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In dem Namen Jehovas wandelnDer Wachtturm 1959 | 15. November
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den glücklichen, produktiven Lauf derer, die ihm dienen, indem sie Königreichsfrüchte hervorbringen. Entweder nimmt der Boden Regen auf und bringt Vegetation hervor und empfängt von Gott Segen, oder er erweist sich als unproduktiv, indem er bloß Dornen und Disteln trägt und daher nur für die Vernichtung taugt. Was für Boden bist du? Hast du das Wort mit Freuden aufgenommen und im Weinberg gearbeitet und ‚viel Frucht getragen‘? Paulus spornt jeden Gott hingegebenen Christen heute wie folgt an: ‚Werdet nicht träge, sondern seid Nachahmer derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.‘ — Heb. 6:7, 8, 12; Luk. 8:11-15, NW.
20. Was für Segnungen ersprießen uns, wenn wir in allen Dingen gemäß dem Wege Jehovas handeln?
20 Hast du Jehovas Weg einmal kennengelernt, so folge ihm genau. Mache alle Anstrengungen, stets auf diesem Wege zu bleiben, und suche Jahr für Jahr in der Wahrheit Fortschritte zu machen. Jehovas Weg ist für die Menschen aller Nationen, die ihn aufrichtig suchen, deutlich bezeichnet worden. „Und dort wird bestimmt ein Hochweg entstehen, ja ein Weg, und er wird der Weg der Heiligkeit genannt werden. Der Unreine wird nicht darüber ziehen. Und er wird für den sein, der auf dem Wege wandelt, und die Törichten selbst werden nicht darauf wandeln … Und die von Jehova Erlösten werden zurückkehren und bestimmt mit Jubel nach Zion kommen, und Freude wird bis in unabsehbare Zeit über ihrem Haupte sein. Wonne und Freude wird ihnen zuteil werden, und Kummer und Seufzen müssen entfliehen.“ (Jes. 35:8-10, NW) Es ist jetzt an der Zeit, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft auf diesen Hochweg, der zum Leben führt, zu gelangen. Es gibt keinen anderen Weg, auf dem wir Jehovas Gunst empfangen können. Wenn wir in allen Dingen gemäß dem Wege Jehovas handeln, werden wir auf dem Wege wandeln, der zu Glück und Leben führt. — Jer. 7:23.
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Mein Lebensziel verfolgendDer Wachtturm 1959 | 15. November
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Mein Lebensziel verfolgend
von Florence Manso erzählt
KURZ nach meinem achtzehnten Geburtstag suchte mich mein Vater — es war an einem heißen Sommerabend in Chikago — durch Schläge davon zu überzeugen, daß ich nicht das Lebensziel eines Evangelisten verfolgen sollte. „Dein Lebensziel sollte sein, zu heiraten und Kinder zu haben, so wie andere Mädchen in deinem Alter“, behauptete er. Jehova sei Dank, daß ich den Evangeliumsdienst nicht fahrenließ, und in der Folge hat Jehova mich mit beidem — diesem Dienst und einer liebenswerten Familie — gesegnet! Ja, prächtige Kinder sind es — die einen noch ganz jung in der Wahrheit und die anderen reif genug, um wieder für eigene Kinder zu sorgen.
Schon in den Tagen, da ich eine höhere Schule besuchte, begann ich die biblische Wahrheit kennenzulernen. Wegen des wirtschaftlichen Tiefstandes konnte ich meine Ausbildung in einer teuren Konfessionsschule nicht fortsetzen. Demzufolge machte ich meine ersten Erfahrungen in der Berührung mit Klassengenossen einer anderen Konfession. Es dauerte nicht lange, so tauchten Fragen auf: Warum war mein belegtes Mittagsbrot jeden Freitag fleischlos? Weshalb übersprang die katholische Kirche das zweite Gebot und teilte das zehnte in zwei Gebote? Weshalb findet man das Wort „Fegefeuer“ in der Bibel nicht? Diese Fragen und viele andere rüttelten mich zu dem Bewußtsein auf, daß ich eher in Leichtgläubigkeit als in dem Glauben aufgezogen worden war, der sich auf genaue Erkenntnis stützt. Auf der Suche nach den Antworten löste ich alle meine Bande mit der katholischen Kirche. Auch verschiedene protestantische Lehren prüfte ich — umsonst.
Die Suche endete eines Sonntagmorgens, als ein älterer Zeuge mit dem Buch Reichtum an meiner Tür vorsprach und mir auf meine Fragen Antwort geben konnte. Ich ließ mich von der Heiligen Schrift überzeugen, und sechs Monate später symbolisierte ich meinen Schritt der Hingabe an Gott.
