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Eine vereinte Rebellion gegen Gott bricht zusammenDer Wachtturm 1964 | 15. Juli
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tatsächlich gleich Babylon in eine Rebellion gegen Gott ein und wird bestimmt nicht Gottes Segen erlangen. Dieses wahre geschichtliche Vorbild ist für uns eine Richtschnur. Es lehrt uns, daß der Friede mit unseren Mitmenschen und — was noch wichtiger ist — der Friede mit unserem Schöpfer, der mit unserer Erde ein bestimmtes Ziel und Vorhaben hat, nicht durch das Befolgen menschlicher Weltherrschaftspläne, sondern durch das Königreich Gottes herbeigeführt wird. Sein Wort, die Bibel, läßt uns sehr deutlich wissen, welchen Lauf wir jetzt einschlagen sollten, um sein unter Christus stehendes Königreich zu unterstützen.
Die vereinte Rebellion gegen Gottes Souveränität brach zusammen, und Babylon gelang es zu jener Zeit nicht, sich zur Weltmacht emporzuschwingen. Es handelt sich hier aber nicht nur um eine historische Begebenheit, denn die schlechten Auswirkungen jener verwerflichen Bestrebungen klingen heute noch nach. Darüber werden wir in der nächsten Ausgabe des Wachtturms schreiben.
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Treue Ergebenheit gegenüber der Organisation JehovasDer Wachtturm 1964 | 15. Juli
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Treue Ergebenheit gegenüber der Organisation Jehovas
VON S. A. LIWAG ERZÄHLT
„EINES habe ich von Jehova erbeten, nach diesem will ich trachten: daß ich im Hause Jehovas wohnen möge alle Tage meines Lebens, um die Lieblichkeit Jehovas zu schauen und mit Wertschätzung seinen Tempel zu betrachten.“ — Ps. 27:4, NW.
Diese Bibelstelle spricht von dem Verlangen, das ich verspürt habe, seitdem ich Jehova kennengelernt habe, und in den vergangenen Jahren habe ich dieses Verlangen immer noch stärker verspürt. Ich habe gesehen, daß Jehova jene, die seine Organisation und ihre Bemühungen in treuer Ergebenheit unterstützen, stets reichlich segnet. Dieser treue Dienst bringt auch große persönliche Befriedigung mit sich und trägt dazu bei, daß vielen anderen geholfen wird, das unaussprechliche Vorrecht zu genießen, Jehova in seiner sichtbaren Organisation zu dienen.
SCHON FRÜH AUF TREUE ERGEBENHEIT GEPRÜFT
Ich wurde schon früh und oft auf meine treue Ergebenheit gegenüber Jehova und seiner Organisation geprüft. Ich war von Haus aus römisch-katholisch, wollte aber schon immer wissen, was eigentlich Wahrheit ist. Daher widmete ich mich, als ich anfangs der dreißiger Jahre in Cabanatuan als Lehrer tätig war, eifrig dem Studium der Religion. Die Schriften der verschiedenen Religionsgemeinschaften, die ich las, befriedigten mich jedoch nicht. Doch dann stieß ich auf die Schriften der Wachtturm-Gesellschaft. Nachdem ich sie gelesen hatte, wußte ich, daß sie die Wahrheit enthielten, und diese Wahrheit verdiente es, weitergesagt zu werden. Im Jahre 1933 gab ich mich daher Jehova hin.
