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Die Menschheit vereint — Wie es sich auswirken könnteDer Wachtturm 1984 | 15. Juni
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Die Menschheit vereint — Wie es sich auswirken könnte
„ANGENOMMEN, wir alle — ob Hindu oder Katholik, Jude oder Lutheraner, Quäker oder Moslem, Buddhist, Mennonit oder Mormone — würden uns mit genausoviel Ergebenheit und mit dem gleichen Eifer dafür einsetzen, den Himmel auf Erden zu schaffen, wie wir uns bemühen, ins Jenseits zu kommen, wie herrlich rein und unverseucht, ja wie schön wäre unsere Welt doch dann!“
Mit diesen Worten brachte der amerikanische Journalist Mel Ellis den Wunsch vieler unserer Zeitgenossen zum Ausdruck. Sie möchten in einer schönen Welt leben. Aber gleichzeitig halten sie an ihren unterschiedlichen religiösen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ideen fest — ausgerechnet an den Dingen, die in der Vergangenheit zu so viel Haß, Streit und Blutvergießen geführt haben!
Dennoch könnten auf der Erde große Veränderungen vor sich gehen, wenn nur die Menschen gemeinsame Ziele verfolgen würden. Eine unmittelbare Folge bestünde darin, daß Kriege aufhören würden. Begriffe wie „Rüstungswettlauf“ und „Kernwaffenarsenale“ würden dann der Vergangenheit angehören. Nie wieder würden Menschen in Kriegen verstümmelt oder geistig-seelisch geschädigt werden. Familien würden nicht mehr die herzzerreißende Erfahrung machen, Angehörige in einem bewaffneten Konflikt zu verlieren.
Heute werden jedes Jahr 800 Milliarden Dollar für die Rüstung und die militärische Bereitschaft aufgewandt. Welche Veränderungen wären selbst unter den gegenwärtigen unvollkommenen Verhältnissen möglich, wenn all dieses Geld für friedliche Zwecke genutzt würde! Man bedenke, was alles beschafft werden könnte, zum Beispiel nötige Wohnungen, Krankenhäuser, Schulen, sanitäre Anlagen und sauberes Wasser. Und dadurch wäre mit Leichtigkeit die Vollbeschäftigung derer gesichert, die sich mit der Beschaffung dieser Dinge zum Nutzen der Menschheit befassen würden. Wenn außerdem die gesamte Menschheitsfamilie im Interesse des Gemeinwohls zusammenarbeiten würde, gäbe es für alle genug zu essen. Der französische Zeitungsherausgeber André Fontaine sagte: „Es gäbe genug Reichtum für jedermann, wenn wir ihn nur zum Nutzen der Menschheit verwenden würden.“
Man stelle sich vor, wie es sich auswirken könnte, wenn die Menschheitsfamilie vereint wäre. Es gäbe liebevolle Zusammenarbeit statt herzlosem Konkurrenzkampf, Mitgefühl statt blindem Haß, wohltuenden Frieden statt sinnloser Gewalt, vereinigende gegenseitige Achtung statt entzweiendem Nationalismus.
Aber wie könnten solche Änderungen je erreicht werden? Bestimmt müßten sie im Sinn der Menschen beginnen. Und um eine Sinnesänderung herbeizuführen, müßten die Menschen auf sittlichem und religiösem Gebiet völlig neu erzogen werden, damit sie von allen entzweienden Einflüssen frei gemacht würden. Doch wo kann man eine solche auf Einheit ausgerichtete Erziehung erhalten? In den politischen, den wirtschaftlichen, den religiösen oder den Bildungssystemen der Welt?
Die Bibel gibt uns eine klare Antwort mit den Worten des Propheten Jeremia: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Manne, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23).
Diese Schlußfolgerung wird durch die Ausführungen von Mark Thee, dem Direktor des Internationalen Friedensforschungsinstituts in Norwegen, gestützt, der sagte: „Die internationale Lage zeichnet sich heute durch eine tiefgehende Krise aus, die fast alle Bereiche menschlicher Tätigkeit durchdringt: den wirtschaftlichen und sozialen, den politischen und militärischen, den geistigen und sittlichen Bereich. Konfliktsituationen stauen sich auf, die Gewalttätigkeit nimmt ständig zu, und die Gewaltanwendung als Mittel der Politik und der Diplomatie ist heute weit verbreitet. ... Das Gleichgewicht zwischen Frieden und Krieg wird immer labiler.“
Ist nicht deutlich zu erkennen, daß die Menschen von sich aus keine Lösung haben, weil ihnen die Weisheit fehlt, ihre Schritte so zu lenken, daß sie wahre Einheit herbeiführen können? Gewiß, einige mögen der Auffassung sein, diese Feststellung sei übertrieben und Menschen könnten von sich aus eines Tages Einheit herbeiführen. Doch was zeigt die Geschichte? Bietet sie irgendeinen Grund, zu hoffen, daß eines oder mehrere Elemente der Welt die Welteinheit herbeiführen könnten? Wenn nicht, wer oder was wäre dann dazu in der Lage?
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Kann die Welt je selbst Einheit zustande bringen?Der Wachtturm 1984 | 15. Juni
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Kann die Welt je selbst Einheit zustande bringen?
KÖNNTE der Traum von einer Welteinheit jemals durch die Bemühungen der Welt verwirklicht werden? Ist es möglich, daß eines der Elemente, die in den Angelegenheiten der Welt tonangebend sind, die Menschheit diesem Ziel entgegenführt?
Die Welt hat jahrtausendelang sowohl mit verschiedenen Regierungen als auch mit verschiedenen Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen experimentiert. Hat sich eines davon jemals als eine zur Einheit führende Kraft erwiesen? Könnte heute irgendeines davon den tragischen entzweiten Zustand, in dem sich die Menschheitsfamilie befindet, in das Gegenteil verkehren? Wenn nicht, wer oder was wäre dazu in der Lage?
Die politische Geschichte
Die politische Führung hat sich, was die Angelegenheiten des Menschen betrifft, als eine einflußreiche Kraft erwiesen. Doch leider zeigt die Geschichte deutlich, daß sie keine vereinigende Kraft ist. Im Gegenteil, nachdem es die Welt jahrtausendelang mit jeder möglichen politischen Ideologie versucht hat, ist sie mehr gespalten als je zuvor. Es gibt heute mehr unabhängige Staaten und unterschiedliche politische Systeme als zu irgendeiner anderen Zeit in der Geschichte.
Wenn menschliche Regierungen eine zur Einheit führende Kraft wären, sollte der Beweis dafür bis heute erbracht worden sein. Statt dessen sind in jedem Jahrhundert Ströme von Blut geflossen in einem Krieg nach dem anderen — insgesamt waren es Tausende von Kriegen. Und in unserer Zeit sind durchaus keine allmählichen Fortschritte zur Einheit zu beobachten, denn die Menschheit ist im 20. Jahrhundert hoffnungsloser entzweit als je zuvor. Durch zwei fürchterliche Weltkriege wurde das Leben von etwa 70 Millionen Menschen verkürzt. Und als ob das nicht genug wäre, sind, wie in dem vor kurzem erschienenen Buch War in Peace (Krieg in Friedenszeiten) berichtet wird, allein nach dem Zweiten Weltkrieg in etwa 130 militärischen Konflikten in über hundert Ländern 35 Millionen Menschen umgekommen. Man stelle sich das vor — in einer Zeit sogenannten Friedens!
