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g83 8. 11. S. 25-27

Afrikas Fluß der Superlative

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Kenia

WAS würdest du antworten, wenn man dich fragen würde, welches der längste Fluß der Welt ist? Der Amazonas? Der Mississippi? Der Sambesi? Es ist tatsächlich der Nil. Er erstreckt sich über 6 671 Kilometer von Zentralafrika bis zum Mittelmeer und ist ein Fluß der Superlative, der alle anderen übertrifft. Er vereinigt in sich in so vieler Hinsicht das Großartigste, Größte und Längste — und noch vieles mehr.

Wir wollen eine kurze Reise nilabwärts machen und einige Fragen beantworten, die die Menschen schon seit Jahrhunderten bewegen. Wo ist zum Beispiel die eigentliche Quelle des Nils? Warum wird er in einem Gebiet als Weißer Nil, in einem anderen als Blauer Nil und von Khartum bis zum Meer einfach als Nil bezeichnet? Was hat es mit dem berüchtigten Sudd auf sich, und warum wird dieser von Reisenden so gefürchtet?

Wo ist die Quelle des Nils?

Wir wollen unsere Reise an der Quelle des Nils, genauer gesagt, der des Weißen Nils, beginnen. Die Frage, wo sie eigentlich liegt, hat griechische Historiker und Geographen des Altertums ebenso wie Forscher der neueren Zeit verblüfft und fasziniert. Warum? Weil manche nicht erkannten, daß sie es mit zwei Hauptflüssen — dem Weißen Nil und dem Blauen Nil, die sich schließlich zum Nil vereinigen — zu tun hatten.

In jüngerer Zeit wurde nachgewiesen, daß die Quellflüsse des Nils in Rwanda und in Burundi liegen. Bäche und Flüsse vereinigen sich zum mächtigen Kagera. Wir verlassen Rwanda und kommen durch Tansania zum Victoriasee — der größte Süßwassersee Afrikas und nach Nordamerikas Oberem See der größte der Welt. Dieses enorme Reservoir des Nils ist der erste Superlativ auf unserer Reise.

Afrikas größtes Land

Der nördliche Abfluß des Sees führt über den Owen Falls Dam in den sogenannten Victorianil. Nachdem wir den Damm umfahren haben, setzen wir unsere Reise durch Uganda zum Mobutu-Sese-Seko-See (früher Albertsee) fort. Auf unserem Weg dorthin fahren wir durch den sumpfigen Kiogasee, der vor Wasserlilien und Hyazinthen strotzt. Sobald wir das Seengebiet verlassen haben, bietet sich ein Anblick, der uns unwillkürlich zur Kamera greifen läßt. Nachdem der Fluß Kilometer um Kilometer Stromschnellen überwunden hat, verengt er sich plötzlich und stürzt in einer Reihe von Kaskaden hinab.

Wo sind wir? Bei den berühmten Murchisonfällen im Kabalego-Nationalpark. Wenn man aufmerksam ist und das Zoomobjektiv schußbereit hält, kann man einige gute Nahaufnahmen von Elefanten, Nilpferden und Kaffernbüffeln machen. Doch sei vorsichtig am Flußufer! Dort könnte ein regungsloses Krokodil auf ein nichtvegetarisches Mahl warten.

Kurz nachdem wir von Osten her in den Mobutu-Sese-Seko-See gelangt sind, verlassen wir ihn wieder auf dem Nil Richtung Norden und steuern auf die Grenze von Afrikas größtem Land — dem Sudan — zu. Wußtest du, daß dieses Land, fünfmal so groß wie Spanien, fast ein Zehntel des afrikanischen Kontinents einnimmt? Das bedeutet auch, daß es den größten Anteil am Nil hat. Wieder zwei Superlative!

Unsere Reise nach Norden wird zunehmend beschwerlicher. Wir sind vom endlosen Labyrinth der Sudd-Sümpfe umgeben. Man erzählt die Geschichte von einem Passagierschiff, das im Sudd steckenblieb, nachdem es einem 32 Kilometer langen falschen Kanal gefolgt war. Der Kapitän und 22 Passagiere verhungerten, bevor Hilfe eintraf. Der Sudd ist aufgrund der Millionen wuchernden Wasserhyazinthen kaum schiffbar. Stell dir vor, in nur acht Monaten können aus 10 Pflanzen 600 000 werden!

Sofern du nicht gerade groß bist, solltest du nicht überrascht sein, wenn die Einheimischen auf dich herabblicken. Sie gehören zu den Dinka, Schilluk und Nuer, die als die Stämme mit den größten Menschen der Welt gelten. Selbst die Frauen sind mitunter größer als 2 Meter — ein weiterer Superlativ des Nilgebiets.

Der Weiße Nil verliert auf seiner langsamen Reise durch die Sümpfe einen großen Teil seines Volumens durch Verdunstung. Sobald er jedoch den Klauen des Sudd entronnen ist, macht er eine scharfe Rechtsbiegung nach Osten und wird durch die reichen äthiopischen Wasser des Sobat wieder aufgefüllt. Ja, wenn es die äthiopischen Regenfälle und Flüsse nicht gäbe, wäre der Nil im Unterlauf ein sehr armseliges Rinnsal, denn durchschnittlich 84 Prozent des Nilwassers bei Assuan stammen aus Äthiopien.

Wie viele Nile?

Mit vergrößertem Volumen wälzt sich der Nil nordwärts zur Trockenregion der Sahara. Doch in diesem Streckenabschnitt vor Khartum befinden wir uns nicht in einer Wüste, sondern in einem fruchtbaren keilförmigen Gebiet namens El Gezira, das im Westen vom Weißen Nil und im Osten vom Blauen Nil, der aus Äthiopien kommt, begrenzt wird. Manche bezeichnen dieses fruchtbare Gebiet des Sudan als die größte bewässerte Farm der Welt. Das wäre, sofern es zutrifft, wieder ein Superlativ zugunsten des Nils.

