Erde spazierenzugehen. Möchtest du eine Änderung dieser Situation erleben? Möchtest du in einer Zeit leben, in der jeder Mensch anständig, rücksichtsvoll, liebevoll, hilfreich und an seinem Nächsten aufrichtig interessiert ist? Diese Änderung muß kommen, soll nicht die ganze Menschheit zugrunde gehen, weil sie von ihrer selbstzerstörerischen Handlungsweise nicht läßt. Die Erde, auf der alle Voraussetzungen für Leben vorhanden sind, soll bestimmt kein riesiger Friedhof werden und das dann ewig bleiben.
Du lebst im Zeitalter des Automobils, des Düsenflugzeugs, der industriellen Massenfertigung. Aber du lebst auch im Zeitalter übervölkerter Städte, die im Verkehr ersticken und langsam sterben; im Zeitalter des Smog, der Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung. Möchtest du es erleben, daß das Wasser der Bäche, Flüsse und Seen wieder kristallklar wird, daß die Felder und Wälder wieder ihre natürliche Schönheit zurückerlangen, daß man wieder frische, reine und würzige Luft atmen kann? Auch das muß kommen, und heute nimmt die Verschmutzung derart überhand, daß diese Änderung bald kommen muß, soll die Menschheit vor dem Untergang bewahrt werden.
Du lebst im Zeitalter der Herztransplantationen, der künstlichen Herzen und Nieren, im Zeitalter der Antibiotika. Doch die Krankheiten wüten weiter, angefangen von Migräne und Krebs bis zu den Herzleiden. Möchtest du den Tag erleben, an dem nicht nur die Krankheiten tatsächlich besiegt werden, sogar die gefürchteten Krankheiten, gegen die wir heute machtlos sind, sondern an dem auch die Ursache des Alterns und des Todes beseitigt wird?
Angenommen, du wohntest als gesunder Mensch in einer friedlichen, schönen Umgebung, hättest eine befriedigende, interessante Arbeit sowie die Gelegenheit, dein Wissen nach Herzenslust zu bereichern, und wärest nur von selbstlosen und gebildeten Menschen umgeben, würdest du dann sterben wollen?
Wie in der Folge noch gezeigt werden wird, haben wir allen Grund, zu glauben, daß Männer und Frauen von heute hoffen können, einmal unter solchen Verhältnissen zu leben, daß sie hoffen können, nicht nur einige Jahre, sondern viel, viel länger zu leben als der heutige Mensch. Wieso wird das möglich sein? Ist eine solche Hoffnung vernünftig? Ist sie in Übereinstimmung mit bekannten wissenschaftlich erwiesenen Tatsachen?
[Bild auf Seite 5]
Es gibt so vieles, was man für seine Angehörigen tun möchte. Wie schön wäre es, wenn das Leben länger wäre!
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Was wissen wir über die Lebensdauer des Menschen?Erwachet! 1971 | 8. April
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Was wissen wir über die Lebensdauer des Menschen?
DIE meisten Menschen stehen auf dem Standpunkt, die gegenwärtige Lebensdauer des Menschen gehöre zu den bekannten Tatsachen. Nach ihrer Ansicht sollte man sich weder darüber wundern noch erwarten, daß sich das je ändere. „Es ist immer so gewesen und wird immer so bleiben“, sagen sie. Sie behaupten nicht, zu wissen, warum der Mensch altert, warum sich bei ihm Altersschwäche einstellt und warum er stirbt. Aber sie sind überzeugt, daß das nicht zu ändern ist.
Wie denkst du darüber? Hast du dich schon einmal mit diesem Thema befaßt? Ist die Lebensdauer des Menschen immer so kurz gewesen? Ist das wirklich nicht zu ändern, und ist es „unwissenschaftlich“, über dieses Thema eine andere Meinung zu haben?
War es dir zum Beispiel bekannt, daß sich die medizinischen Forscher immer noch im unklaren darüber sind, warum der Mensch alt wird und stirbt? In dem Buch Science Year (1967) wird berichtet, daß die Teilnehmer einer viertägigen Konferenz der Gerontologen (Spezialisten für die Altersforschung) übereinstimmend der Meinung waren, daß „der Alterungsvorgang immer noch größtenteils ein Geheimnis ist. ,Wir haben nicht die geringste Ahnung von den Ursachen des Alterns‘, sagte Dr. Nathan W. Shock vom Städtischen Krankenhaus in Baltimore, Md.“
Das bedeutet nicht, daß es keine Theorien über das Altern gebe. Theorien gibt es viele. Die meisten bringen den Alterungsvorgang mit dem Absterben der Zellen in Verbindung. Nach den meisten der heutigen Theorien bildet der Körper während der Wachstumsjahre mehr Zellen als absterben. Man schätzt, daß im Organismus des erwachsenen Menschen jede Minute etwa drei Milliarden Zellen sterben und fast so viele neue Zellen geboren werden, die den Platz der sterbenden einnehmen, aber eben nur fast. Man hat herausgefunden, daß sich ein ungleiches Verhältnis zwischen den absterbenden Zellen und den sich neu bildenden Zellen entwickelt. Es wird angenommen, daß der Rückgang in der Zellproduktion den Verfall des Körpers herbeiführt — Nachlassen des Muskeltonus, Verlangsamung der Reaktionsfähigkeit, Stumpfwerden der Sinne, Brüchigkeit der Knochen, Runzeln und, was am schwerwiegendsten ist, Störungen der organischen Funktionen —, ein Vorgang, den wir als Altern kennen.
In einem Artikel der Zeitschrift Science Digest vom Februar 1969 konnte man lesen: „Nach Dr. Howard J. Curtis vom nationalen Laboratorium Brookhaven in Upton, Long Island, kommt allem Anschein nach das gemeinsame Versagen der Zellen als Symptom der Degenerationskrankheiten und des Alterns in Frage.“
Wann beginnt der Mensch zu altern? In dem erwähnten Artikel wird Dr. Shock zitiert, der nach zehnjährigen Forschungen zu folgender Auffassung kam: „Das Altern beginnt, wenn das Wachstum aufhört“, das heißt etwa im Alter von 18 bis 20 Jahren. Was geschieht dann? In dem Artikel wird weiter ausgeführt: „Dann beginnen fast alle Funktionen langsam nachzulassen. Im Alter von 30 Jahren geht dieses Nachlassen der Funktionen schneller vor sich, aber dennoch ganz allmählich, bis schließlich der Tod eintritt. Ganz einfach ausgedrückt: im Alter von 20 Jahren haben wir den Höhepunkt erreicht, und wenn wir das 30. Lebensjahr zurückgelegt haben, geht es mit uns schneller abwärts.“ Dr. Shock ist durch seine Forschungen ebenfalls zu dem Schluß gekommen, daß die Ursache der Tod der Zellen ist.
Das Problem besteht darin, daß die Wissenschaftler immer noch nicht wissen, warum nach einer bestimmten Anzahl Jahre die Neubildung von Zellen aufhört, die erforderlich wäre, um die absterbenden Zellen zu ersetzen.
Wie lange kann der Mensch leben?
Wie wir wissen, gibt es heute Personen, die hundert oder mehr Jahre alt werden. Nach dem Werk Encyclopædia Britannica (Ausgabe von 1968, unter der Überschrift „Lebensalter des Menschen“) war Pierre Joubert die bisher älteste Person der Neuzeit, deren Alter verbürgt ist. Er wurde am 15. Juli 1701 geboren und starb am 16. November 1814, also im Alter von 113 Jahren und 124 Tagen.
Bist du der Meinung, das sei das höchste Alter, das ein Mensch erreichen könne? In der Bibel wird zum Beispiel gesagt: „Mose war hundert und zwanzig Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht schwach geworden, und seine Kraft nicht geschwunden.“ (5. Mose 34:7) Vielleicht hältst du das auch noch für möglich, da der Altersunterschied lediglich sechs und etwa zwei drittel Jahre beträgt.
In der Bibel wird berichtet, daß die Tage der Lebensjahre Abrahams, eines Vorfahren Mose, „hundert fünfundsiebenzig Jahre“ gewesen seien. (1. Mose 25:7, 8) Was sagst du dazu? Und was meinst du zu dem Alter Sems, eines Vorfahren Abrahams, der, wie aus 1. Mose 11:10, 11 hervorgeht, sechshundert Jahre alt wurde? Oder was hältst du von dem Alter seines Urgroßvaters namens Methusalah, der vor der Sintflut lebte und ein Alter von „neunhundert neunundsechzig Jahren“ erreichte? (1. Mose 5:25-27) Ziehst du nun irgendwo zwischen diesen Altersangaben die Grenze mit dem Hinweis, einige dieser Altersangaben seien „unwissenschaftlich“ oder „unglaubwürdig“?
Lies weiter, bevor du antwortest.
In dem Werk Encyclopædia Britannica (1968) wird unter dem bereits erwähnten Stichwort gezeigt, daß zwischen dem heutigen Durchschnittsalter des Menschen und dem Alter, das der Mensch erreichen könnte, ein Unterschied besteht. Wie alt könnte der Mensch werden? In dieser Enzyklopädie wird gesagt, das mögliche Lebensalter des Menschen sei „eine theoretische Zahl, die man aufgrund des heutigen Wissens nicht genau bestimmen kann. Es ist anzunehmen, daß es für den Menschen ein Höchstlebensalter gibt, aber solange man keine Eigenschaft des Protoplasmas entdeckt, die die Länge des menschlichen Lebens eindeutig begrenzt, wird das genaue Alter, das der Mensch erreichen kann, unbekannt bleiben.“
Ist das für dich eine Überraschung? In dem erwähnten Werk wird weiter gesagt: „Im ersten Augenblick mag diese Äußerung unvernünftig erscheinen. Gewiß kann kein Mensch tausendjährig werden. Obgleich jeder die Auffassung teilen mag, daß sehr wahrscheinlich kaum je ein Mensch tausend Jahre alt wird, gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, daß diese Erklärung stimmt oder nicht stimmt.“
Die Menschen mögen es nicht glauben wollen, daß Methusalah so alt wurde, ja sie mögen sogar ihre Witze darüber machen. Aber sie haben dafür keine wahrhaft wissenschaftlichen Gründe, denn die wahre Wissenschaft gibt zu, nicht mit Sicherheit oder Absolutheit sagen zu können, wie alt ein Mensch werden könnte.
Welche Zahl würdest du als Höchstalter angeben, das ein Mensch erreichen könnte? Angenommen, du würdest dieses Höchstalter auf 120 Jahre ansetzen. Würdest du dich dann einfach weigern, zu glauben, daß ein Mensch 120 Jahre und eine Minute alt werden könnte? Und wenn du es dir vorstellen könntest, daß ein Mensch 120 Jahre und eine Minute leben könnte, warum könnte er dann nicht auch 120 Jahre und einen Tag alt werden — oder und eine Woche, einen Monat, ein weiteres Jahr usw.?
Dr. Harold F. Dorn, von 1960 bis 1963 Leiter der Biometrischen Forschungsabteilung des „National Heart Institute“, benutzte in der Abhandlung über die Lebensdauer des Menschen, die in dem erwähnten Nachschlagewerk zu finden ist, sozusagen die gleiche Veranschaulichung. Angesichts der unterbreiteten Zeugnisbeweise kam er zu folgendem Schluß: „Gestützt auf unsere Kenntnisse über die Langlebigkeit, kann keine genaue Zahl für die Lebensdauer des Menschen angegeben werden.“
Berechtigt die medizinische Forschung zur Hoffnung auf längeres Leben?
Was sagen denn die medizinischen Forscher und die Forscher auf dem Gebiet der Langlebigkeit über das künftige Alter des Menschen? Erwarten sie, daß er bald über hundert Jahre alt wird wie die Schildkröte? Berechtigen ihre Forschungen zu der Hoffnung, daß du mit einem höheren Lebensalter rechnen kannst, als der Mensch heute hat? Wenn nicht, berechtigt irgendeine andere Quelle zu dieser Hoffnung?