Daheim begann sich Widerstand bemerkbar zu machen und kam zu einem Höhepunkt, als ich, nachdem ich achtzehn geworden war, positiv auf meinen Rechten als Evangeliumsdiener beharrte. Ich sollte nun einen Kompromiß eingehen oder das Vaterhaus verlassen. Ich wählte das letztgenannte. Sechs Jahre später, im Herbst 1944, anläßlich der jährlichen Geschäftsversammlung der Gesellschaft in Pittsburgh, wirkte der Ausdruck auf den Gesichtern und die Unterhaltung vieler Pioniere auf mich ansteckend. Endlich wachte ich auf. Am darauffolgenden 1. April begann ich mein Lebensziel als ein Pionierverkündiger im Dienste unseres regierenden Königs, Christus Jesus, zu verfolgen. Und wie glücklich bin ich seither immer gewesen!
Bis hinein in die Gegenwart hat sich e i n e großartige Erfahrung nach der anderen abgelöst. Zuerst verbrachte ich zwei herrliche Jahre im Pionierdienst in Benton Harbor, Michigan. Dann folgte Gilead, die elfte Klasse, von der ich nichts anderes behalten habe als schöne Erinnerungen an Neue-Welt-Gemeinschaft und einen erneuerten Wunsch, mein Lebensziel weiterhin zu verfolgen. Ich wurde Korea zugeteilt, doch mußten wir anderthalb Jahre warten und standen in dieser Zeit im Sonderpionierdienst auf Long Island in New York, die ganze Zeit in der Spannung, nach Korea gesandt zu werden. Als uns schließlich das Abfahrtsdatum mitgeteilt wurde, herrschte unter uns vier Mädchen große Freude. Am 14. Januar verließen wir den Hafen von New York und erreichten achtundfünzig Tage später Port Inchon, Korea. Die Missionarfamilie Steele, die schon vor uns dort gewesen war, und viele fröhliche Koreaner bereiteten uns an jenem kalten Koreaner Märztag des Jahres 1950 ein warmes Willkommen.
Gerade als wir uns an die Arbeit machen wollten, es war am 25. Juni, erklärte Nordkorea Südkorea den Krieg. Als unser öffentlicher Vortrag an jenem Tage zu Ende war, kam ein Polizist in die Schule, in der wir zusammengekommen waren, und gab die bestürzende Mitteilung bekannt. Drei Tage später mußten wir unser Gebiet in Korea verlassen. Welch schreckliches Erlebnis, unsere lieben, treuen koreanischen Brüder hinter uns lassen zu müssen! Statt aber davon zu erzählen, möchte ich mir lieber die drei Monate vor dem Krieg in Erinnerung rufen. Trotz der armseligen Lebensverhältnisse und vieler Beschwerden verpaßten unsere koreanischen Brüder niemals eine Versammlung. Einige kamen während bitterer Kälte weite Strecken zu Fuß; sie erschienen immer früh vor Beginn, und wie ungern kehrten sie nach Hause zurück, wenn die Versammlung vorüber war! Während der Versammlungen fanden koreanische Hausfrauen, von denen einige nur wenig Schulbildung besitzen, die Bibeltexte sehr rasch und zollten allem, was gesagt wurde, die größte Aufmerksamkeit. Immer noch sehe ich die Schuhe außerhalb des Königreichssaales stehen und sehe mich die Paare zählen, um die genaue Zahl der Anwesenden zu ermitteln. Das war vor achteinhalb Jahren.
Heute bin ich in Japan, und dieses Land ist meine Heimat geworden. Jehova ist sehr gut zu mir gewesen. Es gibt natürlich prüfungsvolle Augenblicke, zum Beispiel Probleme in bezug auf die Sprache oder wenn anscheinend sehr interessierte Leute plötzlich ihr Interesse verlieren, wenn sie Dienstpflichten vor sich auftauchen sehen oder wenn andere wegen des Widerstandes ihrer Angehörigen Kompromisse machen — aber Jehova belohnt unsere Liebesmühe, und in gutem Boden faßt der Same Wurzel. Wie oft sprechen wir bei Frauen vor, die den Wunsch äußern, mehr über Jehova zu erfahren, die aber denken, sie könnten die Sache nicht weiter verfolgen, und dies wegen der Eltern ihres Gatten, dem sie absolut unterwürfig sein müssen, wie es der Brauch dort erfordert. Alte Leute sagen, das Christentum sei ganz gut für die Leute des Westens, nicht aber für sie. Einige, die sich nach Gerechtigkeit sehnen, sehen, wie töricht es ist, solchen Folgerungen und religiösen Bräuchen nachzugeben, und nehmen die lebengebende Erkenntnis in sich auf, was sie stark genug macht, diese Hindernisse zu überwinden. Mehr als 1200 Personen in diesem gebirgigen Lande, das nicht größer ist als der Staat Kalifornien, auf dessen vier Hauptinseln es aber von 90 Millionen Menschen wimmelt, wenden sich dem aufgerichteten Königreich Jehovas zu, betrachten dieses als ihre einzige Hoffnung und nehmen mit uns freudig daran teil, Gottes Willen zu tun.
