Wir beobachten die Welt
Menschliches Wachstumshormon künstlich erzeugt
◆ An der Universität von Kalifornien will eine Forschergruppe zum erstenmal das menschliche Wachstumshormon künstlich hergestellt haben. Nach Ausführungen des Leiters dieser Gruppe, C. H. Li, erwartet man davon wesentliche Fortschritte bei der Behandlung von Krebs, Herzleiden, Zuckerkrankheiten und Wachstumsschwierigkeiten. Das Hormon besteht aus 188 Aminosäuren und ist das Protein mit den meisten Einzelbestandteilen, das bislang künstlich hergestellt werden konnte. Es soll Einfluß auf Wachstum, Größe und Beschaffenheit des menschlichen Körpers haben. Nach Angabe des Wissenschaftlers ist das Hormon bereits mit Erfolg zur Bekämpfung einer Form des Zwergwuchses verwendet worden. Es soll allerdings noch fünf bis zehn Jahre dauern, bis für den Handel ausreichende Mengen des künstlichen Wachstumshormons zur Verfügung stünden.
Herzkrankheiten
◆ In vielen Ländern steht der Herztod an der Spitze der Todesursachen. In Österreich starben allein in einem Jahr 24 000 Menschen den Herztod, und somit ist diese Todesursache unter den Sterbefällen am häufigsten aufgetreten. Wissenschaftler und Ärzte haben sich mit dieser Zivilisationskrankheit befaßt und festgestellt, daß Herzleiden von sechs kritischen Faktoren abhängen. Nach den neueren Erkenntnissen aus den USA und der Bundesrepublik sind hoher Cholesterinspiegel im Blut, Bluthochdruck, starkes Rauchen, hoher Blutzuckerpegel, Korpulenz und Übergewicht sowie krankhafte Veränderungen der Herzleistung in Ruhelage die wichtigsten Faktoren, die zu einem Herzleiden führen können.
„Tief beunruhigend“
◆ So bezeichnete Professor Carl Friedrich von Weizsäcker das Ergebnis einer Untersuchung, einen womöglichen Krieg zu verhindern. Es gebe keinen zuverlässigen Weg zur Kriegsverhütung, der nicht den Machtverzicht der Imperien und Nationen in sich schließe. Die technische Weiterentwicklung von atomaren Waffen biete günstigenfalls die Aussicht, daß der jetzige Sicherheitsgrad der Verhütung eines Weltkrieges gewahrt bleibe, enthalte aber eine Fülle von Möglichkeiten, daß er sich verschlechtere. Für die Bundesrepublik würden rund 200 Bomben von je zwei Megatonnen (eine Megatonne gleich eine Million Tonnen konventioneller Sprengstoff TNT) ausreichen, um die Bevölkerung der Bundesrepublik von über 60 Millionen Menschen auszurotten. Für die Industrie gibt es nach Ansicht der Wissenschaftler im Ernstfall überhaupt keinen Schutz. Auch würde die Bevölkerung durch Zivilschutzmaßnahmen nicht so geschützt werden, daß die Bundesrepublik als lebensfähige Industriegesellschaft erhalten bleibe.
