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  • Einsamkeit — die heimliche Plage unserer Zeit
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Erwachet! 1980
g80 8. 8. S. 5-7

Einsamkeit — die heimliche Plage unserer Zeit

„ICH lebe allein, bin traurig und schlage nur die Zeit tot. Ich muß allein essen, allein spazierengehen, allein schlafen, und ich spreche mit mir selbst. Niemand ist da, der mir zuhört. Niemand, außer ich selbst.“

„Liebe bedeutet, nicht mehr einsam zu sein. Langeweile ist unerträglich.“

Diese beiden Nachrichten hinterließen zwei Menschen, die nicht mehr leben wollten, weil sie an einer „unsichtbaren, heimlichen Krankheit“, die epidemische Ausmaße angenommen hat, litten — EINSAMKEIT.

Immer mehr Menschen peinigt wie ein bohrender Schmerz die Erkenntnis, niemandem anzugehören und unerwünscht zu sein — sogar bei den eigenen Angehörigen.

Viele klagen: „Ich kenne niemand, der mich wirklich versteht!“ Sie mögen von Leuten umgeben sein, aber in einer stummen Welt leben, keine Seele haben, der sie sich anvertrauen können und die an ihrem Leben Anteil nimmt, die mitfühlt und sie akzeptiert.

Ganz oben auf der Liste

Im Jahre 1978 wurde unter mehr als 52 000 Personen eine Umfrage veranstaltet. Die Frage lautete: „Welche Empfindungen sind Ihnen am unangenehmsten?“ Was stand ganz oben auf der Liste? Über 40 Prozent antworteten: „Das Gefühl der Einsamkeit.“ Das ist ziemlich alarmierend, wenn man bedenkt, wie ungern die Leute zugeben, sich einsam zu fühlen.

Allerdings hat sich wahrscheinlich fast jeder von uns schon einmal einsam gefühlt. Viele überwinden dieses Gefühl schnell. Aber Millionen fühlen sich dauernd einsam, und ihr Leben wird immer trauriger.

Vereinsamung hängt nicht vom Alter oder von den Lebensumständen ab. Jugendliche, junge unverheiratete Erwachsene, Leute in den mittleren Jahren sowie Personen im vorgerückten Alter kennen dieses schmerzliche Gefühl. Auch Reichtum und eine gute Stellung schützen nicht davor.

Es gibt die Vereinsamung sogar in der Ehe. Folgendes ist die Meinung mehrerer Forscher: Zu den einsamsten Personen der Welt zählen Ehepaare, die sich auseinandergelebt und einander nichts mehr zu sagen haben.

Ein Experte vertrat die Auffassung: „Sie [die Einsamkeit] ist das verbreitetste und bedenklichste menschliche Leiden.“

Die tragischen Auswirkungen auf das Leben

Einsamkeit kann jemand derart in die Verzweiflung treiben, daß er Selbstmord begeht. In mehreren Studien ist die dramatische Zunahme an Selbstmorden — insbesondere unter den Jugendlichen — mit der immer größeren Verbreitung der Einsamkeit in Verbindung gebracht worden. In einer Studie hieß es: „Ein Thema taucht in den Berichten über Selbstmörder immer wieder auf: Sie fühlten sich isoliert von der Familie, von den Freunden, von allen, durch die sie in der Realität hätten verankert sein können, oder einfach von Personen, die gute Zuhörer gewesen wären“ (Kursivschrift von uns).

Das Gefühl der Einsamkeit veranlaßt manche, dem Alkohol oder dem Essen übermäßig zuzusprechen, Drogen zu nehmen oder ständig den Geschlechtspartner zu wechseln. Weil sich viele Menschen einsam fühlen, gibt es „Singles-Bars“, Institute, die Heiratsvermittlung mit Hilfe eines Computers betreiben, sowie Zeitungsspalten, die dem „Heiratsmarkt“ gewidmet sind.

Man hält die Vereinsamung für die Ursache vieler Krankheiten: Magenleiden, Asthmaanfälle, Hautausschläge usw. In dem Buch The Broken Heart — The Medical Consequences of Loneliness liefert der Verfasser James J. Lynch Beweise dafür, daß Alleinstehende und Geschiedene — also Personen, die oft allein leben — eine geringere Lebenserwartung haben und weit anfälliger für Herzleiden sind als andere. Zusammenfassend schrieb er: „Einen Menschen zum Gefährten zu haben ist buchstäblich eine Art Lebensversicherung.“

Man hat sogar herausgefunden, daß Einsamkeit zu gewalttätigen Handlungen führen kann.

