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  • Gerechtigkeit für alle — Wie und wann?
    Der Wachtturm 1977 | 15. Mai
    • müssen, um in Gottes neuer Ordnung leben zu können — „die neue Persönlichkeit anziehen ..., die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist“ (Eph. 4:24). Und das wird mit Sicherheit ein Teil des Erziehungsprogramms unter der Herrschaft des Königreiches Gottes sein, so daß alle, die dazu bereit sind, seine gerechten Lebensmaßstäbe einhalten können (Jes. 2:3, 4). Daher wird es einmal Gerechtigkeit für alle geben!

  • Eine Oase der Wahrheit in einem Wüstenland
    Der Wachtturm 1977 | 15. Mai
    • Eine Oase der Wahrheit in einem Wüstenland

      MEIN Geburtsort ist Khartum. Khartum ist ein arabischer Name, der „Elefantenrüssel“ bedeutet. Warum wird meine Heimat so genannt? Wegen der Form dieser schmalen Landzunge, die den Weißen und den Blauen Nil kurz vor deren Zusammenfluß trennt. Von hier aus fließen sie dann als der große Nil durch die Sahara. Forschungsreisende und andere äußern sich oft abfällig über Khartum, aber für mich ist es „meine Heimat“.

      Natürlich herrscht hier wegen der sengenden Tropensonne eine drückende Hitze. Das Gebiet liegt nur 360 m über dem Meeresspiegel, und die ungeheure Hitze verwandelt es schon ein oder zwei Kilometer von dem feuchten Ufergebiet entfernt in eine Sandwüste. Auch kämpft man ständig gegen die Fliegen. Der Flugsand scheint alles zu durchdringen, und manchmal macht er den Tag zur Nacht. Mitunter stellen wir (meine Familie) nachts die Betten ins Freie, um den leichtesten Luftzug zu verspüren. Doch schon oft wurden wir vom haboob, einem heftigen Sandsturm, überrascht. Am Morgen rieben wir uns dann den Sand aus den Augen und betrachteten beim Aufstehen die Umrisse unseres Körpers auf der staubbedeckten Matratze

      So ist das Leben in Khartum. Hier heiratete ich als treue Tochter der koptischen Kirche und zog meine Kinder, drei Söhne und zwei Töchter, groß.

      AUF DER SUCHE NACH GOTT

      Ich hatte schon immer nach Gott gesucht, und ich war nicht die einzige. Daran wurde ich jeden Morgen erinnert. Schon vor Sonnenaufgang hörte ich jeweils die muezzin, die mit näselnder Stimme von den Minaretts der vielen in der Stadt verstreuten Moscheen zum Gebet riefen, und das wiederholte sich fünfmal am Tag, während die Sonne ihre Bahn am Himmel zog. Die Einwohner der städtischen Agglomeration Khartum, Khartum-Nord und Omdurman sind größtenteils Moslems. Die sogenannten Christen, zu denen wir als Mitglieder der koptischen Kirche gehörten, bildeten also eine Minderheit.

      Ich hatte so sehr den Wunsch, Gott zu dienen, daß ich als junges Mädchen sogar erwog, Nonne zu werden. Zweifel über meinen Glauben und die traditionellen Zeremonien der koptischen Kirche beunruhigten mich jedoch. Wie konnte ich die prunkvollen Prozessionen und die aufwendigen Dekorationen bei Kirchenfesten mit dem einfachen Leben Jesu Christi vereinbaren? Auch konnte ich nächtelang nicht schlafen, weil ich über die Schrecken des „Höllenfeuers“ nachdachte und über die undefinierbare Dreieinigkeit, die ich nie so recht als Bestandteil meines christlichen Glaubens betrachtete. Nach unserer Heirat zeigte mein Mann wenig Interesse an der Religion, aber ich ging regelmäßig in die Kirche und nahm auch die Kinder mit. Wir standen deshalb bei Nachbarn und Verwandten in gutem Ruf, obwohl wir in unserem aus gebranntem Nillehm gebauten Haus, das neben der prunkvollen koptischen Kirche stand, ein recht bescheidenes Dasein führten.