„Schulung zum Völkermord“
◆ Der Psychiater Chaim Shatan von der Universität New York erörterte vor einer Pressekonferenz seine Beobachtungen aus Untersuchungen und Gesprächen mit entlassenen amerikanischen Vietnam-Soldaten. Als „bemerkenswert“ stellt er folgendes heraus: „Als Ergebnis der modernen Gefechtsausbildung, die auf die Bekämpfung von Insurgenten abgestellt ist, stellt der Vietnamkrieg mit größter Wahrscheinlichkeit das extremste Beispiel der allmählichen Anpassung der Soldaten einer Nation an Folterungen, Grausamkeiten, später Massaker und schließlich — wenn auch derzeit noch nicht — Völkermord dar.“
„Selbstmordklinik“
◆ In Dänemark wird heftig über den Vorschlag des Abgeordneten im Folketing und Vorsitzenden der Gesundheitsbehörde, H. C. Seierup, diskutiert. Seierup schlug die Gründung von Kliniken vor, wo Menschen mit Selbstmordgedanken Hilfe durch Ärzte und Psychiater erhalten könnten, um, wenn sie am Beschluß zum Selbstmord festhalten, „Anweisung“ zu erhalten, wie sie sich „auf humane Weise“ das Leben nehmen könnten. Im Jahre 1970 haben ungefähr 1 000 Bürger Dänemarks Selbstmord begangen. Die Ärzte sind der Meinung, daß es sich bei dieser Zahl nur um ein Zehntel der mißlungenen Selbstmordversuche handelt und daß die meisten Überlebenden sich nach der Genesung über das Mißlingen ihres Versuches freuen. Da Selbstmord ein Mord am eigenen Ich ist, verurteilt die Bibel eine Person, die sich selbst das Leben nimmt. — 1. Joh. 3:15.
Todesursache: Fettleibigkeit
◆ Buchstäblich von ihrem eigenen Gewicht zu Tode gedrückt wurde eine 52jährige Frau aus Pacific Grove in Kalifornien. Der Arzt berichtete daß die 263 Kilo schwere Frau sich kürzlich erkältet und zu Bett gelegt habe. „Das war ihr Verhängnis“, sagte der Arzt. „Das Fett um ihren Oberkörper hat sie zu Tode gedrückt.“ Da diese Frau jahrelang nur im Sitzen geschlafen habe, hätte ihr Gewicht nicht so sehr gedrückt. Obwohl sie ins Krankenhaus eingeliefert werden sollte, starb sie noch, bevor sie in den Krankenwagen geladen werden konnte. Acht Männer trugen sie auf einer Holzbahre aus dem Haus.
Eine höhere Lebenserwartung?
◆ In dem Gesundheitsbericht der Bundesregierung wird auf eine höhere Lebenserwartung, die in den nächsten zwanzig Jahren von 70 auf 85 Jahre steigen soll, hingewiesen. In 30 Jahren sollen auch 70 Prozent aller Krebserkrankungen heilbar sein. Pessimistisch steht man jedoch der ärztlichen Versorgung in der nächsten Zukunft gegenüber. In dem Bericht des Gesundheitsministers Käte Strobel heißt es, daß das Angebot an Ärzten wahrscheinlich immer deutlicher spürbar hinter dem steigenden Bedarf zurückbleiben wird. Aus einem Studium des Wortes Gottes erkennt man, daß der große Arzt, Jehova Gott, das Leben der Menschen, die nach seinen Grundsätzen leben, nicht nur um wenige Jahre, sondern für ewig verlängern wird. Dies ist eine weitaus bessere Erwartung, als sie von irgendeiner menschlichen Regierung in Aussicht gestellt werden kann.
Offener Bruch mit der Amtskirche
◆ Der erste offene Bruch hat sich zwischen der Amtskirche und einer katholischen Kirchengemeinde in Holland und der experimentellen Studentengemeinde von Amsterdam ergeben. Nachdem der Ex-Jesuit und Dichter Huub Oosterhuis trotz Verbots mit der Studentengemeinde eine Messe zelebrierte, haben der zuständige Bischof von Haarlem und der niederländische Ordensprovinzial der Jesuiten ihre Vertreter und Studentenpfarrer aus der Gemeinde abberufen. Die beiden noch dem Jesuitenorden angehörenden Studentenpfarrer Jan van Kilsdonk und Hans Peters müssen sich nun entscheiden, ob sie ihr Amt niederlegen oder aus dem Jesuitenorden austreten werden.
Alkoholfrei, aber voller Rauschgift
◆ Das Züricher Restaurant „Blow up“, in dem nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt wurden, entpuppte sich nach Angaben der Polizei als ein „Zentrum des Rauschgifthandels“. Nicht nur in Zürich, sondern auch in einschlägigen Kreisen im Ausland sei das Lokal als Umschlagplatz bekannt gewesen.
