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    Der Wachtturm 1958 | 15. Mai
    • Mein Lebensziel verfolgend

      Von Fred A. Anderson erzählt

      ICH wurde um die Jahrhundertwende auf einer Farm in Ostwashington geboren. Meine Eltern nannten mich Fred A. Anderson. Von Kindheit an war ich tief beeindruckt von der unvergleichlichen Schönheit und Ruhe der Berge und Wälder, die das alte Gut umgaben.

      Da ich der Jüngste in einer Familie mit elf Kindern war, wurde ich viel meinen eigenen Gedanken überlassen und konnte mir die Zeit selbst vertreiben. Zum großen Teil verbrachte ich sie in den Wäldern und Bergen. Diese machten einen tiefen Eindruck auf mich. Ich wollte wissen, wer der Schöpfer dieser mächtigen Werke ist. Als ich meine Brüder darüber befragte, sagten sie etwa: „Oh, du bist noch zu klein, um das zu begreifen. Das ist eben die Natur.“ Natur, ja — „Aber wer hat die Natur gemacht?“ fragte ich.

      Meine Eltern waren aus Europa eingewandert. Sie arbeiteten viel und waren ehrliche, rechtschaffene Leute. Die Härten des Lebens im Westen ließen ihnen wenig Zeit, sich der religiösen Unterweisung ihrer Kinder zu widmen. Da sie liberal eingestellt waren, zwangen sie uns nicht, irgendeine spezielle „Kirche“ zu besuchen.

      Als die Gemeinde größer zu werden begann, organisierten einige Nachbarn eine Sonntagsschule. Obwohl ich nur unregelmäßig dort hinging, wurde dadurch in mir doch ein tiefes Interesse an der Bibel wach. Ich lernte die Bibel als eine Offenbarung des großen Schöpfers kennen.

      Endlich konnte ich meinen Hunger nach Erkenntnis über den Einen stillen, der die wunderbaren Dinge der Natur gemacht hatte. Der allererste Vers in der Bibel: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“, beantwortete meine Frage. Diese Erkenntnis verfehlte ihre Wirkung nicht. Sie bewirkte eine große Änderung in meiner Lebensweise. Ich begann, ehrfurchtsvoll die Bibel zu studieren. Obwohl ich vieles nicht verstand, erkannte ich, daß Jehova ein gütiger, gerechter und liebender Gott ist.

      Meine Eltern starben in meiner frühen Kindheit. Ich wurde ein ernsthafter junger Mann. Während der letzten zwei Jahre, in denen ich eine höhere Schule besuchte, begann ich, mit einer Tante den Studien und Versammlungen der Zeugen Jehovas beizuwohnen. Sie hatte sich bereits Jehova hingegeben, um ihr Leben seinem Dienste zu widmen. Sie half mir, die Bibel zu verstehen, und ich war über die Wahrheit hochbeglückt.

      Mit dem ersten Weltkrieg kam meine erste Prüfung. Die Vereinigten Staaten zogen Millionen junger Männer ein. Immer hatte ich den Krieg gehaßt. Sollte ich nun gegen mein Gewissen handeln und mitgehen, oder sollte ich ihm entsprechend handeln und die Folgen tragen? Ich war entschlossen, nicht zu töten, selbst wenn ich deswegen ins Gefängnis käme.

      Welch eine Erleichterung für mich, als sechs Wochen vorher, ehe mein Name an der Reihe gewesen wäre, der Krieg beendet war. Ich war Jehova so dankbar, daß er mir die Prüfung, in den Krieg oder ins Gefängnis zu gehen, ersparte, daß ich sogleich beschloß, mich ihm hinzugeben und fortan mein Leben von ganzem Herzen seinem Dienste zu widmen. So machte ich denn diesen Dienst für Jehova zu meinem Lebensziel. Im Frühjahr 1918 symbolisierte ich meine Hingabe durch die Wassertaufe. Unmittelbar danach stürzte ich mich in den Dienst, indem ich alles tat, was immer mit zu tun gegeben wurde.