Ein Grund für diesen beklagenswerten Zustand ist, daß die Menschen an althergebrachten politischen und nationalen Bindungen festhalten. Durch diese Bindungen ist die Menschheit völlig entzweit worden, und einer arbeitet gegen den anderen. Der Historiker Arnold Toynbee sagte deshalb, der Nationalismus sei „in Wahrheit die führende Religion“, weil ihm viele Menschen Anbetung und Gehorsam zollten. Toynbee erklärte, daß durch diese Anbetung souveräner Staaten deren jeweilige Angehörige zu Gegnern werden, „da diese Religion ein Ausdruck von Ichbezogenheit ist“. Und er vertrat den Standpunkt: „Ichbezogenheit ist die Ursache allen Streits.“
Politische Uneinigkeit hat heute verheerendere Folgen als je zuvor, denn wir sind im Atomzeitalter schon weit fortgeschritten. In jeder Nation herrscht Angst vor einem Atomkrieg, besonders angesichts der Kapazität heutiger Kernwaffen. Jonathan Schell schreibt in dem Buch Das Schicksal der Erde: „Was in Hiroschima geschah, ist noch nicht einmal ein winziger Bruchteil dessen, was die heute auf der Welt vorhandenen Atomwaffen anrichten könnten.“
Schell schreibt weiter: „Die Politik führt sich folglich selbst ad absurdum, wenn sie mit der einen Hand für eine Zukunft aufbaut, deren Zerstörung sie mit der anderen Hand vorbereitet. Jedesmal, wenn ein Politiker verspricht, eine bessere Welt für unsere Kinder und Enkelkinder zu schaffen ..., widerlegt ihn die Gefahr der Vernichtung mit dem tödlichen Argument: Vielleicht wird es keine Kinder oder Enkelkinder mehr geben.“
Gerade diese Situation wurde von Jesus Christus für unsere Zeit mit den prophetischen Worten aus Lukas 21:25, 26 vorausgesagt: „Auf der Erde [wird es] Angst und Bangen unter den Nationen [geben], die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen.“ Ist dies nicht eine treffende Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes der geteilten Menschheit?
Angesichts solch schrecklicher Aussichten mag man sich fragen: Könnten nicht die Vereinten Nationen die Menschheitsfamilie vereinen, wenn kein einzelnes politisches System dazu in der Lage ist? Die Antwort lautet „Nein!“ Warum? Weil die UNO nur ein Spiegelbild unserer zerstrittenen Welt ist. Der UNO-Generalsekretär gab zu: „Wir sind zweifellos weit von der Charta der UNO abgewichen.“ Die Resolutionen der Organisation werden, wie er sagte, „von denen, die meinen, es sich leisten zu können, zunehmend abgelehnt oder ignoriert“. Seine Schlußfolgerung lautete daher: „Wir sind einer neuen internationalen Anarchie gefährlich nahe.“ Somit wird die Glaubwürdigkeit der UNO als ein einigender Faktor der Menschheit von ihren eigenen Führern aufgrund der Geschichte bezweifelt.
Wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen, müssen wir zugeben, daß, geschichtlich betrachtet, kein politisches System der unvollkommenen Menschen in der Lage war, die Menschheit zu vereinen, auch wenn die führenden Persönlichkeiten noch so aufrichtig waren. Deshalb sagt Gottes Wort in Psalm 146:3 passenderweise: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.“
Wirtschaftliche Unordnung
Gibt es irgendein Wirtschaftssystem in der Welt, das eine einigende Kraft wäre, so daß die gesamte Menschheitsfamilie Nutzen aus der Fähigkeit der Erde ziehen könnte, überreiche Erträge hervorzubringen? Wiederum antwortet die Geschichte mit Nein. Kein einziges Wirtschaftssystem des Menschen hat je ein Modell für einen gemeinsamen Versuch geliefert, mit dem den Interessen der ganzen Menschheit gedient gewesen wäre. Jedes Wirtschaftssystem hat für Millionen große Unzufriedenheit und Härten mit sich gebracht.
In den letzten Jahren hat die Weltwirtschaft eine Krise nach der anderen erlebt. Die Schulden unterentwickelter Länder sind enorm gestiegen, nicht aber ihre Zahlungsfähigkeit. Selbst die Schulden der am höchsten entwickelten Länder haben astronomische Höhen erreicht. Die Armut breitet sich aus. Millionen sind arbeitslos. Jedes Jahr verhungern weitere Millionen oder sterben an Krankheiten, die auf Unterernährung zurückzuführen sind. An vielen Armen auf der ganzen Erde hat sich die Wahrhaftigkeit des prophetischen Wortes Gottes aus Offenbarung 6:6 bestätigt: „Zwei Pfund Weizen oder sechs Pfund Gerste für den Lohn eines ganzen Tages“ (Die Bibel in heutigem Deutsch). Ja, in manchen Ländern bekommt man für einen Tageslohn kaum noch einen Laib Brot.
Ungeachtet der zeitweiligen Verbesserungen nach rückläufigen Tendenzen oder Krisen, gibt die Wirtschaft mehr oder weniger das Bild ab, das in der New York Times mit den Worten gezeichnet wurde: „Die Weltwirtschaft sieht sich ihrer größten Bedrohung in der Nachkriegszeit gegenüber, was ihre Struktur und ihr Wachstum betrifft. Inflation, Rezession, Massenarbeitslosigkeit sowie ein außerordentlicher Druck auf Handel und Finanzen stellen für die der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit dienenden Prinzipien und Institutionen eine gewaltige Belastung dar.“ Und der französische Zeitungsherausgeber André Fontaine erklärte: „Ich sehe keine Regierung in der heutigen Welt, die fähig zu sein scheint, mit den großen wirtschaftlichen Problemen unserer Zeit fertig zu werden. In Wirklichkeit sind dies nämlich Weltprobleme, und kein Land kann sie im Alleingang lösen.“
Das ist des Pudels Kern. Die Wirtschaftsprobleme der Welt verlangen vereintes, weltumspannendes Handeln. Aber es sind zu viele selbstsüchtige Interessen im Spiel, als daß die Weltführer eine dauerhafte Lösung finden könnten.
