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Tägliches Brot, Vergebung und BefreiungDer Wachtturm 1951 | 15. Oktober
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Beweis ihrer Loyalität durch ihr Ausharren zu erbringen. — Matth. 26:33-35, 40-45; Gal. 6:1.
22. Wie kommt es, dass Gott, da er ein Vater ist, uns nicht in Versuchung hineinbringt?
22 Aus diesem geht klar hervor, dass Gott ‚uns nicht in Versuchung hineinbringt‘. Er unterwirft uns der Prüfung, indem er uns züchtigt, doch züchtigt er uns nicht bis zu dem Punkt, wo es zu schwer wäre, sie zu ertragen, und wo wir zusammenbrechen und der Versuchung erliegen würden. ‚Wie ein Mann seinen Sohn züchtigt, züchtigt dich Jehova, dein Gott.‘ (5. Mose 8:5) Ein Vater, der seinen Sohn liebt, wird die Züchtigung nicht zu weit treiben, nämlich so weit, dass der Sohn sie nicht zu tragen vermag. Er wird ihm nur so viel auferlegen, als er auf einmal ertragen kann. Ebenso unser himmlischer Vater. Er stärkt uns für die Prüfung, damit wir sie mit Erfolg bestehen können.
23. Wie können wir uns selbst für die Prüfung schwächen, und weshalb brachte daher Jesus seine Jünger nicht in Versuchung hinein, indem er sie nach Gethsemane mitnahm?
23 Wir können uns aber für die Prüfung selbst schwächen durch Mangel an Wachsamkeit und gebetsvoller Vorbereitung, durch Unachtsamkeit und indem wir Gottes Anweisungen und Rat ausser acht lassen, so dass wir in unserer Prüfung in die Versuchung geraten, Sünde zu tun, ja ihr erliegen zufolge einer Begierde, die wir im Widerspruch mit Gottes Willen gepflegt haben. So lassen wir zu, dass sie für uns zu einer Erfahrung wird, die uns zum geistigen Schaden gereicht, statt dass es eine Erfahrung des Sieges für uns werde, wodurch wir in unserer Stärke in Gott auferbaut werden, wodurch die ‚erprobte Eigenschaft unseres Glaubens‘ gestärkt wird und wodurch wir Gottes Anerkennung gewinnen. Wir sollten stets an Jesu Warnung denken: „Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.“ (Mark. 14:38, NW; Luk. 22:40, 46) Ehe die Jünger nach Gethsemane gingen, hatte Jesus sie gewarnt, dass sich die angeführte Prophezeiung erfüllen müsse. Folglich wurde ihnen die Erfüllung der Prophezeiung nicht gegen ihren Willen aufgezwungen. Sie erfüllte sich, weil ihr Fleisch schwach war und sie ihren willigen Geist nicht durch Wachbleiben und Beten gestärkt hatten. Sie machten sich die göttliche Hilfe, deren sie bedurften, nicht zunutze. Demzufolge gelangten sie wegen des selbstischen Wunsches, ihren eigenen Hals zu retten, in Versuchung hinein, und sie flohen und verliessen Jesus, ja Petrus ging noch weiter und verleugnete ihn dreimal.
24. Wie wird gezeigt, dass nicht Gott es war, der sie in Gethsemane in Versuchung hineinbrachte?
24 Nicht Gott war es gewesen, der sie in diese Versuchung hineinbrachte, um seine eigene Prophezeiung zu erfüllen, denn Gottes Sohn Jesus bestand die Prüfung und bat, dass seine Jünger unbelästigt bleiben möchten. Weil sie verfehlten, auf Jesus achtzugeben und zu wachen, zu beten und seinem mutigen, selbstaufopfernden Beispiel zu folgen, kamen sie in die Versuchung hinein. Da Jesus die Prüfung bestand, hatte Gott die Apostel nicht in die Versuchung hineingebracht, indem er sie durch eine grössere Prüfung gehen liess, als sie bestehen konnten. Die Tatsache, dass Jesus durch Gottes Macht standhaft blieb, hätte sie fest und standhaft machen und ihnen eine Hilfe sein sollen. Satan war es, der ‚die Apostel sichtete wie Weizen‘, indem er sie zerstreute, weil sie den Tod mit ihrem Meister fürchteten. (Luk. 22:31-34; Amos 9:9, 10; Ps. 59:11; Jes. 30:28) Der Umstand, dass Gott sie nicht in diese Versuchung hineinbrachte, sondern dass sie sich diese selbst bereiteten, zeigt sich darin, dass sie später in Gott die Kraft fanden, sich der Verhaftung um Jesu willen auszusetzen, um ins Gefängnis geworfen und zur Hinrichtung festgehalten zu werden. So hätten sie denn mit Jehovas Hilfe auch die Prüfung in Gethsemane ertragen können. Daraus folgt, dass der himmlische Vater sie wohl in die Prüfung in Gethsemane, nicht aber in Versuchung hineinbrachte.
25. Wenn wir also beten, dass wir nicht in Versuchung hineingebracht werden möchten, so bitten wir den himmlischen Vater worum? Welche Gewähr haben wir diesbezüglich?
