-
Die Furcht dieser Generation überwindenDer Wachtturm 1955 | 15. Oktober
-
-
und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet.“ (Micha 4:4) Die Atmosphäre der Furcht wird der Atmosphäre der Liebe gewichen sein.
Schon jetzt kannst du frei sein von der Furcht und den Ängsten dieser Generation. Erwirb dir Erkenntnis, Glauben und Liebe. Aber ein weiterer Schritt ist nötig. Du brauchst nun die Atmosphäre der Liebe. Du brauchst jetzt die Atmosphäre der Furchtlosigkeit. Wenn du dich mit der alten Welt verbindest, wirst du durch ihre Furcht angesteckt. Statt dessen habe Gemeinschaft mit furchtlosen Leuten, und habe teil an ihrer Furchtlosigkeit. Ja, sieh der Zukunft zusammen mit der furchtlosen Neuen-Welt-Gesellschaft vertrauensvoll entgegen und verfehle nie, deinen Nächsten Liebe zu erweisen, indem du sie einlädst, sich Jehovas Zeugen anzuschließen, und sage nun zu denen, deren Herzen erregt schlagen: „Fasset Mut, fürchtet euch nicht!“ — Jes. 35:4, AÜ.
-
-
16. Teil: Veröffentlichungen unter einem neuen Namen: TheokratischDer Wachtturm 1955 | 15. Oktober
-
-
Neuzeitliche Geschichte der Zeugen Jehovas
16. Teil: Veröffentlichungen unter einem neuen Namen: Theokratisch
ALS Richter Rutherford aus England nach New York City zurückgekehrt war, hielt er am 2. Oktober 1938 einen zeitlich abgestimmten, scharfen Vortrag vor 7000 Zuhörern über das Thema „Faschismus oder Freiheit“. Dieser erschien bald in Broschürenform und wurde zu Millionen in Umlauf gesetzt, um die Leute hinsichtlich des drohenden Blutbades des Krieges durch den Faschismus wachzurütteln. Im folgenden Sommer wurde vom 23. bis 25. Juni 1939 im Madison Square Garden, New York City, als Mittelpunkt mit Erfolg ein weiterer vielfacher Kongreß abgehalten. Insgesamt 28 Kongresse — mehrere in Australien, zehn in England mit Einschluß Londons, einer in Honolulu und mehrere in den Vereinigten Staaten — erreichten die internationale Zuhörerschaft von 75 000 Personen, die als Höhepunkt den öffentlichen Vortrag des Kongresses „Herrschaft und Friede“ anhörten, der vom Präsidenten der Watch Tower Society gehalten wurde. Etwa auf der Hälfte dieses kraftvollen Vortrages brach in der Schlüsselstadt New York ein Aufruhr aus, der angestiftet wurde durch die Störposten der vom Vatikan inspirierten „Christlichen-Front“-WMCA (Radiostation) von „Father“ Coughlin. Es wurde erforderlich, daß die Ordner im Madison Square Garden (alles Zeugen Jehovas) etwa fünfzehn Minuten lang die Pöbelrotte in Schach halten, zurückdrängen und die 500 faschistischen Störenfriede aus dem Lokal vertreiben mußten.
Die Störung begann mit Johlen, Zischen, mit „Heil-Hitler“- und „Viva-Franco“-Rufen usw. Im selben Augenblick hörten Tausende drahtlos und durch telefonische Übertragung an vielen anderen Orten auf Erden, wie der Aufruhr vor sich ging. Applaus um Applaus von der Zuhörerschaft verlieh Rutherford, dem Redner, lebhafte Unterstützung, während er meisterhaft fortfuhr, über das Mikrofon sprechend, den Sturm zu bewältigena. Die Anklagen, welche die Gesellschaft rechtlich wider die Bandenführer dieser katholischen Pöbelrotte einreichte, führten zu keinem Ergebnis. Doch im Herbst des Jahres 1939 sprach eine Sondergerichtssitzung, bestehend aus drei Richtern (zwei Katholiken und einem Juden) der Stadt New York, nicht nur drei Saalordner (Zeugen Jehovas) frei, sondern lobte sie, weil sie in vernünftiger Weise die notwendige Festigkeit gegen die Pöbelrottenleute an den Tag gelegt hatten zur Zeit, da die Stadtpolizei völlig ihre Pflicht zu tun verfehlte, die Ordnung aufrechtzuerhalten, als die große öffentliche Versammlung im Madison Square Garden sich plötzlich der Gefahr gegenübersah, gesprengt zu werden. Diese drei Saalordner waren fälschlicherweise verhaftet, angeklagt und gerichtlich verfolgt worden, und dies auf die Klage verschiedener katholischer Pöbelrottenleute hin, die von ihnen gewaltsam aus dem Lokal entfernt worden warenb.