Das bedeutet natürlich nicht, daß alle Leute, die an gewissen Krankheiten leiden, einsam sind, noch bedeutet es, daß alle alleinstehenden und geschiedenen Personen anfällig sind für Alkoholismus, Promiskuität, Gewalttätigkeit usw. Die bisherigen Ausführungen lassen jedoch die traumatische Wirkung erkennen, die die Einsamkeit auf das Leben der Betroffenen haben kann.

Warum fühlen sich heutzutage so viele einsam?

Seit ein paar Jahrzehnten ist ein fortschreitender Zerfall der Familie zu beobachten. Praktisch in allen Ländern sind die Ehescheidungsziffern hochgeschnellt. Die Zahl der Halbfamilien ist ungeheuer angewachsen. Immer mehr Menschen leben also allein. Rechnet man noch die Verwitweten und Ledigen dazu, so ergibt es eine schwindelerregende Zahl.

Die Denkweise und die Entwicklungen in der heutigen Gesellschaft haben eine Atmosphäre geschaffen, die ebenfalls der Einsamkeit Vorschub leistet. Die seelenlose Technik spielt eine große Rolle; mit ihr wird durch ein Minimum an Anstrengung ein Maximum an Leistung erzielt, und im einzelnen sieht man häufig nur eine Maschine. Viele Leute wenden ähnliche Grundsätze in ihrem Privatleben an. Sie sind nicht bereit, Gefühle zu investieren, was zur Entwicklung befriedigender Beziehungen zu anderen jedoch notwendig wäre. Daher sind ihre Bekanntschaften nur oberflächlicher Art. Denkt man dazu noch an die Mobilität in unserem Raumfahrtzeitalter, so kann man deutlich erkennen, daß die Möglichkeit, sich einsam zu fühlen, ohne weiteres gegeben ist.

Durch das Fernsehen ist das Gespräch im Familien- und im Freundeskreis ebenfalls beeinträchtigt worden. Vielerorts zählt auch die Landflucht zu den jüngeren Entwicklungen. Die Vorgänge in Japan sind charakteristisch für viele andere Länder. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg hielten die Familien fest zusammen. Die Angehörigen und Nachbarn waren immer erreichbar, wenn man ein Problem hatte. Aber wie der japanische Soziologe Professor Susumu Iivuka schreibt, „leben heute 60 Prozent der 112 Millionen Japaner in einem Gebiet zusammengepfercht, das nur 2 Prozent der gesamten Bodenfläche des Landes ausmacht. Das hat zur Folge, daß immer mehr Familien, die sich noch nicht an das neue Leben im Betondschungel anpassen konnten, der Vereinzelung anheimfallen.“

Der Großstadtbewohner mag „menschenmüde“ werden und am Ende seines Arbeitstages versuchen, den Menschen — vielleicht sogar den eigenen Angehörigen — zu entfliehen. Dabei mag er geflissentlich übersehen, daß einer seiner Mitmenschen seiner Hilfe bedarf. Er zieht sich in sein „Schneckenhaus“ zurück. So beginnt der Prozeß, durch den er sich immer mehr isoliert. Allmählich wird die Isolation, in die er sich geflüchtet hat, zu einem Gefängnis, in dem er sich einsam fühlt.

Die Einsamkeit hat viele und keineswegs simple Gründe. Wichtig sind jedoch die Fragen: Wie kann man der Einsamkeit begegnen? Was kann man tun, um ihren Bann zu brechen?

[Bild auf Seite 5]

ZETTEL VON PERSONEN, DIE SICH SO EINSAM FÜHLTEN, DASS SIE SELBSTMORD BEGINGEN

Liebe bedeutet, nicht mehr einsam zu sein. Langeweile ist unerträglich.

Ich lebe allein, bin traurig und schlage nur die Zeit tot. Ich muß allein essen, allein spazierengehen, allein schlafen, und ich spreche mit mir selbst. Niemand ist da, der mir zuhört. Niemand, außer ich selbst.

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