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  • Jehova für seine liebende Güte danken
    Der Wachtturm 1977 | 15. Mai
    • Jehova für seine liebende Güte danken

      „O möge man Jehova danken für seine liebende Güte und für seine wunderbaren Werke an den Menschensöhnen“ (Ps. 107:8).

      1, 2. (a) Was benötigen wir in Zeiten der Bedrängnis dringend? (b) Woran mangelt es in dieser Hinsicht heute in der Welt häufig? (2. Tim. 3:1, 2).

      WIE gut ist es doch, in schweren Zeiten einen Menschen zu haben, der einem treu zur Seite steht! Bestimmt hast du es auch schon erlebt, daß du — vielleicht zufolge eigener Verfehlungen oder Schwächen — in Situationen gekommen bist, die dir Kummer und Sorgen bereiteten. Warst du da nicht dankbar, wenn dir jemand, der dich selbstlos liebte, deinen Fehler verzieh und dich aus deiner Bedrängnis befreite?

      2 Im Bibelbuch der Sprüche heißt es: „Ein wahrer Gefährte liebt allezeit und ist ein Bruder, der für die Zeit der Bedrängnis geboren ist“ (Spr. 17:17). Solche Beweise der Güte, hervorgerufen durch selbstlos Liebe, sind heute leider ziemlich selten geworden. Manchmal wird man gerade von denen am tiefsten verletzt, die man für seine Freunde hält (Spr. 18:24). Andererseits aber gibt es auch viele, die die liebevolle Güte, die ihnen erwiesen wird, nicht schätzen. Viele Ehemänner nehmen ihre liebevolle Frau als selbstverständlich hin und bringen ihre Dankbarkeit für deren liebendes Interesse nur selten zum Ausdruck. Auch viele Ehefrauen handeln ihrem liebevollen Mann gegenüber so. Doch welche Freude ist es, wenn diese liebevolle Güte erwiesen und dankbar angenommen wird!

      3. Mit welchen Worten weist uns der Psalmist auf den größten Freund hin, den wir haben können?

      3 Alle liebende Güte, die Menschen erweisen können, wird jedoch durch die liebende Güte des Einen, dessen Freundschaft man suchen und über alles schätzen sollte, weit übertroffen. Ihn besang der Psalmist mit den Worten: „O danket Jehova, denn er ist gut; denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit“ (Ps 107:1).

      EINE „KÖSTLICHE“ EIGENSCHAFT

      4, 5. (a) Was ist unter dem Ausdruck „liebende Güte“ zu verstehen? (b) Wieso ist liebende Güte ein besonderes Merkmal Jehovas? (Ps. 86:15).

      4 Was ist unter dieser „liebenden Güte“ Jehovas, von der im 107. Psalm die Rede ist, zu verstehen? Es handelt sich dabei um eine Liebe, die sich durch ein lebhaftes Interesse an anderen äußert. Mit dem Ausdruck „liebende Güte“ wird das hebräische Wort chéßed wiedergegeben, das eine Güte oder Rücksicht bezeichnet, die von Liebe ausgeht. Es bedeutet aber noch mehr. Nach Professor R. E. Perry bezeichnet chéßed „ein Verhalten Gottes oder eines Menschen, das sich aus einer wechselseitigen Beziehung ergibt, ... eine von einem Höheren erwiesene ,Güte‘ oder ‚Hilfe‘. ... Die Hauptbedeutung von ... [chéßed] ist ‚loyale Liebe‘.“ Demnach ist Gottes liebende Güte mit Treue verbunden. Nach der Revised Standard Version sagte daher Salomo zu Gott: „Du hast David, meinem Vater, große unerschütterliche Liebe [oder: „liebende Güte“] erwiesen“ (2. Chron. 1:8; vergleiche auch 2. Samuel 9:1-7).

      5 Jehovas liebende Güte ist also nicht etwas vom Zufall Abhängiges wie etwa die Gunst eines launischen Königs. Sie ist vielmehr eng mit Solidarität und Loyalität verbunden. Jehova betrachtet sie als etwas Köstliches, als etwas, was er besonders denen gegenüber gern bekundet, die ihm treu sind, und sie sollten sie ebenfalls als etwas Köstliches betrachten. Mit Recht konnte David schreiben: „Wie köstlich ist deine liebende Güte, o Gott! Und zum Schatten deiner Flügel nehmen die Menschensöhne selbst Zuflucht“ (Ps. 36:7).

      6. Warum sollten wir uns in bezug auf unser Verhalten gegenüber Jehovas liebender Güte prüfen?

      6 Ein grundlegendes physikalisches Gesetz ist das Reaktionsgesetz, das besagt, daß zu jeder Kraft eine entgegengesetzt gerichtete und gleiche Gegenkraft besteht (actio = reactio). Das trifft aber nicht automatisch auch auf geistige Dinge zu. Jeder von uns könnte sich zum Beispiel einmal fragen: „Welche Reaktion ruft Gottes liebende Güte bei mir hervor?“ Manche finden diese Frage vielleicht schwer zu beantworten, denn der Ausdruck „liebende Güte“ mag ihnen ziemlich abstrakt vorkommen. Hast du aber jemals über konkrete Beispiele dafür nachgedacht, wie sich Gottes liebende Güte auf dich auswirkt? Solche Überlegungen könnten dazu führen, daß deine Wertschätzung für seine liebende Güte wächst und du ihm näherkommst.

