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Wodurch erhält das Leben Sinn?Erwachet! 1978 | 22. Januar
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Überzeugend wird in „Prediger“ dargelegt, daß das Leben erst dann Sinn erhält, wenn man den Schöpfer fürchtet und sich bemüht, seine Gebote zu halten. Salomo schrieb: „Der Abschluß der Sache, nachdem man alles gehört hat, ist: Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht. Denn der wahre Gott selbst wird jederlei Werk ins Gericht über alles Verborgene bringen im Hinblick darauf, ob es gut ist oder böse“ (Pred. 12:13, 14).
Warum sich nicht die Zeit nehmen, das Buch „Prediger“ durchzulesen? Wenn du dann die darin enthaltenen Ratschläge befolgst, wirst du feststellen, in welch realistischer Weise es zeigt, wodurch das Leben Sinn erhält.
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Wie ich ein lohnenswertes Lebensziel fandErwachet! 1978 | 22. Januar
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Wie ich ein lohnenswertes Lebensziel fand
ICH hätte eine akademische Laufbahn eingeschlagen, wenn ich mich nicht als Vierzehnjähriger dem Wellenreiten verschrieben hätte. Mehrere Jahre lang war alles andere für mich zweitrangig. Zusammen mit meinen neuen Freunden reiste ich an der australischen Ostküste hin und her, um geeignete Wellen ausfindig zu machen.
Am meisten faszinierte mich die Gold Coast (Queensland), ein Küstenstreifen mit mindestens einem Dutzend goldfarbenen Sandstränden, für die man so viel geworben hat, daß sie jetzt zu den größten und beliebtesten Touristengebieten Australiens gehören.
Doch schließlich flaute die Begeisterung für das Wellenreiten ab. Von da an verschlang ein anderes Interessengebiet meine Zeit — Pferdelotto. Gleich beim erstenmal gewann das Pferd, auf das ich getippt hatte. Bald darauf wünschte ich mir, es hätte verloren. Von meinen wöchentlichen Reisen zu Pferderennen kehrte ich ständig mit Verlusten zurück, so daß mir einige meiner Freunde den Spitznamen „the bookies’ buddy“ gaben. Da ich immer zahlungsunfähig war, verließ ich mich darauf, daß mir mein Zimmerpartner etwas Geld vorstreckte.
Mit 21 Jahren begann ich ernsthaft, mich nach einem sicheren Arbeitsplatz umzusehen, um Karriere zu machen. Ich bekam eine Teilzeitbeschäftigung als Barkeeper in einem Club für ehemalige Soldaten. Als ich so beobachtete, was hoch geachtete Männer in ihrer Freizeit taten, ging mir die Frage durch den Kopf, ob ich nicht erneut ein sinnloses Ziel verfolgte, wenn ich eine Karriere anstrebte.
Bald darauf veränderte ich mich wieder und wurde Kellner in einem Hotel in einem der Wintersportorte Australiens. Man konnte mit eigenen Augen sehen, wie ungerecht es in der Welt zugeht. In einem Teil der Welt sterben Tausende von Menschen an Unterernährung, wohingegen ich in der Regel bis zu 60 Dollar Trinkgeld für eine Arbeit bekam, für die ich sowieso schon bezahlt wurde.
Einige Zeit später war der Wert eines Grundstücks, das mir gehörte, so gestiegen, daß es ziemlich viel Gewinn eintrug. Zusammen mit einem Freund kaufte ich einen Gutshof mit 80 Hektar Land. Meine Freundin und ich wohnten in einem Eigenheim auf einem 40 Hektar großen Grundstück in einem malerischen Tal unweit der Strände der Gold Coast. Wir hatten nicht die Absicht zu heiraten; wir hatten nur allzuoft beobachten müssen, wie bei Freunden die Ehe in die Brüche gegangen war, und wir betrachteten das Eheversprechen als ein unnötiges Übel der Gesellschaft.
Eines Morgens, als zwei Freunde und ich auf dem Gutshof waren, Marihuana rauchten und bereits Bier tranken, kam ein junger Mann an die Tür und erzählte etwas über die Bibel. „Kein Interesse; ich habe mir über die Bibel meine eigene Meinung gebildet“, sagte ich. Dennoch ließ er zwei Zeitschriften zurück. Ich sah sie flüchtig durch. Doch dann ... was für ein Gott muß das sein, daß er so viel Leid und Ungerechtigkeit in der Welt zuläßt?
