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Was man zu einem glücklichen Familienleben beitragen kannDer Wachtturm 1977 | 15. Dezember
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Was man zu einem glücklichen Familienleben beitragen kann
„Jeder einzelne von euch [liebe] seine Frau so wie sich selbst; andererseits sollte die Frau tiefen Respekt vor ihrem Mann haben“ (Eph. 5:33).
1, 2. Was wünscht man sich in der Ehe, was sollte man vermeiden, und an wen wenden sich viele um Hilfe?
EINE glückliche Ehe! Wer von uns Menschen möchte in dieser von Gott gestifteten Einrichtung nicht glücklich werden? Selbst in unserer unvollkommenen, mit Sorgen erfüllten Welt ist es einigen möglich, echtes Glück im Eheleben zu finden. Es ist ihnen gelungen, die trennenden Einflüsse, Probleme und Kümmernisse, die heute in der Welt überhandnehmen, zu vermeiden. Aber wie? Etwa dadurch, daß sie sich nach jenem Heer von Eheberatern ausrichten, deren äußerst unterschiedliche Meinungen heute weit und breit publiziert werden?
2 Vor Jahrhunderten schrieb der Weise: „Des vielen Büchermachens ist kein Ende“, und es hat tatsächlich den Anschein, als ob man auch nicht damit aufhören würde, Bücher über die Ehe und verwandte Themen zu schreiben (Pred. 12:12). Psychologen, Psychiater, Ärzte und andere äußern gegensätzliche Ansichten darüber, wie man in der Ehe glücklich werden kann. In Zeitungen und Zeitschriften findet man regelmäßig Spalten, in denen Personen Rat erteilt wird, die Liebeskummer haben. Dennoch nehmen die Schwierigkeiten zu, und aus Statistiken über Eheschließungen und Ehescheidungen geht hervor, daß ein großer Prozentsatz entweder zur Trennung oder zur Scheidung Zuflucht nimmt, weil das Glück ausgeblieben ist. Doch Personen, die derartige Probleme haben, können Mut schöpfen. Der Stifter der Ehe sagt uns, wie wir selbst in einer Welt, die uneins ist, Glück und Zufriedenheit in dieser göttlichen Einrichtung finden können.
3. Welche Fragen werden hinsichtlich der Ehe aufgeworfen, und welche Anregung wird bezüglich einer Quelle gegeben, aus der man Rat schöpfen kann?
3 Ist deine Ehe glücklich? Hast du in Gemeinschaft mit deinem Lebensgefährten die Freude gefunden, die du erwartet hast? Wenn du schon viele Jahre verheiratet bist, freust du dich dann immer noch „mit der Ehefrau deiner Jugend“? (Spr. 5:18). Oder hast du Probleme? Wenn das der Fall ist, möchtest du zweifellos gern eine Quelle kennenlernen, aus der du wirklich vernünftigen Rat schöpfen kannst. Diese Quelle mag natürlich nicht alle Schwierigkeiten beseitigen können, die dir in dieser unvollkommenen Welt begegnen, doch sie kann dir helfen, mit diesen Problemen fertig zu werden, und sie zeigt dir, was du selbst tun kannst, um deine Ehe zu festigen. Diese Quelle ist Gottes Wort, die Bibel. Sie enthält Rat, der für all diejenigen eine Hilfe ist, die bereit sind, ihr Leben danach auszurichten. Wenden wir uns nun einigen der heute in der Ehe auftretenden Probleme zu, und stellen wir fest, inwiefern Gottes Wort zum Segen der Familieneinrichtung jemandem helfen kann, mit diesen Problemen fertig zu werden (Ps. 19:7, 8).
DER MANN, DAS HAUPT
4. (a) Wie denken viele Frauen im Hinblick auf die Stellung des Mannes als Haupt in der Ehe? (b) Welche Aufgabe fällt dem Mann als Haupt gemäß der Bibel zu?