„Immer mehr Kirchenaustritte“
◆ Nicht nur in den nördlichen Teilen Deutschlands spricht man von einer starken Austrittswelle aus den Kirchen, sondern auch im Süden bagatellisiert man nicht die zunehmenden Kirchenaustritte. Über die Stellungnahmen der Geistlichen schrieb die Süddeutsche Zeitung folgendes: „Prodekan Wolf (Nürnberg) hob hervor, daß in allen Großstädten ein vermehrter Austrittstrend aus der Kirche zu beobachten sei. Die Ursachen für die meisten Austritte lägen in persönlicher Verärgerung über die Kirche sowie in materiellen Dingen. Auch wenn der prozentuale Schwund gering sei, könne man von einem Prozeß der Umstrukturierung von der Volkskirche zu einer Freiwilligkeitskirche sprechen. Letztlich handle es sich sogar um einen Reinigungsprozeß.
Dekan Theodor Heckel (Fürth) ... verhehlte nicht, daß die Motivation manchmal auch im politischen Raum liege. ... Auch die Diskussion über das Anti-Rassismus-Programm des Ökumenischen Rats der Kirche rufe unter den Christen Unsicherheit und Unruhe hervor. Weite Kreise der Bevölkerung sähen es verständlicherweise nicht ein, daß ihre Söhne, die möglicherweise als Ingenieure an Entwicklungsprojekten arbeiten, mit Waffen erschossen würden, die mit Hilfe von Kirchengeldern finanziert worden seien.“
„In den wesentlichen Wahrheiten des Glaubens verwirrt“
◆ Mit eindringlichen Worten hat der Papst die römisch-katholischen Bischöfe in einem „apostolischen Lehrschreiben“ zu einer evangeliumsgetreuen Glaubensverkündigung gemahnt und scharf alle Versuche verurteilt, von „psychologischen und soziologischen Gegebenheiten her ein Christentum aufzubauen, das sich von den ununterbrochenen Traditionen lossagt“. Papst Paul VI. bedauert in diesem Mahnschreiben, daß „viele Gläubige durch eine Fülle von Zweideutigkeiten, Unsicherheiten und Zweifeln in wesentlichen Wahrheiten ihres Glaubens verwirrt“ werden. In diesem Zusammenhang nennt Papst Paul VI. ausdrücklich die Dogmen der Trinitätslehre, den priesterlichen Dienst, die Unauflöslichkeit der Ehe usw. Gewisse Grundwahrheiten der christlichen Religion wurden allmählich mit Stillschweigen übergangen. Wenn der Papst u. a. die Trinitätslehre als Grundwahrheit bezeichnet, und eine Verwirrung der Gläubigen beobachtet, sollte dies nicht verwundern, denn man wird nach einem Studium der Bibel erkennen, daß sie nichts über „das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit“ sagt, da es so etwas nach dem Worte Gottes gar nicht gibt. Auch sollte die biblische Wahrheit über den „ununterbrochenen Traditionen“ stehen.
Kirchenaustritte in Österreich
◆ In einem Jahrzehnt sind in Österreich 116 080 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Von Jahr zu Jahr ist eine steigende Progression zu beobachten. Während im Jahre 1958 nur 8 360 Katholiken die Kirche verließen, waren es im Jahre 1968 16 110. Nach den Ursachen geforscht, warum die Kirchenaustritte erfolgten, wurden als Gründe die innerliche Entfremdung, der allgemeine Traditionsverlust und die Säkularisierung der Gegenwart, das Verbot der Ehescheidung und die Problematik der Kirchenbeitragseinhebung angegeben.