      EIN GOTT, DER GEGENÜBER ALLEN GÜTIG IST

      7. Beschränkt Gott seine Güte auf die, die seine Gunst genießen?

      7 Jehovas loyale Liebe oder seine „liebende Güte“ äußert sich zwar besonders gegenüber denen, die seine Gunst genießen. Aber das bedeutet nicht, daß er zu denen, die nicht in seiner Gunst stehen, unfreundlich wäre. Als sein Sohn auf der Erde war, sagte dieser: „Er [der Höchste] ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Fahrt fort, barmherzig zu werden, wie euer Vater barmherzig ist“ (Luk. 6:35, 36). Der Apostel Paulus konnte zu den götzenanbetenden Bewohnern von Lystra sagen: „[Gott hat sich] nicht ohne Zeugnis gelassen ..., indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte“ (Apg. 14:17). All das ist ein Beweis der unverdienten Güte Gottes, ein Ausdruck seiner großen Barmherzigkeit gegenüber der Menschheit im allgemeinen.

      8. (a) Inwiefern gibt uns die Schöpfung Anlaß, Jehova zu danken? (Ps. 33:5). (b) Welche wichtigeren Gründe haben wir noch?

      8 Wie leicht ist es doch, alles, was wir haben, als selbstverständlich hinzunehmen! Frage dich einmal: „Wie würde ich einem Blindgeborenen die Farbe des Himmels oder die Schönheit einer Blume beschreiben?“ Oder könntest du einem Tauben erklären, was das Gehör ist, was es bedeutet, die Vögel singen zu hören, ein Gespräch zu führen oder schöner Musik zu lauschen? Die Fähigkeit, zu sehen und zu hören, die wir fast alle besitzen, ist wirklich ein Segen. Doch wie oft bedanken wir uns bei Gott, dem Schöpfer, dafür? (Spr. 20:12; 2. Mose 4:11). Es gibt jedoch noch weit wichtigere Gründe, weshalb wir Jehova danken und ihn preisen sollten: seine wunderbaren Werke, durch die er es uns ermöglicht hat, in seine Gunst zu gelangen. Dadurch werden wir nicht nur der Gegenstand seiner allgemeinen Güte, die er der ganzen Menschheit erweist, sondern wir werden auch der Gegenstand seiner loyalen Liebe, seiner liebenden Güte, die er denjenigen der „Menschensöhne“ erweist, die seine barmherzige Vorkehrung angenommen haben und ihm dankbar dienen (Ps. 107:8).

      9. In welchen Situation befanden sich die Heiden in Ephesus, und wieso wurden einige von ihnen Christen?

      9 Der Apostel Paulus schrieb Heidenchristen im alten Ephesus: „[Ihr wart] ohne Christus ..., entfremdet dem Staatswesen Israels und Fremde gegenüber den Bündnissen der Verheißung, und ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt“ (Eph. 2:11, 12). Da es Gottes Wille war, daß Juden und Heiden die Gelegenheit erhielten, Christus anzunehmen, erging die Botschaft der Versöhnung auch an die Heiden (Eph. 2:16; Kol. 1:21, 22; 2. Kor. 5:18-21). Das war für sie ein besonders triftiger Grund, Gott für seine Barmherzigkeit zu danken.

      10. Warum solltest du für Gottes unverdiente Güte ebenso dankbar sein?

      10 Hast du weniger Grund, dies zu tun? Überlege einmal, wie viele Millionen Menschen immer noch durch religiöse Irrlehren verblendet sind (2. Kor. 4:3, 4; Matth. 15:8, 9, 14). Während du früher vielleicht auch ‘keine Hoffnung hattest und ohne Gott warst in der Welt’, kennst du jetzt die Wahrheit des Wortes Gottes und kannst Gott dienen. Dankst du ihm immer wieder dafür, daß du die Wahrheit kennenlernen durftest und jetzt zu seinen Freunden gehörst?

      11. Wieso bekundete Jehova gegenüber einzelnen Heiden im alten Ephesus große Güte?

      11 Betrachten wir die Sache noch etwas eingehender. Vielleicht waren viele jener Epheser, als sie mit der Wahrheit in Berührung kamen, wie manche Korinther ‘Hurer, Götzendiener, Ehebrecher, Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten wurden, Diebe, Habgierige, Trunkenbolde, Schmäher oder Erpresser’ (1. Kor. 6:9-11). Aber es konnte ihnen Barmherzigkeit erwiesen werden, weil Jehova seinen Sohn gesandt hatte, um durch dessen Opfer die Grundlage zur Sündenvergebung zu schaffen. Deshalb erinnerte Paulus die Epheser an ‘die Vergebung ihrer Verfehlungen, gemäß dem Reichtum seiner unverdienten Güte’ (Eph. 1:7). War Gottes Bereitschaft, ihnen ihre Sünden zu vergeben, nicht ein wunderbarer Beweis seiner unverdienten Güte? Wie steht es mit uns?

      12, 13. (a) Was weiß jeder von uns über seine Vergangenheit, wie das aus Titus 3:3-5 hervorgeht? (b) Welchen persönlichen Grund haben wir also, Jehova zu danken?

      12 Jeder von uns kennt seine eigene Vergangenheit. Wahrscheinlich erinnern wir uns an viele Sünden, die wir begangen haben und die uns vergeben werden mußten, abgesehen von den vielen, die unserem Gedächtnis entschwunden sind. Der Gedanke, daß Gott in seiner Barmherzigkeit und Liebe bereit ist, uns zu vergeben, sollte uns tief berühren. Es ist ein offenkundiger Beweis seiner liebenden Güte, die er uns aufgrund unserer Anerkennung des Opfers Christi und aufgrund unseres tätigen Glaubens zuteil werden läßt. Stell dir einmal vor, du hättest auf einen neuen Anzug, der dir besonders gut gefällt, das erstemal, als du ihn anhattest, Flecken gemacht. Bestimmt würdest du ihn sofort in die Reinigungsanstalt bringen in der Hoffnung, daß die Flecken entfernt werden können. Dann holst du den Anzug wieder ab, und siehe da, die Flecken sind weg! Würdest du dich nicht freuen, ja wärst du nicht dankbar? Sollten wir auf Jehovas Vergebung unserer Sünden, mit denen wir uns in der Vergangenheit befleckten, nicht noch dankbarer reagieren? Ist sie nicht ein wunderbarer Ausdruck seiner unverdienten Güte? (Ps. 103:3, 12-14; 4. Mose 14:19).

