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Wer kann die Zukunft des Menschen genau vorhersagen?Erwachet! 1973 | 8. Mai
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für die Zeit nach dem Tode der Apostel vorausgesagt worden war. — Matth. 13:24-30, 36-43; Apg. 20:29, 30; 2. Petr. 2:1-3.
Hast du nicht gesehen, daß auch dies sich heute erfüllt? Es ist wahr, die Kirchen im allgemeinen scheinen sich immer mehr von der Bibel zu entfernen, da sie unbiblische Theorien annehmen, wie die Evolutionstheorie, und viele Formen von Unsittlichkeit dulden. Aber hast du dich schon einmal mit der neuzeitlichen Gemeinschaft der christlichen Zeugen Jehovas beschäftigt? Überzeuge dich einmal selbst, daß sie sich an wahre christliche Lehren halten. Hast du nicht auch beobachtet, daß die gute Botschaft von Gottes Königreich auf der ganzen Erde gepredigt wird, genau wie es Jesus für die heutige Zeit voraussagte? Haben Jehovas Zeugen nicht mit dieser Botschaft bei dir vorgesprochen? (Matth. 24:14) Höchstwahrscheinlich hast du in der Gegend, in der du wohnst, schon Kommentare in der Presse über ihr gutes Benehmen gelesen, das an das der ersten Christen erinnert. Die offenkundige Tatsache, daß in dieser Zeit das reine und unverfälschte Christentum vorhanden ist und sich ausdehnt, ist auch eine Erfüllung von Prophezeiungen.
Ja, die Tatsachen zeigen, daß Jehova, der allein die Zukunft deutlich sieht, sein Vorhaben in der Bibel offenbart hat. Er hat heute ein Volk erweckt, das dieses Vorhaben offen verkündigt. Sei weise und nimm die Hilfe an, die es dir anbietet und durch die deine Zukunft zu deinem ewigen Nutzen beeinflußt werden kann.
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Den Lebensabend nützlich gestaltenErwachet! 1973 | 8. Mai
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Den Lebensabend nützlich gestalten
Vom „Awake!“-Korrespondenten in Brasilien
MIT jedem Tag werden wir älter. Wir können den Alterungsvorgang durch nichts aufhalten. Aber genauso wie der Abend eine friedliche, nützliche Tageszeit ist, so kann es auch der Lebensabend sein.
Denkst du in dieser Beziehung nur an das graue Haar, an die Runzeln, daran, daß man nicht mehr so schnell gehen kann und daß man liebe Angehörige verliert? Oder bist du dankbar für die vielen reichen Erfahrungen und die verstandesmäßige Reife, die das Alter mit sich bringt? Glaubst du, daß die Leistungsfähigkeit in jungen Jahren am höchsten ist und dann rapide nachläßt?
Produktivität im Alter
In der Zeitschrift Das Beste hieß es dazu in einem Artikel, der sich hauptsächlich auf ein Buch der Ärzte E. W. Busse und E. Pfeiffer stützte: „Die Höhe schöpferischer Produktivität bleibt auch in späteren Jahren beachtlich. Das gilt besonders für Gebiete wie Mathematik, technische Erfindungen, Botanik und Geisteswissenschaften. In der Staatskunst nehmen die Fähigkeiten mit den Jahren vielfach zu, und im Bereich des abstrakten Denkens — also etwa in der Logik und der Philosophie — läßt sich die höchste Leistung zwischen 45 und 83 verzeichnen. Die geistigen Kräfte brauchen im Alter keineswegs abzunehmen.“
Professor N. J. Berrill pflichtete dem bei. „Mit 80 ist der Geisteszustand noch genauso gut, wie er mit 35 war“, schrieb er. „Während der junge Sinn dazu neigt, neue Vorstellungen und Ideen zu schaffen, ist der Sinn eines älteren Menschen ... beständiger, gründlicher und besitzt eine reichere Erfahrung.“
Die Tatsachen zeigen, daß die Geisteskraft nicht in dem gleichen Maße nachläßt wie die körperliche Leistungsfähigkeit. In einer Gruppe von vierhundert berühmten Staatsmännern, Malern, Kriegshelden, Dichtern und Schriftstellern stellte man fest, daß sie 35 Prozent ihrer größten Leistungen in dem Alter zwischen 60 und 70 vollbrachten; 23 Prozent vollbrachten sie in dem Alter zwischen 70 und 80, und 8 Prozent, als sie über 80 Jahre alt waren! Zwei Drittel von ihnen waren schon über 60 Jahre alt.
