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Wie sehr unterscheidest du dich von der Welt?Der Wachtturm 1985 | 1. April
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12. Wie unterscheiden sich Jehovas Zeugen von der Welt in der Einstellung zu den Produkten der Unterhaltungsbranche?
12 Jehovas Zeugen haben sogar eine andere Einstellung zu den Produkten der Unterhaltungsbranche. Da ‘die ganze Welt in der Macht dessen liegt, der böse ist’, sind sie vorsichtig gegenüber dem Unterhaltungsangebot der Welt (1. Johannes 5:19). Sie meiden völlig die vielen Gesellschaftsspiele, Zeitschriften, Videofilme und -spiele, Kinofilme, Musikstücke und Fernsehsendungen, die dämonischer oder pornographischer Natur sind oder krankhafte, sadistische Gewalttätigkeit betonen. Sie sind auch auf der Hut vor sogenannten „Familienserien“, durch die ein promiskuitives und laxes Denken gefördert wird, das ein Christ nicht billigen kann (1. Korinther 15:33). Wer die Bibel ernst nimmt, ist nicht an einer Freizeitgestaltung interessiert, bei der es um Dinge geht, die unter Christen nicht einmal erwähnt werden sollten.
13. Ist es engstirnig, sich in der Wahl der Unterhaltung derart einzuschränken? Erkläre es.
13 Bist du auch dieser Meinung? Oder denkst du, diese Ansichten der Zeugen Jehovas seien ein Zeichen von Engstirnigkeit oder Kleinlichkeit? Dann bedenke folgendes: Wenn sich herausstellt, daß eine Ware verseucht ist, und sie daher sofort von den Ladenregalen entfernt wird, beklagen sich die Kunden doch nicht über eine Beschneidung ihrer Freiheit, nur weil sie die Ware nicht mehr kaufen können. Statt dessen sind sie dankbar, daß sie vor einer Lebensmittelvergiftung bewahrt werden. Ebensowenig beklagen sich Jehovas Zeugen über eine Beschneidung ihrer Freiheit, wenn sie auf die Verseuchung eines Großteils weltlicher Unterhaltung aufmerksam gemacht werden. Statt dessen sind sie froh, vor der Gefahr geschützt zu werden, die eine solche Verseuchung mit sich bringt.
Sie haben Liebe zueinander
14. Durch welche Eigenschaft würde sich nach den Worten Jesu die Christengemeinschaft von der Welt unterscheiden?
14 Auch das ist ein Gradmesser, der anzeigt, inwieweit ein Christ getrennt von der Welt ist. Jesus sagte zu seinen Nachfolgern in der Nacht vor seinem Tod: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Johannes 13:35). Warum wäre Liebe ein Zeichen für Außenstehende? Weil in der heutigen Welt die Situation im allgemeinen so aussieht, wie Paulus sie beschrieb: „Die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, ... ohne natürliche Zuneigung“ (2. Timotheus 3:2, 3). Unter diesen Verhältnissen ist eine weltweite Gemeinschaft von Menschen, die Liebe untereinander haben, ein Phänomen. Aber eine solche Bruderschaft existiert unter Jehovas Zeugen (1. Petrus 2:17).
15. In welchen Situationen haben Zeugen Jehovas die Gelegenheit, einander Liebe zu erweisen?
15 Diese Liebe ist sehr auffallend und veranlaßt häufig Außenstehende, Kommentare über die Kongresse der Zeugen zu geben. Bei großen Katastrophen eilen die Zeugen zum Katastrophenort, um ihren Brüdern zu Hilfe zu kommen. Auch innerhalb der Versammlung bekunden wahre Christen untereinander Liebe und Rücksicht. Selbst wenn persönlichkeitsbedingte Schwierigkeiten auftreten, bemühen sie sich sehr, „einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben“ (Kolosser 3:12-14).
Sie bringen einander nicht zum Straucheln
16. (a) Welche Situation, die Paulus erörterte, bot den Christen des ersten Jahrhunderts eine vorzügliche Gelegenheit, zu beweisen, wie tief ihre Liebe zueinander war? (b) Welchen Grundsatz erklärte er, der viele neuzeitliche Anwendungsgebiete berührt?