In dem Werk Science Year (1967) wird gesagt: „Optimisten unter den medizinischen Forschern hoffen auf das 21. Jahrhundert, in dem viele der heutigen Probleme gelöst sein mögen. Doch die meisten Spezialisten bezweifeln, daß der Durchschnittsmensch ein viel höheres Lebensalter erreichen wird als die sprichwörtlichen 70 Jahre.“
Allerdings liest man hin und wieder in Zeitungen oder Zeitschriften ziemlich sensationelle Voraussagen einiger Wissenschaftler, die mit gewaltigen Fortschritten rechnen. Es gibt aber keine stichhaltigen Beweise dafür, daß durch die Bemühungen von dieser Seite das Lebensalter des Menschen sehr viel verlängert würde. Die Zeitschrift Scientific American schrieb in ihrer Ausgabe vom März 1968:
„Selbst wenn die im Alter auftretenden wichtigsten Todesursachen — Herzkrankheiten, Schlaganfall und Krebs — ausgeschaltet würden, könnte die durchschnittliche Lebenserwartung nicht viel mehr als um 10 Jahre verlängert werden. Dann betrüge sie nicht 70 Jahre wie jetzt in den meisten fortschrittlichen Ländern, sondern etwa 80 Jahre.“
Bedeutet das, daß keine Aussicht auf eine längere Lebensdauer besteht? Bedeutet es, daß eine Generation von Männern und Frauen um die andere im Alter von etwa 80 Jahren dahinstirbt, während Buchen, Eichen und Mammutbäume viel älter werden? Kann man irgendwo zuverlässigen Aufschluß erhalten, der zu einer anderen Auffassung berechtigen würde?
Zuverlässige Quelle der Hoffnung
Das kann man. Es gibt eine Quelle, die nicht nur Aufschluß darüber gibt, warum der Mensch altert und stirbt, sondern auch darüber, wie es dem Menschen ermöglicht werden wird, länger zu leben als irgendwelche Pflanzen und Tiere der Erde. Es handelt sich um die gleiche Quelle, aus der uns das von den Wissenschaftlern erwähnte „sprichwörtliche“ Lebensalter des Menschen bekannt ist. Es ist die Bibel, und in Psalm 90:10 lesen wir: „Die Tage unserer Jahre — ihrer sind siebenzig Jahre und, wenn in Kraft, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen dahin.“
Du magst sagen: „Das bestätigt doch lediglich, wie kurz das Leben des Menschen ist.“ Das stimmt, dieser Psalm, der vor Tausenden von Jahren geschrieben worden ist, zeigt, daß sich an der Lebenserwartung des Menschen bis heute nicht viel geändert hat. Aber in diesem Text wird nicht gesagt, daß es immer so war, daß der Mensch niemals die Aussicht hatte, älter zu werden als siebzig oder achtzig Jahre, oder daß er keine Aussicht hat, einmal ein weit höheres Alter zu erreichen. In der Bibel werden neun Männer erwähnt, die vor der weltweiten Flut der Tage Noahs lebten und ein Durchschnittsalter von 847 Jahren erreichten. — 1. Mose 5:1-31.
Die Wissenschaftler geben im großen und ganzen zu, daß es für sie immer noch ein Rätsel ist, warum der Mensch altert. Die Bibel erklärt das in einfachen Worten. Sie zeigt, daß der Mensch altert und stirbt, weil er von seinen ersten Eltern, von Adam und Eva, Sünde und Unvollkommenheit ererbt hat. Deshalb schrieb der Apostel Paulus: „So wie durch e i n e n Menschen [Adam] die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod, und sich so der Tod zu allen Menschen hin verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten ...“ — Röm. 5:12.
Der Schöpfer schuf den Menschen so, daß sein Leben von gewissen Dingen abhängt. Er muß Luft atmen, Wasser trinken, Nahrung zu sich nehmen. Würde er das nicht tun, so müßte er sterben. Aber sein Leben hängt nicht nur von diesen materiellen Dingen ab, sondern er muß auch ein rechtes Verhältnis zu seinem Schöpfer haben. Gottes Sohn zitierte aus den Hebräischen Schriften folgende Worte: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht.“ (Matth. 4:4) Dem ersten Menschen hatte Gott ein Gesetz gegeben, aber er übertrat es und zerstörte dadurch das richtige Verhältnis der Menschheit zu Gott. Diese falsche Handlungsweise hatte Unvollkommenheit zur Folge, und die Unvollkommenheit führte schließlich zum Tod. Als das erste Menschenpaar begann, sich fortzupflanzen, bewirkte das Gesetz der Vererbung, daß seine Nachkommen die sündige Natur und die daraus resultierende Unvollkommenheit ererbten. — Ps. 51:5.
Die Wissenschaftler geben zu, daß es ihnen nicht möglich ist, „wissenschaftlich“ zuverlässige Angaben über das mögliche Höchstalter des Menschen zu machen. Die Bibel zeigt, daß die Lebensdauer des Menschen ursprünglich unbegrenzt war, daß Gott dem ersten Menschenpaar sagte, es würde nicht sterben, solange es gehorsam wäre. (1. Mose 2:16, 17) Adam und Eva zerstörten durch ihren Ungehorsam das rechte Verhältnis zu Gott und brachten so Krankheit, Leid, Alter und Tod über alle ihre Nachkommen, zu denen auch wir gehören. Von jener Zeit an sind die Menschen allmählich schwächer geworden, und das Lebensalter, das vor der Sintflut noch durchschnittlich Hunderte von Jahren betrug, ist auf die heutigen siebzig bis achtzig Jahre zusammengeschmolzen.
Aus der Erklärung der Bibel kann man erkennen, daß der Mensch nicht altern würde, daß seine körperlichen und geistigen Kräfte nicht abnähmen und er nicht von Krankheiten befallen würde, die schließlich zum Tod führen, wenn die Sünde nicht wäre. Die Beseitigung der Sünde und die Wiederherstellung des rechten Verhältnisses zu Gott hätten somit ewiges Leben zur Folge. Das ist genau das, was in der Bibel verheißen wird, nämlich „das ewige Leben, das Gott, der nicht lügen kann, vor langwährenden Zeiten verheißen hat“, wie der Apostel Paulus in Titus 1:2 schrieb. Als Jesus Christus auf der Erde war, sagte er: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben sollen.“ (Joh. 10:10) Er beschränkte diese Hoffnung auf Leben in Fülle nicht auf Leben im Himmel, denn er wies seine Nachfolger an, zu seinem Vater zu beten: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ — Matth. 6:10.
Erscheint dir die Aussicht auf ewiges Leben auf der Erde unrealistisch? Dein eigener Organismus liefert den Beweis dafür, daß der Mensch geschaffen worden ist, um zu leben, und nicht, um langsam zu altern und schließlich zu sterben. Wir laden dich ein, diesen Beweis nun zu prüfen, um zu ermitteln, in welcher Weise er bestätigt, daß die Hoffnung, die die Bibel bietet, vernünftig ist.
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Konstruiert, um für immer zu funktionierenErwachet! 1971 | 8. April
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Konstruiert, um für immer zu funktionieren
WENN der Mensch geschaffen wurde, um ewig zu leben, dürfen wir erwarten, Beweise dafür zu finden, daß sein Organismus, auch sein Gehirn, entsprechend konstruiert ist. Verrät die Kapazität seines Gehirns und übrigen Körpers, daß der Mensch mit Gottes Hilfe nicht nur Hunderte oder gar Tausende von Jahren, sondern ewig leben könnte?
Ewiges Leben wäre nur sinnvoll oder wünschenswert, wenn der Mensch über ein Gehirn verfügte, das ein unbegrenztes Leistungsvermögen besäße. Dieses Gehirn müßte so konstruiert sein, daß es sozusagen unbegrenzt Informationen aufnehmen und speichern könnte. Es müßte so gebaut sein, daß der Mensch seinem Wissensgut ständig neues Wissen hinzufügen konnte, so daß es ihm möglich wäre, ständig Fortschritte zu machen.
Besitzt der Mensch ein solches Gehirn? Ja; er ist das einzige Geschöpf auf der Erde, das über ein solches Gehirn verfügt. Sein Gehirn ist einzigartig. Wir lesen in dem Werk The World Book Encyclopedia (1970) (Bd. 2, S. 459) darüber: „Das menschliche Gehirn ist komplizierter als das Gehirn irgendeines Tieres.“
Das menschliche Gehirn unterscheidet sich gewaltig von dem irgendeines Tieres; das zeigt, daß das Gehirn des Menschen und die Gehirne der Tiere zu verschiedenen Zwecken konstruiert worden sind. Kein Tier hat die Fähigkeit, auf dem Wissensgut früherer Generationen aufzubauen. Man kann Tiere bis zu einem gewissen Grad dressieren, doch das, was man ihnen durch Dressur beigebracht hat, können sie nicht an ihre Jungen weitergeben; der Mensch muß jede neue Generation Schäferhunde wieder ausbilden. Die Tiere werden in erster Linie durch den Instinkt, den ihnen der Schöpfer verliehen hat, geleitet. Deshalb bauen die Vögel seit Jahrhunderten Nester, die Biber Dämme und die Bienen Waben. Doch weiter bringen sie es nicht.
Nur der Mensch besitzt ein Gehirn, das es ihm ermöglicht, auf das von früheren Generationen angesammelte Wissensgut weiter aufzubauen. Deshalb vermag nur er das Feuer, die Elektrizität und die Atomenergie zu zähmen. Deshalb vermag nur er Maschinen wie Computer und andere zu bauen und zu bedienen, und nur er vermag mit Raketen zum Mond zu fliegen. Er wird nicht in erster Linie durch den Instinkt geleitet, sondern durch den Verstand.
Ja, nur der Mensch besitzt ein Gehirn, das es ihm ermöglichen würde, für immer zu lernen und Fortschritte zu machen. Das ist so, weil es Gottes Vorhaben war, daß der Mensch im Gegensatz zu den Tieren ewig leben sollte. Der Schöpfer stattete Mensch und Tier mit dem Gehirn aus, das für deren Leben nötig war: den Menschen mit einem Gehirn, das unbegrenzt arbeiten würde; die Tiere mit einem Gehirn, das nur für eine kurze Lebensdauer gedacht war.
Eine erstaunliche Kapazität
Die Kapazität des menschlichen Gehirns ist überwältigend. In dem Werk The World Book Encyclopedia wird über dieses Thema unter anderem gesagt: Wollten die Wissenschaftler einen Computer konstruieren, der dem menschlichen Gehirn entspräche, müßte er so groß sein wie das „Empire State Building“ in New York!
Der wichtigste Teil des Gehirns ist die Nervenzelle, auch Neuron genannt. Man schätzt, daß die menschliche Hirnrinde etwa 10 Milliarden (10 000 000 000) Neuronen enthält. Darüber konnte man in der Zeitschrift Life (28. Juni 1963) lesen:
„Die Nervenzellen des Gehirns stehen in tausendfachen Verbindungen miteinander. Aber die zahllosen zusätzlichen Verbindungen, die in der Großhirnrinde möglich sind, steigern die Fähigkeit des Gehirns, Aufschlüsse zu empfangen und zu zerlegen, sozusagen ins unendliche. Durch die große Fähigkeit, Aufschlüsse zu verarbeiten, ist der Mensch allen übrigen Lebewesen in einem unvergleichlichen Maße überlegen.“
Die Kapazität jedes einzelnen dieser Neuronen ist gewaltig. Der Biochemiker Isaac Asimov erklärte:
„Ein gesunder erwachsener Mensch mit normaler Intelligenz mag in jedem Neuron über 20 Millionen RNS-Moleküle [man nimmt an, daß sie als ,Botenstoff‘ für das Gedächtnis dienen] besitzen ... Ein RNS-Molekül, bestehend aus nur 25 Gliedern, könnte von einer Billiarde verschiedener Kombinationen irgendeine Kombination aufweisen ... Jedes RNS-Molekül enthält jedoch Hunderte von Einheiten — nicht nur 25“ (New York Times Magazine, 9. Oktober 1966).
Welches Potential erhält das menschliche Gehirn durch diese Konstruktion der Nervenzelle? Asimov schreibt:
„Ohne Zweifel stellt die RNS ein Speichersystem dar, das jeder Beanspruchung durch die Prozesse des Lernens und Erinnerns vollkommen gewachsen ist — ja es vermag sogar noch eine milliardemal mehr zu leisten.“
Ist das nicht erstaunlich? Das Gehirn vermag nicht nur die Aufgaben zu bewältigen, die ihm der Mensch während einer Lebenszeit von siebzig bis achtzig Jahren auflädt, sondern eine milliardemal mehr. Das bedeutet, daß es mit der Hilfe Gottes unbegrenzt zu arbeiten vermöchte.
Ist es einleuchtend, daß Gott den Menschen mit einem solch wunderbaren Gehirn ausgestattet hätte, wenn dieser es doch nie voll ausnützen könnte? Warum ein Gehirn schaffen, das der Mensch während seiner siebzig oder achtzig Jahre, in denen er lebt, nur in geringem Maße ausnutzen kann? Es ist einleuchtender und die Bibel zeigt auch, daß Jehova Gott den Menschen schuf, um ewig auf der Erde zu leben, und daß er ihn mit einem Gehirn ausstattete, das sich für diesen Zweck vorzüglich eignete.