      13 Wir haben zweifellos allen Grund, Gott für diese unverdiente Güte zu danken und ihn zu preisen. Er hat uns aber, seitdem wir zu seinem Volk, seinen christlichen Anbetern, gehören, seine loyale Liebe auf vielerlei Weise bewiesen und ist uns mit seiner wunderbaren liebenden Güte wiederholt zu Hilfe gekommen.

      SEINEM VOLK ALS GANZEM GEGENÜBER

      14. Wie können wir noch weitere Gründe kennenlernen, die uns veranlassen sollten, Jehova zu danken?

      14 Schon vor langer Zeit erkannten Jehovas Anbeter seine loyale Liebe, die in seiner Handlungsweise ihnen gegenüber zum Ausdruck kam. Die Betrachtung einiger biblischer Beispiele hierfür werden dir wahrscheinlich erkennen helfen, daß wir noch weitere Gründe haben, Gott zu danken.

      15. Wie befreite Jehova die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei?

      15 Im zweiten Buch Mose wird berichtet, wie Jehova sein Volk aus der ägyptischen Knechtschaft befreite und es an das Westufer des Roten Meeres führte. Dann teilte er durch ein Wunder die Wasser, so daß die Millionen Israeliten und ihre Gefährten sicher hinüberziehen konnten. Als die Ägypter dann versuchten, der durch Jehova bewirkten Rettung entgegenzuwirken, vernichtete er sie alle samt dem mächtigen Pharao durch dieselben Wasser (2. Mose 14:21-30; Ps. 136:1, 10-15). Wie hättest du reagiert, wenn du damals zu Gottes Volk gehört hättest?

      16. Wie reagierten die Israeliten auf passende Weise?

      16 Als Moses und die Söhne Israels am anderen Ufer in Sicherheit waren, dankten sie Jehova in einem Lied mit den Worten: „Wer ist dir gleich, der du dich mächtig erweist in Heiligkeit? ... Du hast in deiner liebenden Güte das Volk geführt, das du zurückgeholt hast; du wirst es in deiner Stärke bestimmt zu deinem heiligen Aufenthaltsort geleiten“ (2. Mose 15:11-13). Gottes Führung und Befreiung flößte ihnen das Vertrauen ein, daß er weiterhin mit ihnen sein und sie in das Verheißene Land bringen würde (2. Mose 15:17). Durch diese Tat hatte Gott nicht nur seine Macht, sondern auch seine liebende Güte bekundet, und dafür dankten sie ihm und lobpriesen ihn.

      17. Welche Parallele zu Gottes Handlungsweise mit seinem Volk in unserer Zeit können wir feststellen?

      17 Reagierst du ähnlich? Vielleicht denkst du, Gott habe in unserer Zeit noch keine solchen Befreiungen bewirkt. Gibt es aber nicht viele neuzeitliche Beispiele, die zeigen, wie Gott für wahre Anbeter Hindernisse beseitigte oder sie von Verfolgung befreite? Neigst du dazu, Berichten über solche Fälle nur oberflächlich zuzuhören und dich dann gleich wieder mit alltäglichen Dingen zu beschäftigen? Zum Beispiel können Jehovas Zeugen in Spanien, Portugal und Griechenland, wo sie jahrelang verboten waren und deshalb im Untergrund lehren und zusammenkommen mußten, jetzt ihr Erziehungswerk völlig unbehindert durchführen. Ist das nicht ein Grund zur Freude? Kommt darin nicht die liebende Güte Jehovas zum Ausdruck? Gott hätte zulassen können, daß die Verhältnisse so geblieben wären wie früher. Es war aber sein Wille, daß diese Änderung eintrat. Reagierst du so wie die Israeliten, indem du Jehova für diese offenkundigen Beweise seiner liebenden Güte dankst und ihn preist? Hast du schon mit anderen über diese Befreiungstaten Gottes gesprochen und so gleichsam seine liebende Güte besungen? (Kol. 3:16).

      18. Inwiefern ist vielen von uns persönlich schon auf ähnliche Weise liebende Güte erwiesen worden? (Ps. 22:4, 7, 8).

      18 Du magst selbst schon Erfahrungen gemacht haben, die ein Grund waren, Jehova für seine liebende Güte zu danken. Bist du zum Beispiel schon verspottet worden, weil du dich an christliche Grundsätze gehalten hast? Vielleicht bist du nicht bereit gewesen, an deinem Arbeitsplatz unehrliche Methoden anzuwenden, hast dich vielleicht geweigert, in der Schule zu mogeln, oder bist nicht auf das Geschwätz der Nachbarn eingegangen (Eph. 6:5-8; Hebr. 13:18; 1. Tim. 5:13). Oder vielleicht hat man dich schon unter Druck gesetzt, um dich zu veranlassen, von den Grundsätzen der wahren Anbetung abzuweichen (Dan. 3:16-18; Offb. 18:4, 5). Bestimmt war es nicht angenehm, diesen Spott oder diese Gegnerschaft zu ertragen. Doch mit der Zeit mag man dich in Ruhe gelassen haben. Vielleicht waren es die Gegner schließlich leid, oder sie begannen, dich wegen deiner Treue zu biblischen Grundsätzen zu respektieren. Wichtig ist jedoch, daß du in der Streitfrage um Jehovas Souveränität für ihn eingetreten bist, indem du das getan hast, was recht ist in seinen Augen, und daß er dir geholfen hat standzuhalten, bis dir Erleichterung verschafft wurde. Ist das kein offenkundiger Beweis seiner liebenden Güte, kein Grund, ihm zu danken und ihn zu preisen? (Ps. 22:22, 25; 23:6).

      19. Mit welchen Worten wurde Jehova gepriesen, als es König David schließlich gelungen war, die Bundeslade nach Jerusalem zu bringen?