16 Diese Liebe bewirkt, daß die Zeugen noch in einem weiteren Punkt anders sind. Heutzutage wachen viele eifersüchtig über ihre Rechte. Der Apostel Paulus sprach jedoch von einem anderen Maßstab: „Laßt uns denn den Dingen nachjagen, die dem Frieden dienen, und den Dingen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen“ (Römer 14:19). Paulus erörterte in diesem Zusammenhang ein Problem in bezug auf Speisen. Im Gegensatz zu den Juden unter dem mosaischen Gesetz stand es Christen frei, zu essen, was sie wollten, solange es nicht in Schlemmerei ausartete. Für einige jedoch, die von Kindheit an gewisse Speisen als abstoßend betrachteten, war es befremdend, Mitchristen beim Essen solcher Speisen zu sehen. Bestanden diese Mitchristen auf ihrem Recht, das zu essen, was ihnen beliebte? Nicht, wenn sie den Rat des Paulus befolgten. Er sagte: „Es ist gut, nicht Fleisch zu essen noch Wein zu trinken, noch irgend
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Ehrlichkeit — Auch das zeichnet sie ausDer Wachtturm 1985 | 1. April
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Ehrlichkeit — Auch das zeichnet sie aus
ER TRAUTE seinen Augen nicht, als er einen Strafzettel unter dem Scheibenwischer seines Autos sah: 25 Dollar wegen Falschparkens. Das schmerzte ihn, denn es war ungerechtfertigt. Wo er parkte, standen nämlich keine Parkverbotsschilder. Was noch schlimmer war: Er war von weit her gekommen und konnte es sich nicht leisten, später wieder in die Stadt zu fahren, um Einspruch zu erheben. Damit er beweisen konnte, daß nirgendwo Parkverbotsschilder standen, machte er Fotos. Er bat einen Glaubensbruder (einen Zeugen Jehovas), an seiner Stelle zum Verkehrsgericht zu gehen.
Sein Freund schrieb ihm folgenden Bericht über die Verhandlung:
„Wenn man zum Richter gerufen wird, muß man seinen Namen und seine Adresse angeben. Dann nehmen sie den Eid ab. Bevor sie mich schwören ließen, bat mich der Gerichtsschreiber — ein älterer Herr —, den Straßennamen zu wiederholen. Als ich ‚124 Columbia Heights‘ sagte, erkannte er offensichtlich, daß das die Adresse der Watch Tower Society, der Weltzentrale der Zeugen Jehovas, ist. Darauf wandte er sich an den Richter und sagte: ,Hier brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Herr Richter. Das sind gute Leute. Sie lügen nicht! Sie lügen nie! Sie können nicht lügen! Ihre Religion läßt es nicht zu, und sie halten sich strikt daran. Ich habe noch nie gehört, daß einer dieser Männer oder Frauen gelogen hätte. Ehrlicher als sie kann man gar nicht sein. Ich habe schon oft erlebt, daß sie einer Strafe wegen Falschparkens hätten entgehen können, wenn sie einfach geflunkert hätten, aber das tun sie nicht.‘
Dann wandte er sich mir zu und erklärte: ,Ich weiß, daß Sie nicht lügen würden, weil Sie wissen, wer sich dann im Grab umdrehen würde.‘ ,Wer denn?‘ fragte ich. ,Der Richter, Richter Rutherford [ein früherer Präsident der Watch Tower Society]‘, antwortete er. ,Vor 47 Jahren brachte ich ihm immer die Post. Ich kannte Jehovas Zeugen schon, bevor sie so zahlreich wurden. Der Richter — das war eine Persönlichkeit!‘
Nach diesen Bemerkungen legte der Richter überhaupt keinen Wert mehr darauf, mich schwören zu lassen. Er bat mich, meinen Fall vorzutragen, was ich dann tat. Sein Urteil? ,Nicht schuldig.‘“
Jehovas Zeugen wünschen, sich „in allen Dingen ehrlich zu benehmen“ (Hebräer 13:18). Ihre Ehrlichkeit ist eines der vielen Merkmale, durch die sie sich von der Welt unterscheiden.
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