Ein Gehirn, das konstruiert ist, um für immer zu funktionieren, nützt nichts, es sei denn, daß auch der Körper so geschaffen ist, daß er für immer funktioniert. Ist der menschliche Körper so konstruiert, daß er ewig leben könnte?
Erneuerungsfähigkeit der Zellen
Der menschliche Körper wandelt sich ständig. Wie wir bereits gesehen haben, sterben alte Zellen ab und werden durch neue ersetzt. Dadurch wird der Körper erhalten.
Diesen Vorgang kannst du bei deinem Haar und deinen Fingernägeln beobachten. Du kannst sie heute schneiden, doch bald mußt du sie wieder schneiden, weil sie inzwischen nachgewachsen sind. Auch bei anderen Körperzellen kann man das beobachten. Walter Sullivan, Redakteur des wissenschaftlichen Teils der New York Times, schrieb:
„Die Zellen unseres Körpers erneuern sich (mit wenigen Ausnahmen, zum Beispiel den Gehirnzellen) ständig. Dieser Erneuerungsprozeß würde — sofern er nicht durch einen Unglücksfall oder durch Krankheit unterbrochen wird —, wie es scheint, unbeschränkt weitergehen, wenn er nicht zufolge eines subtilen Einflusses unvollkommen wäre“ (We Are Not Alone, 1964, S. 282).
Die Lebenszeit der verschiedenen Zellen ist unterschiedlich. Die weißen Blutkörperchen werden zum Beispiel 13 Tage alt, die roten Blutkörperchen dagegen etwa 120.
In dem Buch The Human Brain (Das menschliche Gehirn) (1955, S. 3) schreibt John Pfeiffer: „Sogar in den Knochen, die als das trägste aller Gewebe erscheinen, geht eine stete Wandlung vor sich. Die gesamte Körpersubstanz erneuert sich schätzungsweise im Laufe von ungefähr je sieben Jahren vollständig. Mit anderen Worten: Dein Körper enthält kein einziges der Moleküle, aus denen du vor sieben Jahren bestanden hast.“
Der Prozeß, durch den der Körper für immer am Leben erhalten werden kann, existiert somit im menschlichen Organismus: die Zellerneuerung. Über diesen Prozeß sagte T. M. Sonneborn von der zoologischen Abteilung der Universität Indiana: „Es ist klar, daß die Zellen, die normalerweise im Körper wachsen und sich vermehren, offenbar fähig sind, unbegrenzt zu wachsen und sich zu vermehren. ... Somit existiert auf zellulärer Ebene eine potentielle Unsterblichkeit.“ Das bedeutet also, daß der Prozeß vorhanden ist. Aber es ist noch mehr erforderlich: die Beseitigung der Unvollkommenheit als Folge der Sünde, so daß die Reproduktions- und Erneuerungsfähigkeit der Zellen nach einer Anzahl Jahre nicht aufhört. Gott kann den Fluch der Sünde und des Todes, dem wir jetzt unterliegen, wegnehmen, und wie wir noch sehen werden, hat er bereits Vorkehrungen dafür getroffen.
Erneuerungsfähigkeit der Hirnzellen
Die meisten Wissenschaftler haben bisher die Meinung vertreten, die Neuronen, die wichtigen Hirnzellen, würden sich nicht erneuern. Man nahm an, daß die Neuronen, mit denen wir geboren werden, das ganze Leben lang halten müßten, und solche, die zerstört würden, könnten nicht ersetzt werden. In dem Buch Your Brain — Master Computer (Dein Gehirn — ein wunderbarer Computer) (1962, S. 52) lesen wir jedoch:
„Jahrelang war man der Meinung, die Nervenzellen könnten sich im Gegensatz zu anderen Zellen des Organismus nicht teilen. Man glaubte, eine zerstörte Nervenzelle sei für immer verloren, der Körper könne einen Gehirnschaden nicht reparieren. Vor kurzem entdeckten Forscher bei der Untersuchung von Rattengehirnen, daß sich in beschädigten Teilen der Gehirne neue Nervenzellen gebildet hatten ...
Somit besteht vielleicht doch eine Möglichkeit, daß das menschliche Gehirn gewisse Schäden zu reparieren vermag.“
Es mag sein, daß die Hirnzellen des unvollkommenen Menschen keine große Regenerationsfähigkeit besitzen, doch wer darf es wagen, zu behaupten, daß ihnen diese Fähigkeit zu Gottes bestimmter Zeit nicht gegeben würde?
Angenommen, die Behauptung, daß sich die Hirnzellen nicht in der Weise wie andere Zellen teilen und erneuern und das auch niemals tun werden, wäre eine Tatsache, würde das dann bedeuten, daß sie sich überhaupt nicht erneuern? Nein, das würde es nicht bedeuten, wenn man berücksichtigt, was der Nervenspezialist Paul A. Weiss in der Zeitschrift American Scientist (Herbstausgabe 1969, S. 288) berichtete:
„Ich beobachtete ganz zufällig etwas, was unsere [bisherige] Vorstellung von den Nerven total verändert. Was bisher als unveränderlich gegolten hat, entpuppt sich nun plötzlich als Gebilde, das ständig in Bewegung ist, das ununterbrochen, während unseres ganzen Lebens, wächst, und zwar so schnell wie die sich am schnellsten vermehrenden Zellen des Körpers eines erwachsenen Menschen.“
Er erklärte, daß Hirnzellen sich nicht durch Teilung und Vermehrung erneuern wie andere Körperzellen, sondern daß sie ständig neues Material erzeugen, um das zu ersetzen, was sie bei der Steuerung anderer Organe abgeben. Es ist so, als hätte man alle Teile zum Bau einer ganz neuen Maschine, würde aber diese Teile nicht zusammenbauen, sondern sie als Ersatzteile für eine bereits bestehende gleichartige Maschine benutzen.
Der Nervenspezialist Paul A. Weiss schreibt über diesen ungewöhnlichen Vorgang, der nach seiner Vermutung im Gehirn abläuft: „In einer Woche werden unsere Hirnzellen anders sein, als sie es heute sind.“ Somit könnten die Hirnzellen ihre Substanz ständig ergänzen, gleichzeitig aber auch die „Furchen“ beibehalten, die entstanden sind durch die Erziehung und Umgebung des Menschen, dem das Gehirn gehört.
Doch ganz gleich, wie es sich mit den Hirnzellen verhalten mag, eines ist sicher: Der Schöpfer kann für das sorgen, was die Hirnzellen benötigen, um sich für immer zu erhalten und um sich ständig zu regenerieren.
Urzustand wiederhergestellt
Gott schuf das erste Menschenpaar so, daß es hätte ewig leben können, und er stellte ihm auch ewiges Leben in Aussicht. Geist und Leib dieser ersten beiden Menschen waren makellos und hätten ewig funktionieren können. Sie hatten den Auftrag, über die Erde und alles Leben darauf liebevoll zu herrschen. Ursprünglich waren sie also tadellos, aber als sie sich gegen Gott empörten, setzte ein Degenerationsprozeß ein.
In der Zeit kurz nach dem Beginn der Menschheitsgeschichte wurden die Menschen viel älter als heute, weil sie der Vollkommenheit näher waren, als wir es jetzt sind. Es folgen einige Angaben über das Alter von Personen, die vor der Sintflut gelebt haben:
Name Alter
Adam 930
Seth 912
Enos 905
Kenan 910
Mahalalel 895
Jared 962
Methusalah 969
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Lebensdauer des Menschen kürzer, besonders nach der Sintflut. Sem lebte 600 Jahre. Abraham, der einige Zeit danach lebte, wurde 175 Jahre alt. Zur Zeit Mose betrug die Lebensdauer schon nur noch durchschnittlich 70 bis 80 Jahre. — Ps. 90:10; 1. Mose 5:3-27; 11:10, 11; 25:7.
Diese geschichtlichen Angaben lassen erkennen, daß die Menschen früher ein Alter erreichten, das um mehr als das Zehnfache höher war als das heutige Alter von 70 oder 80 Jahren. Da die körperlichen und geistigen Kräfte des Menschen sogar im unvollkommenen Zustand noch fast tausend Jahre ausreichten, ist es bestimmt möglich, daß der Mensch, wenn er von der Sünde befreit und von Gott gesegnet und geleitet wird, ewig leben kann.
Zu Gott sagte der Psalmist: „Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin.“ (Ps. 139:14, New World Translation) Ja, Gott hat den Organismus, auch das Gehirn des Menschen, wunderbar geschaffen. Er hat den Menschen so konstruiert, daß er ewig auf der Erde leben könnte.
Manch einer mag jedoch denken, es wäre langweilig, als vollkommener Mensch ewig zu leben. Stimmt das?
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Das menschliche Gehirn ist so konstruiert, daß es für ein Leben, das milliardenmal länger ist als das heutige, ausreicht — eigentlich für immer.
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Was würdest du alles tun, wenn du ewig leben könntest?Erwachet! 1971 | 8. April
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Was würdest du alles tun, wenn du ewig leben könntest?
SEIT Jahren sind Wissenschaftler bemüht, die Lebenszeit des Menschen zu verlängern. Das Ziel, von dem oft gesprochen wird, ist eine Lebenserwartung von hundert Jahren.
Viele sähen es gerne, wenn dieses Ziel erreicht würde; macht man sie aber auf die Aussicht, ewig leben zu können, aufmerksam, sagt manch einer von ihnen, er möchte gar nicht ewig leben. Warum nicht?
Dafür werden u. a. folgende Gründe angeführt: Ewig zu leben wäre eintönig. Man wüßte gar nicht mehr, was man noch tun sollte. Um ewig leben zu können, müßte man vollkommen sein, Vollkommenheit aber wäre langweilig. Die Menschen würden das Gute nicht mehr schätzen, wenn sie nicht mehr krank würden, keine Sorgen mehr hätten und wenn nichts Böses mehr geschähe. Diese Gründe erscheinen einleuchtend. Aber sind sie wirklich vernünftig?
Viele Personen, die solche Ansichten äußern, wiederholen lediglich, was sie von anderen gehört haben; sie sind nicht durch Nachdenken zu dieser Überzeugung gekommen.
Das Böse nicht erforderlich, damit man das Gute schätzt
Müssen die Menschen wirklich krank werden, damit sie die Gesundheit schätzen? Was meinst du, ob dieses Argument einem Manne einleuchtet, der zusehen mußte, wie seine krebskranke Frau dahinsiechte, bis der Tod schließlich eintrat? Werden Menschen, die sich wohl fühlen, jemals lebensmüde? Werden die Menschen lebensmüde, weil sie in einer schönen Umgebung leben und gut zu essen haben? Werden sie lebensmüde, weil sie eine Arbeit verrichten, die ihnen Freude macht, und weil sie in Frieden leben und in ihrer Umgebung alles gerecht zugeht?
Ist es nicht umgekehrt? Wird das Leben nicht durch Krankheiten, durch Sorgen und Streit zur Last, so daß man die Freude daran verliert?
Außerdem sagt uns die Vernunft, daß durch Krankheiten und Alterserscheinungen unsere Sinne stumpf werden. Das bewirkt, daß uns das Essen und Trinken sowie die Arbeit nicht mehr soviel Freude bereitet wie früher.
Vollkommenheit ist nicht langweilig
Wenn du das Argument hörst, es wäre langweilig, wenn man ewig als vollkommener Mensch leben würde, dann halte einmal inne und überlege: Im Laufe eines Jahres genießt der Durchschnittsmensch mehr als tausend Mahlzeiten. Ein Mensch, der dreißig Jahre alt ist, mag weit über dreißigtausend Mahlzeiten zu sich genommen haben. Aber genießt er sie nun weniger als zu der Zeit, da er erst einige tausend zu sich genommen hatte? Findest du, nachdem du nur einen einzigen Tag lang nichts gegessen hast, die nächste Mahlzeit langweilig? Nein, man braucht nicht erst unterernährt sein, weil man hungern muß, um mit Genuß zu essen — man muß sich ja auch nicht erst einen Finger abschneiden, damit man die übrigen neun schätzenlernt.
Wird aber ein vollkommener Mensch, Mann oder Frau, hungrig, durstig oder müde? Ja, gewiß. Als Jesus Christus, der Sohn Gottes, als vollkommener Mensch auf der Erde war, wurde er hungrig, durstig und müde. Das zeigt sein Lebensbericht, den wir in der Bibel finden. — Siehe Johannes 4:6, 7; Matthäus 4:2; Lukas 8:22-24.
