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Auflehnung gegen Gott kommt ans LichtDer Wachtturm 1975 | 15. Juli
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„Kinder, es ist die letzte Stunde, und so, wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind nun auch viele zu Antichristen geworden, aus dieser Tatsache erkennen wir, daß es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie sind nicht von unserer Art gewesen; denn wenn sie von unserer Art gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber sie sind weggegangen, damit kund werde, daß nicht alle von unserer Art sind“ (1. Joh. 2:18, 19).
Diese apostolischen Aufzeichnungen, in denen die schlechten Verhältnisse bloßgestellt wurden, die hier und da in der Versammlung auftraten, lassen erkennen, daß die Apostel bis zur „letzten Stunde“ ihres irdischen Wirkens ein Hemmnis bildeten und verhinderten, daß das „Geheimnis dieser Gesetzlosigkeit“ in Form einer Gruppe, des „Menschen der Gesetzlosigkeit“, Gestalt annahm.
DIE AUFLEHNUNG KOMMT ZU VOLLER BLÜTE
Als Paulus zeigte, daß diese rebellische Gruppe des „Menschen der Gesetzlosigkeit“ geoffenbart werde, sagte er: „Doch ist die Gegenwart des Gesetzlosen gemäß der Wirksamkeit des Satans mit jeder Machttat und mit lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jedem Trug der Ungerechtigkeit für die, die ... zugrunde gehen“ (2. Thess. 2:9, 10).
Nach dem Tode der Apostel wurde der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ völlig geoffenbart. Einige führende Persönlichkeiten in den Versammlungen begannen über ihre Brüder zu herrschen und weltlichen Politikern zu schmeicheln. Die Auflehnung trat zur Zeit des Kaisers Konstantin, der das Christentum zur Staatsreligion machte, in besonders schamloser Weise zutage. In der Enzyklopädie von M’Clintock und Strong heißt es darüber:
„Die einfache christliche Lehre wurde verfälscht; feierliche Riten und Zeremonien wurden eingeführt; die Lehrer des Christentums wurden mit weltlichen Ehren und reichen Einkünften ausgestattet, und das Königreich Christi verwandelte sich in hohem Maß in ein Königreich dieser Welt“ (Bd. 2, S. 488).
Jahrhundertelang hatte die abtrünnige Kirche großen Einfluß auf die Regierungen, und sie beschwor das „finstere Mittelalter“ mit seiner großen religiösen Verfolgung herauf. Danach kam die Reformation, bei der es sich aber nicht um eine Wiederherstellung der wahren Anbetung handelte, sondern lediglich um eine Absplitterung von der Gewalt der katholischen Kirche und ihres Papstes. Die protestantischen Kirchen übernahmen die wichtigsten falschen Lehren, und die Geistlichkeit dieser Kirchen offenbart selbst heute noch dieselbe Einstellung wie diejenigen, mit denen der Abfall begann, und sie erweckt den Anschein, sie sei abgesondert und für den Dienst am Wort eingesetzt und besitze besondere Machtbefugnisse sowie Amts-, Schutz- und Ehrenrechte, die die unter ihr stehenden „Laien“ nicht besäßen.
Wie Paulus sagte, „ist die Gegenwart des Gesetzlosen gemäß der Wirksamkeit des Satans mit jeder Machttat und mit lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jedem Trug der Ungerechtigkeit“. Das kann man heute unter den Geistlichen der Christenheit beobachten (2. Thess. 2:9, 10). Sie verlangen Achtung und Ehre. Meistens tragen sie ihre glanzvollen Roben, lassen sich mit hochtrabenden Titeln ansprechen, halten in prunkvollen Kirchengebäuden und Kathedralen fromme Reden und führen eindrucksvolle gottesdienstliche Zeremonien wie die angebliche Transsubstantiation oder Wandlung von Brot und Wein während der Feier der „Messe“ durch. Sie sind stolz auf ihre höhere Bildung und den Einfluß, den sie bei den Regierungen und dem Militär haben.