      Mein allererster Dienst bestand darin, Traktate von Tür zu Tür zu verteilen. Dann erging ein Ruf an Freiwillige, den Leuten Abonnements auf die Zeitschrift Das Goldene Zeitalter (jetzt Erwachet!) anzubieten. Auch das war für mich eine große Freude. Innerhalb der nächsten acht Jahre war es mein Vorrecht, mich an der Rundfunk-Arbeit zu beteiligen. Einige Ortsversammlungen brachten über den Rundfunk Vorlesungen, biblische Dramen, musikalische Darbietungen usw. zu Gehör, die wöchentlich über das ganze Land ausgestrahlt wurden. Bei einigen Programmen wirkte ich mit. Während dieser ganzen Zeit studierte ich weiter die Wahrheit und nahm auch an der Versammlungstätigkeit teil. Als ich den Schritt der Hingabe tat, war ich mir bewußt, daß er die ausschließliche Ergebenheit an Jehova bedeutete. Indem ich so mein Lebensziel verfolgte, blickte ich nach der Führung Jehovas aus und nahm jede Dienstaufgabe an, die mir übertragen wurde.

      Im Jahre 1920 heiratete ich eine liebe Schwester unserer Ortsversammlung. Kurz danach erlitt ich einen Unfall und war dann längere Zeit krank, aber durch eine Spezialbehandlung und durch sorgfältige Pflege habe ich meine Gesundheit fast völlig zurückgewonnen.

      Meine Frau und ich beschlossen nun, ins Geschäftsleben zu treten, doch in der Geschäftswelt fühlten wir uns in der Folge sehr unglücklich. Dann kamen wir beide zu der Überzeugung, daß der Vollzeitdienst unser Platz sei, an dem wir als Pionier Jehova dienen könnten. Meine Frau wurde im Jahre 1926 Pionierin, und zwei Jahre später, nachdem ich alle Geschäftsverbindungen gelöst hatte, schloß ich mich ihr als Pionier an. Welche Freude und welches Glück uns das brachte!

      Das erste Gebiet, das uns gemeinsam zugeteilt wurde, lag in North Dakota. Wie hungrig die Leute in geistiger Beziehung doch waren! Wir gaben buchstäblich Hunderte von gebundenen Büchern und Broschüren ab und nahmen viele Abonnements auf. Im Sommer arbeiteten wir im Norden, im Winter jedoch in drei Counties des östlichen Teiles von Texas. Was für ein neues, begeisterndes Erlebnis war das für uns, da weder meine Frau noch ich vorher jemals im Süden gewesen waren! Wir bestellten 27 Kartons Bücher, Broschüren und Bibeln und ließen sie in unser Gebiet, in den Süden, schicken. Wir dachten, das wäre schrecklich viel Literatur, aber nach zwei Wochen war unser Vorrat erschöpft. Es schien, als wollte man in jeder Wohnung Bibelstudienhilfsmittel von uns haben.

      Wie faszinierend ist doch der Pionierdienst! Da wir vom Norden nach dem Süden und später wieder vom Süden nach dem Norden reisten, trafen wir viele Leute an, die uns bei unseren früheren Besuchen Literatur abgenommen hatten. Stellt euch unsere Freude vor, als wir feststellten, daß diese Menschen auf Grund ihrer eigenen Anstrengungen zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit gekommen waren! Bald predigten sie, und in den Gebieten, in denen wir gearbeitet hatten, entstanden Versammlungen.

      Während der Jahre des Börsenkrachs (1929—1930) war der Pionierdienst sehr schwierig. Es war schwer, Schriften abzusetzen, und es war kaum möglich, unseren alten Wagen reparieren zu lassen und in Gang zu halten. Aber wir behaupteten uns im Pionierdienst, so hart es uns auch ankam, und Jehova half uns durch. Er gab es Menschen guten Willens ins Herz, uns materiell beizustehen.

      Durch all die Jahre hindurch war eines sicher: wir litten nie Mangel an geistiger Speise. Immer gab es den Wachtturm und die anderen inhaltsreichen Veröffentlichungen der Gesellschaft. Ferner gab es die Kongresse, auf die wir uns freuen konnten, und einen in unserem Pionierleben nie endenden Strom von unschätzbaren Erfahrungen. Niemals gab es einen langweiligen Augenblick, sondern wir hatten immer viel zu tun, um anderen zu helfen, den Weg zum ewigen Leben zu finden.