Je mehr Erkenntnis ich erlangte, desto deutlicher verstand ich, welche Stellung ein Christ in diesem System der Dinge einnehmen sollte. Die Broschüre Das Königreich — die Hoffnung der Welt machte mir die überaus wichtige Wahrheit klar, daß Gottes Königreich die einzige Hoffnung des Menschen, das einzige Heilmittel für die Leiden der Welt ist. Ich folgerte, daß ich der Welt gegenüber nicht neutral wäre wie Christus Jesus, wenn ich einer menschlichen Regierung, einem Kandidaten oder einer politischen Partei meine Stimme gäbe. (Joh. 17:16) Ich wäre dann der Regierung Jehovas nicht mehr treu ergeben und würde die große Wahrheit, daß Gottes Königreich des Menschen einzige Hoffnung ist, verleugnen. Das konnte ich nicht tun und wollte ich auch nicht tun. Als ich aber der Politik den Rücken kehrte, beschwor ich eine Krise in unserer Familie herauf, die dazu führte, daß ich enterbt und aus dem Elternhaus vertrieben wurde.
Da ich der einzige Zeuge Jehovas am Ort war, schöpfte ich die meiste Kraft und den größten Trost aus dem Gebet. Auch das Bewußtsein, Gottes Willen zu tun und für die Gerechtigkeit zu leiden, stärkte und tröstete mich. Wenn ich zu Jehova Gott betete, fühlte ich mich ihm ebenso nahe wie der Psalmist, der sagte: „Hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch Jehova mich auf.“ (Ps. 27:10) Das hat mein treuer Gott und himmlischer Vater auch getan. — Spr. 18:10.
Unter der Leitung des Zweigbüros der Gesellschaft in Manila lernte ich, wie man erfolgreich predigt. Meine Tasche mit bibelerklärenden Schriften gefüllt, ging ich von Haus zu Haus. Ich führte mich zuerst mit einer Zeugniskarte ein, ging dann näher auf die Botschaft ein und bot schließlich die Hilfsmittel zum Bibelstudium an.
Das tat ich Monat für Monat und merkte dabei nicht, daß ich meiner ganzen Umgebung, besonders meinen Berufskollegen, zu einem Schauspiel geworden war. Nun kam es zu einer weiteren Krise, diesmal in Verbindung mit meinem Beruf. Ich wurde in das Büro des Schulinspektors gerufen, der mir eröffnete, man gestatte mir nicht, weiter Unterricht zu erteilen, wenn ich fortfahre, am Wochenende von Haus zu Haus zu gehen und zu predigen. Ich erklärte ihm, jedermann, auch ein Lehrer, habe das Recht, seine Religion so auszuüben, wie er es für gut befinde. Es war umsonst. Der Schulinspektor forderte mich auf, meinen Beruf aufzugeben. Ich sagte ihm jedoch, ich würde das nicht tun, er könne nach seinem Gutdünken handeln und trage die Verantwortung vor Gott, dem Allmächtigen.
DIE BEFOLGUNG DES RATES DER GESELLSCHAFT BRINGT SEGEN
Ich schrieb dem damaligen Präsidenten der Gesellschaft, J. F. Rutherford, und schilderte ihm meine Lage. Er antwortete mir freundlich und riet mir, den Pionierdienst aufzunehmen, falls ich aus meiner Stellung entlassen werde. Das tat ich auch, und seither habe ich als Prediger und Lehrer im Vollzeitdienst — ob oberirdisch oder unterirdisch — viel Freude erlebt. Der Predigtdienst hat mir viel mehr Freude gemacht und mich weit mehr befriedigt als die Ausübung meines Berufs oder sonst einer Tätigkeit.
Am 1. Oktober 1934 symbolisierte ich meine Hingabe an Jehova Gott durch die Wassertaufe. Danach wurde ich zusammen mit einem anderen Pionier beauftragt, das Tagalengebiet im Innern der Insel Luzon durchzuarbeiten. Obwohl der Pionierdienst damals noch nicht so durchgeführt wurde wie heute, machte er dennoch nicht weniger Freude und war nicht minder begeisternd. Es erforderte damals ebensoviel Glauben wie heute.