Und was ihre „Machttaten“ betrifft, so haben sie ganze Völker gewaltsam „bekehrt“. Sie haben Krankenhäuser und kirchliche Schulen errichtet und Missionare als Ärzte in „heidnische“ Länder gesandt. Ja, sie haben ‘die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit angenommen’ (2. Kor. 11:15). Gleichzeitig lassen sie zu, daß ihre „Bekehrten“ viele ihrer heidnischen Bräuche weiter ausüben und sie mit ihrem sogenannten Christentum vermischen. Eigentlich hat die Kirche den Regierungen der Christenheit geholfen, Herrschaft über diese Länder auszuüben, eine Herrschaft, die um so bindender war, je größer die Macht war, die die religiösen Führer über das Volk ausübten. Man beachte in diesem Zusammenhang, was der Methodistenpfarrer Gabriel Setiloane auf der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz sagte, die 1963 in Uganda abgehalten wurde:
„In Afrika drang die Kirche Hand in Hand mit den Abenteurern, Forschern, Kolonisatoren und sogar mit den Imperialisten vor. Es war nicht die Hand eines Priesters oder Apostels, die das Kreuz auf diesem Kontinent aufpflanzte. Es war die mit Blut besudelte Hand des Soldaten. ... Bis in unser Jahrhundert hinein vermochte sich die Kirche auf diesem Kontinent trotz Protesten nicht von der ,Schürze‘ des Staates zu lösen.“
Welche zahlenmäßige Stärke hat die Geistlichkeit, die Klasse des „Menschen der Gesetzlosigkeit“, erreicht? Nach einer veröffentlichten Statistik hatte allein die katholische Kirche im Jahre 1971 für ihre 566 771 600 Kirchenmitglieder 419 611 Priester. Hat sich die Welt angesichts all dessen in sittlicher und geistiger Hinsicht gebessert? Herrscht aufgrund dessen in der Welt und besonders in der Christenheit heute mehr Liebe, Frieden, Einigkeit und Freude?
Wer aufrichtig in der Bibel liest, kann ohne weiteres erkennen, daß sich die Klasse des „Menschen der Gesetzlosigkeit“ wirklich so entwickelt hat, wie es der Apostel Paulus in seinen prophetischen Worten zum Ausdruck brachte. Es ist deutlich zu sehen, daß es sich bei dieser Personengruppe um die Geistlichkeit der Christenheit handelt. Wer daher feststellt, daß er entweder als Laie oder vielleicht als ein aufrichtiges Glied der Geistlichkeit mit dieser Klasse verbunden ist, sollte die Warnung der Bibel beherzigen und sich von diesem trügerischen Versuch des Teufels, Gottes wahre Christenversammlung zu zerstören und die Wahrheit zu verdunkeln, lossagen (2. Tim. 3:1-5; Offb. 18:4). Daß Satans Plan nicht gelingen wird, geht aus den Worten des Apostels Paulus in 2. Thessalonicher 2:8 hervor, die in der nächsten Ausgabe des Wachtturms behandelt werden.
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Die pazifischen Inseln hören die „gute Botschaft“Der Wachtturm 1975 | 15. Juli
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Die pazifischen Inseln hören die „gute Botschaft“
„LASSEN Sie den Alltag hinter sich, und kommen Sie auf die sonnigen Inseln des Südpazifiks!“ So oder ähnlich heißt es auf Werbeplakaten in der ganzen Welt. Und tatsächlich liegen die neun farbenfrohen Inselgruppen im Südpazifik ziemlich abseits vom Alltag. Das christliche Predigtwerk, das auf diesen Inseln durchgeführt wird, steht unter der Aufsicht des Zweigbüros der Watch Tower Society auf den Fidschiinseln.
Das warme Inselklima sowie die Fruchtbarkeit und der reiche Ertrag des Bodens finden ihren Niederschlag in dem unbekümmerten Wesen der Menschen, die immer noch ein völlig unbeschwertes Leben führen. Für viele spielen die Zeit und andere Faktoren, von denen die Bewohner anderer Länder beherrscht werden, in denen man ein geregelteres Leben führt, keine so große Rolle. Hier leben die Leute anscheinend, um sich des Lebens zu erfreuen, und sie sind im allgemeinen sehr gastfreundlich und liebenswürdig. Auch viele christliche Zeugen Jehovas sind hier zu Hause.
Den 1 200 000 Menschen, die auf Hunderten entzückenden Inseln verstreut leben, dienen heute fünfzehnmal mehr Verkündiger der „guten Botschaft“ von Gottes Königreich als vor nur zwanzig Jahren. Würdest du dich gern mit uns auf eine Reise begeben, um einige von ihnen kennenzulernen? Wir werden ziemlich weite Entfernungen zu überwinden haben.
Östlich von Australien beginnend, erstrecken
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