Wir dürfen aber auch nicht mißverstehen, was mit „Vollkommenheit“ gemeint ist. Im absoluten Sinne ist nur Gott vollkommen, außer dieser Vollkommenheit gibt es eine bedingte, also nicht absolute Vollkommenheit. Das heißt, etwas ist für den Zweck vollkommen geeignet, für den es geschaffen ist. Ein Hammer eignet sich vollkommen für den Zweck, Nägel einzuschlagen; würdest du ihn jedoch benutzen, um etwas damit zu sägen? Nein; aber auch eine Säge, die vollkommen ihren Zweck erfüllt, würde sich nicht im geringsten als Hammer eignen. Sowohl Hammer als Säge eignen sich nur vollkommen für den Zweck, für den sie gedacht sind.
So ist es auch mit den Menschen. Es ist normal, daß der Mensch, wenn er stundenlang tätig gewesen ist, Hunger, Durst und das Bedürfnis nach Ruhe verspürt. Sein Schöpfer hat ihn so geschaffen, daß er diese leiblichen Bedürfnisse verspürt.
Doch was bedeutet die beglückende biblische Verheißung, nach der Gott unter der gerechten Herrschaft seines Königreiches ‘jede Träne von ihren Augen abwischen wird und der Tod nicht mehr sein wird, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz’? — Offb. 21:3, 4.
Die Bibel beschreibt hier die Beseitigung der „früheren Dinge“, die begannen, als das erste Menschenpaar in Eden sich gegen Gott auflehnte. Diese „früheren Dinge“ sind die Schmerzen, die Leiden und der Tod, die es durch seine sündige Handlungsweise über alle seine Nachkommen, die ganze Menschheit, gebracht hat. — Röm. 5:12.
Die erwähnte biblische Verheißung bedeutet offensichtlich nicht, daß die Tränendrüsen keine Flüssigkeit mehr absondern werden, um ein Staubkörnchen, das ins Auge geflogen ist, herauszuwaschen. Das gilt auch für die Reaktionen der Nerven; diese werden durch Reize erregt, die sie dem Gehirn zuleiten, wo sie uns als Empfindungen zum Bewußtsein kommen: z. B. als Berührungsempfindungen, Druckempfindungen und Schmerzempfindungen. Würde ein vollkommener Mensch beim Barfußgehen auf einen Dorn treten, der verborgen im Gras läge, würde er einen Schmerz verspüren, sobald seine vollkommenen Nerven auf den Stich reagierten. Und das Abwehrsystem seines Blutes mit dem Heer weißer Blutkörperchen würde in Aktion treten und die Wunde heilen. Aber bei einem vollkommenen Menschen würde sich kein Brand entwickeln. Auch würde er nicht von Leiden gequält wie einer Übersäuerung des Magens, Magengeschwüren, Migräne, Arthritis, Herzkrankheiten oder Krebs. Wir wären bestimmt nicht unglücklich, weil wir von solchen Leiden frei wären, im Gegenteil, das würde unsere Lebensfreude bestimmt steigern.
Unerschöpfliche Möglichkeiten für interessante Beschäftigung
Würde aber der Mensch, der ewig leben könnte, immer etwas finden, für das er seine körperlichen und geistigen Kräfte einsetzen könnte? Würde er neue Aufgaben für seine Intelligenz und seine Fähigkeiten finden? Hätte man stets anregenden und genußreichen Gesprächsstoff? Oder würde es bald so weit kommen, daß jeder soviel weiß wie der andere?
Wer denkt, es gäbe für den Menschen bald nichts mehr zu tun und zu lernen, vergißt, welch eine unendlich große, vorzüglich eingerichtete Werkstatt, welch ein großartiges Laboratorium, unser Schöpfer schuf, als er unseren Planeten bildete. Denke an all das, was der Mensch bisher erzeugt hat. Und vergiß nicht, daß all die komplizierten Erfindungen des Menschen, Computer, Fernsehgeräte, Flugzeuge und Raketen nicht aus Rohmaterialien gebaut sind, die aus einem entfernten Ort des Weltalls zur Erde gebracht werden mußten. Nein, sondern sie stammen von der Erde, auf der wir leben, aus ihren Vorräten an chemischen Elementen, Mineralien und Metallen. Welch ungeheure Möglichkeiten diese bieten!
Heute wächst das Wissensgut des Menschen zufolge seiner Forschungen so rasch, daß weder einzelne noch ganze Organisationen damit Schritt halten können. Der kurzlebige Mensch muß sich begnügen, entweder wenig über vieles zu wissen oder viel über weniges. Sein Wissen ist entweder sehr allgemein, dafür nicht so gründlich, oder gründlich, dafür auf ein Gebiet beschränkt. Manch einer spezialisiert sich auf ein besonderes Gebiet, im Bestreben, in der kurzen Zeit seines Lebens sein Ziel zu erreichen. Die Wissenschaftler sagen, jedesmal, wenn sie bei ihren Forschungen auf irgendeinem Gebiet endlich den „Schlüssel“ gefunden hätten, um eine Tür zu öffnen, ständen sie vor einem Dutzend weiterer Türen, die noch zu öffnen seien. Somit besteht gewiß keine Gefahr, daß die Erde mit „Alleswissern“ gefüllt wird, die keinen Gesprächsstoff mehr haben, weil jeder soviel weiß wie der andere.
Wieviel weißt du über deine Heimat, wieviel davon hast du in deinem Leben bereits gesehen? Damit ist nicht der Ort gemeint, an dem du wohnst, sondern der Planet, auf dem du lebst — der gewaltige Satellit der Sonne, den die Astronauten als „ein Kleinod im Weltraum“ bezeichnet haben.
Selbst Globetrotter lernen in den meisten Fällen nur einen Bruchteil der Erde kennen, oft nicht mehr als ihre bedeutendsten Städte und die sogenannten „wichtigsten Sehenswürdigkeiten“. Einige haben Orte gesehen wie den Grand Canyon in Arizona, die norwegischen Fjorde, den Serengeti-Nationalpark in Afrika, die schneebedeckten Alpen auf der Südinsel von Neuseeland und die exotische Schönheit Tahitis.
Aber für jeden der majestätischen Berge, die ein Weltreisender gesehen hat, für jede der engen Schluchten, jedes der fruchtbaren Täler, jeden der breit dahinfließenden Ströme, jeden der schattigen Wälder, jede der zerklüfteten Felsenküsten und jeden der gleißenden von Palmen bestandenen Strände gibt es noch viele weitere, die ihre eigene Schönheit und ihren eigenen Reiz haben.
Pflanzen, Tiere und Menschen
Die Botaniker sagen, es gebe etwa 335 000 verschiedene Pflanzenarten. Allein in den Vereinigten Staaten wachsen 1 035 verschiedene Baumarten: vom Josuabaum, einer Wüstenpflanze, bis zu den prachtvollen Riesenmammutbäumen, dem farbenprächtigen Zuckerahorn, der Weißesche und Blaufichte.
Von den Blumen, die es auf der Erde gibt, könnte man hundert Jahre lang jeden Tag ein anderes Arrangement machen. Und selbst dann würde man nur einen Bruchteil von den Arten verwenden, die es gibt, angefangen von der Prunkwinde, der Wunderblume, dem zierlichen Tränenden Herzen und dem Maiglöckchen, bis zu der Riesenblume, Rafflesia Arnoldii, die in Indonesien gedeiht und deren Blüte einen Durchmesser von fast einem Meter hat und ein Gewicht von mehr als dreizehn Pfund.
Und was ist über die Tierwelt auf unserer Erde zu sagen? Nach den Biologen gibt es rund 5 000 Säugetierarten, 3 000 Amphibienarten, 6 000 Reptilienarten, 9 000 Vogelarten und 30 000 Fischarten, außerdem noch über 800 000 Insektenarten.
Mit wie vielen dieser Tiere bist du vertraut? Vielleicht hast du einige davon in einem Buch gesehen oder in einem zoologischen Garten. Aber wie manches dieser Tiere hast du in freier Wildbahn beobachtet? Was weißt du über die Gewohnheiten dieser Tiere und über ihre verschiedenen Eigenschaften? Mit wie vielen der 400 Kolibriarten bist du vertraut? Kennst du zum Beispiel den Saphirflügel, den Rubinkehlkolibri, den winzigen Hummelkolibri, der nur fünf Zentimeter lang wird? Es sind lebende Kleinodien, die flammend rot, tief violett, leuchtend orange und grünlichblau schimmern. Oder hast du den riesigen Kondor oder den Albatros, der über dreieinhalb Meter klaftert, genau beobachtet?
Es würde lange Zeit erfordern, um mit allen Tieren des Landes, des Meeres und der Luft vertraut zu werden — viel länger, als das jetzige Leben des Menschen dauert.
Noch weit interessanter sind jedoch die Völker der Erde. Ihre Verschiedenheit ist fast so groß wie die der Blumen: Sie unterscheiden sich in ihrem Aussehen, ihrer Kleidung, ihrer Nahrung, ihrer Baukunst, ihrer Musik und in anderen charakteristischen Merkmalen. Vollkommenheit würde nicht bedeuten, daß diese Verschiedenartigkeit und die Individualität verschwinden und alle Menschen gleich sein würden; das ist so wenig erforderlich, wie eine Rose rot sein muß, um von vollkommener Schönheit zu sein.
Es ist heute nicht leicht, die vielen Völker der Erde kennenzulernen. In vielen Fällen wird das sogar ein immer gefährlicheres Unterfangen. Aber in der Bibel wird nur solchen Menschen ewiges Leben verheißen, die ihren Schöpfer lieben, die ihm dankbar sind, die seine Wahrheit, sein Recht und seine gerechten Maßstäbe lieben sowie den Nächsten wie sich selbst. Dadurch, daß diese Menschen die Frucht des Geistes Gottes hervorbringen — Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung —, wird das Leben auf der Erde paradiesisch, denn jedermann wird freundlich, hilfsbereit, freigebig und barmherzig sein. — Gal. 5:22, 23.
Die Menschen werden von ihrer Begabung und ihren Fähigkeiten auf dem Gebiet der Holz- oder Metallverarbeitung, der Baukunst, Landschaftsgärtnerei, Innendekoration, Malerei, Musik und Dichtung aus einem guten Beweggrund Gebrauch machen. Das wird sie zu einem bisher unbekannten Kunstschaffen anregen, und Werke von großer Schönheit werden entstehen. Solche Künstler zu besuchen, mit ihnen und ihren Werken vertraut zu werden wäre bestimmt stets ein Genuß.
Gott besser kennenlernen
Vor allem aber hätten die Menschen, wenn sie ewig leben würden, die Möglichkeit, Jehova Gott, den Souverän des Universums, besser kennenzulernen. Es gibt nichts, was den Menschen mehr bereichern würde, befriedigender für ihn wäre und ihn mehr veredeln würde als das.
Man kann ewig weiteres über Gott, unseren Schöpfer, kennenlernen, dennoch wäre es unmöglich, alles über ihn zu wissen. Paulus, einer der Apostel Christi, schrieb über unseren Schöpfer: „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege! Denn ,wer hat den Sinn Jehovas erkannt?‘“ — Röm. 11:33, 34; Pred. 3:11.
Der gleiche Apostel schrieb außerdem über Jehova Gott: „Seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, weil sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit.“ — Röm. 1:20.
Eine Kenntnis des Weltalls mit seinen Wandel- und Fixsternen sowie seinen Milchstraßen läßt keinen Raum für Zweifel daran, daß Gott über eine ehrfurchtgebietende Macht und überragende Weisheit verfügt. Er ist ein unvergleichlicher Physiker, Chemiker, Mathematiker, Architekt und Baumeister. Vor Jahrhunderten schrieb der Psalmist voller Wertschätzung: „Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Majestät gestellt hast über die Himmel! Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, daß du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, daß du auf ihn achthast?“ — Ps. 8:1, 3, 4.
Obgleich die sichtbare Schöpfung das Dasein eines Schöpfers bezeugt, lernt man ihn doch erst durch sein Wort, die Bibel, richtig kennen; erst durch sie erfährt man richtig, wer er ist, was er vorhat, wie er mit den Menschen verfährt, und lernt man seine Maßstäbe kennen. Durch sein Wort, die Bibel, erfahren wir, daß er des sterblichen Menschen gedenkt, daß er sich um ihn kümmert.
Wie könnte ewiges Leben in Vollkommenheit je langweilig sein? Das Leben wäre stets voller Wonne und Freude und auch interessant.