Sich eines hohen Alters erfreuen
Man hat schon lange beobachtet, daß einige Menschen weit älter werden, als die durchschnittliche Lebenserwartung ist, und dabei eine bemerkenswerte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bewahren. Der israelitische Prophet Moses schrieb: „Die Tage unserer Jahre an sich sind siebzig Jahre; und wenn sie zufolge besonderer Kraft achtzig Jahre sind ...“ (Ps. 90:10) Und doch war Moses ein tatkräftiger Mann von achtzig Jahren, als er die Nation Israel aus Ägypten führte, und als er vierzig Jahre älter war, hieß es über ihn: „Moses war bei seinem Tode hundertzwanzig Jahre alt. Sein Auge war nicht trübe geworden, und seine Lebenskraft war nicht gewichen.“ — 5. Mose 34:7.
Auch heute gibt es Menschen, die älter werden als hundert Jahre. Vor nicht allzu langer Zeit schrieb Bruce Biossat, ein Korrespondent in Washington, folgendes: „Etwa 15 000 Amerikaner, eine erstaunliche Zahl, sind 100 Jahre alt oder noch älter. ... Etwa ein Drittel der heutigen Hundertjährigen sind Wohlfahrtsempfänger.“ Biossat sagte, etwa 250 000 Amerikaner seien älter als neunzig Jahre — etwa einer von 800.
An anderen Orten gibt es einen noch höheren Prozentsatz älterer Menschen, besonders in der Republik Georgien im Kaukasus, die zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer, im Südwesten der Sowjetunion, liegt. Im Jahre 1971 besuchte Sula Benet, Professor der Anthropologie am New Yorker Hunter College, das Dorf Dzhgerda in dieser Gegend. Sie sagte: „Es gab dort 71 Männer und 110 Frauen zwischen 81 und 90 und 19 Leute über 91 — das waren 15 Prozent der 1 200 Einwohner des Dorfes.“
Dann ist da das Vilcabamba-Tal in Ecuador, wo man dem Langlebigkeitsrekord, dessen man sich im Süden der Sowjetunion rühmt, Konkurrenz macht. Auch Brasilien rühmt sich seiner Hundertjährigen. Auf dem Hochplateau des Bundesstaates Goiás lebt Delfina da Costa Silva, die 155 Jahre alt sein soll. Sie heißt Besucher immer noch mit der sprichwörtlich gewordenen Tasse Kaffee willkommen, dem Zeichen brasilianischer Gastfreundschaft.
Auch einige Amerikaner sind erstaunlich alt geworden. Charlie Smith feierte am 4. Juli 1967 seinen 125. Geburtstag. Die Zeitschrift Time enthielt dazu folgenden Kommentar: „Smith kann seine Behauptung, so alt zu sein, besser dokumentieren als die meisten anderen, aber doch noch nicht genügend. Nirgendwo in dem ,Beweismaterial‘ wird er besonders erwähnt oder wird der Ort und der Zeitpunkt seiner Geburt angegeben. ... Bisher konnte noch kein Bürger der USA urkundlich belegen, daß er älter als 111 Jahre geworden ist.“
Aber obwohl es keine zuverlässigen Belege für ein solch extrem hohes Alter gibt, ist es offensichtlich, daß einige Personen, besonders an gewissen Orten, sich eines längeren Lebens in Gesundheit erfreuen. Wie kommt das?
Das Geheimnis des längeren Lebens
Die gute Luft in der größeren Höhe, die einfache, aber nahrhafte Speise und die viele schwere körperliche Arbeit werden für die außergewöhnliche Langlebigkeit der Menschen im Süden der Sowjetunion verantwortlich gemacht. „Die Alten kann man nie längere Zeit auf einem Stuhl sitzen sehen“, berichtete Sula Benet. Sie betrachten Menschen mit Übergewicht als krank und werden sich, wenn sie einen solchen sehen, nach seiner Gesundheit erkundigen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tatsache, daß sich die älteren Personen nützlich vorkommen. So schrieb der in Rußland geborene Arzt Albert Parry über das Landleben im Kaukasus: ,Die Familie und die Gemeinde lassen die alten Leute fühlen, daß sie wichtig sind oder daß sie zumindest gebraucht werden können, indem man sich an sie um Rat wendet.“
Daher sind die Betagten optimistisch und freuen sich über die Aussicht, länger zu leben. So sagte ein Neunundneunzigjähriger aus dem Dorf Achandara: „Meine Kinder und Enkel brauchen mich, und es ist nicht schlecht in dieser Welt — nur kann ich nicht mehr die Erde umgraben, und es fällt mir schwer, Bäume hochzuklettern.“
Daß eine befriedigende Arbeit und das Gefühl, nützlich zu sein, für ein langes Leben von Bedeutung sind, ist erwiesen worden. Zum Beispiel berichteten kürzlich Forscher des Zentrums für das Studium des Alterns und der menschlichen Entwicklung an der Duke-Universität, daß Personen, die mit ihrem Los im Leben zufrieden und bei ihrer Arbeit glücklich sind, länger leben. Es ist auch beobachtet worden, daß in bestimmten Familien ein hohes Alter erreicht wird. Somit spielt auch die Vererbung dabei eine Rolle.