Zu der Zeit waren alle Gebiete noch unberührt, und wir mußten neue Dialekte lernen, damit wir mit den Menschen in den verschieden Gegenden sprechen konnten. Wenn wir in eine neue Ortschaft kamen, sahen wir uns stets zuerst nach einer Unterkunft um. Fanden wir nicht gleich etwas, so baten wir um die Erlaubnis, im Rathaus zu wohnen, und wenn es auch nur in einer leeren Gefängniszelle war. Wenn wir dann von Haus zu Haus gingen, hielten wir gleichzeitig Ausschau nach einer Unterkunft und zogen ein, wenn wir etwas gefunden hatten.
Gewöhnlich predigten wir zuerst auf den Büros der Behörden, in den Schulen und in der Ortschaft selbst. Dann bearbeiteten wir, so weit wir konnten, die umliegenden Gebiete. Wir füllten unsere Taschen und trugen dazu noch Literaturpakete unter dem Arm mit. Wir überquerten Flüsse und erklommen Berge, aßen, was wir unterwegs bekamen, und schliefen, wo wir abends anlangten, bis wir keine Literatur mehr hatten. Wo wir übernachten konnten, zeigten wir uns unseren Gastgebern gegenüber erkenntlich, indem wir sie mit Jehova Gott und seinem Königreich bekannt machten. Oft unterhielten wir uns bis spät in die Nacht hinein. Bevor wir am anderen Morgen weitergingen, schenkten wir ihnen einige Broschüren, sofern sie nicht schon vorher solche erhalten hatten.
Besonders in den Landgebieten trieben wir viel Tauschhandel. Wir tauschten bibelerklärende Schriften gegen Reis, Eier, Hühner, Zucker und andere Erzeugnisse. Die Worte Jesu: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden“, erfüllten sich buchstäblich an uns. — Matth. 6:33, NW.
Im Februar 1936 wurde ich zum Betheldienst im Zweigbüro von Manila berufen. Von dort wurden mein früherer Pionierpartner und ich ausgesandt, um das Werk auf den Visaya-Inseln und auf Mindanao zu eröffnen. Wir fuhren nach Cebu, der zweitgrößten Stadt auf den Philippinen, von wo aus wir in verschiedenen Richtungen vordrangen.
Viele gutgesinnte Menschen nahmen die Wahrheit an, gaben sich Jehova hin und schlossen sich uns bei unserer Tätigkeit an. Unsere Gruppe wurde daher immer größer, so daß wir uns schließlich teilen mußten. Mein treuer Pionierpartner zog mit der einen Gruppe ostwärts, um die Inselprovinzen Bohol, Leyte und Masbate zu bearbeiten. Ich begab mich mit der anderen Gruppe zunächst westwärts, nach Negros und Panay, und dann südlich, nach Mindanao.
Überall kämpften katholische Priester und protestantische Missionare aller Glaubensrichtungen unerbittlich gegen unsere Predigttätigkeit. Sie griffen uns von der Kanzel herab und in ihren Schriften an. Nicht selten bewirkten diese heftigen Angriffe jedoch gerade, daß sich Menschen, die Jehova und sein Königreich liebten, uns anschlossen.
UNTERIRDISCHE TÄTIGKEIT WÄHREND DER JAPANISCHEN BESETZUNG
Anfang 1939 wurde ich nach Manila zurückgerufen. Wir hatten in jenem Jahr im Großen Opernhaus in Manila unseren ersten Kongreß auf den Philippinen. Den Höhepunkt bildete der auf Schallplatten aufgenommene Vortrag Bruder Rutherfords, betitelt „Herrschaft und Friede“. Wir waren damals etwa 300, und fast alle beteiligten sich an der Ankündigung des öffentlichen Vortrages in den Geschäftsvierteln von Manila. Es war interessant, die unterschiedliche Reaktion der Öffentlichkeit zu beobachten: Bewunderung, Belustigung, Spott und Haß. Ein Beobachter sagte: „Ich wußte gar nicht, daß es so viele Zeugen Jehovas gibt. Ihr seid ja so zahlreich wie Heuschrecken!“
Im Jahre 1940 wurde ich mit sechs anderen Pionieren nach dem Norden geschickt, um das Werk unter den Ilocos und im Cagayantal zu eröffnen. Einmal wurden wir wegen unserer Predigttätigkeit über einen Monat eingesperrt. Nach unserer Freilassung kehrten wir wieder dorthin zurück, wo wir aufgehört hatten, und bearbeiteten unser Gebiet weiter bis zum Cagayantal.
