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Wo liegen die Ursachen der Probleme?Erwachet! 1975 | 8. September
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auf Kosten anderer mehr haben wollen als ihnen zustände?
Das System, das wir heute haben, kam nicht von allein zustande. Menschen haben es aufgebaut. Lassen die Probleme nicht deutlich einen grundsätzlichen Mangel im Menschen erkennen?
Eine Grundursache: menschliche Unvollkommenheit
Selbst wenn die Menschen tief in ihrem Innern etwas anderes wollen, verletzen sie doch ihre Mitmenschen wiederholt durch das, was sie tun und sagen. Immer wieder bringen sie es nicht fertig, der Mensch zu sein, der sie sein möchten. Man könnte sagen: Sie „verfehlen das Ziel“. Die Juden und Griechen des Altertums bezeichneten solche Verfehlungen mit einem Wort, das buchstäblich genau diese Bedeutung hatte: das Ziel „verfehlen“. Heutige Sprachen nennen ein solches „Verfehlen des Ziels“ oft eine „Sünde“.
Jeder Mensch läßt sich Verfehlungen zuschulden kommen. Wir alle haben Schwächen und Unvollkommenheiten ererbt. Doch wie kam es dazu? Wissenschaftler können sich dies selbst nach Jahren der Forschung nicht erklären. Für sie ist sogar die Ursache der körperlichen Schwäche, die sich im Vorgang des Alterns zeigt, ein Geheimnis. Die Encyclopædia Britannica (Ausgabe 1974) sagt darüber: „Die grundlegenden biologischen Ursachen des Alterns sind immer noch unbekannt.“
Es gibt aber ein altes Buch, das den Ursprung der geistig-sittlichen und körperlichen Unvollkommenheiten des Menschen enthüllt. Millionen denkender Menschen haben herausgefunden, daß dieses Buch, die Bibel, eine zufriedenstellende Erklärung gibt. Sie lautet: „So, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten ...“ (Röm. 5:12).
Der Urvater der Menschen, Adam, „verfehlte das Ziel“,was den vollkommenen Gehorsam gegenüber Gott betraf. Nachdem er seine Vollkommenheit verloren hatte, konnte er nur noch unvollkommene Nachkommen hervorbringen. Ein weiser Mann des Altertums erkannte dies und drückte es so aus: „Wer kann einen Reinen aus einem Unreinen hervorbringen? Da ist nicht einer“ (Hiob 14:4).
Ererbte Unvollkommenheit erklärt jedoch nicht vollständig all die Probleme, die die Menschheit heute hat. Können nicht selbst unvollkommene Menschen tiefes Mitgefühl zeigen? Waren nicht viele bereit, ihr Leben hinzugeben, um ihren Mitmenschen zu helfen? Hören wir nicht ständig besorgte Aufrufe an einzelne und an Völker, mit einer Handlungsweise aufzuhören, die den Untergang aller herbeiführen könnte? Und doch sieht es so aus, als liefe die Welt wie wahnsinnig in ihr Unglück. Woher kommt das?
Der Einfluß unsichtbarer Geistermächte
Könnte es sein, daß übermenschliche Mächte einen starken Einfluß auf die Welt ausüben? Viele Menschen haben diese Meinung vertreten. Arnold Weber schrieb über die Schrecken der Naziherrschaft, es sei gewesen, als ob „urplötzlich bestimmte Mächte auftauchten, ... eine über dem einzelnen stehende, alle Menschen umfassende Macht“. Im New York Times Magazine (4. Februar 1973) schrieb Andrew M. Greeley, daß die Grausamkeiten, die in unseren Tagen begangen worden seien, in keinem Verhältnis zu der Neigung des Menschen, Böses zu tun, ständen:
„Der Umfang des Bösen steht in keinem Verhältnis zu der Bosheit der beteiligten Menschen. Viele Mörder sind Menschen, die ein gewisses Maß von guten Absichten haben und nicht Böses, sondern Gutes tun wollen. ... Das Böse entsteht viel häufiger aus Fehlern, Fehleinschätzungen, Beschränktheit und Unwissenheit als aus böser Absicht.“
Wer aber stachelt unvollkommene Menschen zu Gewalttaten an, die anscheinend weit über ihre Neigung zum Bösen hinausgehen? Die Menschen mögen das Gefühl haben, daß es irgendeine übermenschliche Macht gibt, doch sie wissen nichts Genaueres über sie. Die Bibel hingegen beschreibt diese Macht nicht nur, sondern zeigt auch, wann und wie sie auf die Menschen einzuwirken begann.
Gemäß der Bibel gab es vernunftbegabte Geistgeschöpfe, bevor die Erde erschaffen wurde (Hiob 38:6, 7). Eines dieser Geistgeschöpfe erhob sich gegen Gott und wollte die Herrschaft über die ersten Menschen und damit über die ganze Menschheit erlangen. Um dieses Ziel zu erreichen, verleumdete es Gott böswillig (1. Mose 3:1-6). Darum spricht die Bibel von ihm später als von Satan („Widerstandleistender“) und vom Teufel („Verleumder“). Er war der Verräter, der nicht nur die ersten Menschen dazu anstiftete, gegen Gott zu rebellieren, sondern auch andere Geistgeschöpfe dazu bewog (1. Petr. 3:19, 20; Jud. 6). Diese ungehorsamen Geistgeschöpfe wurden „Dämonen“ genannt (Jak. 2:19).