      An einem heißen Augusttag im Jahre 1958 war ich zu Hause beim Nähen. Im stillen hatte ich gerade zu Gott gebetet, er möge mir doch helfen, die Wahrheit zu finden, damit ich ihn anbeten könne. Da erhielt ich Besuch. Die Dame muß die Kreuze und die Heiligenbilder an den Wänden gesehen und daran erkannt haben, welcher Kirche ich angehörte. Sie war gekommen, um mit mir über die Bibel zu sprechen. Mir fiel sogleich auf, daß es ihr keine Mühe machte, Bibeltexte aufzuschlagen, aus denen hervorging, daß solch religiöses Beiwerk nichts mit dem wahren Christentum zu tun hat.

      Als ich einwandte, daß in ihrer Bibel nicht das gleiche stehe wie in meiner arabischen Übersetzung, bat sie mich kurzerhand, meine eigene Bibel zu holen, um die Texte darin nachzuschlagen. So wurde meine alte, nicht mehr allzu saubere arabische Bibel wieder einmal hervorgeholt, und es zeigte sich sehr bald, daß ich mich darin nicht zurechtfand. Die Priester hatten mich nie ermuntert, sie auf diese Weise zu erforschen. Welche Freude erfüllte mich daher, als mir die biblischen Wahrheiten über Jesus Christus, über die Hoffnung für die Toten und über andere Themen, die mir am Herzen lagen, erklärt wurden! Am Ende unseres Gesprächs nahm ich bereitwillig zwei biblische Lehrbücher entgegen.

      Als ich die Tür hinter meinem Besuch zumachte, tanzte ich buchstäblich vor Freude darüber, daß meine Gebete erhört worden waren. Ich war durch das Wasser der Wahrheit in diesem Wüstenland erfrischt worden.

      DER BIBLISCHEN WAHRHEIT GEMÄSS LEBEN

      In El Masalama (Omdurman), wo wir wohnten, hat man kein Privatleben. Der ungewöhnliche Besuch in unserem bescheidenen Flachdachhaus aus braunen Lehmziegeln sprach sich in unserer Nachbarschaft schnell herum. Unser Haus war — selbst gemessen an den Verhältnissen in Omdurman — sehr primitiv. Mein jüngster Sohn erinnert sich immer noch daran, wie einmal ein Sandsturm die Fenster zertrümmerte und ein starker Regen durch das Dach durchdrang. Nichtsdestoweniger hatte ich stets versucht, Gott zu finden und dadurch glücklich zu werden. Deshalb bereitete mir jetzt das wöchentliche Bibelstudium viel Freude. Meine Verwandten und früheren Freunde waren dagegen weniger erfreut. Sie hatten an meiner Besucherin, die mit mir die Bibel studierte, alles mögliche auszusetzen.

      Schon in einer der ersten unserer Diskussionen kamen wir auf das Kreuz zu sprechen. Ich hatte meine Kinder stets gelehrt, das Kreuzzeichen möglichst groß und auffallend zu machen, da ich es als einen Schutz für sie betrachtete. Jedes von ihnen trug ein Kreuz, und dieses Symbol spielte in unserem religiösen Leben eine große Rolle. Ich zögerte daher, diese Kreuze zu beseitigen, obwohl meine Besucherin überzeugende Argumente vorbrachte, um zu beweisen, daß der Gebrauch des Kreuzes unchristlich ist. Diese Belehrungen wirkten sich auch auf meine Angehörigen aus. Mein Mann warnte mich vor meiner neuen Bekannten und meinte, wir sollten sie nur noch als Freund empfangen. Dann erzählte mein ältester Sohn in der Sonntagsschule von der „Predigerin“, die uns besuchte, und man sagte ihm mit Nachdruck, wir sollten nichts mit ihr zu tun haben, da wir nichts Gutes von ihr lernen würden. Es war jedoch mein sehnlichster Wunsch, Gott zu gefallen, und so nahm ich nach zweimonatigem Studium sämtliche Kreuze und Heiligenbilder und warf sie in die Abfallgrube in unserem Hof.

      Die Freude an den neugelernten Wahrheiten über Jehova und seinen Vorsatz veranlaßte mich, bei jeder Gelegenheit mit Verwandten, Freunden und Nachbarn darüber zu sprechen. Darauf bewarfen die Nachbarn während unseres Bibelstudiums jeweils unseren Hof und das Haus mit Steinen. Priester und Verwandte versuchten mehrmals, unser Studium zu verhindern.