Anfang 1941 wurde ich wieder nach Manila berufen. Ich wurde dann beauftragt, verschiedenen Gruppen auf den Visaya-Inseln und der im Süden gelegenen Insel Mindanao zu dienen. Gegen Ende November jenes Jahres hatte ich meine Mission im Süden beendet und sollte am 8. Dezember mit dem Schiff nach Manila zurückkehren.
Ich schaffte es aber nicht mehr. Ich hatte eben meinen Dienst bei einer Pioniergruppe in Toril, Davao City, beendet, als japanische Luft- und Marinestreitkräfte gleichzeitig mit ihrem Blitzkrieg einsetzten.
Mit soviel Literatur bepackt, wie wir tragen konnten, machten wir uns auf ins Gebirge. Die japanischen Soldaten waren uns auf den Fersen. Oft erreichten sie einen Stützpunkt vor uns und zwangen uns so, einen Umweg zu machen. Wir wanderten meist nachts und über weglose Gebirgszüge und durch Dschungel, in denen es von Blutegeln wimmelte. Wir zogen einzeln und in Gruppen in Gebiete, die bis dahin noch nicht besetzt waren.
Wir studierten Gottes Wort so oft wie möglich und beteten unablässig um Gottes Führung, Kraft und Schutz. Wir warteten nicht, bis sich uns eine Gelegenheit bot zu predigen, sondern suchten Gelegenheiten, das Wort des Trostes und des Lebens weiterzugeben. Als unser Literaturvorrat immer kleiner wurde, liehen wir die Broschüren interessierten Personen nur noch aus, besuchten sie dann wieder und richteten Bibelstudien ein. Mit der Zeit wurden wir eine reisende Versammlung von etwa 200 Personen, von denen etwa die Hälfte Visaya und die andere Hälfte Ilocano sprach. Wir lernten diese Dialekte ebenfalls, und das war ein großer Vorteil.
Immer wieder gerieten wir in das Kreuzfeuer der japanischen Streitkräfte und der einheimischen Guerillas oder fielen umherschweifenden, bewaffneten Banditen in die Hände. Unser wunderbarer Gott, Jehova, befreite uns aber aus all diesen Lagen, und wir blieben alle am Leben, außer denen, die an Malaria oder einer anderen Krankheit starben oder die fast vierjährigen Strapazen nicht durchhielten.
Zu unserer Überraschung stellten wir immer wieder fest, daß wir uns umsonst bemühten weiterzukommen, wenn wir das Gebiet, das wir von unserem Standort aus erreichen konnten, noch nicht richtig bearbeitet hatten. Fühlten wir uns aber an einem Ort richtig wohl und wären gern da geblieben, so geschah immer, wenn wir das ganze erreichbare Gebiet durchgearbeitet hatten, etwas, was uns zwang weiterzuziehen? Wurden wir von der Hand Jehovas geleitet? Wir zweifelten nicht daran.
Als die Situation immer kritischer wurde und wir von jeder Verbindung mit den Brüdern in anderen Gebieten der Philippinen völlig abgeschnitten waren, sahen wir uns gezwungen, immer tiefer in das Innere der unberührten Dschungelgebiete von Mindanao vorzudringen. Die Japaner setzten schließlich eine Belohnung dafür aus, mich tot oder lebendig herbeizuschaffen.