Erneute Bekanntschaft mit der Bibel
Um diese Zeit kehrte mein ehemaliger Zimmerpartner von seiner Weltreise zurück. Bei seinem Aufenthalt auf der Insel Maui (Hawaii) war er zu der Überzeugung gelangt, daß Gott der Erschaffer des schönen Planeten ist, auf dem wir leben, und daß die Bibel eine Botschaft Gottes für die Menschen ist. Da er vorher ein Atheist gewesen war, traute ich kaum meinen Ohren. Da der eine von uns in der presbyterianischen Kirche und der andere in der Methodistenkirche groß geworden war, diskutierten wir darüber, ob die Religion etwas Sinnvolles zu bieten habe, etwas, wofür es sich zu leben lohnt. Aber er blieb bei der Auffassung, daß die Bibel von Gott stammt und daß sie es auf jeden Fall wert sei, von uns gründlich untersucht zu werden.
Die wenigen biblischen Einzelheiten, die er mir zeigte, stimmten mich nachdenklich. Wir untersuchten genau Matthäus, Kapitel 24. Unabhängig von dem, was die Bibel sagte, hatte ich schon lange das Gefühl gehabt, daß sich die Menschheit wirklich in den letzten Tagen befindet. Doch hier in diesem Kapitel stand es schwarz auf weiß. Es zeigte, daß die Ereignisse, die das Leben unseres zwanzigsten Jahrhunderts kennzeichnen, in Wirklichkeit als Zeichen für das Ende unseres gegenwärtigen Systems der Dinge vorausgesagt wurden. Uns wurde bald bewußt, welche Vorteile es hat, bei Personen Anschluß zu suchen, die danach streben, ihr Leben nach der Bibel auszurichten.
Eine Suche nach der wahren Religion
Zuerst nahm ich Verbindung mit einem alten Freund auf, der Baptist war, und wir hörten uns in einer Privatwohnung eine Predigt an. Später fragte ich mich, wie Leute, die allen Ernstes behaupten, Christen zu sein, in den Krieg ziehen und angebliche Christen auf der gegnerischen Seite töten konnten. Meiner Meinung nach war das nicht die Art von Religion, die Gott billigt. Am nächsten Sonntag wollten wir in eine Methodistenkirche gehen. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas an. Den Mann, den ich dort traf, fragte ich, ob Jehovas Zeugen glauben, daß Jesus der Sohn Gottes ist, der für die Sünden der Menschheit starb. „Ja“, erwiderte er.
„Glauben Sie, daß wir in der Zeit leben, die die Bibel als die letzten Tage bezeichnet?“
„Ja“, antwortete er.
„Glauben Sie auch, daß wir Christen binnen kurzem buchstäblich emporgehoben werden und unseren Herrn in der Luft treffen werden?“
„Nicht ganz so“, antwortete er. „Wie der Bibel zu entnehmen ist, besteht Gottes Vorsatz darin, daß der Mensch sich eines ewigen Lebens hier auf unserer Erde erfreut, und es wird nur eine vergleichsweise kleine Zahl von Personen benötigt, um im Himmel das Königreich zu bilden, das über die Erde regieren wird.“
Er zeigte mir Offenbarung 7:4. Dann wurden wir eingeladen, in den Saal zu kommen und uns den öffentlichen Vortrag anzuhören, der an jenem Vormittag gehalten wurde.
Das Thema des Vortrags lautete: „Wieso die Auferstehung allen Toten in der Hölle zum Segen sein wird“. Der Sprecher zeigte anhand der Bibel, in welchem Zustand sich die Verstorbenen befinden und wie Gott die große Zahl derer, die in den Gräbern ruhen, auferwecken und ihnen dadurch die Gelegenheit zu einem ewigen Leben auf einer gereinigten Erde geben wird. „Diese Leute haben doch ein völlig anderes Verständnis über die Hölle“, dachte ich mir. Der Sprecher erklärte, daß die Hölle lediglich das allgemeine Grab der Menschheit ist. Der Mann, der uns zum Vortrag eingeladen hatte, notierte sich die angeführten Bibeltexte, damit wir uns hinterher mit ihm darüber unterhalten konnten.
Biblische Antworten auf meine Fragen
Nach der Zusammenkunft hatte ich viele Fragen. Warum verwendete der Sprecher ständig das Wort Jehova, wenn er von Gott sprach? Warum nehmen Jehovas Zeugen keine Bluttransfusion? Wieso kostet die biblische Literatur der Zeugen nur einen Bruchteil dessen, was ich für andere Publikationen in religiösen Buchhandlungen bezahlt hatte?
Auf alle meine Fragen erhielt ich biblische Antworten, und meine Neugier über die „billige“ biblische Literatur wurde befriedigt, als ich drei Tage später den australischen Zweig der Watch Tower Bible and Tract Society besuchte. Dort sah ich, wie junge Männer und Frauen fleißig Druckereimaschinen bedienten, biblische Literatur verpackten und für den Versand in alle Teile des Südpazifiks fertigmachten — alle diese Leute waren ehrenamtlich tätig. Ich hatte den Wunsch, für meine Freunde einige Bücher zu kaufen. Daher sprach ich den „Bruder“ am Versandtisch an. Von den gebundenen Büchern Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes?a und Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führtb nahm ich vierzig Exemplare, jedes für nur 25 Cent.