Soziale Probleme türmen sich auf
Soziale Probleme spiegeln ebenfalls die zunehmende Uneinigkeit der Menschheit wider. Haß und Voreingenommenheit, Verbrechen und Gewalttätigkeit, Terrorismus und bewaffnete Konflikte — und das auf allen Kontinenten — sind Symptome einer kranken Welt. Das Leben ist gefährlich geworden, besonders in vielen Großstädten. Als in Italien ein Polizeibeamter einem Häftling mitteilte, er werde in kurzem aus dem Gefängnis entlassen, erwiderte dieser laut einem Bericht in La Nazione: „Mir liegt nichts daran, aus dem Gefängnis zu kommen. Wir leben in einer schwierigen Zeit. Ich bleibe lieber im Gefängnis. Draußen kann man zu leicht getötet werden.“
Da sind auch menschliche Schwächen, durch die Familien entzweit werden und die Lebensqualität in jedem politischen System untergraben wird. Fast überall nehmen die Scheidungsziffern zu; mancherorts endet fast die Hälfte aller neugeschlossenen Ehen vor dem Richter. Sowohl in der östlichen als auch in der westlichen Welt hat eine Flucht vor der Wirklichkeit in Form übermäßigen Trinkens eingesetzt. Die Folge ist u. a., daß Trunkenheit am Steuer Tag für Tag neue Opfer fordert, so daß jährlich eine Gesamtzahl von etwa 300 000 Verkehrstoten zu verzeichnen ist.
Die Plage der Drogenabhängigkeit bringt für Millionen Kummer und Sorgen mit sich. Die weitverbreitete Freizügigkeit auf sexuellem Gebiet hat zu einer enormen Ausbreitung furchtbarer Geschlechtskrankheiten geführt, von denen einige unheilbar sind. Damit einher geht eine Flut unerwünschter Schwangerschaften und vorsätzlicher Schwangerschaftsabbrüche.
Die Situation entspricht genau dem, was in einer biblischen Prophezeiung für unsere Zeit mit den Worten vorhergesagt wurde: „In den letzten Tagen [werden] kritische Zeiten dasein ..., mit denen man schwer fertig wird.“ In dieser Prophezeiung werden Verhältnisse aufgezählt, die sich so anhören, als ob man die Tageszeitung lesen würde. Es wird gesagt, daß die Menschen ‘eigenliebig sein werden, geldliebend, hochmütig, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, ohne Selbstbeherrschung, Vergnügungen mehr liebend als Gott’ (2. Timotheus 3:1-5).
Die sozialen Probleme werden noch dadurch verschlimmert, daß jährlich 800 Milliarden Dollar für die Rüstung ausgegeben werden. Das sind über zwei Milliarden Dollar täglich! Doch jedes Jahr sterben Millionen Kinder und auch viele Erwachsene an Unterernährung. Es läßt sich also nicht leugnen: Die sozialen Probleme und Unterschiede nehmen zu. Hunderte von Millionen enttäuschter und unterdrückter Menschen haben keine Hoffnung. Und kein soziales System der Welt kann diese Probleme lösen, weil man sie nicht gemeinsam anpackt.
Heute steht mit Sicherheit eindeutig fest, daß es kein politisches, kein wirtschaftliches und kein soziales System in der Welt gibt, das im Interesse der Menschheit als eine einigende Kraft wirken kann. Aber wie verhält es sich mit den Religionsorganisationen? Können wir sie als einen einigenden Faktor betrachten? Ja was können wir überhaupt als eine Kraft ansehen, durch die unsere erbärmlich gespaltene Menschheitsfamilie geeint werden kann? Diese Fragen werden in den folgenden beiden Artikeln behandelt.
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Die Menschheit ist heute in der Lage, alles Leben auf der Erde zu vernichten
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Hunderte von Millionen Menschen hungern
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Wo können wir in dieser zerstrittenen Welt Einigkeit finden?Der Wachtturm 1984 | 15. Juni
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Wo können wir in dieser zerstrittenen Welt Einigkeit finden?
„Zur Einheit werde ich sie bringen wie eine Kleinviehherde in die Hürde“ (MICHA 2:12).
1, 2. Warum können wir von den Weltführern nicht erwarten, daß sie die Menschheitsfamilie vereinen?
SEIT Jahrtausenden ist die Menschheitsfamilie hoffnungslos entzweit. Durch politische, wirtschaftliche und soziale Differenzen ist die Menschheit in Gruppen gespalten worden, die miteinander im Streit liegen, ja einander bekämpfen. Die schlimmsten Folgen daraus haben sich im 20. Jahrhundert ergeben. Zum Beispiel forderte allein der Zweite Weltkrieg, der in der Zerstörung der Städte Hiroschima und Nagasaki durch Atombomben gipfelte, schätzungsweise 55 Millionen Menschenleben.
2 In den letzten Jahrzehnten haben Dutzende weiterer Konflikte noch vielen Millionen mehr das Leben gekostet. Heute bedrohen die Kernwaffen der miteinander im Streit liegenden politischen Systeme sogar den Fortbestand des Lebens auf der Erde. Und wie die englische Zeitung The Guardian schreibt, werden die buchstäblichen und die geistigen Kriegsvorbereitungen von den großen und den kleinen Nationen kräftig vorangetrieben. Von den Weltführern können wir also mit Sicherheit nicht erwarten, daß sie die Menschheitsfamilie vereinen.
Die Geschichte der Religionen der Welt
3, 4. Was sagt uns die Geschichte über die Religionen der Welt als Möglichkeit, die Menschen zu vereinen?
3 Dürfen wir aber von den Religionen der Welt erwarten, daß sie die Völker vereinen? Kann uns ihre Vergangenheit zu größerer Zuversicht inspirieren? Die Geschichte antwortet mit Nein. In einem Leitartikel der Chicago Tribune hieß es: „Jede große Religion predigt Frieden, Brüderlichkeit und Barmherzigkeit, doch einige der grausamsten Handlungen der Intoleranz und Unterdrückung in der Geschichte wurden im Namen Gottes verübt.“ Ähnlich äußerte sich der Zeitungsherausgeber C. L. Sulzberger, wenn er sagte: „Sollte man, wie unangenehm das Thema auch sein mag, nicht anerkennen, daß sich die Religion, abgesehen von anderen Ursachen — Imperialismus, Rassismus, Militarismus —, zu einer ständig wachsenden Gefahr für das menschliche Leben entwickelt hat?“
4 Ja, die Geschichte ist mit dem Blut besudelt, das in Auseinandersetzungen vergossen wurde, die von der Religion entweder veranlaßt oder gutgeheißen wurden. Wir sind Zeuge davon geworden, wie in unserem Jahrhundert in Weltkriegen, die aus nationalistischen Gründen geführt wurden, und in anderen Kriegen auf Gott entehrende Weise Katholiken Katholiken töteten, Protestanten Protestanten töteten, Moslems Moslems töteten und Juden Juden töteten. Die geschichtlichen Tatsachen lassen somit deutlich erkennen, daß die Religionen der Welt für die Menschheitsfamilie keine einigende Kraft sind, sondern zur Uneinigkeit noch beigetragen haben.
