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  • Das Zusammensein mit Kindern bringt Freude
    Erwachet! 1970 | 22. Februar
    • Kinder sind sich kaum bewußt, wie sehr die Eltern an ihnen hängen. Obschon die Eltern wissen, daß die Kinder, wenn sie erwachsen sind, ihr eigenes Leben leben, fällt es ihnen dann doch schwer, mit der Leere fertig zu werden, die die Kinder im Haus zurücklassen. Die Kinder können diese Leere jedoch bis zu einem gewissen Grad ausfüllen, wenn sie von Zeit zu Zeit die Eltern wieder besuchen, sei es um ihren Rat einzuholen, sei es einfach, um sie wiederzusehen. Ihr Kinder, vergeßt nicht, eure Eltern von Zeit zu Zeit zu besuchen, denn dadurch bereitet ihr ihnen eine große Freude.

  • So ist das Leben in Abidschan
    Erwachet! 1970 | 22. Februar
    • So ist das Leben in Abidschan

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in der Republik Elfenbeinküste

      ELEFANTEN und Elfenbein! Kilimandscharo! Dschungelfieber! Gold! Löwen! Stanley und Livingstone!

      Das ist nur einiges, woran man vielleicht denkt, wenn das Gespräch auf den afrikanischen Kontinent gebracht wird. Aber seit der Zeit, da Stanley durch den Urwald zog, um den verschollenen Livingstone zu suchen, hat sich vieles geändert.

      Möchtest du die Situation im heutigen Afrika kennenlernen? Dann besuche uns doch in Abidschan, einer westafrikanischen Stadt mit blendend weißen Häusern, vielen Bäumen und Blumen. Abidschan, die Hauptstadt der Republik Elfenbeinküste, hat eine reizvolle Lage an der lagunenreichen Küste. Um etwas vom Tag zu haben, solltest du mit der Sonne aufstehen.

      Wenn du unter dem Moskitonetz hervorkriechst, das sich über dem Bett türmt, und ans Fenster gehst, wirst du merken, daß die Luft immer noch kühl und leicht ist. Die Sonne sieht aus wie ein glühender Ball, umgeben von goldenem Dunst. Der Wind säuselt in den Zweigen und trägt den Geruch des Rauches von den Holzfeuern heran, auf denen unsere Nachbarn in ihrem Hof das Frühstück bereiten. Auch wir wollen frühstücken — knusperiges Pariser Brot und schwarzen Kaffee. Es muß Kaffee sein, denn Kaffee ist der wichtigste Exportartikel der Elfenbeinküste. Kaffee, Kakao, Ananas und Bananen spielen für die Wirtschaft die wichtigste Rolle.

      Marktbesuch

      Nach dem Frühstück wollen wir auf dem Markt frisches Obst und Gemüse holen. Da der Markt nicht weit und es noch nicht allzu heiß ist, wollen wir zu Fuß gehen. Dabei kommen wir an der Moschee mit ihren zwiebelförmigen Kuppeln vorbei. Rings um die Moschee sitzen unzählige Moslems inmitten ihrer Waren, die sie zum Verkauf anbieten. Sie tragen ein langes weißes Gewand und einen Fes, eine kleine Filzkappe; sie sprechen gemeinsam Gebete oder lesen sich gegenseitig Auszüge aus dem Koran in Arabisch vor. Dreiundzwanzig Prozent der hiesigen Bevölkerung sind Moslems, dreizehn Prozent bekennen sich zum Christentum, und einundsechzig Prozent sind Animisten.

      Nun haben wir den Markt erreicht, wo sich Käufer und Verkäufer treffen. Wir holen tief Luft und begeben uns dann auf den Marktplatz; hier ist die Luft von durchdringenden Gerüchen geschwängert. Wir kommen an Händlern vorbei, die Sandalen, Schlangenhäute, Stoffe, Tonkrüge, riesige Kalebassen, Zahnbürsten oder gedörrte Eidechsen zum Verkauf anbieten. Schließlich stehen wir vor dem Zitronenstand. Nach vielem Stirnrunzeln und Feilschen erstehen wir die Zitronen zu einem Spottpreis. Die Frau gibt uns sogar zwei Zitronen als „cadeau“ (Geschenk) dazu. Französisch ist die Amtssprache, aber in diesem Land gibt es mehr als sechzig verschiedene Eingeborenensprachen — ein wahres Babel.

      Wir schlendern an den Ständen vorüber, an denen geräucherte Fledermäuse und große noch lebende Waldschnecken verkauft werden und steuern auf die Obststände zu. Während wir die Fülle verschiedenster Früchte betrachten, müssen wir unwillkürlich an das Paradies und an seine vielen fruchttragenden Bäume denken.

      Doch hier ist etwas Besonderes zu beachten: Wir müssen alles, was wir hier kaufen, zuerst in eine keimtötende Lösung legen und dann mit Wasser abwaschen, um irgendwelche Schmarotzer zu vernichten, die sich auf dem Obst und Gemüse befinden mögen. Diese Parasiten sowie das Gelbfieber und die Malaria sind früher die Ursachen einer hohen Sterblichkeit gewesen. Nun sind strenge hygienische Maßnahmen ergriffen worden. Man hat mit der täglichen oder wöchentlichen Verabreichung von Malariatabletten und der Gelbfieberschutzimpfung vorzügliche Ergebnisse erzielt. Aber dennoch müssen wir jedes Salatblatt chemisch behandeln!

      Straßenszenen

      Auf dem Heimweg beobachten wir viele Frauen, die bereits vom Markt zurück und jetzt fleißig mit der Zubereitung von „fufu“ für das Mittagessen beschäftigt sind. Diese Speise wird zubereitet, indem gekochte Mehlbananen und Maniokknollen in einem Mörser mit einer Holzkeule zu einem Brei zerstampft werden. Die Frauen handhaben die riesige Keule sehr gewandt. Daher können die Ehemänner vielleicht von Glück reden, daß sie hier immer noch hochgeachtet werden.

      Ein alltägliches Bild sind außerdem die vielen Bettler, die reihenweise auf dem Hauptplatz sitzen. Sie sehen eher aus wie ein Bündel Lumpen auf dem Boden. Sie strecken den Vorübergehenden ihre verkrüppelten oder verstümmelten Arme oder Beine entgegen und bedanken sich in einem wehklagenden Ton für die Almosen. Die Mehrzahl dieser Bettler sind keine Eingeborenen der Elfenbeinküste, sondern Berufsbettler aus dem Ausland, die hierher gekommen sind, um an dem hiesigen Wohlstand teilzuhaben.

      Hier herrscht wie in den meisten größeren Städten Armut und Krankheit. Es sind Bemühungen im Gange, um dieser Probleme Herr zu werden, aber die Krankenhäuser, obschon ständig neue gebaut werden und sie gut ausgerüstet sind, reichen bei weitem nicht aus. Bei vielen Kindern, die man auf der Straße sieht, ist der Körper von Schwären bedeckt, oder sie leiden an einer Augenkrankheit. Von den etwa vier Millionen Bewohnern des Landes sind fast zwei Millionen noch keine fünfzehn Jahre alt.

      Wir besuchen den Banco

      Als wir nach dem Essen das Haus verlassen, schlägt uns von der Straße eine glühende Hitze entgegen, und die weißen Häuser gleißen im grellen Sonnenlicht. Das ist hier fast während der ganzen warmen Zeit so.

      Im Auto eines Bekannten überqueren wir nun die Lagune; über das glitzernde Wasser, in dem sich der leuchtend blaue, wolkenlose Himmel spiegelt, führt eine

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