Ich muß sagen, es war für mich beeindruckend, bei der ersten Zusammenkunft, die wir besuchten, zu sehen, welch gründliches Verständnis die Zeugen über die Bibel hatten und wie oft sie sie gebrauchten. Mein ehemaliger Zimmerpartner wollte die Gottesdienste einer „konventionelleren“ Religion besuchen. Daher beschlossen wir, am Abend des gleichen Tages zur Methodistenkirche zu gehen. Als wir in die Kirche gingen, sah einer der jungen Männer, die die Gesangbücher austeilten, die Bibeln, die wir mitgebracht hatten, und sagte: „Die werdet ihr hier nicht brauchen.“ Er hatte recht.
Von jenem Tag an haben meine Freundin und ich ohne Unterbrechung die Zusammenkünfte der Ortsversammlung besucht, um mit der Bibel vertraut zu werden. Wie schnell uns doch geholfen wurde, ein immer besseres Verständnis über die Bibel und Gottes Vorsatz für die Erde zu erlangen! Wir hatten nicht die Absicht, das Gute, was wir lernten, für uns zu behalten. Unserem wöchentlichen Bibelstudium schlossen sich bald darauf noch zwölf weitere Personen an.
Nach achtzehn Monaten waren acht von uns in der Lage, im Leben all das zu bereinigen, was Gott unter der himmlischen Herrschaft seines Sohnes Jesus Christus nicht gestatten wird. Danach ließen wir uns taufen. Meine Frau und ich sind nun als Vollzeitdiener für Jehova Gott tätig. Wir haben wirklich ein lohnenswertes Lebensziel gefunden. (Eingesandt.)
[Fußnoten]
a Titel der deutschen Ausgabe.
b Titel der deutschen Ausgabe.
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Hast du alle deine Angelegenheiten geregelt?Erwachet! 1978 | 22. Januar
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Hast du alle deine Angelegenheiten geregelt?
Vom „Awake!“-Korrespondenten in Südafrika
ALS ihr Mann unerwartet an einem Herzanfall starb, war es zu spät, Fragen zu stellen. Der Nachlaß war ein einziges Durcheinander. Niemand wußte so recht, wo man beginnen sollte. Auf einmal meldeten sich Gläubiger, die vorher unbekannt gewesen waren. Diese Erfahrung, die eine Hausfrau in Südafrika machte, veranschaulicht treffend, wie wichtig es ist, seine Angelegenheiten in Ordnung zu haben.
Es gibt triftige Gründe, darauf zu achten, daß die finanziell abhängigen Hinterbliebenen ein klares Bild über die finanzielle Lage haben und ein Testament haben werden, das auf dem neuesten Stand ist und die Vermögensverteilung regelt.
Obwohl die Gesetze von Land zu Land verschieden sind, bestehen fast überall Vorkehrungen für die ordnungsgemäße Vermögensverteilung an die Erben des Verstorbenen. Bei bestimmten afrikanischen Stämmen übernimmt gewöhnlich ein älterer Familienangehöriger die Verteilung der Güter. Aber in Ländern, wo die Verteilung von einem Gericht übernommen wird, wird durch eine gesetzliche Willenserklärung, die der Betreffende vor seinem Tod abgefaßt hat, festgelegt, was mit seinem Eigentum zu geschehen hat. Diese Erklärung wird sein Testament. Sollte bei seinem Tod kein Testament bestehen, richtet sich die Verteilung des Vermögens, das er hinterläßt, nach den örtlichen Gesetzen über die Erbfolge. Das kann bewirken, daß die Erben Verluste erleiden oder ihr Erbteil erst nach unnötigen Verzögerungen erhalten.
Wenn jemand ein solches Testament abfaßt, das mit den Landesgesetzen übereinstimmt, bestimmt er einen Testamentsvollstrecker. Wird der Testamentsvollstrecker vom Gericht zugelassen, hat er den Nachlaß so zu verteilen und zu verwalten, wie es im Testament beschrieben ist. Falls die Schulden das Vermögen übersteigen, werden die Gläubiger gewöhnlich anteilsmäßig entschädigt. Ein solches Testament muß allen gesetzlichen Bedingungen genügen. Selbst kleinere Abweichungen können die Gültigkeit des Testaments gefährden. Beim Abfassen eines Testaments braucht man also nur zu überlegen, worauf das Gericht Wert legen wird.
Die zuständige gesetzliche Autorität muß über jeden Zweifel erhaben nachweisen, daß das Dokument wirklich das Testament des Erblassers ist. Eine solche Bestätigung beruht auf der Gültigkeit der Unterschrift des Erblassers. Deshalb muß das Testament von Zeugen bei gleichzeitiger
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