5. Wo haben die entzweiten Religionen der Welt ihren Ursprung?
5 Die Verwirrung und Uneinigkeit der Religionen der Welt beweist deutlich, daß sie nicht von Gott unterstützt werden. Das mag diejenigen überraschen, die der Ansicht sind, jede Religion müsse gut sein, wenn sie behaupte, Gott zu vertreten. Doch Gottes eigenes inspiriertes Wort erklärt eindeutig: „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ (1. Korinther 14:33). Nicht Gottes heiliger Geist oder wirksame Kraft, sondern ein unheiliger Geist, eine unheilige Antriebskraft, bringt ‘Feindschaften, Streit, Wortzänkereien, Spaltungen und Sekten’ hervor (Galater 5:19, 20). In Jakobus 3:14, 15 wird gezeigt, daß die mit diesem schlechten Geist verbundene Weisheit „dämonisch“ ist und von dem „Gott dieses Systems der Dinge“, von Satan, dem Teufel, herrührt (2. Korinther 4:4).
Ein entzweites Haus
6. Welcher von Jesus geäußerte Grundsatz trifft auf die Welt zu?
6 Die Entzweiung der Menschheitsfamilie erinnert uns an die folgenden Worte Jesu: „Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verödet, und jede Stadt oder jedes Haus, das gegen sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen“ (Matthäus 12:25). Demgemäß muß die entzweite Welt zugrunde gehen. Sogar die Nationen stimmen mit der Redewendung überein: „Vereint stehen wir, entzweit fallen wir.“
7. Was erachten einige Leute als notwendig, wenn eine Katastrophe vermieden werden soll?
7 Damit es nicht zu einem solch unheilvollen Fall oder Sturz kommt, fordern prominente Personen ein drastisches Umdenken. Der Atomwissenschaftler Harold Urey sagte: „Es gibt keine konstruktive Lösung für die Probleme der Welt mit Ausnahme einer Weltregierung, die imstande ist, auf der ganzen Erdoberfläche für das Recht zu sorgen.“ Auch Albert Einstein „betonte nachdrücklich, daß im Atomzeitalter der Frieden unter den Nationen nur dann bewahrt werden könnte, wenn alle unter einem System des Weltrechts zusammengebracht würden“. Er erklärte: „Wir müssen die schrecklichen Hindernisse nationaler Grenzen überwinden.“ Ja, viele Menschen erkennen, daß eine Weltregierung notwendig ist.
8. Kann die entzweite Welt einen Sturz vermeiden?
8 Ist es aber wahrscheinlich, daß die Nationen der Welt ihre Souveränität aufgeben werden? Und wenn ja, an wen würden sie sie abtreten? Bestimmt nicht an die Organisation der Vereinten Nationen. Oft führen Staaten eher Krieg, als daß sie sich den Entscheidungen der UNO beugen würden. Somit steuert die Welt mit ihren entzweiten politischen, kommerziellen, sozialen und religiösen Systemen auf einen Sturz zu (Zephanja 3:8; 1. Johannes 2:15-17).
Ein wirklich vereintes Volk
9. Besteht die Wahrscheinlichkeit, daß es eine vereinte Menschheitsfamilie geben wird?
9 Bedeutet das, daß weltweite Einheit eine Utopie ist? Keinesfalls. Im Gegenteil! Weltweite Einheit ist nicht nur möglich, sondern sie ist unumgänglich. Tatsächlich ist die Grundlage für eine weltweite Einheit schon gelegt worden. Es gibt bereits Menschen, die das, was Einstein sagte, tun, die die Hindernisse des Nationalismus überwinden. Es gibt bereits ein wirklich vereintes Volk auf der ganzen Erde. Es gibt bereits eine Weltregierung, der Millionen Menschen aus allen Nationen in erster Linie die Treue halten.
10. Welche Merkmale muß eine richtige Regierung aufweisen?
10 Viele werden denken, ein solcher Standpunkt sei aus der Luft gegriffen. Vielleicht fragen sie: „Soll das eine richtige Regierung sein mit richtigen Gesetzen und richtigen Bürgern? Wo soll das denn sein? Wovon ist hier die Rede?“ Nun, wodurch zeichnet sich eine Regierung aus? Durch Verschiedenes: 1. Sie muß richtige, lebende Führer haben. 2. Sie muß auch einen richtigen Regierungssitz haben. 3. Die Nation muß richtige Gesetze haben, damit die Ordnung aufrechterhalten werden kann. 4. Es muß ein richtiges Volk dasein, das sie regiert. In den Vereinigten Staaten gibt es zum Beispiel eine Exekutive (der Präsident), die in Washington (D. C.) ihren Regierungssitz hat. Es gibt eine Legislative oder gesetzgebende Gewalt (der Kongreß), die Gesetze erläßt. Es gibt eine Judikative oder richterliche Gewalt (die Gerichte), die den Gesetzen des Landes Geltung verschafft. Und es leben dort über 230 Millionen Menschen als Staatsbürger. Würde irgend jemand behaupten, all dies sei nichts Realistisches?
11. Inwiefern hat selbst die Presse zugegeben, daß ein wirklich vereintes Volk existiert?
11 Ebenso realistisch ist es, zu sagen, daß heute ein wirklich vereintes Volk existiert. Wo? Unter welcher Regierung lebt es? Weshalb können wir sagen, daß es vollständig vereint ist? Die brasilianische Zeitung O Tempo kennzeichnete dieses einzigartige Volk, als sie schrieb: „Wenn es auch viele beeindruckende Religionen gibt, die ihre Lehren in allen Teilen der Welt propagieren, gibt es doch heute auf der ganzen Erde keine einzige, die die gleiche Liebe und Einheit bekundet, die in der theokratischen Organisation der Zeugen Jehovas zu beobachten ist.“
12. Welche Ansicht, die in einer belgischen Zeitung zum Ausdruck kam, stimmt mit einer Tatsache überein, die Jehovas Zeugen anerkennen?
12 In Belgien enthielt die Zeitung La Nouvelle Gazette die folgende Schlagzeile: „Amerikanische Experten fanden nur e i n e Lösung, in den nächsten 25 Jahren einen Atomkrieg zu vermeiden: die der Zeugen Jehovas!“ Wie es in dem Artikel hieß, besteht die einzige Lösung in einem „radikalen Wandel im Lebensstil der Menschen ... zugunsten einer Weltregierung“. Diese Ansicht stimme, wie das Blatt abschließend schrieb, genau „mit der Idee überein, die Jehovas Zeugen propagieren“. Und welche Idee ist das? Die gleiche, die Jesus zum Hauptthema seines Lehrens machte: Gottes neue Regierung für die ganze Erde, sein himmlisches Königreich mit Christus als Herrscher. Diese Regierung ist Gottes Lösung, die einzige Lösung der Probleme der Menschheit, ihre Uneinigkeit eingeschlossen. Jesus lehrte die Menschen, um diese Regierung zu beten, als er sagte: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden“ (Matthäus 6:10, katholische Jerusalemer Bibel). Und gemäß der Wiedergabe der Prophezeiung aus Daniel 2:44 in dieser Bibelübersetzung wird diese Regierung Gottes bald allen früheren „Reichen die Auflösung und das Ende bereiten, selbst aber ... in Ewigkeit bestehen“.