Hätten aber die Menschen alle Platz auf der Erde, wenn sie ewig leben würden? Und könnte die Erde sie alle ernähren?
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Hast du in deinem Leben Zeit gehabt, all die schönen Orte auf der Erde ...
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... oder all die vielen verschiedenen Vögel und Völker kennenzulernen?
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Wo fänden all die vielen Leute Platz?Erwachet! 1971 | 8. April
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Wo fänden all die vielen Leute Platz?
WELCH ehrlichgesinnter Mensch würde sich nicht freuen über die Aussicht, ewig auf einer Erde zu leben, auf der Friede und Gerechtigkeit herrschten und niemand mehr krank, alt und schwach würde? Wie die Bibel verheißt, wird es unter der Herrschaft des Königreiches Gottes so sein. Solche Verhältnisse werden auf der Erde herrschen, nachdem Gott die gegenwärtigen ungerechten Einrichtungen und alle Unterstützer des Bösen, das von ihnen ausgegangen ist, beseitigt haben wird. Dann wird eine gerechte Regierung mit Jesus Christus, dem Sohne Gottes, an der Spitze über die Erde herrschen. — Dan. 2:44.
Doch manch einer fragt: „Wo werden all die vielen Menschen Platz finden, wenn niemand mehr alt wird und stirbt und wenn weiterhin Kinder geboren werden?“
Außerdem finden wir in der Bibel die begeisternde Verheißung, daß die Verstorbenen auferstehen werden. Jesus selbst sagte: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden.“ (Joh. 5:28, 29; siehe auch Apostelgeschichte 24:15.) Es ist gewiß im Einklang mit Gottes Liebe, daß die Verstorbenen nicht übersehen werden, daß ihnen die Möglichkeit nicht vorenthalten wird, in Gottes neuer Ordnung ewig zu leben. Aber wo werden alle, die von den Toten auferstehen werden, Platz finden?
Das ist eine vernünftige Frage. Vielfach hört man die Meinung, die Erdbevölkerung — ihre Zahl beträgt jetzt etwa 3 600 000 000 — sei heute schon zu groß. Solche Personen warnen vor den Gefahren weitverbreiteter Hungersnöte und Unruhen als Folge der heutigen „Bevölkerungsexplosion“. Wie wird dieses Problem in Gottes neuer Ordnung gelöst werden, wenn die Menschen nicht mehr sterben?
Als erstes muß man sich über gewisse Faktoren klarwerden. So wäre z. B. zu erwähnen, daß die Erde eine Bevölkerung zu ernähren vermag, die die heutige Weltbevölkerung um ein Vielfaches übertrifft. Ferner gilt es zu berücksichtigen, daß die Zahl der Menschen, die in den vergangenen Jahrtausenden gestorben sind, bei weitem nicht so groß ist, wie sich manch einer vorstellen mag. Und schließlich muß man auch bedenken, daß in der Bibel an keiner Stelle gesagt wird, die Menschen sollten sich immer fortpflanzen. Zu dem ersten Menschenpaar sagte Gott: „Füllet die Erde“ und nicht, daß sie sie mit Nachkommen überfüllen sollten. (1. Mose 1:27, 28) Nun wollen wir uns mit diesen Faktoren im einzelnen näher beschäftigen.
Auf der Erde hat eine große Bevölkerung Platz
Wieviel Platz bietet unser Planet all denen, die in Gottes neuer Ordnung Leben erlangen? Wird der Platz ausreichen? Nun, die Erdoberfläche beträgt 510 Millionen Quadratkilometer. Aber rund 71 Prozent davon sind Wasser. Etwa 29 Prozent oder 150 Millionen Quadratkilometer sind Land. In dem Werk The World Book Encyclopedia (1970) wird über die heutige Weltbevölkerung gesagt: „Würde man die Weltbevölkerung gleichmäßig verteilen, dann betrüge die Bevölkerungsdichte 24 Personen je Quadratkilometer Landfläche.“ Das würde bedeuten, daß jedem einzelnen der heutigen Weltbevölkerung etwa vier Hektar Land zur Verfügung ständen! Ja, auf der Erde finden viel mehr Menschen Platz als heute darauf leben.
Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben jedoch Milliarden von Menschen gelebt. Wie viele Milliarden? Nun, seit wann gibt es Menschen auf der Erde? Gemäß der Zeitrechnung der Bibel seit 6 000 Jahren. Doch sollte man bedenken, daß nach 1 656 Jahren Menschheitsgeschichte die Zahl der Weltbevölkerung stark zusammenschmolz — auf nur acht Personen! Die Ursache dafür war die Sintflut. (1. Petr. 3:20) In den darauffolgenden 2 370 Jahren bis zum Beginn unserer Zeitrechnung wuchs die Erdbevölkerung wieder. Doch zu der Zeit, da Jesus Christus auf der Erde war, betrug die Erdbevölkerung schätzungsweise nicht mehr als 250 Millionen, ja nach dem Werk The World Book Encyclopedia (1970) sollen es schätzungsweise sogar nur 133 Millionen gewesen sein — also nur etwa die Hälfte.
Erst in den letzten Jahrhunderten ist die Weltbevölkerung so stark gewachsen. Darüber sagte Dr. Albert L. Elder, Präsident der Gesellschaft amerikanischer Chemiker, auf einer Konferenz jener Gesellschaft im Jahre 1960:
„Es dauerte über 5 000 Jahre, etwa bis zum Jahre 1820, bis die Weltbevölkerung auf 1,1 Milliarden angestiegen war. Im darauffolgenden Jahrhundert hat sie sich verdoppelt. Jetzt zählt sie etwa 2,8 Milliarden und dürfte in den frühen 1960er Jahren 3 Milliarden erreichen [was auch geschehen ist]. In weniger als 50 Jahren ist sie also um so viel gewachsen wie in den ersten 50 Jahrhunderten.“
Die heutige Weltbevölkerung macht somit einen nicht geringen Teil der Menschen aus, die je gelebt haben. Im Jahre 1966 sagte auf dem Jahreskongreß der Pharmazeutischen Gesellschaft des Staates Florida ein Redner: „Die heutige Weltbevölkerung macht schätzungsweise 25 Prozent der Gesamtzahl der Menschen aus, die je gelebt haben“ (Jacksonville Journal, 18. Mai 1966).
Nach dieser Schätzung hätten zusammen mit der heutigen Weltbevölkerung bis heute insgesamt nur etwa 14 Milliarden Menschen gelebt. Aber angenommen, es hätten viel mehr Menschen gelebt. Angenommen, es hätten 10 Milliarden mehr gelebt, was dann eine Bevölkerung von 24 Milliarden ergäbe. Wäre dann Platz für sie? Da die Erde eine Landfläche von über 149 Millionen Quadratkilometern hat, ständen jeder Person etwas mehr als 60 Ar Land zur Verfügung. Genügten rund 60 Ar, um einen Menschen zu ernähren? Die Annahme ist berechtigt, daß nur ein Bruchteil dieses Landes zur Ernährung einer Person erforderlich wäre, das übrige Land könnte für andere Zwecke benutzt werden: für Sport- und Spielplätze sowie als Hort für Tiere und Pflanzen.
Die Erde vermag ausreichend Nahrung hervorzubringen
Aus dem Buch The World Today: Its Patterns and Cultures (Die heutige Welt: Ihre Eigenarten und Kulturen) (1966, S. 76) ist ersichtlich, daß von der gesamten Landfläche der Erde sich weniger als ein Achtel für den Landbau eignet. Ein großer Teil des Bodens, der bebaut wird, liefert nur geringe Erträge, und vielfach sind auch die Anbaumethoden nicht die besten. Aber selbst heute, unter Verhältnissen, die alles andere als ideal sind, soll die Erde eine weit größere Bevölkerung zu ernähren vermögen. In ihrer Ausgabe vom 13. Juli 1970 berichtete zum Beispiel die Zeitschrift Time in einem Aufsatz über neue Weizen- und Reissorten, die hohe Erträge liefern: „Die Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen vertritt jetzt den Standpunkt, daß die Landwirtschaft der Welt 157 Milliarden Menschen ernähren könnte.“ Somit wäre die Ernährung von 24 Milliarden Menschen kein Problem.
Indessen ist es nicht einmal sicher, daß die große Zahl von 24 000 000 000 Menschen gelebt hat. Es könnten weit weniger gewesen sein. Auch sagt die Bibel nicht, daß jeder, der auferstehen wird, ewig leben werde. Der Grundsatz, den wir in Jesaja 26:10 finden, wird gewiß bei einer ganzen Anzahl von ihnen Anwendung finden, nämlich: „Wird dem Gesetzlosen Gnade erzeigt, so lernt er nicht Gerechtigkeit: im Lande der Geradheit handelt er unrecht und sieht nicht die Majestät Jehovas.“ Diese Menschen werden vernichtet werden und nie wieder zum Leben gelangen. (Offb. 20:11-15) Die Bibel zeigt auch, daß nicht alle Menschen, die heute leben, für würdig befunden werden, auf der Erde unter Gottes Königreich zu leben. Sie zeigt sogar, daß viele, ja die meisten nicht bereit sein werden, sich auf die Seite Gottes zu stellen und Glauben an seine Vorkehrungen zu bekunden; dadurch entscheiden sie sich nicht für das ewige Leben, sondern für die ewige Vernichtung. — 2. Thess. 1:9, 10; 2. Petr. 3:5-7.
Wenn wir bedenken, wie fruchtbar die Erde unter idealen Bedingungen und durch Gottes Segen sein kann, erkennen wir, daß sie ohne weiteres eine viel größere Bevölkerung zu ernähren vermag, auch die Auferstandenen, selbst wenn es zehn oder zwanzig Milliarden oder mehr sein sollten.
Gott, der die Erde erschuf, weiß, wie sie fruchtbar zu machen ist. Unter der weisen Führung seiner Königreichsregierung wird die Erde fruchtbar werden wie nie zuvor. Es wird dann ähnlich sein wie zu der Zeit, als das Volk Israel Gott treu war: „Die Erde gibt ihren Ertrag; Gott, unser Gott, wird uns segnen.“ — Ps. 67:6.
Dann wird man zweifellos darangehen, die Erde urbar zu machen, so daß sie schließlich ein fruchtbares Paradies werden wird. Auch Gebiete, die heute unproduktiv sind, werden fruchtbar werden. Heute ist etwa ein Viertel der Landfläche Wüste oder Halbwüste, doch das kann sich ändern.
In dem Werk Chambers’ Encyclopedia kann man über Wüstengebiete lesen: „Selbst in wenig versprechenden Gebieten bewirkt ein gelegentlicher Regenguß, daß Samenkörner, die lange im Boden geschlafen haben, aufgehen. ... Wo es Flüsse oder Grundwasser gibt, erkennt man sofort, daß der Wüstenboden eigentlich fruchtbar wäre und daß das Zauberwort, auf das er wartet, Wasser ist.“ Auch in dem Werk Encyclopedia Americana wird gesagt: „Viele Wüstengebiete werden fruchtbar, sobald man sie bewässert.“
Sogar heute sind Wüstengebiete in Ägypten und Israel fruchtbar, weil man sie bewässert und den Boden gut pflegt. Auch ein großer Teil von Kalifornien ist nur fruchtbar, weil der Boden bewässert und gut gepflegt wird; geschähe das nicht, so wäre dieses Gebiet eine Wüste.
Wenn heute schon viel getan werden kann, um eine große Weltbevölkerung zu ernähren, was kann dann erst unter Gottes Königreich und mit seinem Segen alles geschehen? Jehova Gott bewies, daß er für Wasser und Nahrung sorgen kann, als er die 600 000 Israeliten und ihre Familien auf der wüstenhaften Halbinsel Sinai vierzig Jahre lang damit versorgte. (2. Mose 12:37; 15:22-25; 5. Mose 8:3, 4) Diese Fähigkeit bewies er Jahrhunderte später erneut. Als die 50 000 Juden, die in Babylon gefangen gewesen waren, und ihre Gefährten von Babylon nach Jerusalem zurückkehrten und dabei durch die Syrische Wüste zogen, versorgte er sie mit Wasser und erfüllte so die Prophezeiung Jesajas: „Es brechen Wasser hervor in der Wüste, und Bäche in der Steppe; und die Kimmung wird zum Teiche, und das dürre Land zu Wasserquellen.“ (Jes. 35:1, 6, 7; Esra 2:64-70) Er vermag das auch unter der Königreichsherrschaft seines Sohnes in viel größerem Umfange zu tun.
Gefüllt, aber nicht überfüllt
Wie viele Menschen sollen nach Jehovas Vorhaben schließlich auf der Erde leben? In der Bibel finden wir keine Angaben darüber.