      19 Die Bibel enthält noch viele weitere Berichte, die zeigen, wie Gott seine liebende Güte bekundete. In manchen Fällen unterstützte und förderte er dadurch die wahre Anbetung. In einem Fall ging es um die heilige Lade, die sogenannte Bundeslade, die die Gegenwart Jehovas in Israel darstellte (2. Mose 25:10-22). Nachdem die Israeliten in das Verheißene Land eingezogen waren, befand sich die Bundeslade jahrelang in Kirjath-Jearim statt in ihrem Zelt in Silo. Da wollte David sie nach Jerusalem hinaufbringen, wo er auf dem Thron Jehovas saß. Sein erster Versuch mißlang jedoch (1. Chron. 13:1-14). Schließlich brachte er die Bundeslade — vorschriftsmäßig von Leviten getragen — nach Jerusalem (1. Chron. 15:1-28). Dieser erhebende Anlaß rief folgende Worte der Lobpreisung hervor: „Danket Jehova, denn er ist gut, denn bis auf unabsehbare Zeit währt seine liebende Güte“ (1. Chron. 16:1, 8, 34-36).

      20. Was könnte man heute ebenfalls als einen Beweis für Jehovas liebende Güte betrachten?

      20 Reagierst du auch so, wenn Schritte unternommen werden, um die wahre Anbetung zu fördern? (Jes. 2:2, 3). Vielleicht soll durch ein neues Hilfsmittel weiteren Menschen Gelegenheit geboten werden, Jehova kennenzulernen. Es könnte sich dabei um ein neues Lehrbuch über biblische Wahrheiten handeln oder um eine Sonderausgabe der Zeitschrift Der Wachtturm oder Erwachet!, durch die eine bestimmte Art von Menschen von der Notwendigkeit, Gott zu dienen, überzeugt werden sollte, oder es könnte eine organisatorische Verbesserung in Verbindung mit den Ältesten in der Versammlung sein. Reagierst du so wie David, indem du Jehova für die liebende Güte, die durch diese Schritte zur Förderung der wahren Anbetung zum Ausdruck kommt, dankst? Bestimmt hättest du guten Grund dazu.

      21. Den Bau welchen Gebäudes betrachteten im Jahre 536 v. u. Z. wahre Anbeter als ein Beispiel der liebenden Güte Gottes?

      21 Behalte nun, während wir noch ein weiteres biblisches Beispiel betrachten, deine eigene Situation im Sinn. Im zweiten Mondmonat (April/Mai) des Jahres 536 v. u. Z. begannen die aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrten Juden, Jehovas Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Sie hatten sich nicht selbst aus Babylon befreit, und sie waren auch nicht von sich aus auf den Gedanken gekommen, den Tempel wieder aufzubauen. Jehova gebührte die Ehre dafür (Esra 1:1, 5). War dieses Bauprogramm eine unbedeutende Sache? Wir lesen: „Die Bauleute [legten] die Grundlage des Tempels ... Und im Wechselgesang begannen sie [die dabeistehenden Priester und Leviten] Jehova zu preisen und ihm Dank zu sagen, ,denn er ist gut, denn seine liebende Güte gegenüber Israel währt auf unabsehbare Zeit‘. Was alles Volk betrifft, so jauchzten sie laut auf, indem sie Jehova wegen der Grundlegung des Hauses Jehovas priesen“ (Esra 3:10, 11).

      22. Welche ähnlichen Erfahrungen machen wir heute, und wie reagieren wir darauf? (Esra 3:1; Ps. 149:1).

      22 Und wie ist es heute? Vielleicht mußte eure Versammlung ihre Zusammenkünfte vor einiger Zeit noch in einem gemieteten Saal abhalten, hat jetzt aber einen selbstgebauten Königreichssaal. Vielleicht hat sie ihren Königreichssaal vor kurzem vergrößert oder renoviert. Vielleicht nimmt der Besuch der Zusammenkünfte ständig zu, weil immer neue interessierte Familien im Königreichssaal erscheinen, oder vielleicht haben sich in letzter Zeit viele in der Versammlung gedrängt gefühlt, sich am Hilfspionierdienst zu beteiligen. Siehst du in all diesen Dingen Jehovas Hand? Erkennst du, daß er es ist, der dies durch seinen Geist und seinen Segen bewirkt hat? Ja, siehst du darin offenkundige Beweise für die überströmende liebende Güte Jehovas, und freust du dich darüber?

      23. Zu welchem Schluß kommen wir in bezug auf Gottes Handlungsweise uns gegenüber? Welche Möglichkeiten verdienen es, in diesem Zusammenhang betrachtet zu werden?

      23 Christen haben zweifellos eine Menge Gründe, Jehova für seine liebende Güte zu danken und ihn zu lobpreisen: Er hat seine liebende Güte in Verbindung mit seinem erklärten Vorsatz bewiesen, der sich zum Wohl aller Menschen in seiner gesamten Schöpfung auswirken wird; er hat sie gegenüber jedem einzelnen von uns bekundet, und wir haben sie auch als Angehörige seines Volkes zu verspüren bekommen. Doch welche Möglichkeiten gibt es, die Anregung, Jehova für seine liebende Güte zu danken, in die Tat umzusetzen? Diese Möglichkeiten werden im nächsten Artikel behandelt.

  • Wie können wir ihm für seine liebende Güte danken?
    Der Wachtturm 1977 | 15. Mai
    • Wie können wir ihm für seine liebende Güte danken?

      1, 2. (a) Von welchem Wert ist unser Leben, doch was sagte David gemäß Psalm 63:3 darüber? (b) In welchem Sinne trifft dies zu? (Hiob 14:1, 2; Jak. 4:14).