Wahre Liebe und Einheit bekunden
13. Was ist seit 1914 im Hinblick auf eine die Menschen vereinigende Weltregierung geschehen?
13 Die Weltereignisse, durch die sich biblische Prophezeiungen erfüllt haben, zeigen, daß Gottes himmlische Regierung seit 1914 herrscht. Damals setzte Gott seinen erprobten König, Jesus Christus, als Herrscher ein (Matthäus 24:3-14; 2. Timotheus 3:1-5; Offenbarung 12:10). Diese Regierung hat überlegene Gesetze und Grundsätze, die in dem heiligsten aller Dokumente, in Gottes inspiriertem Wort, der Bibel, aufgezeichnet sind (2. Timotheus 3:16, 17). Und seit 1914 sammelt der vortreffliche Hirte, Jesus Christus, die Bürger der neuen Ordnung Gottes ein. Jetzt wird also die Grundlage dieser neuen irdischen Gesellschaft gelegt. Ja all das ist sehr realistisch. Es ist kein Traum (Matthäus 25:31-46; Johannes 10:14-16; 2. Petrus 3:13).
14. Welchen entzweienden Faktor haben Jehovas Zeugen überwunden?
14 Als Bürger der neuen Ordnung halten Jehovas Zeugen in jedem Land in erster Linie der himmlischen Königreichsregierung Gottes die Treue. Wenn sie daher das Gebot Jesu „... daß ihr einander liebt, so, wie ich euch geliebt habe“ lesen, dann nehmen sie es so, wie es gemeint ist, und wenden es weltweit an (Johannes 15:12). So haben sie die hemmenden Bande des kleinlichen Nationalismus gesprengt. Sie sind imstande, gegenüber allen Menschen wahre Liebe zu bekunden, ganz gleich, welcher Rasse, welchem Stamm oder welcher Nation jemand angehört.
15, 16. Was zeigt, daß andere erkannt haben, daß Jehovas Zeugen den Nationalismus überwunden haben?
15 In diesem Zusammenhang schrieb eine katholische Nonne in der italienischen Kirchenzeitung Andare alle genti über Jehovas Zeugen: „Sie verdienen unsere Bewunderung dafür, daß sie jede Form von Gewalttätigkeit ablehnen und daß sie all die Prüfungen auf sich nehmen, die wegen ihres Glaubens über sie kommen, ohne sich aufzulehnen ... Die Welt sähe anders aus, wenn wir alle eines Morgens erwachen würden und ebenso fest entschlossen wie Jehovas Zeugen wären, nie wieder zu den Waffen zu greifen, ohne Rücksicht auf Kosten oder Gründe.“
16 Die italienische Zeitung Il Corriere di Trieste stellte fest: „Jehovas Zeugen sind wegen ihrer Standhaftigkeit und ihres Zusammenhalts zu bewundern. Im Gegensatz zu anderen Religionen bewahrt sie ihre Einheit als ein Volk davor, im Namen Christi denselben Gott zu bitten, die beiden gegnerischen Seiten eines Konfliktes zu segnen, oder Politik mit Religion zu vermischen, um den Interessen von Staatsoberhäuptern oder politischen Parteien zu dienen.“
17. Inwiefern wird in 1. Johannes 3:10-12 und in Johannes 13:35 zwischen Kindern Gottes und Kindern Satans unterschieden?
17 Man beachte, wie dies mit 1. Johannes, Kapitel 3, Vers 10-12 übereinstimmt. Dort heißt es: „Hieran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, stammt nicht von Gott noch der, der seinen Bruder nicht liebt. Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, daß wir einander lieben sollten, nicht wie Kain, der aus dem stammte, der böse ist, und seinen Bruder hinschlachtete.“ Nein, Kinder Gottes schlachten ihre Brüder nicht hin. So etwas tun nur Kinder Satans (Johannes 13:35).
18. Was geschieht mit früher entzweiten Menschen, wenn sie Zeugen Jehovas werden?
18 Wenn daher in Israel oder im Libanon Araber, Juden oder Namenchristen Zeugen Jehovas werden, dann werden sie durch das unzerreißbare Band der Liebe und Einigkeit vereint. Genauso ergeht es ehemaligen Katholiken und Protestanten in Nordirland, Schwarzen und Weißen in den Vereinigten Staaten und den Angehörigen verschiedener afrikanischer Stämme, die sich einst gegenseitig haßten und bekämpften. Die britische Zeitschrift New Society schrieb: „Die Zeugen sind vielleicht erfolgreicher als jede andere Gruppe, Stammesdiskriminierung unter ihren eigenen Anhängern schnell auszumerzen.“
Quelle der Einheit
19. In welch doppelter Hinsicht sind Jehovas Zeugen wesentlich anders als andere Menschen?
19 Wie ist es Jehovas Zeugen möglich, eine solche Liebe und eine solche Einheit zu bekunden? Liegt es daran, daß sie eine gute weltliche Bildung oder eine prominente Stellung haben oder daß sie reich oder besonders klug sind? Nein, sie sind ganz normale Menschen. Aber in zweierlei Hinsicht sind sie wesentlich anders als alle anderen. Erstens erkennen sie die ganze Bibel als das inspirierte Wort Gottes an und tun ihr möglichstes, danach zu leben. Auf sie trifft das zu, was der Apostel Paulus sagte: „Als ihr Gottes Wort, das ihr von uns hörtet, empfingt, habt ihr es nicht als Menschenwort angenommen, sondern als das, was es wahrhaftig ist, als das Wort Gottes, das auch in euch, den Gläubigen, wirksam ist“ (1. Thessalonicher 2:13). Zweitens vertreten Jehovas Zeugen den gleichen Standpunkt wie die Apostel Jesu, die zu den Vorstehern sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).
20. Was ist die eigentliche Quelle der Einheit unter Jehovas Zeugen?
20 Was geschieht mit Menschen, die die gesamte Bibel als Wort Gottes annehmen, danach leben und in allen Dingen Gott als ihrem Herrscher gehorchen? In Apostelgeschichte 5:32 heißt es, daß Gott „denen ..., die ihm als dem Herrscher gehorchen“, seinen machtvollen heiligen Geist, das heißt seine wirksame Kraft, gibt. Das ist die Kraftquelle, die es Jehovas Zeugen ermöglicht hat, eine weltweite Einheit zustande zu bringen und aufrechtzuerhalten, etwas, was für andere unmöglich ist.
21, 22. (a) Wer erfüllt die Prophezeiung aus Jesaja 2:2-4? (b) Die Erfüllung welcher Prophezeiungen erleben Jehovas Zeugen heute?