Wir lebten zwei weitere Jahre völlig abgeschlossen im Dschungel. Den einzigen Kontakt mit der Außenwelt hatten wir durch unsere Predigttätigkeit. Wir machten ein Stück Land urbar, und bis wir unseren Reis, unseren Mais und unsere Bataten ernten konnten, ernährten wir uns von Wurzeln und Wildfrüchten sowie von Wildschwein- und Affenfleisch. Die verschiedenen Familiengruppen wurden organisiert, um gewöhnlich abends, wenn wir vor den Überraschungsangriffen der Japaner oder der einheimischen Guerillas einigermaßen sicher waren, den Tagestext zu besprechen. Die Japaner und die Guerillas nahmen es uns sehr übel, daß wir sie nicht unterstützten. Einmal in der Woche hatten wir ein Versammlungsstudium in Cebu-Visaya und in Ilocano.
Dann kam die Zeit, da die meisten unserer Schriften entweder verlorengegangen oder völlig abgenützt waren. Wir hatten nur noch einige Bibeln. Wie sollten wir das Predigtwerk nun durchführen? Wir teilten die Brüder einfach in Gruppen von sechs bis acht Personen ein. Die eine Hälfte der Gruppe arbeitete eine Woche lang, um die materielle Speise für die Gemeinschaft zu beschaffen, während die andere Hälfte hinauszog, um zu predigen. In der folgenden Woche wurde gewechselt. Zu jeder Gruppe gehörten ein oder zwei reife Brüder, die ein einstündiges Zeugnis über das Königreich geben konnten. Zu jeder Gruppe gehörten auch ein oder zwei Kinder, die geschult wurden, dieses Thema in fünf Minuten zusammenzufassen. Jede Gruppe hatte eine Bibel. Wenn die Gruppe zu einem Haus oder einer Hütte kam, entbot einer von ihnen die Grüße, erklärte den Zweck des Besuches, stellte den Redner vor und sagte, worüber dieser sprechen werde. Nach einer einstündigen ungezwungenen Ansprache wies der „Vorsitzende“ darauf hin, daß der jugendliche Verkündiger die Ansprache nun nochmals kurz zusammenfassen werde. Nach der Zusammenfassung forderte der „Vorsitzende“ die Zuhörer auf, Fragen zu stellen. Hatten sie keine Fragen, oder waren sie zu schüchtern, sie zu stellen, dann warfen einige aus der Gruppe ein paar lehrreiche Fragen auf, auf die sie sich vorbereitet hatten. Verschiedene Glieder der Gruppe beteiligten sich an der Beantwortung der Fragen. Auf diese Weise hatten alle einen Anteil am Zeugnisgeben.
Gegen Ende dieser unterirdischen Predigttätigkeit fiel ich bei einem Überfall auf unser Dschungelversteck in die Hände einer japanischen Patrouille. Ich wurde wie ein gefährlicher Verbrecher durch den Dschungel nach der Stadt und in das japanische Hauptquartier geführt. Ich war froh, als ich feststellte, daß ich meine kleine Taschenbibel bei mir hatte; sonst hatte ich nichts mitnehmen können. Ich wurde von dem japanischen Befehlshaber durch einen Dolmetscher einem strengen Verhör unterzogen. Anhand der Bibel erklärte ich ihm, daß Jehovas Zeugen sich neutral verhielten, daß wir ergebene Diener Gottes seien und als solche der himmlischen Königreichsregierung Jehovas Treue gelobt hätten. Nach einem stundenlangen Kreuzverhör, das bis spät in die Nacht hinein dauerte, wurde ich zu meiner großen Überraschung entlassen. Ich kehrte unverzüglich zu meinen lieben Brüdern in unserem Dschungelversteck zurück, deren inbrünstige Gebete und Sorge sich in ein Freudengeschrei und in Tränen der Dankbarkeit gegenüber Jehova und seine wunderbaren Taten der liebenden Güte verwandelten.
