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  • Der neue Mathematikunterricht in den USA
    Erwachet! 1971 | 22. Mai
    • schneller lernen. Professor David A. Page, der eine neue Mathematik für die Grundschule herausgab, behauptete: „Ich kann jetzt Schülern im dritten und vierten Schuljahr in einer Stunde mehr über mathematische Operationen beibringen als früher Studenten des ersten und zweiten Semesters in zwei Wochen.“

      Aber nicht alle sind von dem neuen Mathematikunterricht so begeistert. Nicht nur Eltern, die darob verwirrt sind, klagen, sondern auch viele Lehrer sind dadurch in Verlegenheit geraten. Professor Robert Wirtz berichtete, nachdem er mehr als hundert Grundschulen in den Vereinigten Staaten besucht hatte: „Ich stellte fest, daß die Lehrer vor der neuen Mathematik Angst haben. Sie verstehen sie nicht oder begreifen nicht, warum sie sie lehren sollten.“

      Auch manche Mathematiker, sogar einige, die beim Ausarbeiten der neuen Programme mitgeholfen haben, sind alles andere als zufrieden. Nach ihrer Auffassung sind einige der Programme zu anspruchsvoll, zu abstrakt, und legen nicht genügend Wert auf die Anwendung im praktischen Leben. Max Beberman, einer der größten Pioniere der Reform, befürchtet, daß durch den modernen Mathematikunterricht eine „Generation herangezogen wird, die nicht richtig rechnen kann“.

      Die neuen Rechenprogramme sind somit unzulänglich. Vielleicht hat man sich durch das Bedürfnis, auf dem Gebiet der Raumfahrt mit den Russen Schritt zu halten, verleiten lassen, die Programme auf leistungsstarke Schüler abzustimmen, und dabei die Bedürfnisse der leistungsschwachen mißachtet. Eine weitere Unzulänglichkeit ist der Mangel an Lehrern, die die neue Mathematik so beherrschen, daß sie sie lehren können. Ein nicht unbedeutender Nachteil des neuen Rechenprogramms ist auch der Umstand, daß es zur Entstehung des Generationenkonflikts in vielen Familien beiträgt, indem dadurch Eltern und Kinder einander entfremdet werden. Obschon eine Reform der bisherigen Rechenprogramme offensichtlich erforderlich war, ist es doch fraglich, ob alles, was man geändert hat, zu begrüßen ist.

  • Gottes Gedanken über die Ehe kennenlernen
    Erwachet! 1971 | 22. Mai
    • Gottes Gedanken über die Ehe kennenlernen

      EIN BERICHT, WIE ER DEM „AWAKE!“-KORRESPONDENTEN IN SURINAM ERZÄHLT WURDE

      ES FING eigentlich ganz harmlos an. Ich war erst neunzehn, als ich einen jungen Mann kennenlernte, der mir sehr gut gefiel. Wir begannen, miteinander auszugehen. Anfänglich war alles ein harmloses Vergnügen. Aber bald war die Sache nicht mehr so harmlos. Ich erwartete ein Kind.

      Zu erwähnen wäre noch, daß bei uns viele Paare zusammen leben, ohne verheiratet zu sein. Viele dieser Paare vertreten den Standpunkt, sobald sie sich gesetzlich trauen lassen würden, müßten sie mit Schwierigkeiten rechnen, weil beide Partner sich dann gesetzlich gebunden fühlten. Sie ziehen es daher vor, in wilder Ehe zu leben.

      Außerdem werden diese Ehen von den verschiedenen Religionsgemeinschaften zwar nicht direkt befürwortet, aber doch geduldet. Viele Katholiken und Protestanten leben daher in wilder Ehe. Paare, die zusammen leben, ohne getraut zu sein, dürfen allerdings nicht kommunizieren, doch werden sie weiterhin als Glieder der Kirche anerkannt.