100 Sitzungen ohne Ergebnis
◆ Seit zweieinhalb Jahren kommt man in Paris zusammen, um durch Verhandlungen Frieden für Indochina zu erreichen. Die schwachen Hoffnungen, den Krieg in Vietnam zu beenden, wurden bisher nicht erfüllt, denn auch die 100. Sitzung, die am Donnerstag, dem 21. Januar 1971, abgehalten wurde, zeigte keine Lösung am Verhandlungstisch. So müssen auch in der Zukunft diese Gespräche fortgesetzt werden. Im Jahre 1961 warnte Charles de Gaulle Präsident Kennedy: „Für Sie wird die Intervention in dieser Gegend eine Verstrickung ohne Ende sein. Trotz aller Opfer und Ausgaben werden Sie schrittweise in einen militärischen und politischen Sumpf ohne Grund versinken ...“
Blut mit Wasser vermischt
◆ Vier Angestellte einer Blutbank in Italien wurden zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie für schuldig befunden wurden, verwässertes Blut an das Hauptkrankenhaus der Stadt geliefert zu haben. Gottes Wort warnt vor dem Mißbrauch des Blutes, und das durch die Bibel geschulte Gewissen eines Christen wird jede Art der Verwendung von Blut ablehnen. — Apg. 15:20, 29.
Die erste Monduhr
◆ Die erste Uhr, die Mondzeit anzeigt, ist im New Yorker Hayden-Planetarium ausgestellt. Der vom Astronomen Kenneth Franklin entwickelte Chronometer basiert auf der Lunation, der 29,53 Erdentage dauernden Periode von einer Mondnacht und einem Mondtag. Die Lunation ist in 30 Lunen eingeteilt. Weitere Einheiten sind Mondstunden und Dezimondstunden von sechs Minuten Dauer.
Priester als Entführer angeklagt
◆ Für den 15. Februar 1971 wurde von einer radikalen Gruppe katholischer Priester und Nonnen die Entführung von Präsident Nixons außenpolitischem Berater Kissinger geplant. Als Gegenleistung für die Freilassung dieses festgehaltenen Geisels wollte man erzwingen, daß die Luftangriffe in Südostasien eingestellt und alle in den USA befindlichen politischen Häftlinge entlassen werden. So lautete die Anklageschrift, die vom Bundesgericht in Harrisburg (Pennsylvanien) veröffentlicht wurde. Der Initiator dieser Priestergruppe soll der 47jährige katholische Philip Berrigan sein, der gegenwärtig mit seinem Bruder Daniel, einem Jesuiten, eine Freiheitsstrafe im Gefängnis verbüßt, zu der sie vor zwei Jahren verurteilt wurden, nachdem sie Dokumente der militärischen Einberufungsbehörde in Baltimore verbrannt hatten. Neben der geplanten Entführung Kissingers wird dieser radikalen Gruppe noch zur Last gelegt, Vorkehrungen für eine Sprengung der unterirdischen Heizungssysteme verschiedener Regierungsgebäude in Washington getroffen zu haben. Falls die sechs Angeklagten darunter 4 Priester und 1 Nonne, für schuldig befunden werden, droht ihnen nach Auskunft des Washingtoner Justizministeriums eine lebenslange Gefängnisstrafe. Gleichzeitig wurden noch eine Reihe weiterer Personen angeklagt, die von der Jury als Mitverschwörer bezeichnet wurden. Zu ihnen gehören unter anderem zwei Nonnen, ein Professor, ein Priester und eine Lehrschwester. Wie anders war doch der Lebenswandel Jesu Christi, der lieber Unrecht erduldete, als mit unerlaubten Mitteln vorzugehen.
Das 4 900. Weltraumobjekt
◆ Mit Apollo 14 ist das 4 900. Objekt, das seit dem Start des ersten sowjetischen Sputniks vor über 13 Jahren auf eine Erdumlaufbahn gebracht wurde, in das All geschossen worden. Nach dem Verteidigungskommando der US-Luftwaffe in Colorado Springs, das alle Weltraumobjekte registriert, sind noch 2 149 im All, 2 751 nicht mehr, wobei die meisten verglüht seien.