NACHKRIEGSTÄTIGKEIT
Im Jahre 1945 kam die amerikanische Befreiungsarmee, und die Brüder kehrten an ihre früheren Wohnorte zurück. Überall, wohin sie kamen, brachten sie die neue Lebensweise mit, die sie während des Krieges von anderen Gliedern des Volkes Jehovas gelernt hatten. Darum schossen nach der japanischen Besetzung auf den Philippinen die Versammlungen der Zeugen Jehovas überall wie Pilze aus dem Boden. Die 373 Zeugen, die es vor dem Krieg gegeben hatte, wurden nach dem Krieg zu 2000.
Ich riß mich von den lieben Brüdern auf Mindanao los, damit ich die Verbindung mit anderen Brüdern aufnehmen und auch dem Zweigbüro in Manila, wo ich Ende 1945 eintraf, Bericht erstatten konnte. Im Jahre 1946 wirkte ich als Bezirksdiener. 1947 besuchten der Präsident der Gesellschaft, N. H. Knorr, und sein Sekretär, M. G. Henschel, die Philippinen. Jener unvergeßliche Besuch erwies sich als ein Markstein in der Geschichte des Königreichswerkes auf den Philippinen, denn kurz danach wurden in Gilead geschulte Missionare hierher geschickt. Von da an dehnte sich das Werk mit ungeheurer Schnelligkeit aus, so daß im Dezember 1963 33 737 Verkündiger tätig waren.
Im Jahre 1949 wurde ich zusammen mit zwei anderen Brüdern von den Philippinen zum Besuch der Gileadschule eingeladen und graduierte auf dem „Theokratischen Neue-Welt-Kongreß“, der 1950 im Yankee-Stadion in New York stattfand. Ich wurde nach den Philippinen zurückgeschickt. Im darauffolgenden Jahr konnte ich dank der Hilfe der Gesellschaft und anderer lieben Brüder die Kongresse „Reine Anbetung“ in London und Paris besuchen. 1955 hatte ich das außergewöhnliche Vorrecht, den Kongressen „Triumphierendes Königreich“ in Los Angeles, New York, London, Paris, Nürnberg, Berlin und Den Haag beizuwohnen und auf dem Rückweg andere Brüder in Madrid, Rom, Beirut, Bangkok und Hongkong zu besuchen.
1956 beehrte uns Bruder Knorr mit einem weiteren Besuch und 1957 der Vizepräsident, F. W. Franz. Im Jahre 1958 gehörte ich zu den 81 philippinischen Delegierten, die den unvergeßlichen internationalen Kongreß „Göttlicher Wille“ im Yankee-Stadion und in den Polo Grounds, New York, besuchen konnte. 1963 war zu unserer großen Freude Manila eine der Städte, in denen der wunderbare Kongreß der Zeugen Jehovas „Rund um die Welt“ stattfand. Wie dankbar waren wir, als wir feststellten, daß zum öffentlichen Vortrag 37 806 Besucher erschienen waren — weit mehr, als wir erwartet hatten! Seither habe ich durch Jehovas unverdiente Güte im Zweigbüro in Quezon City viele weitere kostbare Dienstvorrechte wahrnehmen dürfen.
Ja, das Leben in der Organisation Jehovas ist unvergleichlich abwechslungsreich! Die vielen Segnungen, die mir zuteil wurden, habe ich unserem wunderbaren Gott, Jehova, und seiner ihm treu ergebenen Organisation zu verdanken, die es verdient, daß wir sie lieben und ihr ebenfalls treu ergeben sind.
Könnte ich mein Leben noch einmal von vorn anfangen, würde ich mich wieder genauso entscheiden wie vor 31 Jahren, nur wäre ich noch entschlossener, Jehova als Vollzeitdiener treu und ergeben zu dienen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1964 | 15. Juli
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Fragen von Lesern
● In Offenbarung 12:3, 4 lesen wir, daß der Schwanz des Drachen ein Drittel der Sterne fortgezogen habe. Wer sind die Sterne, und ist der Ausdruck „ein Drittel“ wörtlich zu verstehen? — C. S., USA.