Ein anderer bemerkenswerter Vorfall: In London, England, hatte die IRA (Irisch-Republikanische Armee; eine katholische Terroristenbewegung, die während mehrerer vorausgegangener Monate in ganz England einen Bombardierungsfeldzug durchgeführt hatte) dem Büro der Gesellschaft „offiziell“ mittels Telefon angedroht, sie werde gewaltsam vorgehen, wenn der Zusammenschluß London-Belfast des Überseevortrages Rutherfords, der für den 25. Juni (vom New Yorker Madison Square Garden aus) geplant war, nicht abgesagt werde. Sogleich wurde die Scotland-Yard-Polizei davon unterrichtet, und sie umgab als Schutzwache die Versammlungssäle der Gesellschaft. Eine Bombe explodierte in der Nähe des Kingsway-Saales, des Kongreßzentrums in London, am Sonnabend, doch kein einziger der Zeugen Jehovas wurde verletzt, obwohl mehrere Fußgänger getötet wurdenc. Auf beiden Seiten des Atlantiks nahmen katholische Elemente zu Gewalttat Zuflucht, um die Zeugen von ihrer Freiheit der Anbetung wegzuschrecken.
Gab es während dieser strengen Zeit ungeheurer Tätigkeit von 1929 bis 1939 irgendeine bedeutungsvolle organisatorische Entwicklung? Jawohl, es gab eine solche. Anläßlich des Kongresses in Columbus (Ohio) im Jahre 1931 (vom 24. bis 30. Juli) wohnten diesem etwa 15 000 Personen bei und nahmen die Resolution zugunsten des neuen Namens JEHOVAS ZEUGENd an, der wahrlich ein bedeutsamer Name ist und sich auf die Worte Jehovas selbst stützt, wie sie von Jesaja (43:10-12) aufgezeichnet worden sind. Mit welcher Freude wurde doch dieser neue Name in der weiten Welt aufgenommen! In den nun folgenden Wochen traf sich Jehovas Volk in allen Teilen der Erde auf fünfzig Ausdehnungskongressen, um freudevoll diesen bemerkenswerten neuen Namen anzunehmen. Wie kennzeichnend er doch ist! Mit ihm verbunden ist eine große Verantwortung. Bestimmt ist der Name seit dem Jahre 1931 erdenweit anerkannt worden. All dies ist ein Zeugnis, daß er treffend auf jene paßt, die so gesegnet sind, ihn zu tragen. Sie sind eifrig dabei, für den Namen JEHOVA einzustehen, ihn zur höchsten Stellung wiederherzustellen, die er in universellen Dingen verdient, denn ist nicht Jehova der glorreiche Souverän seines ganzen Universums? — Ps. 83:18; Apg. 3:19-23; 4:24-30; 1. Kor. 15:28; Off. 11:15; Dan. 7:13, 14; Jes. 9:6, 7.
Die obenerwähnte Resolution mit Bezug auf den „neuen Namen“ und der Text des Kongreßvortrages Rutherfords wurden in der Broschüre Das Königreich — die Hoffnung der Welt bald danach in vielen Sprachen gedruckt. Während des nachfolgenden Monats Oktober wurde ein Feldzug durchgeführt, um persönlich allen Herrschern ein Exemplar dieser Broschüre zu übermitteln. In den Vereinigten Staaten und in Kanada allein wurden 132 066 Personen mit der Broschüre bedient, davon 88 009 Geistliche, 19 103 Politiker, 22 869 Finanzleute und 2085 führende Militärpersonene. In den nachfolgenden Monaten erreichte diese Broschüre fünf Millionen weiterer Personen in allen Teilen der Erdef. Der neue Name war gekommen und sollte bleiben.
In einem früheren Teil dieses Geschichtsberichts sahen wir, wie schließlich, im Jahre 1938, nach zwanzigjährigem allmählichem Fortschritt die Versammlungsleitung völlig dem theokratischen Muster angepaßt wurde, wie es in der Heiligen Schrift enthalten ist und gemäß dem die Gesellschaft alle Diener direkt ernennt. Dies ermöglichte den nächsten Schritt zur theokratischen Vereinigung oder zum Zusammenschluß zu einer noch fester gefügten, geeinteren Gesellschaft. Man hatte
-