      KÖNNTE es etwas Wertvolleres geben als das Leben? Ohne das Leben würde uns alles, was wir besitzen, nichts nützen, und wir könnten uns daran nicht erfreuen. Behalten wir diese Tatsache im Sinn, wenn wir nun die folgenden Worte lesen, die der Psalmist David in einem Lied an Jehova Gott richtete: „Deine liebende Güte ist besser als Leben“ (Ps. 63:3).

      2 David wollte damit sagen, daß er eher das Leben verlieren wollte als Jehovas Gunst. Er wußte, daß er alles, was er in der endlosen Zukunft besitzen oder woran er sich erfreuen würde, Jehova zu verdanken hätte. Er wußte auch, wie oft Jehova ihm Barmherzigkeit erwiesen und ihn loyal unterstützt hatte. Das waren alles Beweise der liebenden Güte Gottes, und diese liebende Güte war für David wichtiger als das vergängliche irdische Leben (1. Chron. 29:14, 15). Denkst du auch so? Ist die liebende Güte oder die loyale Liebe dessen, der uns ewiges Leben geben kann, nicht wertvoller als das vergängliche Leben, das heute blüht und morgen verwelkt ist?

      3. Wie reagierte David auf Jehovas liebende Güte, und was können wir uns passenderweise fragen?

      3 David erkannte aber nicht nur den Wert der liebenden Güte Jehovas und ließ es dabei bewenden. Das zeigt seine Reaktion, denn er sagte: „Deine liebende Güte ist besser als Leben, meine eigenen Lippen werden dich [deshalb] loben. So werde ich dich segnen zeit meines Lebens“ (Ps. 63:3, 4). Ja, seine tiefe Dankbarkeit für diese liebende Güte veranlaßte ihn, Gott zu preisen und ihm zu danken. Wie im vorangehenden Artikel gezeigt wurde, haben wir viele Gründe, Jehova für seine liebende Güte zu danken. Ihm zu danken und ihn zu preisen sollte daher in unserem Leben eine wichtige Rolle spielen. Ist das bei dir der Fall? Kommt es vor, daß ein oder mehrere Tage vergehen, ohne daß du an Jehova denkst oder von ihm sprichst? Oder redest du oft von ihm und rühmst und preist ihn wegen seiner Eigenschaften und seiner Taten? Findest du, daß du täglich die Geisteshaltung widerspiegelst, die in Psalm 107:21, 22 zum Ausdruck kommt?

      4. Weshalb sollten wir die gute Botschaft verkündigen?

      4 Eine Möglichkeit, Jehova für seine liebende Güte zu danken, besteht zweifellos darin, mit Menschen zu sprechen, die ihn noch nicht anbeten (Apg. 14:1-3; 20:24). Die gute Botschaft kann ihnen das Leben retten. Mit Recht freuen wir uns daher, die gute Botschaft weit und breit zu predigen (Röm. 10:9-15).

      5. (a) Warum könnten wir geneigt sein, uns beim Zeugnisgeben auf negative Punkte zu konzentrieren? (b) Warum ist es dennoch angebracht, über einige dieser Punkte zu sprechen?

      5 Wahre Christen wissen, daß das, was den meisten Menschen über Gott und die Bibel gesagt wird, Irrlehren sind, durch die die Lehren der Bibel falsch dargestellt werden. Wir könnten uns daher beim Zeugnisgeben unabsichtlich auf negative Punkte konzentrieren. Frage dich einmal, ob du beim Zeugnisgeben im allgemeinen über das sprichst, was die Bibel nicht lehrt: darüber, daß sie keinen dreieinigen Gott und keine Hölle lehrt, daß der Mensch keine unsterbliche Seele hat und daß die Erde nicht verbrannt wird (Joh. 14:28; Hes. 18:4; Pred. 9:5, 10; 1:4). Zugegeben, die Menschen, denen wir Zeugnis geben, müssen ihre falschen Ansichten korrigieren, und wenn wir sie auf Irrtümer aufmerksam machen, kann ihnen das helfen, den Unterschied zwischen der wahren Religion und der falschen zu erkennen. Wir sollten aber darauf achten, daß wir nicht fast nur über negative Punkte sprechen.

      6. Warum sollte unsere öffentliche Erklärung viele positive Dinge einschließen?

      6 Unsere „öffentliche Erklärung“ sollte viele positive Gedanken über Jehova einschließen, denn wir bringen ein „Schlachtopfer der Lobpreisung“ dar (Hebr. 13:15; vergleiche Psalm 107:21, 22). Wir können zum Beispiel hervorheben, wer Jehova IST. Wir können zeigen, daß ‘er allein der Höchste ist’ (Ps. 83:18). Wir können erklären, daß ihn und seinen Sohn richtig zu erkennen ewiges Leben mit sich bringen kann (Joh. 17:3). Wir können auch die Aufmerksamkeit auf einige seiner hervorragenden Eigenschaften lenken, die auf Menschen anziehend wirken können: auf seine Barmherzigkeit, seine unübertreffliche Weisheit, sein Verständnis, seine Freigebigkeit, seine Treue und gewiß auch auf seine liebende Güte (5. Mose 32:4; Jak. 1:17; Ps. 84:11).

      7. Wie können wir Gottes liebende Güte besonders beleuchten, und was wird dadurch bewirkt?

      7 Jeder von uns sollte seine „öffentliche Erklärung“ einmal prüfen, um festzustellen, wie er diese positiven Punkte noch besser hervorheben könnte. Wie könntest du zum Beispiel bei einem regulären Bibelstudium, das du mit deiner Familie oder mit jemand anders durchführst, Gottes liebende Güte besonders beleuchten? Du könntest bei der Besprechung einer biblischen Begebenheit oder eines Punktes, der mit Gottes Vorsatz in Verbindung steht, kurz erklären, was wir daraus über Gott lernen. Oder du könntest den Studierenden fragen, was er aus dem besprochenen Stoff über Jehova gelernt habe. Dadurch wird er Jehova näherkommen, ihn eher als eine Realität, als eine Person, erkennen, und dadurch wird in ihm der Wunsch geweckt, diesen wunderbaren Gott noch besser kennenzulernen und ihn zu preisen (Ps. 147:1, 11).