Der erwähnte Text lautet: „Siehe, ein großer, feuerfarbener Drache, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und auf seinen Köpfen sieben Diademe; und sein Schwanz zieht ein Drittel der Sterne des Himmels fort, und er schleudert sie zur Erde hinab.“ (NW) In der Bibel werden Geistgeschöpfe öfter als Sterne bezeichnet. In Hiob 38:7 heißt es zum Beispiel: „Als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten.“ Diese Bezeichnung ist sehr passend, weil Geistgeschöpfe die geistigen Himmel bevölkern wie die buchstäblichen Sterne den buchstäblichen Himmel.
Die in Offenbarung 12:4 erwähnten Sterne sind vermutlich die Geistgeschöpfe, die der große Drache, Satan, veranlaßte, sich von Gott abzuwenden, und die dadurch zu Dämonen wurden. Satans Veranlassung in dieser Richtung wird dadurch dargestellt, daß der Drache sie — wie eine Riesenschlange, die ihre Beute mit ihrem Leib oder Schwanz umschlingt — mit seinem Schwanz fortzieht. Daß sich der hier erwähnte Sturz dieser Engel nicht auf ihren Sturz während des Krieges im Himmel beziehen kann, sondern auf ihren Abfall von Gott hindeuten muß, geht aus der Tatsache hervor, daß in diesem Fall der Drache, Satan, sie auf die Erde hinabschleudert, wogegen in dem in Offenbarung 12:9 beschriebenen Kampf Michael und seine Engel, das heißt Jesus Christus und seine himmlischen Heere Satan und seine Dämonen auf die Erde hinabschleudern.
Der Ausdruck „ein Drittel der Sterne“ sollte uns nicht auf den Gedanken bringen, das heiße, daß sich im Laufe der Zeit buchstäblich ein Drittel der heiligen Engel von Gott abgewandt und Satan, dem Drachen, angeschlossen hätte. Mit diesem Ausdruck soll vermutlich eher symbolisch angedeutet werden, daß es sich dabei um eine beträchtliche Anzahl handelt, aber dennoch um weniger als die Hälfte und somit um eine Minderheit. Der Ausdruck „Drittel“ erscheint in der Offenbarung öfter, und zwar in Verbindung mit der Erde, den Bäumen, dem Meer, den Schiffen und Geschöpfen des Meeres, den Wassern, der Sonne, dem Mond, den Sternen, dem Tag und den Menschen. — Siehe Offenbarung 8:7-12; 9:15.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1964 | 15. Juli
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Wie wertvoll ist doch eine Ermunterung in Zeiten seelischer Not! Wie froh sind wir über ein Wort, das Verständnis zeigt, oder eine Äußerung, die uns wieder Hoffnung gibt. Sie verleiht uns die Kraft, die wir benötigen, um der Zukunft entgegenzugehen. Das Wort Gottes ist ein unerschöpflicher Quell der Ermunterung, besonders seine Prophezeiungen, die uns die Gewißheit geben, daß Gott diese alte Ordnung der Dinge durch eine neue ersetzen wird. Das Buch Dein Wille geschehe behandelt einige dieser Prophezeiungen, vor allem die Visionen Daniels. Jehovas Zeugen bieten ihren Mitmenschen im Juli dieses Buch zusammen mit einer interessanten bibelerklärenden Broschüre gegen einen Beitrag von 2 DM (Österreich S 13; Schweiz 2.50 Fr.; Luxemburg 25 lfrs) an.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
16. August: Die Einheit der Familie Gottes, ferner: Die Einheit bewahren in schweren Zeiten, ¶¶ 1—3. Seite 425.
23. August: Die Einheit bewahren in schweren Zeiten, ¶¶ 4—25. Seite 431.
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