      Während meiner Schwangerschaft wohnte ich, wie es hier üblich ist, im Elternhaus, und mein Freund besuchte mich dort regelmäßig. Als ich jedoch das zweite Kind von ihm erwartete, erfuhr ich eine niederschmetternde Neuigkeit. Meine Mutter zeigte mir eine Anzeige in der Zeitung, aus der hervorging, daß er beabsichtigte, eine andere Frau zu heiraten. Überrascht las ich, daß die Trauung in der nächstfolgenden Woche stattfinden werde. Das mußte doch ein Irrtum sein, dachte ich, und als mein Freund mich wieder besuchte, erzählte ich ihm, was ich gelesen hatte, und hoffte insgeheim, daß er sagen würde, es sei nicht wahr. Aber er gab ruhig zu, daß er die Anzeige aufgegeben habe, behauptete allerdings, er werde diese Frau nicht heiraten. Ich war leichtgläubig genug, seine Beteuerungen, daß er mich liebe, für bare Münze zu nehmen. In der darauffolgenden Woche erlebte ich jedoch die bittere Enttäuschung, daß er diese andere Frau tatsächlich heiratete.

      Meine Eltern versprachen mir, für mich und meine Kinder zu sorgen, wenn ich mich von diesem Mann trennen würde und nichts mehr mit ihm zu tun hätte. Ich versprach das, aber zwei Tage nach seiner Hochzeit war er wieder an meiner Tür und bat mich, zu ihm zurückzukehren. Er behauptete, die andere Frau nur geheiratet zu haben, weil ihre Eltern ihn dazu gezwungen hätten, da sie von ihm ein Kind erwartet hätte. Obgleich ich wußte, daß das keine gute Lebensweise war, schenkte ich seinen Bitten und Versprechungen Gehör, verließ meine Eltern und zog in das Haus, das er für mich gemietet hatte.

      Ich war nun eine Nebenfrau geworden oder, wie man in Surinam sagt, eine buitenvrouw. In unserem Land ist das keine seltene Erscheinung. Die Männer behaupten sogar, es sei biblisch, denn Abraham und andere Patriarchen hätten auch Nebenfrauen gehabt. Sie erklären, für die Frau sei die Einehe etwas Natürliches, nicht aber für den Mann. Damals kannte ich Gottes Gedanken über die Ehe überhaupt nicht.

      Fünf Jahre lebten wir glücklich miteinander. Aber plötzlich änderte er sich. Er wurde unausstehlich. Häufig schlug er mich ohne jeglichen Grund; und einmal, als ich das vierte Kind erwartete, stieß er mich sogar eine Treppe hinab. Ich kann mich erinnern, daß ich oft zu Gott betete, er möge mir helfen, aus dieser furchtbaren und traurigen Lage herauszukommen.

      Mehrmals drohte ich, ihn zu verlassen, und dreimal brachte ich auch die erforderliche Energie und den Mut auf, es zu tun. Aber jedesmal wurde ich wieder schwach und kehrte zu ihm zurück, denn ich hatte Angst, daß mir und meinen Kindern etwas Furchtbares geschehen würde, wenn ich nicht zurückkehrte. Wir stritten uns immer über dasselbe Problem — unsere Lebensweise. Ich beharrte darauf, daß man so nicht leben sollte und daß sich eine solche Lebensweise nachteilig auf die Kinder auswirke. Das führte dann dazu, daß er mich erneut schlug und ich mich wieder zeitweise von ihm trennte.

      Hilfe zur rechten Zeit

      Eines Tages besuchte mich eine Zeugin Jehovas. Ich nahm ihren Vorschlag an, jede Woche einmal zu mir zu kommen und mit mir die Bibel zu studieren. Zur gleichen Zeit überredeten mich aber auch meine Bekannten, mich an einen Spiritisten zu wenden, damit er mir helfe, meine Probleme zu lösen. Der Spiritist gab mir ein Mehl, das ich insgeheim unter die Speisen und Getränke, die mein „Mann“ zu sich nahm, mischen sollte. Das würde bewirken, daß die Schwierigkeiten verschwänden und der Vater meiner Kinder mich wieder lieben würde. Aber es trat keine Änderung ein, ja die Lage verschlechterte sich allmählich immer mehr.

      Nach einem der wöchentlichen Bibelstudien begann ich, der Zeugin Jehovas mein Herz auszuschütten, erwähnte aber nicht, daß ich mich an einen Spiritisten gewandt hatte. Sie ermunterte mich freundlich, doch entschieden, das Bibelstudium fortzusetzen, und sagte, daß scheinbar unüberwindliche Probleme zur bestimmten Zeit gelöst würden. Schließlich gestand ich ihr die Wahrheit über meine Ehe. Nach diesem Gespräch kamen wir in der Broschüre, betitelt In der Hoffnung auf eine gerechte neue Welt leben — ein Hilfsmittel zum Bibelstudium —, zu einem Abschnitt, der mein ganzes Denken wandelte.