25 Indem wir also unserer Schwachheit und unserer beschränkten Fähigkeiten eingedenk sind, bitten wir im Gebet des Herrn den himmlischen Vater, dass er uns nicht mehr prüfen und züchtigen möchte, als ein irdischer Vater dies mit seinem Kinde tut. Ist dies nicht ein rechtes Gebet für ein Kind zu seinem Vater? Wir besitzen Gottes geschriebene Gewähr dafür, dass er dies nicht tun wird. „Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, dass wir Staub sind. Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich Jehova über die, welche ihn fürchten.“ Und er sagt: „Und sie werden mir, spricht Jehova der Heerscharen, zum Eigentum sein an dem Tage, den ich machen werde; und ich werde ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient.“ (Ps. 103:13, 14 und Mal. 3:17) Diesen Gedanken unterstützend, rechtfertigt der Apostel Paulus Gott und reinigt ihn von irgendeiner Anklage, uns in Versuchung hinein zu bringen, mit den Worten: „Wer denkt, er habe einen festen Stand, sehe zu, dass er nicht falle. Keine Versuchung hat euch erfasst, als nur eine allgemein menschliche [wie jene Israeliten in der Wüste]. Gott aber ist treu, und er wird nicht zulassen, dass ihr über das hinaus versucht werdet, was ihr zu ertragen vermögt, sondern mit der Versuchung wird er auch den Ausgang schaffen, damit ihr sie ertragen könnt.“· — 1. Kor. 10:12, 13, NW.
BEFREIUNG VON DEM BÖSEN
26. Mit welcher Bitte schliesst das Gebet, und warum passenderweise?
26 Würde da, wo sich ein Kind in der Prüfung als loyal erweist, ein liebender irdischer Vater das Kind nicht aus der Hand eines bösen Angreifers und Bedrückers retten? Sicherlich, und das wird auch der himmlische Vater tun. In passender Weise schloss also Jesus darauf das Mustergebet mit der Bitte: „Und bringe uns nicht in Versuchung hinein, sondern befreie uns von dem Bösen.“ (Matth. 6:13, NW) Und was für Befreiungen hat doch Gott seit der Aufrichtung seines Königreiches im Jahre 1914 bewirkt! Es ist, wie wenn er das Gebet aus alter Zeit erhörte: „Gebiete die Befreiungen für Jakob!“ Er ist ein grosser Befreier. — Ps. 44:4-8, KJ; 2. Kor. 1:10; 2. Tim. 3:11; 4:17, 18.
27. Für welche Klassen hat Gott seit 1919 eine Befreiung herbeigeführt?
27 Seit 1919 n. Chr. hat Gott den Überrest seiner Königreichserben auf Erden vom grossen mystischen Babylon, von der Welt Satans, befreit. Er hat seinen Sohn Jesus Christus an den Platz der Macht im himmlischen Zion gesandt, damit er in ihrem Interesse als Befreier amte und alle Ungöttlichkeit des mystischen Babylons von ihnen abwende und sie von ihren Ängsten befreie. Diese Befreiung hat er in Erfüllung der Prophezeiung herbeigeführt: „Alle Enden der Erde sehen die Rettung unseres Gottes“, denn auf der ganzen Erde sind seine Überrestglieder als seine freigemachten Diener und Zeugen tätig; und sie tun ihr Freisein von Babylon kund. (Jes. 59:18, 19; 52:1, 2, 10-14; Röm. 11:26) Folglich werden alle Menschen guten Willens in allen Nationen die Rettung und Befreiung sehen, die Jehova Gott für seinen Überrest gewirkt hat, und der Weg wird ihnen gezeigt, wie auch sie von Babylon befreit werden können. So führt denn Gott, der Allmächtige, die Befreiung dieser grossen Menge „anderer Schafe“ herbei, gleichwie er vor langem Lot aus dem zum Untergang verurteilten Sodom befreite. — 2. Pet. 2:7, 9.
28. Von welcher göttlichen Vorkehrung müssen wir zu unserm Schutz und Sieg, angesichts all der unheilvollen Merkmale der jetzigen Sachlage, Gebrauch machen?
28 Mittlerweile müssen wir die volle Waffenrüstung Gottes anlegen und darin feststehen und im Gebet verharren. Indem wir dies tun, bewahren wir uns davor, dass der Böse, Satan, der Teufel, sich unser bemächtige, wiewohl wir in der Welt sind, die in der Gewalt dieses Bösen liegt. (1. Joh. 5:18, 19, NW) Wir wissen, die Tage sind böse, und es wurde vorausgesagt, dass böse Menschen und Betrüger vom Schlechten zum Schlimmeren fortschreiten würden, und dass sie in diesen letzten Tagen ihr Schlimmstes erreicht haben. Wenn wir somit dem Ansturm des Bösen und seiner Dämonen an diesem bösen Tage zu widerstehen hoffen, müssen wir die volle Waffenrüstung Gottes anziehen. Mit seinem Schild des Glaubens können wir „alle brennenden Geschosse des Bösen auslöschen“ und so die Prüfung unseres Glaubens bestehen: „dies ist der Sieg, der die Welt besiegt hat, unser Glaube.“ — Eph. 5:15; 6:11-18, NW; 1. Pet. 1:6, 7; 1. Joh. 5:4, NW.
