-
Warum sie in V-Formation fliegenErwachet! 1971 | 22. April
-
-
Warum sie in V-Formation fliegen
ZWEI Aerodynamiker vom „California Institut of Technology“ sind vor kurzem zu der Überzeugung gekommen, daß die großen Zugvögel aus praktischen Gründen in gewinkelter Formation fliegen. Wenn sie das tun, erleichtert ein Vogel dem andern offenbar das Fliegen, und so ermöglichen sie es einander, eine bis zu 71 Prozent größere Strecke zurückzulegen. Die Theorie stützt sich fast nur auf die Gesetze der Aerodynamik und nicht auf die Beobachtung des Vogelfluges. Die Keilform und die Abstände zwischen den einzelnen Tieren, die diese Fachleute errechneten, stimmen ziemlich genau mit der Keilform und den Abständen überein, die die Zugvögel bei ihren Wanderungen einhalten.
Wie die beiden Experten folgerten, entsteht an den Flügelspitzen jedes Vogels ein starker Aufwind oder ein aufsteigender Luftzug. Jeder Vogel hält in der Formation eine Position ein, durch die er diesen Auftrieb voll ausnutzen kann; das erleichtert ihm das Fliegen. Ähnlich machen es ja auch die Falken oder Segelflieger, die ebenfalls den Aufwind ausnutzen, um in der Luft zu bleiben. Diese Flugordnung verringert zwar die Fluggeschwindigkeit der Vögel, ermöglicht es ihnen aber, längere Strecken zu fliegen. Und wenn man bedenkt, wie viele Hunderte von Kilometern Zugvögel wandern, versteht man, warum das Fliegen in gewinkelter Formation praktischer ist.
Man hat vielleicht den Eindruck, der Leitvogel leiste beim Fliegen in Keilform die schwerste Arbeit. Aber die Berechnungen der Aerodynamiker zeigen, daß bei diesem Flugmuster der Aufwind von den Vögeln, die zu beiden Seiten des Leitvogels fliegen, ausreicht, um auch ihm das Fliegen zu erleichtern. Das hängt allerdings von dem Abstand zwischen den Vögeln und von der Keilform ab. Wahrscheinlich muß sich der Leitvogel mehr anstrengen als die übrigen, daher muß er der stärkste Vogel sein oder vielleicht auch der beste Navigator. Die beiden letzten Vögel der V-Formation können sich das Fliegen erleichtern, indem sie ein klein wenig zurückbleiben.
Was hilft den Vögeln, ihren Platz in der Formation einzuhalten? Die Aerodynamiker folgern, daß der Vogel, der etwas zu weit vorn fliegt, das sofort merkt, weil das Fliegen dann mühsamer wird. Das wird ihn veranlassen, wieder seinen früheren Platz einzunehmen. Bleibt er zurück, dann muß er sich weniger anstrengen; aber es wird vermutet, daß er dann durch die übrigen gezwungen wird, wieder seinen richtigen Platz einzunehmen. Die Experten nehmen an, daß das anhaltende Geschnatter der sich auf ihrer Wanderung befindlichen Kanadagänse in Wirklichkeit Aufforderungen an die trägeren Vögel sind, ihren Platz einzuhalten.
-
-
„,Wachtturm‘ und ,Erwachet!‘ — steigende Tendenz“Erwachet! 1971 | 22. April
-
-
„Wachtturm und Erwachet! — steigende Tendenz“
● Obige Worte erschienen in einem Feature-Artikel der Zeitschrift Magazine Industry Newsletter. Darin wurde der rückläufige Trend in der Verbreitung anderer religiöser Zeitschriften dem Trend der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! gegenübergestellt. Es hieß darin: „Die traditionelle Religion ist nicht mehr so gut verkäuflich wie früher — das gilt jedenfalls für den Buchhandel. Der religiösen Presse ergeht es nicht gut. Die Zahl der Abonnements ist zurückgegangen. ... Und zwei große Zeitschriften mögen Bankrott machen.“ Aber über die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! konnte man darin lesen: „Die beiden Zeitschriften gewinnen jetzt im Laufe von drei Monaten 100 000 neue Leser.“ In Wirklichkeit steigt die Zahl der Leser noch schneller, denn die Auflage der Zeitschrift Der Wachtturm stieg im Jahr 1970 um 750 000 (von 6 000 000 auf 6 750 000) und Erwachet! um 650 000 (von 5 950 000 auf 6 600 000).
In dem Artikel wurde auch auf die Tatsache hingewiesen, daß die beiden Zeitschriften für nur 5 Cent das Exemplar abgegeben werden, während andere viel teurer sind. Es hieß darin: „Und nun einiges über die erstaunlich niedrigen Preise der Wachtturm-Schriften. Es ist der Gesellschaft möglich, die Zeitschriften zu redigieren, übersetzen, drucken und in der ganzen Welt für einen Betrag, der 5 Cent entspricht, zu verbreiten, weil sie mit ihren Mitarbeitern eine Abmachung hat, die von Herausgebern, die angesichts steigender Kosten Angestellte entlassen, nachgeahmt werden sollte. Das Rezept dafür lautet: Man flöße dem Angestellten — Drucker oder Redakteur — eine solche Hingabe ein, daß er zufrieden ist mit einem Schlafraum, drei guten Mahlzeiten täglich und monatlich 14 Dollar Taschengeld, ... Versuchen Sie, mit Ihren Gewerkschaften solche Vereinbarungen zu treffen!“
-