Die Bibel zeigt, daß Satan und seine Dämonen einen bösen „Geist“, eine böse vorherrschende Einstellung, hervorbringen, die die Menschenwelt, die Gottes Gesetz nicht achten will, durchsetzt (Eph. 2:2; 1. Joh. 5:19). Welche Macht ein solcher schlechter Geist haben kann, läßt sich gut durch das veranschaulichen, was in einer Pöbelrotte geschieht. Als einzelne mögen die Menschen, die die Pöbelrotte ausmachen, keineswegs grausam und boshaft sein. Es kann sein, daß sie friedlich zu sein behaupten, und auf den ersten Blick mögen sie auch so aussehen. Doch wenn sie einmal vom „Pöbelgeist“ erfaßt worden sind, handeln diese Menschen, die sonst gesetzestreue Bürger sind, wie Wahnsinnige. Sie zerstören Eigentum, greifen Mitmenschen an und töten sie. Viele von ihnen sind darüber später vielleicht sehr beschämt und können es kaum glauben, daß sie solche Dinge getan haben.
Ist es angesichts der schrecklichen Grausamkeiten, die Menschen an anderen Menschen verübt haben, nicht vernünftig, die Erklärung der Bibel anzuerkennen, daß bösartige Geistgeschöpfe die sündigen Neigungen unvollkommener Menschen, die das Gesetz Gottes nicht befolgen wollen, ausnutzen? Wie anders könnte man sonst die Schrecken der Vergangenheit und die unseres zwanzigsten Jahrhunderts erklären?
Es fehlt ein gutes Verhältnis zu Gott
Der Mensch wurde unvollkommen und kam unter den Einfluß Satans und seiner Dämonen, weil er sein gutes Verhältnis zu Gott, seinem Schöpfer, verloren hatte. Ein ganz klarer Beweis dafür ist die Tatsache, daß sich die Probleme immer dann anhäufen, wenn man Gottes Gesetze, die in der Bibel aufgezeichnet sind, außer acht läßt. Die Bibel enthält zum Beispiel Gebote gegen geschlechtliche Unmoral (1. Kor. 6:9, 10). Was geschieht, wenn man diese Gebote außer acht läßt? Die Zahl der Geschlechtskranken steigt, ebenso die der ungewollten Schwangerschaften, der zerrütteten Familien, der Trennungen und Scheidungen.
Die Menschheit als Ganzes ist ohne die Leitung Gottes im dunkeln umhergeirrt. Selbst die, die sich bemühen, Gottes Willen zu tun, werden durch ihre eigene Unvollkommenheit und durch das heutige System eingeengt.
Was wir Menschen wirklich brauchen, ist eine Vorkehrung, durch die wir in vollkommene Einheit mit unserem Schöpfer gelangen können. Wir müssen von unseren ererbten Schwächen und Unvollkommenheiten sowie von ihren quälenden Folgen befreit werden, zu denen Krankheit, Alter und Tod zählen. Diese Befreiung kann kein Mensch, keine Organisation oder Nation herbeiführen. Ist unsere Lage deshalb hoffnungslos? Oder gibt es für uns eine Befreiung, von all diesen schwierigen Problemen?
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Jemand, der sich wirklich um die Menschen kümmertErwachet! 1975 | 8. September
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Jemand, der sich wirklich um die Menschen kümmert
NUR jemand mit höchster Weisheit könnte die vielen schwierigen Probleme lösen, die die Menschheit heimsuchen. Er müßte auch sehr an uns interessiert sein und den Wunsch haben, unsere Lage zu verbessern.
Für die Existenz einer solchen Person gibt es sehr viele Beweise. Die Erde ist für den Fortbestand des Lebens viel zu gut eingerichtet, als daß man ihre wunderbaren Eigenschaften einem „zufälligen Zusammenwirken vieler unwahrscheinlicher Abläufe“ zuschreiben könnte, wie manche dies tun. Der Biophysiker Frank Allen sagte: „Daß die Erde für das Leben eingerichtet ist, kommt in zu vielen Anpassungen zum Ausdruck, die man unmöglich dem Zufall zuschreiben kann.“ Betrachte folgende Beispiele:
Die Sonne sendet jeden Tag tödliche Strahlung aus. Außerdem wird die Atmosphäre täglich von schätzungsweise zweihundert Millionen Meteoren bombardiert. Wie ist es möglich, daß das Leben trotz dieser gefährlichen Einwirkungen fortbesteht? Die Atmosphäre beschützt das Leben auf der Erde wie ein unsichtbarer Schild. Eine dünne Ozonschicht absorbiert den größten Teil der schädlichen Strahlen der Sonne, läßt aber die nützlichen Strahlen durch. Die meisten Meteore verglühen beim Passieren der Atmosphäre. Nur sehr, sehr wenige erreichen überhaupt die Erdoberfläche.
Wie steht es mit den Gasen, aus denen die Atmosphäre besteht? Für sich allein sind einige dieser Gase tödlich. Wäre der Anteil an Sauerstoff in der Luft viel größer, würden viel leichter Brände entstehen, und sie wären schwerer unter Kontrolle zu bringen. Die Atmosphäre besteht aber aus genau der richtigen Mischung von Gasen, die zur Erhaltung des Lebens gebraucht wird. Ist das lediglich ein Zufall? Wohl kaum.
Betrachten wir das Wasser. Leben auf der Erde wäre ohne Wasser nicht möglich. Wenn die Pflanzen die Nährstoffe im Boden nicht aufnehmen könnten, wären sie für sie wertlos. Da aber Wasser vorhanden ist und sich die Nährstoffe im Boden leicht darin lösen, kann das Leben bestehen.
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