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Sind denn alle Drogen gefährlich?Erwachet! 1978 | 22. März
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Studie über Kokain geht hervor, daß Kokain bei weitem nicht der harmlosen Entspannung dient, sondern eine „starke Droge des Mißbrauchs“ mit Nebenwirkungen ist, die Angstzustände, Schlaflosigkeit, paranoide Wahnvorstellungen und sogar den Tod einschließen.
Ist es das wert?
Einige argumentieren vielleicht, daß Kokain wie Marihuana auch für medizinische Zwecke verwendet wird. Daher glauben sie, es müsse unschädlich sein. Allerdings bedeutet allein der Umstand, daß eine Droge erfolgreich für die Behandlung von Kranken eingesetzt wird, noch lange nicht, daß sie nicht gefährlich ist. „Sogar die nützlichsten Drogen haben bekannterweise nachteilige Auswirkungen“, schreibt ein Professor für Pharmakologie. „Über keine Droge kann man etwas Besseres sagen, als daß ihre schädlichen durch ihre nützlichen Auswirkungen aufgewogen werden — bei den meisten Patienten, in den meisten Fällen.“
Möchte man also eine schwerere Krankheit heilen, ist die Verwendung einer Droge ein Risiko, das man vorher einkalkulieren muß. Patient und Arzt müssen entscheiden, ob sie dieses Risiko übernehmen wollen. Aber aus welchem Grund sollte man eine Droge nehmen, die Schaden verursacht, wenn es überhaupt keine Veranlassung von medizinischer Seite her gibt? Warum sollte man einem momentanen Vergnügen zuliebe seinen Körper vergiften? „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes“, lautet die Antwort der Bibel, die dem gesunden Menschenverstand entspricht (2. Kor. 7:1).
Doch einige argumentieren vielleicht, daß sich der Konsum von Marihuana oder Kokain nicht vom Genuß alkoholischer Getränke unterscheide, gegen die in den meisten Gesellschaftsordnungen keine Einwände erhoben würden. „Wenn Alkohol okay ist, warum dann nicht Pot und Coke?“ schlußfolgern sie.
Als erstes könnte man dazu sagen, daß die meisten Leute alkoholische Getränke zur Erfrischung und Entspannung zu sich nehmen, nicht um sich zu betrinken. Wie zuvor erwähnt, geht der Alkohol im Körper einen ähnlichen Weg wie die feste Nahrung, er wird relativ schnell umgesetzt. Eine andere Sache dagegen ist der übermäßige Genuß von Alkohol, der den Denkvorgang beeinträchtigt. Dadurch kommen wir zum eigentlichen Problem: Kann man es als eine moralisch gerechtfertigte Form der Entspannung betrachten, wenn eine Droge oder wenn Alkohol vornehmlich zur Änderung der Geistesverfassung verwendet wird?
Interessanterweise ist dazu zu bemerken, daß in der Bibel Wein zwar als Getränk gutgeheißen wird, aber nicht als Mittel, das die geistige Verfassung beeinträchtigt: ‘Trunkenbolde werden das Königreich Gottes nicht ererben’ (1. Kor. 6:9, 10).
Ein ähnlicher Grundsatz findet auch auf Marihuana und/oder Kokain Anwendung. Sie dienen nicht als Nahrungsmittel oder Getränk. Man verwendet sie in erster Linie, um die Geistesverfassung zu verändern. Das ist in verschiedener Hinsicht schädlich.
Wenn sich jemand mit irgendeiner Droge oder mit Alkohol berauscht, hat er keine Hemmungen mehr, etwas zu tun, was er unter normalen Umständen — wenn er Herr seiner selbst wäre — nicht tun würde. Zum Beispiel kann der Verlust der Selbstbeherrschung zu wahllosen Geschlechtsbeziehungen mit all ihren Folgen wie Krankheit, unehelichen Kindern und zerrütteten Familien führen. Um solche Probleme zu vermeiden, wird in der Bibel Nachdruck darauf gelegt, daß „jeder einzelne von euch lernt, über seinen Körper Gewalt auszuüben, ... nicht der Begierde nachzugeben wie die Heiden“ (1. Thess. 4:3-5, New English Bible).