Meine ersten zweieinhalb Jahre in Japan verbrachte ich in Nagoya; dann begab ich mich für die Dauer von weiteren zweieinhalb Jahren nach Gifu, und an beiden Orten half ich mit, neue Versammlungen zu gründen. Als meine Partnerin in Japan einen anderen Missionar heiratete, wurde mir als Gebiet Tokio zugeteilt, wo ich mit der Shibuya-Versammlung zusammengearbeitet habe.
Seitdem ich in Japan diene, hat sich vieles zugetragen. Ereignisse, wie der Besuch des Kongresses in New York im Jahre 1953 sowie die Besuche von Bruder Knorr und Bruder Franz in Japan, bereiteten uns viel Freude. Das hervorragendste Ereignis jedoch war das Vorrecht, den internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas, der unter dem Leitwort „Göttlicher Wille“ im Jahre 1958 stattfand, besuchen zu können. Alles daran war hervorragend. Die von der Gesellschaft für uns getroffenen Vorkehrungen für die Reise, die bedeutsame Resolution, die gefaßt wurde und zu der ich „ja“ sagte, die zeitgemäßen Worte der Ermahnung und Ermutigung, weiterhin Gottes Willen zu tun, und natürlich auch die reiche Belehrung über die Frage, was Gottes Wille ist: all das trug dazu bei, diesen Kongreß zu dem höchsten Erlebnis meines Missionarlebens zu machen.
Seit jenem wunderbaren Kongreß haben meine Partnerin und ich ein neues Gebiet zugeteilt erhalten, diesmal auf der südlichsten Insel Kiuschiu, in der Stadt Fukuoka. Obwohl unser Gebiet im ärmeren Stadtteil liegt, hat unsere beharrliche Arbeit, in der wir darauf vertrauten, daß Jehova uns den Weg zu seinen anderen Schafen weise, in kurzer Zeit den Lohn eingetragen, zusammen zwanzig Bibelstudien durchführen zu können. Wo kann man anderswo ein solch volles, reiches Leben finden? Mein Lebensziel als Missionarin zu verfolgen hat mir wahres Glück und die Befriedigung gebracht, anderen so helfen zu können, wie auch uns geholfen worden ist. Ja wir dienen den Menschen aller Lebensschichten. Wieviel mehr Freude bereitet das doch als die Arbeit in einem weltlichen Betrieb in dieser selbstsüchtigen, materialistischen Welt! Wenn du nicht durch biblische Verpflichtungen gebunden bist, warum dann nicht gebetsvoll ins Auge fassen, auf welche Weise auch du dich uns glücklichen Missionaren anschließen könntest? Es ist in der Tat jedes Opfer wert, das du vielleicht bringen mußt, wenn du das tun willst.
Alle Pfade Jehovas sind liebende Güte und Wahrhaftigkeit für die, welche seinen Bund und seine Mahnungen beobachten. — Ps. 25:10, NW.
LESEN SIE DIE NÄCHSTE AUSGABE
● Frank und frei spricht sie über die Pflichten, die heute allen Christen obliegen. Kommst du ihnen nach? Das zu wissen, ist wichtig. Lerne das richtige Verhältnis zwischen Predigtdienst-Pflichten und Familien-Pflichten kennen. Laß dich vor den Fallgruben warnen, die sich aus Stolz ergeben, dem Stolz auf Vorfahren, Nationalität, Rasse und wirtschaftliche Stellung. Lies den Artikel „Rettung für deine Angehörigen wie für deinen Nächsten“ und „Rettung durch Überwindung des Stolzes der Tradition“.
● Du hast den Tempel Salomos noch nie besucht, weil er nicht mehr besteht. Doch hast du sicher schon davon gehört, denn die Bibel schildert ihn eingehend. Nicht nur der Bericht über seine Schönheit wird dich fesseln, auch seine prophetische Bedeutung ist für dich wichtig. Lies den Artikel „Ein Besuch im Tempel Salomos“.
● Die Christenheit hat hat heute viel zu sagen über die Schriften Sören Kierkegaards, des dänischen Religionsphilosophen. In dem Artikel „Sören Kierkegaards Angriff auf die Christenheit“ wirst du finden, daß er viele Dinge zu sagen hat, die auf die Christenheit ein Licht werfen. Versäume nicht, diesen Bericht zu lesen.
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