29. Was wird Gott tun, wenn wir so unser Teil tun?
29 Wenn wir so unser Teil tun, wird Gott treulich das Seinige zu unserer Befreiung tun, wie geschrieben steht: „Der Glaube ist nicht ein Besitztum aller Menschen. Aber der Herr ist treu, und er wird euch fest machen und euch vor dem Bösen bewahren. Möge der Herr weiterhin eure Herzen erfolgreich zu der Liebe Gottes hinlenken und zu dem Ausharren für den Christus.“ — 2. Thess. 3:2, 3, 5, NW.
30, 31. Was aber bedeutet die Erhörung der Bitte um Befreiung jetzt, und wie schliesst das Gebet ab?
30 Für uns, die wir in der „Zeit des Endes“ dieser Welt leben, bedeutet die Erhörung unseres Gebetes „Befreie uns von dem Bösen“ durch unsern himmlischen Vater mehr als nur ein Bewahren vor Satans Macht und ein Erretten aus seiner mächtigen Organisation, während er ihn und seine Organisation noch bestehen liesse. Die jetzige Erhörung dieses Gebetes bedeutet ein Befreien dadurch, dass er uns in dieser Zeit des Endes vor den Schlussangriffen Satans, des Bösen, bewahrt und ihn mit seiner ganzen Organisation vernichtet, während wir das Ende seiner Welt überleben. Dieses Erretten oder Befreien bewirkt unser Vater mittels seines Königreiches, worum wir beten, indem wir die Bitte aussprechen, dass es wider Satans Organisation komme und sie vernichte. Somit soll hier auf Erden, auf welche Satan mit seinen Dämonen nun beschränkt ist, Gottes Wille geschehen, und nachdem jene bösen Geister in Harmagedon in den Abgrund geworfen sind, werden sie während der tausend Jahre des Königreiches Christi niemand mehr auf Erden belästigen.
31 So schliesst denn das Gebet des Herrn mit einer Note des Triumphs und im vollen Vertrauen auf den Sieg Jehovas. Es nähert sich nun der völligen Erhörung.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1951 | 15. Oktober
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Bekanntmachungen
MANNIGFALTIG FRUCHT TRAGEN VOM RECHTEN BODEN
Bist du einer von denen, die Jesus in dem Bilde vom Säemann erwähnt, der Frucht in Fülle hervorbringt? Wenn ja, so bedeutet dies für dich Leben in der neuen Welt. Der Same, Gottes Wort der Wahrheit, der in ein gutes Herz gesät wird, ist wie ein Same, der in guten Boden gesät ist, wie geschrieben steht: „Der auf die rechte Art von Boden Gesäte ist dieser, der das Wort hört und den Sinn davon erfaßt und wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundert-, jener sechzig-, der andere dreißigfältig.“ (Matth. 13:23, NW) Die diesen Samen empfangen und ihn auf rechte Weise gebrauchen, breiten das lebengebende Wort aus. Diesem Werk des Pflanzens des Samens und Pflegens des Bodens widmen sich Jehovas Zeugen, und während des Monats November werden sie Samen pflanzen, indem sie jedermann „Gott bleibt wahrhaftig“ und Kannst du ewig in Glück auf Erden leben? gegen einen Beitrag von DM 2.— anbieten. Indem du dich an dieser Tätigkeit beteiligst, kannst du daran teilhaben, mannigfaltig Frucht zu tragen. Warum nicht an uns schreiben oder die Versammlungen der Zeugen Jehovas in deiner Umgebung besuchen und lernen, wie du in diesem fruchtbringenden Werk des Predigens seines Wortes und Königreiches mitmachen kannst?
EUREN „WACHTTURM“ AUFBEWAHREN
Warum nicht eure Exemplare des Wachtturms behalten und klassieren, nachdem ihr sie gelesen habt, damit während des Jahres eure Bibliothek vollständig sei und ihr die vielen wichtigen Schrifttexte nachschlagen könnt, die im Wachtturm das Jahr hindurch erörtert werden? Ihr hättet dadurch eine ausgezeichnete Bibelstudienhilfe, für die ihr im Wachtturm vom 15. Dezember des betreffenden Jahres ein vollständiges und handliches Verzeichnis aller behandelten Themen und Schrifttexte findet. Dies würde sich als eine wertvolle Aufschlußquelle erweisen, nicht nur zur Schriftforschung, sondern auch vorzüglich zur Beantwortung biblischer Fragen.
„WACHTTURM“-STUDIEN
Woche vom 11. November: Das Gebet des Herrn der völligen Erhörung nahe; ferner: „Dein Königreich komme“, Abschn. 1-3.
Woche vom 18. November: „Dein Königreich komme“, Abschn. 4-11; ferner: Tägliches Brot, Vergebung und Befreiung, Abschn. 1-13.
Woche vom 25. November: Tägliches Brot, Vergebung und Befreiung, Abschn. 14-31.
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