21 Wer erfüllt somit angesichts der Beweise die Prophezeiung aus Jesaja, Kapitel 2, Vers 2-4? Diese Prophezeiung spricht von der Zeit, in der wir leben, und besagt, daß die wahre Anbetung Jehovas unter der Königreichsherrschaft fest gegründet sein wird und daß viele Menschen sagen werden: „Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas ...; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.“ In dieser Vorhersage heißt es auch: „Er wird gewißlich Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“
22 Welche Gruppe von Menschen läßt zu, daß Gott und sein Wort unter ihnen „die Dinge richtigstellen“? Wer hat wirklich auf Gottes Gebot gehört, ‘den Krieg nicht mehr zu lernen’? Angehörige welcher Gruppe haben in unserer Zeit zusammengerechnet Tausende von Jahren in Gefängnissen und Konzentrationslagern verbracht, statt ihre Mitmenschen umzubringen? Wer verrät Achtung vor der Bibel als dem inspirierten Wort Gottes und gehorcht Gott als dem Herrscher? Welche Gruppe beweist, daß sie eine internationale Bruderschaft ist, etwas Einzigartiges in der zerstrittenen Welt? Es gibt darauf nur e i n e Antwort: Jehovas Zeugen. Und jetzt werden die „anderen Schafe“ zu Hunderttausenden als Gefährten des Überrestes der gesalbten „kleinen Herde“ eingesammelt (Johannes 10:16; Lukas 12:32). Auch sie ziehen Nutzen aus der Erfüllung einer Prophezeiung aus der Zeit Hoseas. Sie besagt, daß Jehovas Diener „gewißlich zu einer Einheit zusammengebracht werden“ unter e i n e m Haupt, nämlich Jesus Christus, der in Königreichsmacht herrscht (Hosea 1:11). Sie erkennen auch, daß sich durch ihre Einheit die Worte Jesu erfüllen, als er zu Gott darum betete, daß seine Nachfolger, wie er sagte, „eins seien, so, wie wir eins sind“ (Johannes 17:20-22). So hat Gott die Verheißung, die er vor langer Zeit gab, an ihnen erfüllt: „Zur Einheit werde ich sie bringen wie eine Kleinviehherde in die Hürde“ (Micha 2:12).
Erinnerst du dich an folgende Punkte?
□ Warum müssen wir zu dem Schluß kommen, daß Gott die Religionen der Welt nicht unterstützt?
□ Wer sind gemäß 1. Johannes 3:10-12 diejenigen, die in der heutigen zerstrittenen Welt wirklich vereint sind?
□ Was ist die eigentliche Kraftquelle, die es Jehovas Dienern ermöglicht, eine weltweite Einheit aufrechtzuerhalten, und warum verfügen sie über diese Kraftquelle?
□ Welche großartigen Prophezeiungen erfüllen sich heute im Hinblick auf die Einheit der Diener Gottes?
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Die Grundlage für weltweite Einheit ist bereits gelegt worden!
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Gottes vereinte „mächtige Nation“ wird die Erde füllenDer Wachtturm 1984 | 15. Juni
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Gottes vereinte „mächtige Nation“ wird die Erde füllen
„Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (JESAJA 60:22).
1, 2. (a) Was ist mit der Einheit und der Ordnung in der Welt geschehen? (b) Was geht in bezug auf Jehovas Diener inmitten einer entarteten Welt vor sich?
UNTERRICHTETE Personen geben zu, daß in der heutigen Welt Uneinigkeit und Unordnung überhandnehmen. In einem Leitartikel der New York Times hieß es: „Politische Gewalttaten breiten sich auf der Erde aus wie nie zuvor. ... Es gibt heute so viel Gewalttätigkeit, daß man sich darüber kaum auf dem laufenden halten kann.“ Weiter war zu lesen: „Tatsache ist, daß niemand mehr die Welt lenken oder auch nur den Schein einer Ordnung aufrechterhalten kann.“ Dieser Zusammenbruch wurde jedoch in Gottes Wort für unsere Zeit vorhergesagt (2. Timotheus 3:1-5, 13; Matthäus 24:3-13).
2 Für Jehovas vereinte Diener ist die zunehmende Unordnung ein sicheres Zeichen dafür, daß das Ende des alten Systems der Dinge näher rückt und ein neues System der Dinge ersteht (Lukas 21:28). Inmitten einer Welt, die immer mehr ihren entarteten Gott, Satan, den Teufel, nachahmt, läutert Jehova sein Volk und führt es einer strahlenden neuen Ordnung entgegen. Er versammelt es zu seiner reinen Anbetung, die gleichsam so hoch wie ein Berg erhoben worden ist, hoch über alle anderen Formen der Anbetung. Alle, die sich dieser vereinten Anbetung des wahren Gottes zuwenden, sagen dann zu anderen: „Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln“ (Jesaja 2:2, 3). Diejenigen, die zu dieser vereinten Anbetung versammelt worden sind, warten in freudiger Spannung auf ‘neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnen wird’ (2. Petrus 3:13).
„Schafe“ von „Böcken“ trennen
3, 4. (a) Was hat sich seit 1914 ereignet? (b) Wie werden Menschen zum Überleben abgesondert?
3 Gemäß dem in biblischen Prophezeiungen niedergelegten Zeitplan Gottes wurden die „neuen Himmel“ (das himmlische Königreich Gottes unter der Herrschaft Christi) in dem entscheidenden Jahr 1914 aufgerichtet. Inzwischen ist die Auswahl der 144 000 Mitherrscher, die zu den „neuen Himmeln“ gehören, im allgemeinen abgeschlossen worden (Offenbarung 14:1-4). Jetzt ruft Jehova Menschen heraus, die irdische Untertanen dieses Königreiches sein sollen. Sie werden als Überlebende „aus der großen Drangsal kommen“ und beginnen, unter der Leitung des Königreiches eine gerechte neue Ordnung aufzubauen (Offenbarung 7:9, 14; Matthäus 24:21).
4 Jesus sagte diese Einsammlung mit folgenden Worten voraus: „Wenn der Sohn des Menschen [Christus] in seiner Herrlichkeit [als Machthaber im himmlischen Königreich] gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, so, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.“ Was soll darauf folgen? Jesus sagte: „Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten [mit Schafen vergleichbare Personen] sagen: ‚Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist. ...‘ Dann wird er seinerseits zu denen zu seiner Linken [mit Böcken vergleichbare Personen] sagen: ‚Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer [die ewige Vernichtung], das für den Teufel und seine Engel bereitet ist. ...‘ Und diese werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben“ (Matthäus 25:31-46).
5. Wie zeigt sich jetzt die Barmherzigkeit Jehovas?
5 Jehova ist jedoch ein barmherziger, liebevoller Gott. „Er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen“ (2. Petrus 3:9). Daher ist es sein Wille, daß seine Diener die Botschaft von der Hoffnung auf ewiges Leben in einer gerechten neuen Ordnung verkündigen, bevor er das Ende der entzweiten, streitsüchtigen Welt herbeiführt. Aus diesem Grunde sagte auch sein Sohn: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14).