Eine Person, die unter dem Einfluß von Drogen wie Marihuana und Kokain steht, hat gewöhnlich nicht volle „Gewalt über den Körper“. Er wird von der Droge beherrscht. Dabei benötigt man doch heute alle Kräfte, um dem Druck standzuhalten, der gegenwärtig auf uns lastet, und um uns vor den trügerischen Verlockungen zu schützen, die zu Krankheit und Herzeleid führen können. In der Bibel heißt es: „Denkvermögen selbst [wird] stets über dich wachen, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten, um dich von dem schlechten Wege zu befreien“ (Spr. 2:11-13).
Jemand, der in Versuchung ist, Drogen zu nehmen, sollte sich fragen: Warum suche ich die unwirkliche Vorstellungswelt, die die Drogen vermitteln? Hat es eine gesunde, ausgeglichene Person nötig, dadurch Freude zu suchen, daß die normale Funktion des Gehirns geändert wird?
Ist nicht das gesamte Rauscherlebnis selbstsüchtig, demoralisierend und gesundheitsschädlich? Der Gebrauch von Drogen zerstört, wie Dr. Hardin Jones erklärte, „wirklich die Freude, die einem durch Gesundheit, Lebenskraft und Aktivität bereitet wird“. Das im folgenden Artikel beschriebene junge Ehepaar lernte durch eigene Erfahrung, daß das zutreffend ist, aber daß man sich schließlich doch ändern und ein sinnvolles Leben ohne Drogen führen kann.
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Wie wir der Drogensucht verfielen und davon frei wurdenErwachet! 1978 | 22. März
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Wie wir der Drogensucht verfielen und davon frei wurden
ÄUSSERLICH betrachtet, sehen wir wahrscheinlich wie jedes andere junge Paar aus. Doch in einer Hinsicht unterscheiden wir uns von anderen Paaren: Nancy und ich waren früher drogensüchtig. Vielleicht hilft unsere Geschichte einigen, die den Drogen verfallen sind, aber davon loskommen und ein sinnvolles Leben führen möchten. Sie mag auch für Eltern nützlich sein, deren Kinder mit dem Gedanken spielen, es einmal mit Drogen zu probieren.
Wenn ich an die Zeit zurückdenke, in der wir als Jugendliche Drogen nahmen, sträuben sich mir jetzt noch die Haare wegen einiger der scheußlichen Dinge, die unser miserables Leben, das wir damals führten, verpesteten.
Sowohl Nancy als ich gehörten nicht zu den „benachteiligten“ Kindern. Wir wohnten beide in einer „respektablen“ Trabantenstadt. Ich stammte aus einer typisch amerikanischen Familie der arbeitenden Klasse, und Nancys Familie gehörte dem gehobenen Mittelstand an. Unsere Eltern dachten wahrscheinlich, sie würden ihre Kinder in einer Gegend großziehen, in der ihnen so etwas nicht passieren könnte. Doch an dieser Stelle möchte ich auf etwas ganz Wichtiges hinweisen.
Geographisch gesehen gibt es keinen Ort, an dem Kinder nicht in die Gefahr kommen können, mit Drogen Bekanntschaft zu machen. Leider sind viele Eltern geneigt, sich mit der irrtümlichen Annahme zu beruhigen, daß die „Drogenszene“ mit den Lebensbedingungen der unterprivilegierten Bevölkerungskreise verbunden sei. Doch das stimmt nicht. Sozusagen in jedem Ort werden die verschiedensten Drogen gehandelt. Wenn sich jemand nach Drogen umschaut, kann er sie bekommen. Entscheidend ist nicht der Ort, sondern die innere Bereitschaft.
Ich zum Beispiel bin von liebevollen, fleißigen Eltern erzogen worden. Ich verlebte eine glückliche Kindheit und führte ein normales, aktives Leben. Die Eltern belehrten mich, daß Arbeit nicht schände, deshalb half ich auch viel im Haushalt mit. In der Schule war ich ein Einserschüler. Besonders interessiert war ich an Naturwissenschaft und Mathematik. Ich wünschte sehnlichst, Flugzeugführer oder Astronaut zu werden. John Glenn war der „Held“ meiner Jugendzeit.
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