Wir können jedoch sicher sein, daß alle, die dann leben, Freude am Dasein haben werden. Was in den Tagen des Psalmisten David dem treuen Volke Gottes verheißen wurde, wird in Erfüllung gehen, nämlich sie „werden sich ergötzen an Fülle von Wohlfahrt“. Jesus zeigte, daß in Psalm 37:11 die Verhältnisse vorausgesagt wurden, die einmal weltweit herrschen werden, indem er gemäß Matthäus 5:5 daraus zitierte. Die Menschen, die unter seiner Königreichsherrschaft leben werden, könnten sich bestimmt nicht der Wohlfahrt erfreuen, wenn die ganze Erde übervölkert wäre, so daß es ihnen an Lebensraum fehlen würde.
Man darf nicht vergessen, daß Jehova Gott den Menschen gebot, die Erde zu füllen. (1. Mose 1:28) Er sagte nicht, sie sollten sie mit Menschen überschwemmen. Aber wenn das verhindert werden soll, wird dann nicht die Fortpflanzung nach einer gewissen Zeit aufhören müssen? Ja, das scheint der Fall zu sein.
Wie ist das möglich? Nun, wer befähigte den Mann und die Frau, Kinder hervorzubringen? Ihr Schöpfer, Jehova Gott. Da er dem Menschen die Fähigkeit gab, sich fortzupflanzen, kann er auch dafür sorgen, daß die Fortpflanzung aufhört. Aus Gottes Wort geht allerdings nicht genau hervor, wann und wie das geschehen wird. Aber die Tatsache, daß wir keine Einzelheiten darüber wissen ist kein Grund, zu bezweifeln, daß Jehova Herr der Lage ist.
Gott hat verheißen, die Erde zu einem fruchtbaren Paradies wiederherzustellen, sie so fruchtbar zu machen, daß sie alle Menschen, die ewiges Leben erlangen, ernähren kann. Dafür bürgt er, denn wir lesen in seinem Wort: „Der auf dem Throne Sitzende sprach: ,Siehe, ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagt er: ,Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.‘“ (Offb. 21:5) In Gottes neuem System werden alle Bewohner der Erde genügend Lebensraum haben, und das Dasein wird für sie eine Wonne sein.
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Wie wird ewiges Leben erlangt?Erwachet! 1971 | 8. April
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Wie wird ewiges Leben erlangt?
„WIE kann man denn ewiges Leben erlangen?“ magst du jetzt natürlich fragen. „Damit der Mensch ewig leben kann, müssen große Veränderungen vor sich gehen.“ Das stimmt. Aber wer wird das bewirken?
Die Medizin bemüht sich schon lange, solche Veränderungen herbeizuführen. Dank dieser Bemühungen ist das Durchschnittsalter des Menschen gestiegen, und zwar vorwiegend zufolge der Antisepsis und einer besseren Hygiene. Den größten Erfolg hat man auf dem Gebiet der Säuglingssterblichkeit erreicht, denn diese ist erheblich zurückgegangen.
Aber welche Zunahme der Lebenserwartung als Folge menschlicher Bemühungen kannst du persönlich erwarten? In dem Werk The Encyclopedia Americana (Ausgabe 1968, unter dem Stichwort „Langlebigkeit“) wird gesagt:
„Die Lebenserwartung des Menschen bei der Geburt hat sich seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in den fortschrittlicheren Ländern fast verdoppelt, seine Lebenserwartung im Alter von 60 Jahren dagegen ist nur um ein einziges Jahr gestiegen.“
In seinem Buch The Biology of Death (Die Biologie des Todes) schreibt Raymond Pearl, daß die Vererbung bei dem Geheimnis des langen Lebens die Hauptrolle spiele. Pearl drückt diese Wahrheit etwas humoristisch folgendermaßen aus: „Die beste Garantie für Langlebigkeit bietet ... eine sorgfältige Auswahl seiner Eltern und Großeltern.“
Tatsache ist, daß die Bemühungen der Medizin, die Lebensdauer des Menschen zu verlängern, heute, wie auch zugegeben wird, sozusagen zu einem Stillstand gekommen sind. Und jetzt wird die Verunreinigung der Luft, des Wassers und der Nahrungsmittel immer schlimmer und birgt die Gefahr in sich, das Leben des Menschen zu verkürzen. Von wem kann man denn erwarten, fähig zu sein, das Leben der Menschen zu verlängern?
Setze deine Hoffnung auf den Quell des Lebens
Wenn man den Wunsch hat, lange zu leben, ist es dann nicht vernünftig, seine Hoffnung auf den zu setzen, der dem ersten Menschen Leben gab? Nur der Schöpfer weiß genau, was wir benötigen, und kann unsere Bedürfnisse befriedigen. In der Bibel lesen wir über ihn die Worte: „Denn bei dir ist der Quell des Lebens.“ (Ps. 36:9) „Durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren“, sagte der Apostel Paulus zu den Männern von Athen. — Apg. 17:28.
Ist es demnach nicht vernünftig, zu erforschen, was Gott über Leben zu sagen hat? Nur in seinem Wort, der Bibel, wird ewiges Leben auf der Erde verheißen, nur in diesem Buch finden wir eine Hoffnung für die Verstorbenen, die befriedigt.
Doch jetzt mag jemand denken: „Wir sind schon seit Jahrhunderten im Besitz der Bibel, dennoch gibt es unter uns niemand, der für immer lebt.“ Nun, die Bibel sagt: „Alles hat eine bestimmte Zeit.“ (Pred. 3:1) Sie zeigt deutlich, wann die lebengebenden Segnungen beginnen, allen gehorsamen Menschen zuzufließen. Sie läßt erkennen, daß diese Zeit herbeigekommen ist.
Der erste Mensch, Adam, unser Stammvater, lehnte sich gegen Gott auf und machte sich von ihm unabhängig. Er beschloß, eigene Wege zu gehen. Er glaubte, selbst zu „wissen“, selbst entscheiden oder beurteilen zu können, was gut und was böse war. (1. Mose 3:5, 22) Gott hatte Geduld mit den Menschen und gab ihnen Gelegenheit, einen Versuch mit ihrer „Unabhängigkeit“ zu machen. Aber jetzt ist der Mensch auf dem Höhepunkt seiner Schwierigkeiten angelangt. Jetzt, zu Lebzeiten unserer Generation, wird Gott aber auch dem Bösen ein Ende machen und Verhältnisse auf Erden herbeiführen, die allen Menschen, die den Wunsch haben, ewig zu leben, die Erfüllung dieses Wunsches ermöglichen. — Offb. 11:18.
Wie wird er den Menschen das ermöglichen? Wenn wir uns an Gott und an sein Wort wenden, lernen wir die Vorkehrung kennen, die Gott für die Menschen getroffen hat, durch die sie ewiges Leben erlangen können.
Ein „entsprechendes Lösegeld“ erforderlich
Jesus Christus sagte, er sei in die Welt der Menschen gekommen, damit sie ewiges Leben hätten. (Joh. 3:16, 17) Aber wie können sie ewiges Leben erlangen, da doch alle von Adam Sünde und Tod ererbt haben? Jesus erklärte: „Der Sohn des Menschen [ist] nicht gekommen ..., um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben.“ (Matth. 20:28) Und Paulus, ein Apostel Jesu, sagte, der Sohn Gottes habe „sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben“. (1. Tim. 2:5, 6) Es ist dir sicherlich bekannt, daß ein Lösegeld der Preis ist, den man bezahlt, um einen Gefangenen oder Sklaven loszukaufen. Christus Jesus gab sein menschliches Leben als ein Lösegeld, um die Menschen aus der Sklaverei der Sünde und des Todes zu befreien. (Röm. 5:21) Dieses Opfer bildet die Grundlage für die lebenswichtige Wiederherstellung der guten Beziehungen zu Gott, dem Lebengeber. Aber warum wird Jesu Opfer als ein „entsprechendes Lösegeld“ bezeichnet? Und in welcher Weise wird die Menschheit dadurch aus ihrer schlimmen Lage befreit?
Adams Nachkommen konnten nicht durch irgendein Lösegeld befreit werden, sondern es mußte ein „entsprechendes Lösegeld“ sein. Inwiefern entsprechend? Nun, welches wertvolle Gut verlor Adam für sich und für alle seine Nachkommen? Menschliche Vollkommenheit. Das Loskaufsopfer mußte somit dem vollkommenen Adam entsprechen und menschliche Vollkommenheit besitzen. Nur ein solches Opfer konnte die vollkommene Gerechtigkeit Gottes zufriedenstellen, die forderte, daß Gleiches für Gleiches gegeben werde, „Leben um Leben“. — 2. Mose 21:23-25; 5. Mose 19:21.
Dieser Loskaufspreis konnte nicht durch das Opfern eines Tieres bezahlt werden, weil Tiere unter dem Menschen stehen. Mensch und Tier sind nicht gleichwertig, daher ist es „unmöglich, daß das Blut von Stieren und von Ziegenböcken Sünden [tatsächlich] wegnehme“, so sagt es die Bibel. (Hebr. 10:1-4) Auch konnte keiner der Nachkommen Adams das „entsprechende Lösegeld“ bezahlen. Warum nicht? Weil alle Nachkommen Adams unvollkommen sind. Sie haben alle Sünde und Tod ererbt. — Röm. 5:12-14; Ps. 49:6-9.
Es bedurfte daher eines vollkommenen Menschen. Gott sorgte für einen solchen Menschen, indem er sich von etwas trennte, was ihm sehr teuer war. Jesus sagte: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab ... Denn Gott sandte seinen Sohn ... in die Welt, ... damit die Welt durch ihn gerettet werde.“ (Joh. 3:16, 17) Das zeigt, wie groß die Liebe Gottes ist! Denn Gott gab das Leben seines Sohnes, „des Sohnes seiner Liebe“, seines „einziggezeugten Sohnes“, um den Loskaufspreis zu beschaffen. — Kol. 1:13; Röm. 5:6-8.
Das erforderte, daß sein Sohn Mensch würde; nur so entsprach er dem vollkommenen Adam. Zu diesem Zweck übertrug Gott das Leben seines Sohnes vom Himmel in den Mutterleib der jüdischen Jungfrau namens Maria. (Luk. 1:26-37; Joh. 1:14) Jesus wurde ohne Erbsünde geboren, da er nicht von einem menschlichen Vater, der von dem Sünder Adam abstammte, gezeugt wurde. Ja, er war sozusagen ein „makelloses und fleckenloses Lamm“, dessen Blut als annehmbares Opfer dienen konnte. — 1. Petr. 1:18, 19.
Ein neues Erbe: Leben durch Jesus Christus
Wir gehören einer unvollkommenen Familie an, und unser Erbe ist der Tod. Die Regel: Kurzlebige oder kranke Eltern können ihren Kindern nicht die Lebenskraft vererben wie starke und gesunde Eltern — ist von der Wissenschaft bestätigt worden. Wir benötigen ein neues Erbe: Leben. Eine Regeneration ist erforderlich. Aus diesem Grunde kam Jesus auf die Erde. Aber wie erlangen wir dieses neue Erbe, Leben?
Die Erklärung der Bibel darüber, wie wir es erlangen können, ist einerseits einfach, andererseits aber auch tiefgründig, ähnlich wie das Problem des Alterns und Sterbens der Menschheit, das einerseits einfach darzulegen ist, andererseits aber äußerst schwierig zu lösen. Als erstes gilt es zu bedenken, daß sich Adams Nachkommenschaft oder sein Geschlecht, als er sündigte und zum Tode verurteilt wurde, noch ungeboren in seinen Lenden befand und daher mit ihm starb. (Vergleiche Hebräer 7:4-19; Römer 7:9.) Jesus als vollkommener Mensch, als „der letzte Adam“, trug ein ungeborenes Geschlecht von Nachkommen in seinen Lenden. Und als er, der Unschuldige, als vollkommenes menschliches Schlachtopfer starb, starb dieses noch ungeborene Menschengeschlecht mit ihm. Jesus hatte darauf verzichtet, zu heiraten und eigene Kinder zu haben. Da Jesus kinderlos starb, wog seine ungeborene menschliche Nachkommenschaft das ganze Geschlecht auf, das bis jetzt aus Adam hervorgegangen ist. — 1. Kor. 15:45; siehe auch Römer 5:15-17.
Dadurch, daß Jesus sein menschliches Leben sowie die Möglichkeit, eigene Kinder zu haben, opferte, erwarb er sich die „elterlichen“ Rechte, Leben zu vererben, die Adam verlor. Er besitzt „Kredit“ und gibt allen Angehörigen der Familie Adams, die davon haben möchten.