      Jedes Jahr feierte unsere Familie das Marienfest. Ich backte einen besonderen Kuchen, und wir feierten diesen Anlaß zusammen mit unseren Verwandten. Jetzt hatte ich aber aus der Bibel erfahren, daß Maria nach der Geburt Jesu noch andere Kinder hatte, und das hatte mich sehr überrascht. Als ich davon sprach, daß ich das Marienfest nicht mehr feiern wolle, bat mich meine älteste Tochter dringend, die Studien mit der Bekannten, die mich über die Bibel belehrte, einzustellen. Ich fragte mich daher schließlich: „Warum sollte ich das Marienfest eigentlich nicht mehr feiern?“ Dann kam ich zu dem Schluß: „Wenn die Dame nächstes Mal kommt, werde ich ihr sagen, daß sie als Gast stets willkommen sei, daß wir aber nicht mehr über religiöse Dinge sprechen wollten.“

      Die Sache beschäftigte mich so sehr, daß ich, als ich am Tag vor dem nächsten Bibelstudium in meiner Küche stürzte, dies als eine Strafe Gottes betrachtete für das, was ich getan hatte. Doch sieh da! In dem Moment kam mein Besuch. Sie kam einen Tag früher und fand mich nun am Boden, vollständig mit Schmutz bedeckt. Während sie mir half aufzustehen, sagte ich ihr, was ich gedacht hatte, und zu meiner Überraschung umarmte sie mich herzlich und küßte mich. Nachdem wir die ganze Sache besprochen hatten, beteten wir gemeinsam um Kraft, damit ich an der Wahrheit des Wortes Gottes festhalten könne. Von da an feierte ich kein Marienfest mehr!

      ANGRIFFE ÜBERWINDEN

      Die Belästigungen durch die Nachbarn nahmen zu. Als sie eines Tages, mit Stöcken bewaffnet, zu meinem Haus kamen, um meine neue Freundin anzugreifen, lud ich sie und die Priester zu einer Diskussion mit ihr ein. An dem vereinbarten Abend, als die Hitze des Tages vorüber war, schien sich ganz El Masalama, statt auf den suks oder Märkten, bei uns zu treffen. Das ganze Haus war voll, und eine Menge — viele von ihnen mit dem traditionellen sudanesischen langen weißen Gewand und dem Turban bekleidet — hielt sich im Hof auf. Die Priester selbst waren nicht gekommen, aber sie standen am Ende der Straße, und während der Diskussion liefen die Diakone und ihre Vertreter von Zeit zu Zeit zu ihnen hin, um sich mit ihnen zu beraten.

      In dem lärmenden Durcheinander von Stimmen wurde an jenem Abend über vieles gesprochen, aber ich erinnere mich noch, daß ein Vertreter der Kirche zu der Menge sagte: „Seid doch still, hier kann man etwas lernen.“ Zum Schluß sagte er aber zu mir: „Geben Sie die Religion Ihrer Kirche nicht auf!“ Das war wirklich ein denkwürdiger Abend. Für mich stand die Wahrheit gerechtfertigt da, und ich wurde nach wie vor durch sie geistig erfrischt. Sie war für mich wie eine Oase in der Wüste.

      Die Nachbarn und die Kirche waren jedoch nicht zufrieden. Man belästigte uns weiter. Das Steinewerfen hörte nicht auf, und man schüttete sogar große Mengen schmutziges Wasser in unseren Hof, um uns alle einzuschüchtern. Die Angriffe gipfelten schließlich darin, daß einige Nachbarn mich bei der Polizei verklagten. Sie behaupteten, ich hätte ihr Haus ohne Erlaubnis betreten und mich so des Hausfriedensbruchs schuldig gemacht. Es wurde Anklage erhoben, und ich mußte mich vor Gericht verantworten. Ich stand zwei Rechtsanwälten gegenüber, die als die besten von Omdurman galten. Ich sollte zu einer Strafe von drei Monaten Gefängnis und einer Geldbuße von 50 sudanesischen Pfund (150 US-Dollar) verurteilt werden. Doch einer der Rechtsanwälte kam von der Sache, um die es eigentlich ging, allmählich vollständig ab. Er erklärte schließlich, meine Tätigkeit sei „der Anfang des Zionismus im Sudan“.