6. Wen gebraucht Jehova im Königreichspredigtwerk?
6 Wer soll das Königreich predigen, bevor das Ende kommt? Jehova wird natürlich nicht diejenigen gebrauchen, die ihm nicht dienen wollen. Er bedient sich im Königreichspredigtwerk derer, die sich ihm willig unterwerfen. Am Überrest der geistigen Israeliten hat sich die Prophezeiung erfüllt: „Zur Einheit werde ich sie bringen wie eine Kleinviehherde in die Hürde“ (Micha 2:12). Die „anderen Schafe“ haben mit dem Überrest an dieser Einheit teil (Johannes 10:16). Sie alle bilden die über alle Landesgrenzen hinweg vereinten Zeugen Jehovas. Zu ihnen gehören Alte und Junge, Männer und Frauen, denn in den von Gott inspirierten Psalmen heißt es: „Preiset Jah! ... ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen, ihr alten Männer zusammen mit Knaben. Mögen sie den Namen Jehovas preisen.“ „Die Verkündigerinnen der guten Botschaft sind ein großes Heer“ (Psalm 68:11; 148:1, 12, 13).
In Einheit predigen
7. (a) In welcher Hinsicht sind Jehovas Zeugen vereint? (b) Inwiefern können wir sicher sein, daß diese Einheit bewahrt wird?
7 Jehova, Jesus Christus und die heiligen Engel sorgen dafür, daß die irdische Organisation von Königreichspredigern die Botschaft Gottes in Einheit verkündigt (Matthäus 28:19, 20; Johannes 14:26; Offenbarung 14:6, 7). Jehovas Zeugen tun also das, was Gottes inspiriertes Wort sagt. Sie halten „in gleicher Gesinnung und Überzeugung zusammen“. ‘Einmütig, mit e i n e m Munde, verherrlichen sie den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus’ (1. Korinther 1:10, Die Bibel in heutigem Deutsch; Römer 15:6).
8. Was ist unerläßlich, um die Einheit der Anbetung zu fördern?
8 Um diese Einheit in bezug auf die Gesinnung, die Überzeugung und das Predigen zu fördern, studieren Jehovas Zeugen regelmäßig Gottes Wort der Wahrheit, und zwar privat, bei jährlichen Kongressen und auch Woche für Woche in fünf Versammlungszusammenkünften. Auf diese Weise empfangen sie vom Tisch Jehovas geistige Speise, die sie vereint (Matthäus 24:45-47; Hebräer 10:24, 25). Dieser biblischen Bildung wird eine Schlüsselrolle bei ihrer vereinten Anbetung zugeschrieben. Der katholische Redakteur William Whalen schrieb in der Zeitschrift U.S. Catholic: „In jedem Königreichssaal [der Zeugen Jehovas] wird in einem Monat mehr Erwachsenenbildung geboten als in den meisten katholischen Gemeinden im ganzen Jahr.“ Ja, biblische Bildung ist maßgebend dafür, daß sie „gleicher Gesinnung und Überzeugung“ sind und „mit e i n e m Munde“ Gott verherrlichen.
9. Wie können wir erkennen, wen Jehova für das Predigen der Königreichsbotschaft gebraucht?
9 Wer sich im unklaren darüber ist, wen Jehova zum Predigen seiner „guten Botschaft vom Königreich“ gebraucht, frage sich: Wer spricht an den Türen der Menschen vor, um über Jehova und sein Königreich zu reden? Es sind bekanntlich Jehovas Zeugen. Wie oft kommen Angehörige anderer Religionsgemeinschaften an deine Tür, um mit dir über Jehova und sein Königreich zu sprechen? Wie oft sprechen solche Personen überhaupt darüber — irgendwo? Die Anhänger der entzweiten Religionsorganisationen der Welt schweigen sich über Jehova und sein Königreich aus. Die wenigsten wissen überhaupt, wer Jehova ist oder was sein Königreich für die Erde bedeuten wird. Doch die Botschaft über Jehova und sein Königreich sollte die Welt wachrütteln, weil, wie in Daniel 2:44 vorhergesagt wird, Jehovas Königreich bald alle anderen Regierungen zermalmen und ihnen ein Ende bereiten und allein ewig herrschen wird.
Schnelles Wachstum aus kleinen Anfängen
10. Wie zahlreich waren Jehovas Diener vor 1914, und wie sollten wir das betrachten, was damals geleistet wurde?
10 Die Anfänge der neuzeitlichen Verkündigung des Königreiches waren klein. Von den 1870er Jahren bis 1914, jenem denkwürdigen Jahr, gab es wenig Königreichsverkündiger. Doch diese Treuen legten den Grund für das, was noch kommen sollte. Jener kleine Anfang erinnert an den Schrifttext, der besagt, man solle nicht ‘den Tag kleiner Dinge verachten’ (Sacharja 4:10). Für Jehovas Diener war die Zeit vor 1914 ein „Tag kleiner Dinge“, aber bald sollte viel mehr kommen.
11, 12. (a) Was beweist, daß der heilige Geist nach 1914 wirksam gewesen ist? (b) Was wurde vor mehr als 30 Jahren über das Königreichswerk gesagt, und was kann heute darüber gesagt werden?
11 Mit dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1914 begannen für das alte System der Dinge die „letzten Tage“ (2. Timotheus 3:1). Auch die Königreichsherrschaft begann im Jahre 1914 (Offenbarung 12:10-12). Christus erhielt damals die Befugnis, die „Schafe“ von den „Böcken“ zu trennen. Daher begann Gottes heiliger Geist, machtvoll auf seine treuen Diener einzuwirken. (Vergleiche Apostelgeschichte 2:16-21.) Die Zahl der Königreichsverkündiger stieg von 1918 bis 1948, also innerhalb von 30 Jahren, von 4 000 auf über 260 000 an. Damals schrieb C. S. Braden, Professor für Religionsgeschichte: „Jehovas Zeugen haben mit ihrer Zeugnistätigkeit buchstäblich die ganze Erde umspannt. ... Es kann wirklich gesagt werden, daß keine einzige Religionsgemeinschaft der Welt das Evangelium vom Reiche Gottes eifriger und beharrlicher verkündigt als die Zeugen Jehovas.“
12 Das sagte er jedoch vor über 30 Jahren. Heute gibt es in der ganzen Welt zehnmal soviel Königreichsverkündiger wie 1948. Wenn Jehovas Zeugen, wie Braden schrieb, schon damals mit der Königreichsverkündigung „die ganze Erde umspannt“ hatten, was würde er dann heute über das Ausmaß des Königreichswerkes sagen? Und eines können wir mit Zuversicht behaupten: In der unmittelbaren Zukunft wird diesbezüglich noch weit mehr geschehen!
13. Welche Entwicklungen auf der ganzen Erde lassen erkennen, daß sich Jesaja 60:22 erfüllt?
13 Aus über 200 Ländern wird eine Mehrung der Königreichsverkündiger berichtet. Um damit Schritt halten zu können, sind neue Zweigbüros der Watch Tower Society errichtet oder bestehende erweitert worden. Es sind neue Maschinen angeschafft worden, man bedient sich neuer und schnellerer Druckmethoden, in großem Umfang kommen Computer zum Einsatz, und in den wachsenden Bethelfamilien auf der ganzen Erde stehen bereitwillige Mitarbeiter zur Verfügung. An dieser schnellen Ausdehnung erkennen wir, daß sich vor unseren Augen die ermutigende Verheißung erfüllt, die vor langer Zeit hinsichtlich der treuen und beharrlichen Diener Gottes ausgesprochen wurde: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jesaja 60:22). Es besteht kein Zweifel darüber, daß Jehovas Zeugen geistig ausgerüstet und organisatorisch vorbereitet werden, das größte Zeugnis von Jehova und seinem Königreich zu geben, das je in der Menschheitsgeschichte gegeben wurde.