Wie der Gerechtigkeit dadurch Genüge getan wird, könnte durch folgendes Beispiel veranschaulicht werden: Der Besitzer eines großen Gutes hinterläßt bei seinem Tod eine hohe Schuld. Seine Kinder können die Schuld nicht tilgen. Aber ein Freund besitzt so viel Geld, daß er das Gut von den Gläubigern des Verstorbenen zurückkaufen kann, und dann teilt er es als Erbe unter die Kinder aus, die dieses Erbes würdig sind. Im Falle Jesu handelte es sich natürlich nicht um Land oder um andere materielle Güter, die er zurückkauft und denen, die würdig sind, austeilt, sondern um Leben, um vollkommenes menschliches Leben.
Dadurch, daß Jesus das „entsprechende Lösegeld“ bezahlte, kaufte er alle Nachkommen Adams zurück, so daß sie seine Familie werden könnten. Er tat das, indem er den vollen Wert seines Loskaufsopfers im Himmel dem Gott absoluter Gerechtigkeit übergab. Er „begab sich ... in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen“, d. h. zugunsten der Menschenwelt. — Hebr. 9:24.
Auf diese Weise ist es Jesus Christus möglich, auf der Erde Kinder zu haben, keine Kinder, die er gezeugt hat, sondern Nachkommen Adams, die er losgekauft hat. Das zeigen die Prophezeiungen über den Messias, aus denen hervorgeht, daß Jesus als „Ewigvater“ „Samen“ haben wird. (Jes. 53:10-12; 9:6, 7, Fußnote) Jesus wäre kein „Ewigvater“ seiner irdischen Kinder, wenn sie wegsterben würden. Dieser Titel trifft somit nur dann auf ihn zu, wenn die irdischen Kinder, deren Vater er durch sein Loskaufsopfer wird, die Gelegenheit erhalten, ewig auf der Erde zu leben.
Die Nachkommen Adams, die von ihm den Tod ererbt haben, können somit durch Glauben an Jesus Christus Mitglieder der Familie eines Vaters werden, der ewig lebt. Dieser „Ewigvater“ vermag ihren Geist und Leib zu regenerieren und danach die Lebenskraft in ihnen zu erhalten. (Röm. 6:23) Ja, durch Glauben an Jesus Christus kannst du zu einem neuen Erbe kommen: zu Leben. Und diese ganze Vorkehrung, durch die wir Menschen ein neues Erbe, nämlich Leben, erhalten können, bezeugt in wunderbarer Weise Jehovas Weisheit und Gerechtigkeit. Wieso? Weil er der Gerechtigkeit vollkommen Genüge tat und gleichzeitig unverdiente Güte bekundete und zeigte, daß er Sünden vergibt. — Röm. 3:21-26.
Auch eine gerechte Regierung durch Jesus Christus
Damit der Mensch auf der Erde ewig ein glückliches Leben führen kann, ist mehr erforderlich als ein neues Erbe, als Leben. Erforderlich ist eine neue Regierung. Auch dafür hat Gott gesorgt, indem er Jesus Christus zum Herrscher gemacht hat. Diese neue Regierung ist Gottes Königreich. Jesus Christus lehrte seine Nachfolger, um dieses Königreich zu beten: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ — Matth. 6:10.
Gottes Wille kann auf der Erde nur geschehen, wenn das heutige System der Dinge beseitigt wird. Und die Bibel zeigt, daß in kurzem alle von Menschen geschaffenen Einrichtungen, die jetzt soviel Not und Leid verursachen, durch Gottes Königreich vernichtet werden. (Dan. 2:44) Diese Zeit der Vernichtung wird von Jesus wie folgt geschildert: „Dann wird große Drangsal herrschen, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt noch keine gegeben hat, nein, noch je wieder geben wird.“ (Matth. 24:21) Nach der Vernichtung dieses bösen Systems wird die ganze Erde vom Himmel her durch Gottes Königreich regiert werden.
Nach dem Untergang des gegenwärtigen bösen Systems wird die ganze Erde nur eine Regierung haben, nämlich das Königreich der Himmel. Diese Regierung wird jeder Regierung, die die Menschen je geschaffen haben, weit überlegen sein. Sie wird gerecht regieren, und ihre Tätigkeit wird sich nicht nur für einige wenige, sondern für alle segensreich auswirken.
Wieso können wir sicher sein, daß der Herrscher, Jesus Christus, niemals irgendwelche Korruption in Regierungskreisen zulassen wird? Weil er bewiesen hat, daß er sich dem Schöpfer unterordnet. Und er regiert, indem er auf die Ehre Gottes bedacht ist, nicht auf seine eigene, und zum Nutzen der Erdbevölkerung. Über ihn steht geschrieben: „Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du hast Gesetzlosigkeit gehaßt.“ (Hebr. 1:9) Und über seine Treue und seine Erhöhung lesen wir in der Bibel:
„Obwohl er [Christus Jesus] in Gottes Gestalt existierte, [zog er] keine gewalttätige Besitzergreifung in Betracht ..., um nämlich Gott gleich zu sein. ... Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl. Gerade aus diesem Grunde hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist.“ — Phil. 2:5-11.
Das Werk der Wiederherstellung unter dem Königreich
Nachdem das gegenwärtige System der Dinge vernichtet sein wird, werden die Überlebenden der „großen Drangsal“ immer noch einen unvollkommenen Leib haben. Bei einigen werden kranke Organe wiederhergestellt oder fehlende Organe ersetzt werden müssen. Die ganze Menschheit wird während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi geheilt werden. Jesus sprach von dieser Zeit, als er sagte: „In der Wiedererschaffung, wenn der Sohn des Menschen sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzt ...“ — Matth. 19:28; Offb. 20:1-6.
Somit wird Jesus vom Himmel aus ein Werk der Wiederherstellung durchführen. Als er auf der Erde war, heilte er jede Art von Krankheit und stellte Körperteile und Körperfunktionen wieder her; so heilte er zum Beispiel einen Menschen, der eine gelähmte Hand hatte, sowie einen, der von Geburt an blind gewesen war. Er auferweckte sogar einen Mann, der vier Tage tot gewesen war. Einige seiner Wunderheilungen waren Fernheilungen. Also kann Jesus vom Himmel aus hier auf der Erde ein umfassendes Werk der Wiederherstellung durchführen. — Mark. 3:1-5; Joh. 9:1-7; 11:38-44.
Die Menschheit wird allmählich Vollkommenheit erlangen. Es wird Zeit erforderlich sein, um alle, die vollkommenes Leben haben möchten, zur Vollkommenheit zu bringen. Gleichzeitig wird auch die Umwelt so gestaltet werden, daß sie sich für vollkommene Menschen eignet, so daß die Erde ein Ort der Wonne wird.
Ja, dann wird „das Zelt Gottes bei den Menschen“ sein, „und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ Die früheren Dinge, all die Not und der Kummer, werden dann so unwirklich erscheinen, wie uns jetzt die in Gottes Wort beschriebene Zukunft erscheinen mag. — Offb. 21:3, 4.
Es ist dem Menschen demnach möglich, ewiges Leben zu erlangen. Er kann es aber nur erlangen, indem er als Mitglied der Familie Adams sein Erbe gegen ein neues Erbe eintauscht, gegen Leben von Jesus Christus, der als „Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst“ bezeichnet wird. — Jes. 9:6.
Du kannst das tun, was der bereits erwähnte Wissenschaftler als „die beste Garantie für Langlebigkeit“ bezeichnete, nämlich dir einen neuen Vater wählen — den „Ewigvater“ Jesus Christus. Er kann dir wirkliches Leben verleihen. Du hast jetzt Gelegenheit dazu. Mußt du jedoch etwas tun, um dich auf das ewige Leben unter seiner Herrschaft vorzubereiten?
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Unter den heutigen Verhältnissen ewig zu leben mag uns nicht reizen, aber wäre es nicht eine Freude ohne Ende, in einem Paradies ewig zu leben?
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Wärest du nicht überaus glücklich, die Angehörigen die dir der Tod entrissen hat, nach ihrer Auferstehung willkommen zu heißen?
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Triff jetzt Vorbereitungen für eine endlose Zukunft!Erwachet! 1971 | 8. April
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Triff jetzt Vorbereitungen für eine endlose Zukunft!
MÖCHTEST du auf der Erde leben, wenn Verhältnisse herrschen, unter denen man wahrhaft glücklich sein kann? Möchtest du wirklich in einer solchen Welt ewig leben? Wenn ja, dann mußt du dich jetzt darauf vorbereiten!
Aber warum jetzt? Warum nicht abwarten, um zu sehen, wie alles wird?
Die Zeit, in der sich Gelegenheit bietet, ist begrenzt
Die Zeit erlaubt es einfach nicht zu warten. Der Grund dafür ist nicht nur der Umstand, daß das Leben kurz ist, sondern vor allem die Tatsache, daß die meisten Menschen jetzt in Gefahr stehen, unvermittelt durch eine Weltkatastrophe vorzeitig dahingerafft zu werden.
Es mag dir bekannt sein, daß führende Staatsmänner der Welt auf die wachsende Gefahr eines Atomkrieges hinweisen, durch den unser Planet unbewohnbar würde. Zweifellos hast du die Warnungen von Wissenschaftlern gelesen, in denen hervorgehoben wird, daß die heutige Verschmutzung der Luft, des Wassers und des Bodens eine ebenso große Gefahr darstellt wie ein Atomkrieg. Aber abgesehen von diesen Gefahren sollte man jetzt etwas unternehmen, weil für Gott die Zeit zum Handeln gekommen ist.
Die biblische Zeitrechnung und die Geschehnisse, durch die sich biblische Prophezeiungen erfüllen, zeigen, daß die Zeit für das bestehende ungerechte System auf der Erde bald abgelaufen ist. Die Bibel sagt nicht, daß Gottes kommender Krieg von Harmagedon und die „große Drangsal“, zu der dieser Krieg gehört, vermieden werden können; sie sind unumgänglich, weil die Menschen als einzelne und als Nationen hartnäckig bei ihrem unrechten Tun verharren. (Matth. 24:14, 21, 37-39; Offb. 16:16) Die Bibel zeigt aber, daß du dich jetzt bei dieser Auseinandersetzung entschlossen auf Gottes Seite stellen und dann die Hoffnung haben kannst, dein Leben zu retten. Die gerechtgesinnten Menschen, die die Drangsal überleben, werden das Leben in einer neuen Ordnung kennenlernen, deren Grundlage die Vorkehrung bildet, die Gott durch seinen Sohn Jesus Christus, den von ihm ernannten König, getroffen hat, und in der die Achtung vor Jehova Gott als dem Lebengeber und die Hingabe sowie der Gehorsam ihm gegenüber das leitende Prinzip sein werden. — 2. Petr. 3:8-13.
Was wirst du tun? Das wird ganz davon abhängen, ob du den göttlichen Verheißungen glaubst oder nicht. Du magst es zwar auch unlogisch finden, daß bestimmte Bäume und gewisse Tiere wie die Schildkröte länger leben als der vernunftbegabte Mensch, aber das genügt nicht. Es genügt auch nicht, anzuerkennen, daß der Mensch sich durch seinen Geist vom Tier unterscheidet und daß die Bibel — nach der die ererbte Sünde und Unvollkommenheit die Ursache des Alterns und des Todes ist — die einzige vernünftige Erklärung für diese Probleme liefert. Es genügt sogar nicht einmal, zuzugeben, daß allein die biblische Hoffnung auf ewiges Leben unter Gottes gerechter Regierung in den Händen seines Sohnes die rechten Wünsche gerechtdenkender Menschen wirklich zu befriedigen vermag. Nicht weiter als bis dahin zu gehen wird dir keinen Nutzen eintragen, der von Dauer sein wird.
Der Jünger Jakobus schreibt: „Wie der Leib ohne Odem [Lebenskraft] tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“ (Jak. 2:26) Wer nur erkennt, daß das, was die Bibel lehrt, einleuchtend und vernünftig ist, hat deswegen noch keinen lebendigen Glauben. Der Glaube muß durch Handlungen, durch Taten, kundwerden. Dadurch zeigst du, daß du nicht nur mit dem Verstand begriffen hast, daß Gott ewiges Leben verheißt, sondern daß dieses Wissen in dein Herz gedrungen ist, daß es dich zum Handeln antreibt.