      Als der Richter das Urteil verkündete, stellte er die Frage: „Warum sind Sie, meine Herren Rechtsanwälte, überhaupt gegen diese Frau?“ Er entschied, daß ich meine Religion im ganzen Sudan bekanntmachen dürfe, wenn ich wolle. Ich war Jehova für den Ausgang der Sache dankbar, konnte mir aber von dem Umfang der Aufgabe, in ganz Sudan, dem größten Land Afrikas, Zeugnis für die Wahrheit abzulegen, damals keine Vorstellung machen. Ich hatte jedoch den Wunsch, ein Vollzeitverkündiger der guten Botschaft zu werden, um Jehova meine Dankbarkeit für das, was er für mich getan hatte, zu beweisen.

      EIN NEUES UND BEGLÜCKENDES LEBEN

      Jetzt beschäftigte ich mich täglich mit dem Studium des Wortes Gottes und damit, anderen von Gottes Königreich zu erzählen. Ich stand morgens früh auf und erledigte schon vor 9 Uhr meine Hausarbeit. Nach einem aus Bohnen und Brot bestehenden Frühstück (fool genannt) ging ich von zu Hause weg, um mich der Verkündigung des Königreiches zu widmen, bis die Kinder um 13.30 Uhr aus der Schule kamen. Im Sudan bestimmt die Sonnenhitze den Ablauf des Tages, und wir haben von ungefähr 14 bis 17 Uhr rahat el zuhr oder Mittagspause. Doch dadurch, daß ich die Vormittage gut ausnutzte, konnte ich monatlich bis zu 90 Stunden der Zeugnistätigkeit widmen. Meine älteste Tochter begleitete mich häufig. Auch fanden in unserem Haus Zusammenkünfte statt, bei denen die Bibel studiert wurde. Die Gruppe war zwar immer noch klein, aber als meine Familie hinzukam, waren wir plötzlich doppelt so viele. Mein jüngster Sohn, der damals sieben Jahre alt war, erinnert sich immer noch, daß es nach diesen Zusammenkünften jeweils Tee und Kuchen gab. Er freute sich daher stets schon im voraus auf das Ende der Zusammenkunft und auf die guten Sachen, die es dann gab.

      Im Mai 1959 ließen wir, mein Mann und ich und unsere zwei ältesten Kinder, uns im Weißen Nil taufen, um unsere Hingabe an Jehova zu symbolisieren. Einige Tage später besuchte uns der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, Bruder Knorr, der auf einer Dienstreise durch Afrika auch in den Sudan kam.

      Das waren arbeitsreiche Tage. Ich verkündigte jetzt die gute Botschaft als „allgemeiner Pionier“. Fast täglich konnte man mich durch das Labyrinth der sandigen, unebenen Straßen Omdurmans eilen sehen, wo ich hier einem Milchmann über den Weg lief, der mit gekreuzten Beinen auf seinem Esel saß, an dessen Seiten die Milchkannen baumelten, und dort warten mußte, bis ein Kamel an mir vorbei war, das mit seiner Last zum Markt unterwegs war. Nach moslemischem Brauch stehen für den durstigen Reisenden fast in allen Straßen Omdurmans große Tonkrüge mit Wasser im Schatten von Bäumen bereit. Doch ich beachtete sie kaum, denn ich war durch das Wasser der Wahrheit erquickt worden und war nun entschlossen, andere zu finden, die ebenfalls erquickt werden wollten.

      Ich studierte mit jedem meiner Kinder getrennt an verschiedenen Tagen und schenkte jedem einzelnen meine Aufmerksamkeit. Mein jüngster Sohn lernte mit Hilfe des Buches Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies arabisch lesen, bevor er in die Schule kam.

      JEHOVAS FÜRSORGE IN SCHWEREN ZEITEN

      Dann kam für uns plötzlich eine Krise. Mein Mann verlor seine Stellung, und wir hatten kein Einkommen. Was konnten wir tun? Ich verkaufte einige goldene Schmuckstücke, drei Teppiche und andere Gegenstände. Dann konzentrierten wir uns auf unsere Tauben, und wir stellten fest, daß sie sich in dieser Zeit fast wie durch ein Wunder vermehrten. Mein jüngster Sohn konnte täglich zwei oder drei Paar auf den Markt bringen und sie für 15 Piaster (45 US-Cent) das Paar verkaufen. Wir hatten sogar genug, um damit unseren täglichen Nahrungsbedarf teilweise zu decken. Jehova sorgte für uns auf diese Weise fast ein ganzes Jahr. Als ich mich eines Tages bereitmachte, um in den Königreichsdienst zu gehen, stellte ich fest, daß kein einziger Piaster mehr da war. Was sollte ich tun? Da entdeckte meine Tochter eine alte Büchse, die wir früher benutzten, um einige Piaster zu sparen, und an die wir nicht mehr gedacht hatten. Da war noch etwas Geld drin. Es reichte gerade aus, um in das Gebiet zu fahren und unser Essen für jenen Tag zu kaufen.