      GOTT DANK SAGEN IN UNSEREN GESPRÄCHEN

      8. Bei welchen anderen Gelegenheiten können wir Jehova für seine liebende Güte danken?

      8 Über Jehova und seine liebende Güte zu sprechen sollte sich nicht nur auf Gelegenheiten beschränken, bei denen wir jemand über die biblischen Wahrheiten zu belehren suchen. Wie verhält es sich mit unseren alltäglichen Gesprächen? Jesus sagte: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Matth. 12:34). Wenn wir Gottes liebende Güte wirklich schätzen, sollte sich das in unseren alltäglichen Gesprächen zeigen. Bei dem Psalmisten war dies der Fall, denn er schrieb: „Es ist gut, Jehova Dank zu sagen und deinem Namen Melodien zu spielen, o Höchster, am Morgen deine liebende Güte kundzutun und deine Treue während der Nächte“ (Ps. 92:1, 2).

      9. (a) Wie ist man im allgemeinen zu Gesprächen über Gott eingestellt? (b) Inwiefern steht dies im Gegensatz zu unserer Einstellung? (Ps. 107:31, 32).

      9 Du hast vielleicht schon festgestellt, daß die meisten Leute, sogar Kirchgänger, die angeblich Gott anbeten, nicht gern von Gott und seinen Vorsätzen sprechen. Besonders ungern äußern sie sich über ihre persönliche Verbindung zu Gott; sie finden es primitiv oder peinlich, davon zu sprechen. Diese Tendenz mag zum Teil darauf zurückzuführen sein, daß sie tatsächlich keine persönliche Verbindung zu Gott haben. Da diese Abneigung ziemlich weit verbreitet ist, könnten wir uns einmal fragen: „Habe ich mich von der Abneigung der Welt, über eine persönliche Verbindung zu Gott zu sprechen, anstecken lassen, und vermeide ich es, durch meine Gespräche zu verraten, daß er in meinem Leben und in meinem Denken eine Rolle spielt?“ Jehova spielt tatsächlich eine Rolle in unserem Leben, und er sollte auch in unserem Denken eine Rolle spielen. Wir bitten ihn regelmäßig um seinen Segen und um seine Führung. Wir sollten daher nicht zögern, von ihm zu sprechen, ihn in unseren Gesprächen zu erwähnen und erkennen zu lassen, daß wir an seinen Taten und Vorsätzen interessiert sind.

      10. Welchen biblischen Rat sollten wir beachten, wenn wir von Gott sprechen?

      10 Natürlich sollten wir es vermeiden, einen selbstgerechten Eindruck zu erwecken. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Menschen merken, ob jemandes Religiosität nur Frömmelei oder Scheinfrömmigkeit ist. Jesus verurteilte die heuchlerischen geistlichen Führer der Juden, die nur fromm waren, um gesehen und gehört zu werden (Matth. 6:1-5). Die Bibel spornt uns dagegen an, Jehova ständig zu danken und ihn zu preisen. Deshalb sprechen wir von ihm, achten dabei aber auf den Rat aus Matthäus 6:1-5, nicht selbstgerecht zu erscheinen. Wir können unaufdringlich und doch mit Überzeugung von seinen Taten und Wegen sprechen und dabei auch erwähnen, wie er mit uns gehandelt hat oder in welchem Verhältnis wir zu ihm stehen.

      11. Welche Gelegenheiten bieten sich uns, Gott gemäß Psalm 34:1 in unseren Gesprächen zu erwähnen?

      11 Im Laufe des Tages sprichst du mit deinen Angehörigen, mit Glaubensbrüdern, Schulkameraden, Arbeitskollegen oder Nachbarn wahrscheinlich über vieles. Vielleicht bietet sich dir dabei die Gelegenheit, offen und ungezwungen über Gott zu reden. Sprichst du davon, daß du ans Meer oder in die Berge fahren möchtest, um dich zu erholen und dich an Jehovas Schöpfung zu erfreuen? Du schätzt doch die Schönheiten der Natur und die von Gottes Schöpfung ausströmende Ruhe. Warum also nicht darüber sprechen?

      12. Wie können wir mit Menschen, die keine wahren Anbeter sind, über Gott sprechen?

      12 Selbst wenn du dich mit einem Ungläubigen unterhältst, kannst du unter Umständen taktvoll von Gott sprechen, indem du zum Beispiel kurz erwähnst, daß du dich über die Werke deines Schöpfers freust (Apg. 4:24; 14:15). Niemand sollte überrascht sein, wenn du in einer allgemeinen Unterhaltung auf Gott zu sprechen kommst, denn ziehst du ihn nicht bei allem, was du tust oder nicht tust, in Betracht? Vielleicht unterhält sich jemand mit dir über deine Kinder und bemerkt, daß sie gut erzogen seien. Wie wäre es, wenn du in deiner Erwiderung kurz erwähntest, daß du Gott für seine Ratschläge dankbar bist, die es Eltern ermöglichen, auf diesem Gebiet weise zu handeln? (Ps. 19:7). Vielleicht spricht dich ein Arbeitskollege an, weil du einen Teil deines Urlaubs zum Besuch eines christlichen Kongresses benutzt, statt ihn vollständig „zu genießen“. Darauf könntest du ganz offen sagen, daß du gern mehr über die liebende Güte und den Willen deines Schöpfers erfahren möchtest (Ps. 100:3-5). Wir können nie wissen, ob sich solche kurzen Bemerkungen nicht günstig auswirken, ob nicht jemand, gestützt darauf, beginnt, über Gott nachzudenken. Wir erwähnen aber Gott nicht nur, weil wir dadurch unter Umständen jemandem helfen können. Wir sprechen von Gott und seinen Taten, weil dies in unserem Herzen und daher auch auf unserer Zunge ist (Ps. 45:1).