Wenn du vor einem Erdbeben gewarnt würdest — z. B. vor einem ähnlichen Beben, wie es dasjenige war, das in wenigen Minuten große Teile Perus zerstörte und Zehntausende von Opfern forderte —, dann könntest du etwas unternehmen, um dein Leben zu retten. Heute droht der gesamten Erdbevölkerung eine größere Gefahr als ein Erdbeben — die „große Drangsal“, vor der Christus Jesus warnte. (Matth. 24:21) Über jene Zeit schrieb der Apostel Paulus: „Jehovas Tag [kommt] genauso ... wie ein Dieb in der Nacht. ... dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen, wie die Geburtswehe eine Schwangere; und sie werden keinesfalls entrinnen.“ (1. Thess. 5:2, 3) Heute bietet sich dir noch die Gelegenheit zu entrinnen; laß sie nicht ungenützt verstreichen.
Du bist bestimmt nicht allein auf der Welt, ganz gleich, wer du bist. Du hast sicher Angehörige, vielleicht einen Ehepartner und Kinder, und du hast auch Freunde. Du hast nicht nur gegenüber dir selbst, sondern auch ihnen gegenüber die Pflicht, dich jetzt über Gottes Vorkehrungen, durch die man Leben in seiner neuen Ordnung erlangen kann, zu informieren. Anstatt nur an dich zu denken und an deine unmittelbare Zukunft, kannst du dazu beitragen, daß sie einer endlosen und wahrhaft glücklichen Zukunft entgegensehen können. Du magst deinen Angehörigen zeigen, daß du an ihrem Wohl interessiert bist, indem du für Nahrung, Kleidung, Obdach, ärztliche Betreuung und andere notwendige Dinge sorgst. Aber selbst unter normalen Verhältnissen könnten sie unter solchen Umständen lediglich ohne Sorgen leben und ein hohes Alter erreichen. Wahre Liebe erfordert, daß du nach etwas Besserem für sie strebst, sofern es erreichbar ist. Und es ist erreichbar!
Bist du außerdem dem Quell des Lebens dankbar, verspürst du den Wunsch, dem Schöpfer des Universums, auch unserer Erde und all des Schönen, was sie zu bieten hat, so zu dienen, daß es ihm zur Ehre gereicht? Dann wirst du von ganzem Herzen wünschen, Gottes gerechte Forderungen kennenzulernen.
Was mußt du somit tun, um die noch verbleibende Zeit, in der du Gelegenheit dazu hast, nicht zu vergeuden?
Erwirb lebengebende Erkenntnis
Es ist erforderlich, daß du Gottes Wort, die Bibel, erforschst, daß du sie studierst und ermittelst, was Gott mit der Erde und dem Menschen vorhat, daß du kennenlernst, worin jetzt, heute, sein Wille für uns besteht. Gottes Sohn betete zu seinem Vater: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ — Joh. 17:3.
Ewiges Leben erlangt man somit nicht, indem man ein Zauberelixier trinkt, indem man sich irgendwelchen geheimnisvollen Zeremonien unterzieht oder merkwürdige Riten durchführt. Ewiges Leben erlangt man durch biblische Schulung. Heute sind Jehovas Zeugen mit einem weltweiten biblischen Schulungswerk in über zweihundert Ländern und Inselgebieten beschäftigt. Jede Woche werden in 1 200 000 Wohnungen mit Männern, Frauen und Kindern, die Interesse bekunden, unentgeltlich Bibelstudien durchgeführt. Es werden nicht nur Themen behandelt wie „Warum wir alt werden und sterben“ und „Wo sind die Toten?“, sondern auch Themen wie „Warum hat Gott das Böse bis heute zugelassen?“, „Die letzten Tage dieses bösen Systems der Dinge“, „Unter einer gerechten Herrschaft wird die Erde zum Paradies“, „Woran man die wahre Religion erkennt“, „Wie beten, um von Gott erhört zu werden?“, „Das Familienleben glücklich gestalten“ und „Die wahre Gottesanbetung — ein Lebensweg“. Wenn man sich jede Woche eine Stunde mit jemandem, der einen unterweisen kann, zusammensetzt, lernt man die Grundlehren der Bibel im Laufe von sechs Monaten kennen.
Du kannst dich an irgendeinen der Zeugen Jehovas deiner Wohngemeinde wenden oder an die Herausgeber dieser Zeitschrift schreiben. und darum bitten, daß bei dir, in deiner Wohnung, ein solches Bibelstudium durchgeführt wird. Es wird dich nichts kosten außer etwas Zeit und Mühe, um den Stoff, der jeweils besprochen werden soll, vorher durchzulesen und dich so auf die Besprechung vorzubereiten. Da es um dein Leben und um das Leben deiner Angehörigen geht, ist es gewiß angebracht, sich ernsthaft zu bemühen. Der Bibelschreiber Jakobus spricht von der Einpflanzung des Wortes“ und sagt, es vermöge „eure Seelen zu retten“. (Jak. 1:21) Das Einpflanzen des Wortes kann nicht ohne dein Zutun geschehen. Gottes Wort kann dir nicht helfen, Leben zu erlangen, es sei denn, du nimmst seine Wahrheiten in deinen Sinn und in dein Herz auf, so daß du angetrieben wirst, den Willen Gottes zu tun. Jesus sagte: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ (Joh. 3:16) Glauben an Jesus auszuüben bedeutet mehr, als nur zu sagen: „Ich glaube an Jesus.“ Es erfordert Taten.
Suche dir die Umgebung, die der Erlangung von Leben förderlich ist
Schädliche Umweltbedingungen — Verschmutzung der Luft, des Bodens und des Wassers, vergiftete oder ungenügende Nahrung, beengte Wohnverhältnisse, Unsauberkeit, eine Menge von Krankheitserregern usw. — haben natürlich eine Verkürzung des Lebens zur Folge. Das wird allgemein zugegeben. Doch wenige Personen denken gründlich genug nach, um zu erkennen, daß das auch auf schlechte Umweltbedingungen für den Geist des Menschen zutrifft. Möchten wir uns auf eine endlose Zukunft vorbereiten, dann müssen wir unserem Sinn und unserem Herzen regelmäßig gesunde, unverfälschte geistige Nahrung zuführen. Wir müssen mit Personen Umgang pflegen, deren Gespräche erbauend und unserem Sinn zuträglich sind, die den Glauben an Gott festigen, den Wunsch nach rechten Dingen nähren und uns in unserem Entschluß, an rechten Maßstäben festzuhalten, bestärken. In Gottes neuer Ordnung werden nur solche Menschen leben.
Aber schon jetzt sollten wir solchen Umgang pflegen. Das ist möglich. Wo?
Findet man solchen Umgang in den vielen Kirchen der Christenheit? Nun, was geschieht in diesen Kirchen heute? Man hört oft, daß die heutigen Geistlichen die Bibel in Mißkredit bringen, daß sie immer mehr geneigt sind, alle Arten von Unzucht zu dulden, einschließlich Homosexualität, und daß Geistliche sich an Demonstrationen gegen die rechtmäßige Regierung beteiligen. Du hast vielleicht schon selbst beobachtet, daß in den Kirchen viel geheuchelt wird. Und wahrscheinlich hast du auch gelesen, daß die Kirchen nicht nur in einem Land, sondern überall einen Rückgang zu verzeichnen haben. Was beweist das? Es ist gewiß kein Beweis dafür, daß Gott sie segnet. Wir dürfen nicht sagen, Gott sei daran schuld, daß die Kirchen krank seien oder gar im Sterben lägen. Sie haben das Wort des Lebens durch Philosophie, Politik und menschliche Überlieferungen ersetzt und müssen jetzt die Folgen tragen.
Stehen die nichtchristlichen Religionen besser da? Nein, denn auch unter den Völkern, die diese Religionen pflegen, herrscht Unruhe, Uneinigkeit, und auch bei ihnen verliert die Religion immer mehr an Einfluß und Kraft wie die Kirchen in der Christenheit.
Die falsche Religion täuscht die Menschen nicht nur, sie ist nicht nur unbefriedigend, sondern sie ist für ihre Anhänger auch todbringend. Sie schafft ein ungesundes geistiges Klima, denn es mangelt an wahrer Liebe zu Gott und zum Nächsten, auch fehlt es an Treue zu den Normen wahrer Gerechtigkeit. Deshalb wird in der Bibel diese falsche Religion symbolisch als „Babylon die Große“ bezeichnet, als Stadt eines Weltreiches, die mit Unreinigkeit angefüllt ist. In Offenbarung 18:4 lesen wir die Warnung: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ Die gesamte babylonische Religion sowie alle, die sie unterstützen, werden in der kommenden „großen Drangsal“ vernichtet werden, so daß die Menschen, die in Gottes neue Ordnung hinüberleben, nicht in die Gefahr kommen, von ihrem falschen Denken angesteckt zu werden.
Wohin wirst du dich somit wenden? Mit wem wirst du Umgang pflegen? Die Bibel sagt: „Jage ... nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.“ (2. Tim. 2:22) Jehovas Zeugen laden dich ein, mit ihnen Bekanntschaft zu schließen, ihre Versammlungszusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen und gemeinsam mit ihnen die Bibel zu studieren. Sie laden dich ein, das geistige Klima, das bei ihnen herrscht, durch eigene Erfahrung kennenzulernen. Wir sind überzeugt, daß du es belebend finden wirst, wie wenn man in die frische Luft kommt, nachdem man in einem verräucherten Raum gewesen ist. Überzeuge dich selbst, ob dort die Wasser der Wahrheit aus Gottes Wort in all ihrer erfrischenden Klarheit fließen.
Gemäß dem Worte Gottes handeln
Wenn du Gottes Wort kennenlernst, wirst du merken, daß durch die Anwendung seiner Weisheit das Leben schon jetzt weit schöner wird. Du wirst zum Beispiel Gottes Forderung kennenlernen, daß man die „alte Persönlichkeit“ durch eine „neue Persönlichkeit“ ersetzen muß. Warum? Nun, was macht das Leben in Gottes neuer Ordnung so begehrenswert? Unter anderem der weltweite Friede. Das Keifen, Streiten und Zanken schadet sowohl der Gesundheit des Geistes als auch des Leibes. Die Bibel fordert alle, die Leben und die Gunst Gottes erlangen möchten, auf, jetzt folgendes zu tun:
„Nun aber legt sie wirklich alle von euch ab: Zorn, Wut, Schlechtigkeit, Lästerworte und unzüchtige Rede aus eurem Munde. Belügt einander nicht. Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit.“ — Kol. 3:8-10.
Das erfordert natürlich Zeit. Aber wenn man darin Fortschritte macht, wird das Leben, insbesondere das Familienleben, viel schöner. Christen sollten also gemäß dem Worte Gottes handeln.
Lügen, Betrügen, Trunkenheit und unzüchtige Handlungen wie Hurerei, Ehebruch und Homosexualität gehören zu der „alten Persönlichkeit“. Solche Handlungen wirken sich auf den Organismus, den Geist und das Gemüt schädlich aus. Gottes Rat und Belehrungen sind aber „Leben ... denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleische“. (Spr. 4:22) Sie zeigen dir, wie du deine Zeit und Kraft für konstruktive, hilfreiche Tätigkeiten einsetzen kannst, die dir wahrhaft Freude bereiten und wirklich nützlich sind. Wenn du dich bemühst, gemäß Gottes Wort zu handeln, wirst du auch entsprechend den Worten, die wir in Psalm 97:10 lesen, handeln wollen: „Die ihr Jehova liebet, hasset das Böse!“ Wenn du das Böse haßt, wirst du es nicht verüben. Weil du das Gute liebst, wirst du das Böse nicht nur dann nicht tun, wenn es dir an Gelegenheiten dazu fehlt, sondern auch dann nicht, wenn du die Gelegenheit dazu hättest. Wenn du böse Gedanken und Neigungen bekämpfst, wirst du in Übereinstimmung mit dem Bibelwort handeln: „Behüte dein Herz ... denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens.“ (Spr. 4:23) Das muß jetzt geschehen, will man sich auf ewiges Leben vorbereiten.
Dein Schöpfer läßt folgende Aufforderung ergehen: „Neiget euer Ohr und kommet zu mir; höret, und eure Seele wird leben.“ (Jes. 55:3) Laß die Gelegenheit nicht ungenützt vorübergehen, jetzt von Gott den Weg kennenzulernen, der zu ewigem Leben führt. Setze deine geistigen, seelischen und körperlichen Kräfte so ein, wie es ihm wohlgefällig ist; das wird zu deinem ewigen Wohle und zum ewigen Wohle derer sein, die du liebst. Ja, bereite dich jetzt auf eine endlose Zukunft in Gottes gerechter neuer Ordnung vor.
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