      Im März 1962 wurde ich eingeladen, mich den Reihen der „Sonderpioniere“ anzuschließen, die jeden Monat mindestens 140 Stunden darauf verwenden, mit anderen Menschen über Gottes Königreich zu sprechen, und ich genieße dieses Vorrecht heute noch.

      UNERWARTETE SEGNUNGEN

      Anfang 1963 besuchte uns ein Bruder und sprach von einem christlichen Kongreß, der etwas später in jenem Jahr in München stattfinden sollte. Wie gern wäre ich doch dorthin gegangen, um mit so vielen christlichen Brüdern zusammen zu sein, aber es schien natürlich unmöglich. Doch sechs Tage später erhielt meine älteste Tochter eine Anstellung als Überseestewardeß. Dadurch war es mir möglich, eine Flugkarte für die Hin- und Rückreise zu einem sehr geringen Betrag zu erhalten. Ich war überglücklich, mit so vielen Glaubensbrüdern in München zusammenkommen zu können.

      Mein zweiter Sohn und meine jüngere Tochter wurden 1962 getauft und mein jüngster Sohn 1965. Ich habe mich sehr gefreut, ihren Eifer für Jehova zu sehen. Diese Tochter entwickelte den Wunsch, ihre ganze Zeit in den Dienst Jehovas zu stellen, und im Jahre 1968 nahm sie den allgemeinen Pionierdienst auf. Im Jahre 1971 schloß sie sich mir als „Sonderpionier“ an. Sie hat inzwischen einen Dienstamtgehilfen unserer Versammlung geheiratet, aber sie steht immer noch in diesem Dienst. Der jüngste meiner drei Söhne hat jetzt eine Arbeit, durch die er für sich und seine Frau genug verdient und die es ihm ermöglicht, in der Versammlung als Dienstamtgehilfe zu dienen.

      Ich finde es auch wunderbar, wie sich unser Lebensstandard verbessert hat, seitdem wir den Interessen des Königreiches den Vorrang geben. Wir haben stets versucht, die geistigen Dinge den materiellen voranzustellen, und so sind wir als Familie gesegnet worden. Wir konnten über dreißig Personen behilflich sein, sich Jehova hinzugeben und sich taufen zu lassen. Wir sind aber auch in anderer Hinsicht erfolgreich gewesen. Nachdem ich den Kongreß in München besucht hatte, haben andere Glieder meiner Familie und ich selbst andere internationale christliche Kongresse in Europa und in verschiedenen Ländern Afrikas besucht. Als wir unsere finanzielle Krise überwunden hatten, zogen wir von Omdurman nach Khartum um, und die Wohnung, die wir jetzt haben, ist so groß, daß die Zusammenkünfte unserer ständig wachsenden Versammlung darin stattfinden können.

      Mein zweiter Sohn beschloß aufgrund seiner guten Schulzeugnisse, das Studium an einer Universität in Ägypten aufzunehmen. Doch nach einem Jahr kehrte er nach Hause zurück, um seine Kräfte mit uns allen zur Förderung der wahren Anbetung im Sudan einzusetzen. Er ist jetzt ein Ältester, und seine Fähigkeiten und seine Hingabe werden von der Versammlung sehr geschätzt und können gut gebraucht werden.

      Was es bedeutet, in der Wüste auf eine Oase zu stoßen, wenn man nahe am Verdursten ist, kann nur der völlig verstehen, dessen Durst gelöscht wird. Die Freude, zu sehen, wie andere erfrischt werden, ist noch größer. Das Wasser der Wahrheit war für mich und meine Familie ein Segen, und dafür sind wir dem Quell der Wahrheit, Jehova, unserem Gott, wirklich dankbar.

      [Karte auf Seite 297]

      (Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

      SUDAN

      Khartum

      NIL

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