Das Altern und seine Ursachen
Doch trotz allem, was der Mensch tut, wird er alt und stirbt schließlich. Ja, jemand, der über achtzig oder neunzig Jahre alt wird, ist eine Ausnahme. So hieß es in der brasilianischen Zeitung O Globo: „Selbst wenn die Medizin und die Chirurgie all die Wunder vollbringen könnten, die wir von ihnen erwarten, bestände nicht die Aussicht, daß das Menschenleben sehr verlängert werden könnte. Das bedeutet, daß, selbst wenn der Mensch vor allen möglichen und vorstellbaren Unfällen und Krankheiten geschützt werden könnte, unsere durchschnittliche Lebenserwartung nicht achtzig Jahre übersteigen würde.“
Wie kommt das? Warum wird der Mammutbaum einige tausend Jahre alt und behält seine Lebenskraft, während der menschliche Körper schwach wird, verfällt und im allgemeinen nach weniger als hundert Jahren zur Erde zurückkehrt?
Die Wissenschaft lehrt uns, daß die Fortdauer des Lebens von der Fähigkeit des Körpers abhängt, die Zellen zu erneuern. Jedoch werden von einem bestimmten Alter an die Zellen nicht mehr richtig erneuert. Das hat zur Folge, daß der Organismus langsamer arbeitet, und schließlich kommt es zu einem völligen Stillstand. Dr. Isaac Asimov kam zu der Schlußfolgerung: „Unsere Zellen scheinen von ihren Genen ,programmiert‘ zu sein, allmählich all diese Veränderungen durchzumachen, die wir den Prozeß des Alterns nennen.“
Die moderne Wissenschaft hat keine befriedigende Erklärung dafür, warum in den Zellen diese Veränderungen vor sich gehen, die das Altern und schließlich den Tod zur Folge haben. Viele Ärzte glauben, daß das Altern selbst keine Krankheit ist; die Menschen sterben nicht daran. Dr. Moisés Barmak aus São Paulo erklärte: „Das Alter, das auf Sterbeurkunden so oft als causa mortis angegeben wird, existiert nicht als Todesursache. Noch nie ist jemand an hohem Alter gestorben.“ Dennoch sterben alle. Warum? Die Bibel erklärt: „So, wie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten ...“ Daß dies den Tatsachen entspricht, läßt sich leicht feststellen: Alle Menschen sind unvollkommen, und alle sterben. — Röm. 5:12.
Betagten helfen, sich ihres Alters zu erfreuen
Ob ältere Menschen am Leben Freude finden, hängt zu einem großen Teil von ihnen selbst ab. Auch die Einstellung ihrer Kinder hat einen Einfluß darauf.
Wenn jemand in seinem Leben einen wirklichen Sinn sieht, bringt jeder Tag Befriedigung mit sich, selbst wenn sich der Betreffende mit Schmerzen oder körperlicher Schwäche abfinden muß. Es gibt viele ältere Menschen, die ihren Sinn und ihr Herz mit den guten Dingen gefüllt haben, die sie in Gottes Wort gefunden haben, und sie finden Freude daran, diese Dinge anderen mitzuteilen. Einige haben noch die Kraft, hinauszugehen, um andere Menschen in ihrer Wohnung zu besuchen; andere benutzen das Telefon oder schreiben Briefe; wieder andere sprechen mit Menschen, mit denen sie in einem Altersheim oder einem Krankenhaus zusammen sind. Sie freuen sich über das, was andere für sie tun und was sie persönlich tun können, um für die Bedürfnisse und Bequemlichkeiten des Lebens zu sorgen. Aber am meisten trägt es zu ihrer Freude am Leben bei, wenn sie in der Lage sind, etwas
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