Bei Khartum, wo sich die beiden Nile treffen, wird das Geheimnis des Weißen und des Blauen Nils gelüftet. Dort, wo sie sich zum Nil vereinigen, fließen sie eine lange Strecke nebeneinanderher. Die linke Strömung ist grau, wohingegen die rechte ein bräunliches Grün hat, das einigen an bestimmten Stunden des Tages als blau erscheint.

Die größte Wüste der Welt

Nach Khartum schiebt sich der Nil in die Sahara vor. Wieder einmal fällt dem Fluß ein Superlativ zu. Die Sahara ist die größte tropische Wüste der Welt. Trotz allem windet sich der Nil ruhig hindurch, als könne ihn die ihn umgebende große Leere nicht beeindrucken. Die Ruhe wird jedoch durch die fünf Katarakte unterbrochen, die der Nil auf dem Weg zum Assuanhochdamm durchfließt.

Während wir weiter in die Sahara vordringen, wird der Fluß bei Abu Hamad plötzlich nach Südwesten abgelenkt. Der Grund dafür ist die schreckliche Nubische Wüste. Da die Weiterreise mit dem Schiff wegen der Katarakte nicht empfehlenswert ist, meiden wir den langen Umweg, indem wir den Zug besteigen, der uns direkt durch die Wüste nach Wadi Halfa an der ägyptischen Grenze bringt.

Der längste künstliche See

Als wir an der Grenze eintreffen, bietet sich uns ein eindrucksvoller Anblick. Der längste künstliche See der Welt, der Nassersee! Ein weiterer Superlativ, den der Nil und Afrika für sich verbuchen können. Er ist über 500 Kilometer lang und erstreckt sich vom Assuanhochdamm bis in den Sudan. Damit erreicht er fast die Länge Englands.

Mit diesem riesigen Wasserreservoir hat der Assuanhochdamm Ägypten und dem Sudan viele Segnungen, aber auch einige Probleme gebracht. Ein großes Problem für die Menschen, das mit dem Nil und dem Damm zu tun hat, ist die alarmierende Zunahme der Bilharziose (Schistosomiasis) — eine Tropenkrankheit, übertragen von Saugwürmern, die sich in den Bewässerungskanälen enorm vermehren. Obwohl sie selten tödlich verläuft, verkürzt sie mit Sicherheit die Lebenserwartung.

Ein anderes, noch ungewöhnlicheres Problem betrifft die Statuen des Gott-Königs Ramses II. von Abu Simbel. Ihr ursprünglicher Standort ist jetzt von den Wassern des Nassersees bedeckt. Mit großem Kostenaufwand wurden die Tempel und Statuen in 1 050 Stücke zersägt und wie ein riesiges dreidimensionales Puzzle an einer höher gelegenen, vor der Flut sicheren Stelle wieder zusammengesetzt. Das klingt wie ein weiterer Superlativ des Nils — das größte Puzzle der Welt.

Afrikas größte Stadt

So gern wir auch noch bei den Souvenirs der Vergangenheit verweilen würden, wir können es uns nicht leisten. Während wir die letzten 1 120 Kilometer stromabwärts fahren, kommen uns noch ältere Monumente zu Gesicht. Schließlich sehen wir zu unserer Linken Ägyptens hervorstechendes Wahrzeichen, die Cheopspyramide, wie ein 40stöckiges Gebäude thronen. Das bedeutet, daß wir uns in den Randbezirken der größten Stadt Afrikas befinden, die in Arabisch als Al-Qahira, die Siegreiche, bekannt ist. Im Deutschen heißt sie Kairo — Ägyptens geschäftige Hauptstadt mit etwa sechs Millionen Einwohnern. Mitten im Lärm und Gewühl der Metropole zieht der Nil gelassen seine Bahn, unbeeindruckt von der Hast des Stadtlebens und dem Kommen und Gehen der Zeitalter — ein stummer Zeuge einst glorreicher Imperien und Dynastien.

Nachdem der Nil Kairo hinter sich gelassen hat, fließt er auf seinen letzten Superlativ, das Nildelta, zu. Im Delta, das sich von Alexandria nach Port Said (über 250 Kilometer) erstreckt, liegt eine dicke Schicht reichhaltigen Schlamms, der aus dem äthiopischen Hochland stammt und den fruchtbarsten Boden Afrikas bildet. Das ist das letzte Geschenk des Nils an diesen Kontinent. Damit endet eine Reise von 6 671 Kilometern. Eine lange Reise für einen Fluß — die längste der Welt.

[Karte auf Seite 25]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

ÄGYPTEN

Mittelmeer

Rotes Meer

Alexandria

Port Said

Kairo

Nildelta

Cheopspyramide

Nil

1. Katarakt

Assuanhochdamm

Nassersee

Abu Simbel

SUDAN

SAHARA

NUBISCHE WÜSTE

Wadi Halfa

Eisenbahn

Abu Hamad

3. Katarakt

4. Katarakt

5. Katarakt

Nil

Arbara

6. Katarakt

Khartum

EL GEZIRA

Blauer Nil

Weißer Nil

Sobat

SUDD

ÄTHIOPIEN

Weißer Nil

ZAIRE

UGANDA

Mobutu-Sese-Seko-See

Murchisonfälle

Vitorianil

Kiogasee

Owen Falls Dam

Victoriasee

Kagera

RUANDA

BURUNDI

TANSANIA

KENIA

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