      Die Stelle, die meine Aufmerksamkeit erregte, lautete: „Ein Christ würde sich daher nie dem Dämonismus oder der Zauberei zuwenden, um beschützt oder geheilt zu werden. Er weiß, daß Gott von einem ihm ergebenen Christen verlangt, daß er an ihn glaubt.“ In diesem Abschnitt war auch der Bibeltext Epheser 6:14-18 angeführt. Außerdem war ein Bild dabei: eine Christin, die ein Kind auf dem Rücken trug und mit einer Handbewegung andeutete, daß sie die Hilfe eines Medizinmannes samt seiner ganzen Ausrüstung ablehnte.

      Einige Zeit danach besprachen wir wichtige Gedanken in derselben Broschüre über das Thema „Ein ehrbares Eheleben führen“. Dabei lernte ich, daß die Männer sich nicht auf Abraham und andere Patriarchen berufen konnten als Beispiel für eine Vielehe. Als Christus kam, wurde die Polygamie, die bis dahin bei den Hebräern praktiziert wurde, nicht mehr geduldet. Christliche Männer sollten „Mann e i n e r Frau“ sein, und ‘jede Frau sollte ihren eigenen Mann haben’. (1. Tim. 3:2, 12; 1. Kor. 7:2) Das war für mich die reinste Offenbarung!

      Und folgender Abschnitt in der Broschüre war für mich eine richtige Herausforderung: „Sollten deine Familienverhältnisse aus irgendwelchen Gründen, vielleicht aus Gewohnheit [das heißt zufolge bestimmter Sitten und Bräuche], diesen biblischen Anforderungen nicht ganz entsprechen, dann stellen dich die eben empfangenen biblischen Ratschläge vor eine Entscheidung. Wirst du die erforderlichen Schritte tun? Wenn ja, dann wirst du von Jehova, dem Stifter der Ehe, der allen gehorsamen Familien ewiges Leben in einer neuen Welt verleihen wird, bestimmt reich gesegnet werden.“

      Die richtige Entscheidung

      Ich mußte mich also entscheiden. Ich mußte mein Leben mit Gottes Gedanken über die Ehe in Übereinstimmung bringen. (Hebr. 13:4) Ich mußte mich von diesem Mann trennen, der mit einer anderen Frau verheiratet war. Aber wie sollte ich den nötigen Mut aufbringen? Ich fürchtete ihn. Er hatte gedroht, mich zu töten, würde ich ihn noch einmal verlassen. Er hatte sogar gedroht, der Zeugin Jehovas etwas anzutun, die mit mir die Bibel studierte.

      Die freundliche Frau, die Zeugin Jehovas, stärkte mich ständig durch die Zusicherung, daß Jehova verheißen habe, allen zu helfen, die bestrebt seien, seine gerechten Grundsätze in ihrem Leben anzuwenden. (Ps. 34:7) Sie ermunterte mich, Jehova um Hilfe anzuflehen. Ich war dankbar für ihren Rat und tat, was sie mir zu tun geraten hatte, dennoch änderte sich an meiner Lage nichts. Eines Tages erinnerte ich mich plötzlich daran, daß ich noch etwas von dem Mehl besaß, das mir damals der Medizinmann gegeben hatte. Sofort warf ich es weg.

      Nun trat eine Änderung ein. Ich hatte einen Entschluß gefaßt. Bei unserem nächsten Studium sagte ich zu der Zeugin Jehovas: „Ich weiß, daß ich mich von diesem Mann trennen und nach den Forderungen Gottes leben muß. Ich bin entschlossen, es zu tun. Würden Sie mir helfen, ein kleines Haus für mich und meine sechs Kinder zu finden?“ Sie versprach, alles zu tun, was in ihrer Macht liege.