      13. (a) Warum sollte es für uns noch selbstverständlicher sein, von Gott zu sprechen, wenn wir uns mit unseren Glaubensbrüdern unterhalten? (b) Welche Möglichkeiten, dies zu tun, haben wir?

      13 Wenn wir — soweit Takt und Anstand es erlauben — schon im Gespräch mit Ungläubigen oft von Gott reden, wieviel eher sollten wir es dann im Gespräch mit Dienern Gottes tun! Es fällt uns leichter, mit unseren Glaubensbrüdern über unsere Tätigkeit, unsere Pläne oder unsere Eindrücke zu reden. Sollten wir also in solchen Gesprächen nicht auch gern von Gott und seinen Taten reden, wie es in Psalm 92:1, 2 gesagt wird? Vielleicht werden gewisse Arbeiten am Königreichssaal ausgeführt. Dabei könnte man seine Wertschätzung dafür äußern, daß Gott die Versammlung gesegnet hat. Angenommen, wir haben ein neues biblisches Lehrbuch erhalten. Wenn du ehrlich glaubst, daß es ein Beweis der liebenden Güte Jehovas ist, warum dann nicht davon sprechen? Enthält es interessante neue Erklärungen? Dann sprich freudig mit deinen Brüdern darüber, tue es aber mit Zurückhaltung, und vermeide es, selbstgerecht zu erscheinen. Wenn du in deinen Gesprächen mitunter auch geistige Dinge erwähnst, werden dadurch alle erbaut.

      NACH GRÜNDEN ZUR DANKBARKEIT AUSSCHAU HALTEN

      14. Welche Einstellung zu Gottes Güte sollten wir entwickeln?

      14 Was wäre, wenn du aus einem Gefäß mit Sand, der mit einigen Eisenspänen vermischt ist, die Eisenspäne heraussuchen müßtest? Das wäre bestimmt schwierig. Doch mit einem Magneten könntest du sie leicht herauslesen. Ein Herz, das von Dankbarkeit gegenüber Jehova erfüllt ist, gleicht einem Magneten. Mit einem solchen Herzen können wir leicht täglich zahlreiche Beweise seiner Güte und Freigebigkeit herausfinden, die wertvoller sind als Eisen, ja sogar kostbarer als Gold. Wenn wir nach Beweisen der Güte Gottes Ausschau halten, wird es für uns leicht und selbstverständlich, ihn zu preisen und ihm dafür zu danken (Spr. 3:3, 4, 13-18).

      15. Wofür können wir Jehova zum Beispiel danken? (Eph. 5:20).

      15 Jehovas Schöpfung, die wir täglich sehen, ist voll von Dingen, die uns an seine gütigen Vorkehrungen für die Menschheit im allgemeinen erinnern. Vielleicht siehst du zwei Kätzchen im Gras spielen und mußt über ihre drolligen Possen heimlich lachen. Denkst du dabei an Jehova und daran, welche Freude er an seiner Schöpfung haben muß? Die Bibel bezeichnet ihn als einen „glücklichen Gott“ (1. Tim. 1:11). Wenn du also Kätzchen, Otter oder andere Tiere beim Spiel beobachtest, denkst du dann daran, daß Gott Sinn für Spaß und Humor hat? Und wie erfrischend schmeckt doch ein saftiger Apfel oder eine köstliche Melone an einem heißen Tag! (Ps. 145:8, 15-17). Oder denke an den herrlichen Duft bestimmter Blumen oder an den würzigen Geruch von neuem Heu oder frisch gemähtem Klee! Ist es nicht angebracht, Jehova zu danken, daß er diese wunderbaren Dinge gemacht und uns mit unseren Sinnen ausgestattet hat, so daß wir uns daran erfreuen können?

      16. Was können wir bei anderen dadurch bewirken, daß wir Gottes Güte beachten und davon reden?

      16 In einer Familie im Norden des Staates New York sagte der kleine vierjährige Sohn eines Tages während des Essens ganz spontan: „Mami, ist es nicht gut, daß Jehova uns das Gesicht vornhin gemacht hat, so daß wir essen können!“ Der Kleine sagte dies in seiner kindlichen Unwissenheit, aber er verriet dadurch, daß er es nicht als selbstverständlich hinnahm. Seine offene und aufrichtige Bemerkung regte alle Anwesenden an, über Jehova nachzudenken, und half ihnen, für seine Werke größere Wertschätzung zu empfinden. Unsere Äußerungen über Gottes liebende Güte, die er uns als seinen Dienern erweist, können das gleiche bewirken.

      JEHOVA AUCH DURCH LIEDER UND GEBETE DANKEN

      17, 18. (a) Wie benutzten die Israeliten Lieder, um Jehova Dank zu sagen? (b) Was taten Jesus und die Apostel gemäß Markus 14:26? (Apg. 16:25).

      17 Wir können Jehova für seine liebende Güte auch durch das Singen von Liedern danken. Das Singen gehörte schon in ferner Vergangenheit zu der wahren Anbetung (2. Mose 15:1-21; Ps. 1 bis 150; 2. Chron. 29:27; Offb. 15:3, 4). Im Tempel in Jerusalem hatten bestimmte Leviten das Vorrecht, als Musiker oder als Sänger zu dienen. Interessant waren der Inhalt und der Zweck ihrer Lieder. Die Bibel sagt, daß sie dazu dienten, ‘Jehova, den Gott Israels, ins Gedächtnis zu rufen und ihm auch zu danken und ihn zu preisen’. Weshalb? Weil ‘seine unverdiente Güte bis auf unabsehbare Zeit währt’ (1. Chron. 16:4, 41, 42; 9:33).