14. Warum können wir sagen, daß Jehovas Diener auf dem besten Weg sind, „eine mächtige Nation“ zu werden?
14 Heute gibt es über zweieinhalb Millionen aktive christliche Diener Gottes, die die gute Botschaft verkündigen. Sie sind in mehr als 46 000 Versammlungen auf der ganzen Erde zu finden. Als sich Jehovas Zeugen am 29. März 1983 versammelten, um des Todes Christi zu gedenken, kamen 6 767 707 Personen zusammen, die auf diese Weise ihr Interesse an Gottes Königreich bekundeten. Diese Zahl liegt höher als die Bevölkerungszahlen von fast zwei Dritteln aller Länder der Welt! Gewiß sind Jehovas vereinte Diener auf dem besten Weg, „eine mächtige Nation“ zu werden, obschon sie, verglichen mit den insgesamt etwa viereinhalb Milliarden Erdbewohnern, verhältnismäßig wenige sind (Matthäus 7:13, 14).
15. Was ist in den letzten Jahren im Hinblick auf die Einsammlung schafähnlicher Menschen geschehen?
15 In letzter Zeit ist die Einsammlung schafähnlicher Menschen beschleunigt worden. Gerechtigkeitsliebende Personen strömen jetzt zur Anbetung in die Organisation Jehovas. Dadurch haben sie einen Anteil an der begeisternden Erfüllung der Verheißung Gottes aus Haggai 2:7, wo Jehova sagt: „Ich will alle Nationen erschüttern, und die begehrenswerten Dinge aller Nationen sollen hereinkommen; und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen.“ Diese begehrenswerten, demütigen Personen sagen zu Jehovas Dienern: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist“ (Sacharja 8:23).
16, 17. Was wird Jehova durch sein Volk tun, bevor er dem gegenwärtigen gottlosen System der Dinge ein Ende bereitet?
16 Die sich ausdehnende sichtbare Organisation Jehovas geht der Zeit entgegen, wo er sich ihrer auf eine andere machtvolle Weise bedienen wird, nämlich um seine abschließende Botschaft des Gerichts am gegenwärtigen System zu verkündigen. Dies könnte man mit der Zeit vergleichen, als die Israeliten, nachdem sie bereits an sechs Tagen je einmal um Jericho gezogen waren, der Anweisung nachkamen: „Am siebenten Tag solltet ihr siebenmal um die Stadt herummarschieren, und die Priester sollten die Hörner blasen. ... Wenn ihr den Schall des Horns hört, ... [sollte] das ganze Volk ein großes Kriegsgeschrei erheben ...; und die Mauer der Stadt wird einstürzen.“ Am letzten Tag erfolgte also eine Beschleunigung; man marschierte siebenmal um die Stadt. Und dann erschollen die Hörner, das Volk erhob ein Kriegsgeschrei, und ‘die Mauer begann einzustürzen’ (Josua 6:2-5, 20).
17 Heute werden die „sanften“ Wasser der Wahrheit zu den Menschen gebracht, um sie zu ermuntern, sich Jehova zuzuwenden. Aber bald wird der Tag kommen, an dem eine „harte“ Botschaft verkündigt wird — die Ankündigung des drohenden Endes des gesamten satanischen Systems. Die sanften Wasser der Wahrheit werden gleichsam erstarren und zu harten Hagelsteinen der Wahrheit werden. Diese abschließenden Gerichtsbotschaften werden so machtvoll sein, daß sie mit einem „großen Hagel“ verglichen werden, „jeder Stein ungefähr im Gewicht von einem Talent“, das heißt von gigantischer Größe. Deshalb wird in Offenbarung 16:21 gesagt: „Seine Plage war außergewöhnlich groß.“
„Eine mächtige Nation“ füllt die Erde
18. (a) Wieso ist Gottes Königreich eine Realität? (b) Was wird gemäß Daniel 2:35 schließlich auf das Königreich zutreffen?
18 Das Königreich Gottes, dem Jehovas Zeugen in erster Linie die Treue halten, ist tatsächlich eine richtige Regierung. Sie setzt sich aus Christus und seinen 144 000 Gefährten zusammen, den Herrschern im Himmel. Es hat richtige Gesetze und eine „Verfassung“ — Gottes Wort. Diese richtige Regierung hat auch richtige Untertanen, die eine wachsende Nation bilden — Millionen sind als e i n Volk vereint. Und in der Bibel wird vorausgesagt, daß dieses messianische Königreich ‘die ganze Erde erfüllen wird’, nachdem es alle weltlichen Regierungen zermalmt haben wird (Daniel 2:35). Wie wird es dazu kommen?
19, 20. Wie werden Jehovas Diener in vollständigem Sinn „eine mächtige Nation“ werden?
19 Diejenigen, die Harmagedon überleben werden, werden beginnen, das Paradies zu schaffen, von dem Jesus in Lukas 23:43 sprach (Offenbarung 16:14, 16). Dann wird schließlich die „Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten“ stattfinden (Apostelgeschichte 24:15). Während Christi tausendjähriger Königreichsherrschaft wird allen die Gelegenheit gegeben werden, für die Herrschaft des Königreiches Stellung zu beziehen. Diejenigen, die keine gerechte Herrschaft wünschen, werden beseitigt werden (Offenbarung 20:6, 11-15). Daher wird am Ende der tausend Jahre jeder auf der Erde Lebende ein ergebener Anbeter Jehovas sein. Dann kann gesagt werden, daß sich Jesaja 11:9 in vollständigem Sinn erfüllt haben wird: „Die Erde wird gewißlich erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken.“
20 Welch eine herrliche Zeit das sein wird! Alle Menschen, die du triffst, werden Anbeter Jehovas sein, die „gleicher Gesinnung und Überzeugung“ sind und mit „e i n e m Munde“ Gott verherrlichen. Milliarden dieser vereinten Anbeter, die zu menschlicher Vollkommenheit emporgehoben worden sind, werden die paradiesische Erde füllen. Sie werden dann wirklich „eine mächtige Nation“ bilden, die mächtigste Nation, die es je auf der Erde gegeben hat. Nein, eine vereinte Menschheitsfamilie ist kein Traum. Sie ist schon heute im Werden begriffen. Gehörst auch du dazu?
Wiederholungsfragen
□ Was geschieht mit dem Volk Jehovas, während die Unordnung in der Welt zunimmt?
□ Welches große Trennungswerk wird heute durchgeführt?
□ Warum können wir davon überzeugt sein, daß die Einheit der Diener Jehovas bewahrt wird?
□ Inwiefern entwickelt sich Jehovas sichtbare Organisation zu „einer mächtigen Nation“, und wozu wird das führen?
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