      Im Jahre 1939 sollte ich wieder einen freudigen „Schock“ verspüren. Die Gesellschaft lud mich ein, als Zonendiener in Kalifornien und Nevada tätig zu sein. Das bedeutete für uns, völlig neue Erfahrungen zu sammeln; es bedeutete ein reiches Leben voller Überraschungen und Freuden. Bis dieser Dienstzweig zu bestehen aufhörte, hatte ich zweieinhalb Jahre im Zonendienst verbracht.

      Zu Beginn der 40er Jahre erlebten wir Widerstand und Gewalttaten von seiten des Pöbels und viele Aufregungen. Wir wurden als Sonderpioniere eingesetzt und nach Las Vegas, Nevada, gesandt. Das war in der Tat „heißer Boden“. Andere Zeugen waren dort schon von Pöbelrotten angegriffen, geschlagen und aus der Stadt gejagt worden. Wir fragten uns, was uns wohl widerfahren werde. Würden wir wie die anderen, die vor uns dort gewesen waren, Opfer von Rohlingen und religiösen Fanatikern werden? Das sollten wir bald erfahren.

      Als wir nach Las Vegas kamen, kundschafteten wir das Gebiet vorsichtig aus. Um nicht Verdacht zu erwecken, parkten wir unseren Wohnwagen zwischen anderen auf einem Wohnwagenparkplatz. Wir beschlossen, zuerst in den Außenquartieren der Stadt zu arbeiten und von dort gegen die Stadtmitte vorzudringen. Wir arbeiteten einen Tag in diesem Stadtteil, am nächsten Tag in einem anderen, um die Aufmerksamkeit nicht unnötig auf uns zu lenken. Sechs Wochen lang predigten wir auf diese Weise ohne einen besonderen Plan und gaben während dieser Zeit ungefähr 200 Bücher ab.

      Dann, an einem Sonntagnachmittag, als wir einen Nachbesuch machten, versammelte sich eine Pöbelrotte um unseren Wagen. Man warf unsere biblischen Schriften sowie unsere Grammophone und Platten aus dem Wagen und zündete sie an. Die bewaffneten Gangster befahlen uns, mit dem Wagen nach dem Stadtpark zu fahren, da man uns dort „teeren und federn“ wollte. Wir entkamen jedoch auf dem Wege zum Park, indem wir bei einer Kreuzung in die entgegengesetzte Richtung davonfuhren. In der Nacht kehrten wir zu unserem Wohnwagen zurück und fuhren dann nach Arizona weiter. Wir hätten nichts anderes tun können, denn die Polizei, die Richter und andere hatten Jehovas Zeugen Rache geschworen.

      Nach diesem Erlebnis wurden wir nach Kalifornien gesandt, wo wir die Freude hatten, eine neue Versammlung von Zeugen organisieren zu können. Ungefähr ein Jahr später erhielten wir einen Brief von der Gesellschaft. Seine Botschaft bewegte uns tief. Die Gesellschaft wollte wissen, ob wir unseren Dienst erweitern und auch Missionartätigkeit in einem ausländischen Gebiet aufnehmen wollten. Ob wir das wollten? Natürlich! Es handelte sich um die Einladung, die „Watchtower Bible School of Gilead“ zu besuchen! Man stelle sich die Sache vor: wieder zur Schule gehen, nachdem wir etwa 25 Jahre lang keine Schule mehr besucht hatten!

      Da wir dies alles als einen Wink von Jehova ansahen, begannen wir froh und gebetsvoll unser Leben auf den Missionardienst abzustimmen und uns für ihn zu schulen. Die Schulung in Gilead war uns dabei eine mächtige Hilfe. Fünfeinhalb Monate arbeiteten und schwitzten wir und strengten uns an, soviel wie möglich in unser Hirn zu stopfen; aber diese Monate flogen nur so an uns vorbei! Und ehe wir es uns versahen, kam der Tag der Graduierung. Wir hatten das Empfinden, daß unsere Freude in Gilead vollkommen sei und daß wir nicht mehr glücklicher oder Gott nicht näher sein könnten. Aber wir hatten noch viel zu lernen, und dies geschah in unserem Auslandsgebiet.