      18 Hast du schon je daran gedacht, daß Jesus und die Apostel auch sangen und daß sie es gern taten? Aus Markus 14:26 erfahren wir, daß sie in der Nacht, in der sie zum letzten Mal auf der Erde beisammen waren, Loblieder sangen. Gewöhnlich sangen die Juden während des Passahmahls die Psalmen 113 bis 118. Vermutlich sangen Jesus und die elf treuen Apostel nach dem Mahl den 118. Psalm, der mit den Worten beginnt und endet: „Danket Jehova, denn er ist gut; denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit.“

      19. Wie sollten wir zu den Liedern eingestellt sein, die in der Versammlung gesungen werden? (Eph. 5:18, 19).

      19 Auch heute haben Christen die Möglichkeit, Jehova durch Lieder zu lobpreisen und ihm für seine liebende Güte zu danken. Behältst du das im Sinn, wenn du in den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas die sich auf biblische Themen stützenden Lieder mitsingst? Oder beschäftigst du dich während des Singens mit etwas anderem? Oder singst du zwar die Worte mit, bist aber mit deinen Gedanken ganz woanders? Das kann einem leicht passieren. Wir sollten aber diese christlichen Lieder als eine Möglichkeit betrachten, Jehova für seine liebende Güte zu danken.

      20. (a) Welche Rolle sollte das Gebet bei unserer Danksagung für Gottes Güte spielen? (Kol. 1:9-12). (b) Inwiefern ist uns Daniel, gemäß Daniel 6:10, in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel?

      20 Eine weitere Möglichkeit, Jehova für seine liebende Güte zu danken, ist das Gebet. Wahrscheinlich betest du regelmäßig. Könntest du aber Gott in deinen Gebeten noch mehr danken und ihn lobpreisen? Wir können leicht in die Gewohnheit verfallen, ihn lediglich um gewisse Dinge zu bitten, sei es für uns selbst, für unsere Angehörigen, für die Versammlung oder für andere. Bestimmt freust du dich, sofern du ein Vater bist, wenn deine Kinder dich um Rat und Hilfe bitten. Doch wie würde es dich berühren, wenn dein Kind sagen würde: „Vati, ich möchte dir sagen, wie sehr wir Kinder dich lieben. Du bist zwar streng, und wir respektieren dich deshalb, aber du zeigst uns auch, daß du uns liebst. Du bist unser bester Freund.“? Wenn du daran denkst, wie du dich über eine solch aufrichtige Äußerung freuen würdest, was meinst du, wie es Gott wohl berührt, wenn wir in unsere Gebete Danksagung und Lobpreis einschließen? Der Prophet Daniel gab uns hierin ein gutes Beispiel. Die Bibel erwähnt ausdrücklich, daß er Gott in seinen Gebeten Lobpreis darbrachte (Dan. 6:10).

      21. Was, statt allgemeine Äußerungen, sollten wir in unseren Gebeten zum Ausdruck bringen?

      21 Es ist auch gut, in unseren Gebeten direkt zu erwähnen, wie Gott uns Güte erwies. Hast du schon einmal gehört, wie ein Kind betete und Gott für das Schokoladeneis, das es bekam, für eine Bootsfahrt, die es machen durfte, oder für seine Schulferien dankte? Könnten wir nicht auch mehr auf Einzelheiten eingehen, anstatt Gott nur durch allgemeine Äußerungen zu danken? Hast du eine schöne Erfahrung im Predigtdienst gemacht? Dann bedanke dich bei Gott dafür! Wenn dir jemand ein Geschenk gemacht hat, dann bedankst du dich wahrscheinlich bei ihm dafür. Bedankst du dich aber auch bei dem, der alles gemacht hat? Oder hast du aus der Bibel herausgefunden, wie du ein schwerwiegendes Problem lösen könntest? Dann bedanke dich dafür im Gebet. Und wie wäre es, wenn du — sofern du das Vorrecht hast, andere im Gebet zu vertreten — gewisse Beweise des Segens Gottes, für die ihr alle dankbar seid, ausdrücklich erwähnen würdest? (Ps. 42:8).

      22. Wie können wir, zusammenfassend gesagt, Jehova für seine liebende Güte danken, und welche Empfindungen bringen wir dadurch zum Ausdruck?

      22 Es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß Gott uns als seinen ihm wohlgefälligen Dienern auf vielerlei Weise liebende Güte erweist. Das können wir tagtäglich beobachten, wenn wir aufmerksam sind (Ps. 107:43). Wir können uns alle dankbar erweisen, indem wir von unserem Gott reden. Wie und wann? Bei unserer Predigt- und Lehrtätigkeit, in Gesprächen mit unseren Glaubensbrüdern und mit Außenstehenden sowie in Liedern und im Gebet. Ja, während wir der Zeit entgegensehen, da die ganze Schöpfung vereint Jehova lobpreisen wird, wie das aus dem 150. Psalm hervorgeht, können wir persönlich jetzt schon einen vollen Anteil an dieser Lobpreisung haben. Wir bringen dadurch die gleichen Empfindungen zum Ausdruck wie David, der gemäß Psalm 59:16, 17 sagte: „Was aber mich betrifft, ich werde von deiner Stärke singen, und am Morgen werde ich deine liebende Güte freudig kundtun. ... O meine ‚Stärke‘, dir will ich Melodien spielen, denn Gott ist meine sichere Höhe, der Gott liebender Güte mir gegenüber.“

  • Die „Synagoge der Freigelassenen“
    Der Wachtturm 1977 | 15. Mai
    • Die „Synagoge der Freigelassenen“

      ■ Unter denen, die mit Stephanus disputierten, waren auch Männer von der „sogenannten Synagoge der Freigelassenen“ (Apg. 6:9). Um wen mochte es sich dabei gehandelt haben? Ein „Freigelassener“ war ein freigelassener Sklave. Personen, die der „Synagoge der Freigelassenen“ angehörten, mögen daher entweder freigelassene Sklaven gewesen sein, die jüdische Proselyten geworden waren, oder Juden, die von den Römern gefangengehalten worden waren, aber später ihre Freiheit wiedererlangten.

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