      Bald fanden wir eine Wohnung. Ich packte gerade unsere Kleider ein, als der Mann, mit dem ich zusammen lebte, nach Hause kam. Er wollte nicht glauben, daß ich mich wirklich von ihm trennen würde. Als er sah, daß ich in meinem Entschluß nicht wankend wurde, begann er zu beteuern, er wolle sich bessern. Ich blieb jedoch bei meinem Entschluß. Bestimmt hatte ich die Kraft nur, weil Jehova mir beistand. Der Mann wollte unbedingt das Haus sehen, das ich gemietet hatte, denn er glaubte nicht, daß ich es wirklich getan hatte.

      An jenem Abend kam er in meine neue Wohnung und drang in mich, zu ihm zurückzukehren. Als ich mich weigerte, begann er mich zu schlagen. Diesmal ließ ich mich aber nicht einschüchtern. Jehova verlieh mir wahrlich Kraft. Der Lärm, der entstand, als mein früherer „Mann“ mich schlug, lockte den Hausherrn herbei, der ihn dann an die Luft setzte und ihm das Haus verbot. Ich betete fortwährend zu Jehova, er möge mir helfen, daß es mir gelinge, bei meinem Entschluß zu bleiben. Er hat mich auch nicht im Stich gelassen.

      Günstige Auswirkungen

      Wie froh war ich, mein Leben endlich mit Jehovas Forderungen in Übereinstimmung gebracht zu haben! Wie glücklich waren meine Kinder über diese Entscheidung, und wie dankbar waren sie dafür! Die ständigen Streitigkeiten und Handgreiflichkeiten hatten sich sehr nachteilig auf sie ausgewirkt.

      Natürlich gab es auch Probleme. Jetzt mußte ich für unseren Unterhalt selbst aufkommen. Glücklicherweise bekam ich eine Stelle, wo ich von 8 bis 14 Uhr arbeiten konnte. Das bedeutete, daß ich zu Hause war, wenn meine Kinder aus der Schule kamen. Wir besuchten gemeinsam die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas und waren so eine durch die Anbetung Jehovas geeinte Familie.

      Hin und wieder traf ich auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen meinen ehemaligen „Mann“. Wenn er anfing, mit mir zu reden, betete ich im stillen zu Jehova um Kraft, und immer versuchte ich, ihm die Gedanken Gottes über die Ehe klarzumachen oder andere biblische Grundsätze.

      Wenn ich an jenen Tag zurückdenke, an dem ich Gottes Gedanken über die Ehe kennenlernte, wird mir klar, daß ich damals vor die bisher schwierigste Entscheidung meines Lebens gestellt wurde. Ich erinnere mich noch daran, wie schwer mir jene Entscheidung fiel, eine Entscheidung, die drastische Veränderungen mit sich brachte. Aber jetzt muß ich gestehen, daß das Glück, das meine Kinder und ich heute genießen, die Schwierigkeiten, die wir überwinden mußten, bei weitem wettmacht.

      Jehova ist für mich eine Quelle der Kraft gewesen; nur durch ihn gewann ich die Festigkeit, die erforderlich war, um richtig zu entscheiden und dann bei meinem Entschluß zu bleiben. Ich bin so dankbar, daß Jehova in diesen „letzten Tagen“ dafür gesorgt hat, daß er Diener auf der Erde hat, die Menschen, die in einer ähnlichen Lage sind, wie ich es war, helfen, ihre Lebensweise zu ändern und mit Gottes Standpunkt bezüglich der Ehe in Übereinstimmung zu bringen.

  • Ich war ein Buddhist
    Erwachet! 1971 | 22. Mai
    • Ich war ein Buddhist

      EIN BERICHT, WIE ER DEM „AWAKE!“-KORRESPONDENTEN IN LAOS ERZÄHLT WURDE

      EHE der Morgen graute, stand ich auf, schlang den Sarong um die Hüfte und ging in die Küche. Zuerst mußte ich den Kerosinofen anzünden. Dann setzte ich einen großen Topf Wasser auf. Zum Schluß stellte ich einen Korb Reis in den Topf Wasser. Kaum war der Reis gar, klang auch schon dumpfer Trommelschlag vom Tempel oder Wat herüber.

      Nein, ich stand nicht schon um fünf Uhr auf, um für mich Reis zu kochen. Ich tat das für die Mönche des benachbarten Tempels. Der Trommelschlag war das Zeichen für mich und meine Nachbarinnen, mit unseren Reiskörben

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