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Erwachet! 1970
g70 8. 9. S. 27-28

„Dein Wort ist Wahrheit“

Wir sollen lieben, nicht hassen

WIR sollen lieben, nicht hassen — das rät uns der Apostel Johannes mit folgenden Worten: „Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, daß wir einander lieben sollen, nicht wie Kain, der aus dem stammte, welcher böse ist, und seinen Bruder hinschlachtete. Und weswegen schlachtete er ihn hin? Weil seine eigenen Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.“ — 1. Joh. 3:11, 12.

Warum sollen Christen einander lieben? Weil dies ein gerechtes Erfordernis ist. Der Apostel Johannes schreibt außerdem: „Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat“ — indem er „seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat“ —, „dann sind wir selbst verpflichtet, einander zu lieben.“ Christen handeln weise, wenn sie einander lieben, denn „Liebe ... erbaut“; sie auferbaut den, der liebt, und den, der geliebt wird. — 1. Joh. 4:10, 11; 1. Kor. 8:1; Apg. 20:35.

Das Gegenteil von Liebe ist Haß, das heißt Haß gegen seinen Gefährten oder christlichen Bruder. Es stimmt, wir sollten hassen, was böse ist, ja Gottes Wort gebietet uns, das zu tun. (Ps. 97:10) Dieser Haß beruht jedoch auf Grundsätzen. Selbstsüchtiger, persönlicher Haß dagegen reißt nieder. Er wird sogar mit Mord verglichen: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger, und ihr wißt, daß kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat.“ Kain, der erste Sohn Adams, dient uns darin als warnendes Beispiel. Haß hatte ihn veranlaßt, Gottes Zurechtweisung zu mißachten und vorsätzlich seinen Bruder Abel zu töten. — 1. Joh. 3:15.

Adam und Eva hatten sich bei der Geburt ihres ersten Sohnes bestimmt große Hoffnungen gemacht. Das scheinen Evas Worte anzudeuten: „Ich habe einen Mann erworben mit Jehova.“ (1. Mose 4:1) Es ist gut möglich, daß Kain als der Erstgeborene besonders beachtet wurde und daß ihm dies in den Kopf gestiegen war. Als Abel, sein Bruder, geboren wurde, blickte Kain zweifellos verächtlich auf ihn herab. Kain war stolz.

Das wurde offenbar, als Kain und Abel Jehova Gott Opfer darbrachten. Kain opferte Obst und Gemüse; Abel dagegen „brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und Jehova blickte auf Abel und auf seine Opfergabe; aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht.“ (1. Mose 4:3-5) Warum? Weil Abel die richtige Herzenseinstellung hatte, weil er das richtige Opfer dargebracht und es glaubensvoll getan hatte; bei Kain war das nicht der Fall. — Hebr. 11:4; 1. Joh. 3:12.

Als Kain sah, daß Abel, den er geringschätzig betrachtete, von Jehova Gott vorgezogen wurde, konnte er es nicht mehr ertragen. Tödlicher Haß stieg in ihm auf: „Kain ergrimmte sehr, und sein Antlitz senkte sich.“ Als Gott Kains Herzenseinstellung sah, bot Gott Kain Hilfe an, indem er ihn zurechtwies: „Warum bist du denn so zornig? Warum hast du denn ein solch verfinstertes Gesicht? Ist es nicht so: Wenn du Gutes vorhast“, das heißt, wenn du glaubst und die richtigen Opfer darbringst, „kannst du doch frei aufschauen; wenn du dagegen Böses vorhast, dann lauert die Sünde vor deiner Tür, und sie wird dich überfallen. Du aber werde Herr über sie!“ — 1. Mose 4:5-7, Bruns.

Jehova Gott warnte in seiner Liebe und Langmut den stolzen, neidischen Kain wegen seiner schlechten Herzenseinstellung und sagte ihm, er könne ebenfalls Jehovas Gunst erlangen, wenn er sich demütige und Abels Beispiel nachahme. Es mußte ein Tieropfer sein, denn bei einem solchen Opfer wurde Blut vergossen, und Blut mußte vergossen werden, um Menschen mit Gott zu versöhnen. — Hebr. 9:22.