      Meine Frau und ich wurden einem Lande zugeteilt, in dem Spanisch gesprochen wird. Im Vertrauen auf Jehova begaben wir uns dort hin. Stellt euch vor: das war vor mehr als 14 Jahren, und immer noch stehen wir in voller Tätigkeit! Welch größeren Beweis können wir dafür haben, daß Jehova für seine Kleinen sorgt und sich um sie kümmert?

      Wir erinnern uns jetzt oft an die erste Versammlung, der wir hier in diesem Lande, in dem Spanisch gesprochen wird, beiwohnten. Es gab nur e i n e n Saal, und alle Interessierten kamen dort zum Wachtturm-Studium zusammen. Viele derer, die ihm beiwohnten, kamen barfuß und in sehr bescheidener Aufmachung. Einige konnten weder lesen noch schreiben. Es gab damals nur 150 Verkündiger; nun gibt es 23 Teilversammlungen mit 1500 tätigen Verkündigern. Brüder, die einst nicht lesen oder schreiben konnten, sind heute ausgezeichnete Redner und tragen zum Erfolg der größeren Versammlungen bei. Andere amten als Diener in den verschiedenen Versammlungen.

      Seit dem Jahre 1955 habe ich das Vorrecht, Kreisdiener in der Hauptstadt des Landes zu sein und dem einen ihrer zwei Kreise zu dienen. Es ist hier ein Vergnügen, den Brüdern zu dienen, die bemüht sind, die theokratischen Anweisungen kennenzulernen und ihnen nachzukommen. Als Ergebnis ihrer guten Arbeit wird die Wahrheit im ganzen Lande bekanntgemacht.

      Wir wissen nicht, wie vielen von diesen demütigen Menschen wir geholfen haben, in Jehovas herrliches Licht der Wahrheit zu kommen. Aber wir wissen, wie groß unsere Freude gewesen ist, sie über Jehovas Güte zu unterrichten. Wenn wir auf die vergangenen Jahre zurückblicken, können wir sagen, daß ein reiches Leben hinter uns liegt und daß wir es nicht zu bedauern haben, diesen Weg gegangen zu sein. Wir sind beide außerordentlich glücklich, daß wir den Vollzeitdienst zu unserem Lebensziel gemacht haben und ihn dann dadurch erweiterten, daß wir den Missionardienst mit einbezogen, den wir heute noch ausüben. Nun, das wäre es — ein glückliches, volles Leben, und jetzt sehe ich dem Jahre 1958 entgegen, meinem 60. Lebensjahre, um euch in der Stadt New York beim internationalen Kongreß zu sehen und darauf wieder in mein Auslandsgebiet zurückzukehren!

  • Vierzigmal mehr Vortragsbesucher in Ghana
    Der Wachtturm 1958 | 15. Mai
    • Vierzigmal mehr Vortragsbesucher in Ghana

      UM „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu verkündigen, veranstalten Jehovas Zeugen auch öffentliche Vorträge. Wenn ihre Bemühungen, diese bekanntzumachen, dadurch belohnt werden, daß zehn Prozent mehr Besucher in ihrem Königreichssaal erscheinen, dann sind sie dankbar, und wenn die Öffentlichkeit in dem Maße ihrer Einladung folgt, daß eine hundertprozentige Zunahme an Besuchern zu verzeichnen ist, wie dies zum Beispiel vor kurzem bei der Bezirksversammlung in São Paulo, Brasilien, der Fall war, dann schätzen sie sich glücklich. Als aber ein reisender Beauftragter der Wachtturm-Gesellschaft in Ghana über einen öffentlichen Vortrag Bericht erstattete, bei dem 4000 % mehr Besucher anwesend waren, fand man dies so außergewöhnlich, daß man eine Erklärung dafür verlangte. Sie lautete, kurz gesagt, wie folgt:

      Der öffentliche Vortrag fand im Frühjahr 1957 in B., im Nordterritorium von Ghana, statt. Früher hatte sich der oberste Häuptling dort geweigert, die Veranstaltung von öffentlichen Vorträgen im Freien zu gestatten. Wenn auch die Bevölkerung selbst etwas rückständig ist, ist sie doch freundlich und diskutiert gern über die sozialen Verhältnisse und die hohen Lebenskosten. Was aber die Religion betrifft, so haben die meisten ihre eigene Überzeugung, sie huldigen nämlich dem Ahnenkult. Die Zeugen Jehovas stoßen deshalb auf beträchtlichen Widerstand, weil sie nur Jehova anbeten.

      In einem Nachbardorf wurde ihr Werk verboten, weil eine Frau nicht mehr nach den afrikanischen Bräuchen leben, sondern sich an die Bibel halten und ein sittenreines Leben als Zeugin Jehovas führen wollte, und man vertrieb sie sogar aus dem Dorf. In einem anderen Dorf wurde das Lokal, in dem die Zeugen zu ihren Studien zusammenkamen, vom Dorfhäuptling und den Ältesten beschlagnahmt. Weshalb? Weil das Grundstück, auf dem das Gebäude stand, abgeschiedenen Ahnen gehörte, und diese hätten es nicht geduldet, daß dort ein Rivale, wie Jehova, angebetet worden wäre! Eine Pöbelrotte drang sogar während einer Versammlung in den Haupt-Königreichssaal ein. Die Unruhestifter wurden von einem Katholiken angeführt, der wütend war, weil seine Schwester sich den Zeugen Jehovas angeschlossen hatte.

      Bei diesem Besuch nun nahm sich der Beauftragte der Gesellschaft vor, mit den verschiedenen maßgebenden Persönlichkeiten und den Häuptlingen Fühlung zu nehmen. Das hatte nicht nur zur Folge, daß das Studienlokal, das den Zeugen weggenommen worden war, zurückgegeben, sondern daß ihnen auch ein schöner Platz zur Verfügung gestellt wurde, an dem sie am Sonntagvormittag einen öffentlichen Vortrag halten konnten. Der Vertreter der Gesellschaft spornte die Zeugen an, sich vollzählig an der Ankündigung des Vortrages zu beteiligen.

      Am Sonntagvormittag, früh um acht Uhr, versammelten sie sich alle, obwohl einige eine Strecke von über 20 km zurückzulegen hatten und ihnen keine modernen Verkehrsmittel zur Verfügung standen. Es war zufällig „Markttag“, und dieser lockt im Nordterritorium gewöhnlich viele Bewohner aus den Nachbardörfern herbei, weil er stets mit vielen Festlichkeiten verbunden ist, und es wird viel gekauft und verkauft. Solche Gelegenheiten benutzen die jungen Männer auch, um auf Freiersfüßen zu gehen. Sie suchen ein Mädchen mit Gewalt zu erwischen und es mit Hilfe ihrer Freunde auf den Schultern in das Haus des „Bräutigams“ zu tragen.

      Um 8.30 Uhr zogen die Zeugen in den Predigtdienst aus. Die fünfzehn Straßen und Fußwege, die in die Stadt führen, wurden von je einem Zeugen besetzt, so daß jedermann von dem Vortrag erfuhr. Andere von ihnen gingen in den Geschäfts- und Wohnvierteln von Haus zu Haus, hielten Predigten, boten biblische Schriften an und verteilten Handzettel. Trotz des unfreundlichen Wetters verbrachten die Brüder zweieinhalb Stunden eifrig beim Zeugnisgeben.

      Der öffentliche Vortrag begann pünktlich um 11 Uhr, und zu der Zeit waren 300 Personen anwesend, darunter auch die fünfunddreißig Zeugen und ihre Freunde. Ein Zeuge übersetzte die Worte des Redners in die Frafra-Sprache. Zehn Minuten später hatte sich die Zuhörerschaft bereits verdoppelt, und beim Höhepunkt der Ansprache waren 1448 Personen anwesend, also 4000 % oder vierzigmal mehr.

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