Doch Kain hörte nicht auf Jehova Gott. Stolz, Neid und Haß hatten nicht nur sein Herz gegenüber seinem Bruder verhärtet, sondern hatten ihn auch taub gemacht gegenüber der Zurechtweisung, die Jehova Gott ihm gab. „Darauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: ‚Komm, wir wollen zusammen aufs Feld gehen.‘ Als sie draußen waren, fiel er über Abel her und erschlug ihn.“ Abel war offensichtlich so arglos, daß er den Neid und den Haß seines Bruders überhaupt nicht bemerkte, und ging deshalb mit, ohne ein Verbrechen zu befürchten. — 1. Mose 4:8, Bruns.

Kaltblütig ermordete Kain seinen Bruder. Das geschah nicht aus Leidenschaft, es war keine impulsive Handlung, sondern er tötete ihn absichtlich, mit Überlegung. Jehova Gott hatte ihn gewarnt; doch Kain mißachtete die Warnung. Er lud seinen Bruder ein, mit ihm aufs Feld zu gehen, abseits von den anderen Familiengliedern, damit er ihn umbringen konnte. Als Jehova ihn dann fragte: „Wo ist dein Bruder Abel?“, erwiderte Kain heuchlerisch und lügnerisch: „Ich weiß nicht; bin ich meines Bruders Hüter?“ (1. Mose 4:9) Wegen dieses Mordes, den Kain aus Haß verübt hatte, verlor er jede Aussicht auf ewiges Leben, wie das die Worte des Johannes anzeigen. — 1. Joh. 3:12.

Das zeigt uns, wie wichtig es ist, daß man seinen Bruder oder Nächsten nicht haßt. Ein solcher Haß kann durch ein Mißverständnis oder Unrecht entstehen, das einem zugefügt worden ist. Oder er mag wie im Falle Kains auf Stolz oder Neid beruhen — der schlimmste Haß, den es gibt, weil er völlig auf Selbstsucht beruht. Solch einen Haß empfanden die jüdischen Führer gegenüber Jesus, und er veranlaßte sie, ihn zu ermorden. Mit Recht beschuldigte Jesus sie deshalb, Satan, den Teufel, zum Vater zu haben, und sagte zu ihnen, sie würden der Vernichtung der Gehenna nicht entrinnen. — Matth. 23:33-36; Joh. 8:44.

Wie können wir vermeiden, daß Haß unser Herz erfüllt, weil jemand etwas gesagt hat, das irgendwie nachteilig für uns gewesen ist? Indem wir uns selbst immer wieder vor Augen führen, wie böse, wie verwerflich es ist, unseren Bruder zu hassen; indem wir uns vornehmen, zu vergessen und zu vergeben; indem wir uns bemühen, in dieser Hinsicht vernünftig zu sein. Wir werden zugeben müssen, daß derjenige, der uns geschadet hat, im Grunde genommen nicht böse ist, sonst wäre er nicht unser christlicher Bruder, und daß er viele vorzügliche Eigenschaften hat. Wahrscheinlich dient er Jehova Gott genauso gut wie wir, vielleicht sogar noch besser! Wir wollen uns außerdem daran erinnern, daß wir unseren Nächsten lieben müssen wie uns selbst und daß die Liebe eine Menge Sünden zudeckt. Außerdem können wir uns vor Augen führen, daß es töricht ist, ja daß es unvernünftig ist, uns von einem anderen die Freude rauben zu lassen. (Mark. 12:31; 1. Petr. 4:8) Können wir aber nicht vergeben und vergessen, müssen wir Jesu Anweisung befolgen, wie sie in Matthäus 18:15-17 niedergeschrieben ist, und persönlich zu unserem Bruder hingehen und versuchen, ihn zu gewinnen.

Aus der bösen Handlungsweise Kains können wir noch etwas lernen, was uns zur Warnung sein sollte: Wir sollten niemals eine Zurechtweisung oder eine Warnung in den Wind schlagen. Solch eine Zurechtweisung kann man als Zucht betrachten, und „die Zurechtweisungen der Zucht sind ein Weg des Lebens“. Der stolze und eigensinnige Kain weigerte sich, auf die Zurechtweisung der Zucht zu hören, die Jehova Gott selbst erteilte. Kain handelte nicht nur töricht, sondern auch böse. Vielleicht hätte er der Vorfahr des Messias werden können, statt daß seine Geschlechtslinie in der Flut ausgelöscht wurde. — Spr. 6:23.

Mögen doch alle Christen den Rat des Johannes beherzigen, ihren Bruder zu lieben und darauf zu achten, daß sich kein Haß in ihnen festsetzt. Außerdem sollten sie stets bereit sein, die Zurechtweisungen der Zucht anzunehmen.

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