4 Daß dem Mann in der Ehe die Vorrangstellung zugebilligt wird, ist heute für viele Frauen ein Ärgernis. Einige bezeichnen es als „männlichen Chauvinismus“, das heißt als eine prahlerische, übertriebene Einstellung des Mannes, als Haupt über der Frau stehen zu wollen. Wir möchten jedoch von vornherein betonen, daß männlicher Chauvinismus oder eine prahlerische Haltung des Mannes in der Familie nicht auf die Lehren der Bibel zurückzuführen ist. In 1. Mose 3:16 heißt es zwar, daß die Frau ein tiefes Verlangen nach ihrem Mann haben und er über sie herrschen werde, doch läßt die Bibel deutlich erkennen, daß Gott nicht vorhatte, daß die Frau eine Sklavin des Mannes sei. Der Mann sollte vielmehr die Stellung des Hauptes oder desjenigen einnehmen, der die Aufsicht über seine Frau und die Familie führt, die sie beide gemeinsam gründen würden. Zur Zeit der alten Hebräer, über deren Geschichte die Bibel viel zu berichten weiß, gab es gottesfürchtige, intelligente und tüchtige Frauen, die ihrem Haupt, ihrem Mann, untertan waren, dennoch aber über eine große Handlungsfreiheit verfügten, Frauen, die an ihrem Platz glücklich waren, die von Jehova Gott gesegnet und von ihm in besonderer Weise gebraucht wurden. Einige der vielen treuen Frauen, die in der Bibel erwähnt werden, sind Sara, Rebekka, Ruth, Hanna, Esther, Elisabeth und Maria, die Mutter Jesu.
5, 6. (a) Wie verläuft gemäß 1. Korinther 11:3 die Ausübung der Autorität? (b) Was sagen die Apostel Petrus und Paulus darüber, wie der Mann seine Stellung als Haupt wahrnehmen sollte?
5 Die Christlichen Griechischen Schriften zeigen eindeutig, welche Rolle der Mann als Haupt in der Ehe spielt. Wenden wir uns zunächst diesem Aufschluß zu, und wir werden deutlicher erkennen, wie wir ihn heute bei Eheproblemen anwenden können.
6 Gemäß 1. Korinther, Kapitel 11, Vers 3 schrieb der Apostel Paulus an die Versammlung in Korinth: „Ich will indes, daß ihr wißt, daß das Haupt jedes Mannes der Christus ist; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott.“ Mit diesen Worten zeigt er, wie in der Christenversammlung die Ausübung der Autorität verläuft: von Jehova zu Christus, zum Mann und zur Frau. Doch wie sollte der Mann seine Stellung als Haupt wahrnehmen? In Epheser 5:28 lesen wir: „Die Ehemänner [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.“ Und Petrus schrieb darüber noch: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise bei ihnen [euren Frauen] gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt“ (1. Petr. 3:7).
7. Was denken manchmal einige Frauen von ihrem Mann, und welche Fragen kann sich ein Mann hinsichtlich seiner Stellung als Haupt selbst stellen?
7 Das ist also der Rat des heiligen Geistes, den Ehemänner im Umgang mit ihrer Frau beachten sollten, deren Haupt sie sind. Er klingt sehr einfach. Die große Schwierigkeit besteht indes darin, daß der Ehemann, während er das Haupt der Familie sein möchte, aufgrund der Unvollkommenheit und angeborenen Selbstsucht gegenüber seiner Frau, dem schwächeren Gefäß, mitunter nicht die nötige Liebe und Rücksichtnahme zeigt. Eine Frau mag sich sagen, sie habe das Gefühl, ihr Ehemann liebe sie nicht und er sei nur auf sein eigenes Vergnügen und seine eigene Befriedigung bedacht. In einem solchen Fall müßte ein Mann, der ein Glied der Christenversammlung ist, sich selbst einmal überprüfen und den Realitäten ins Auge sehen. Er sollte sich fragen: Liebe ich meine Frau wie mich selbst? Erkenne ich ihr als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zu? Oder bin ich nur an meiner eigenen Befriedigung und an dem, was ich möchte, interessiert? Berücksichtige ich die Bedürfnisse und Wünsche meiner Frau? Schenke ich ihr Gehör, wenn Entscheidungen zu treffen sind, oder treffe ich alle Entscheidungen allein, ohne Rücksicht auf ihre etwaigen Wünsche?
8, 9. In welchen Beziehungen kann sich ein Mann fragen, ob er seine Stellung als Haupt richtig wahrnimmt?
8 Betrachten wir nun, in welchen Beziehungen sich ein Mann als Haupt eventuell nicht richtig verhalten könnte, wodurch Probleme entstehen würden, die das Eheglück beeinträchtigten. Angenommen, deine Frau hegt wie du die christliche Hoffnung und ist wie du ein ergebener, getaufter Diener Jehovas, des höchsten Gottes. Bemühst du dich dann zum Beispiel, nicht nur mit deinen eigenen Verwandten, sondern auch mit denen deiner Frau zusammen zu sein? Oder bist du schlecht gelaunt, wenn die Verwandten deiner Frau zu Besuch kommen oder du sie besuchst? Bist du deinen Verhältnissen entsprechend an den Angehörigen deiner Frau ebenso interessiert, wie du erwartest, daß deine Frau an deinen Angehörigen interessiert ist?
9 Wie verhält es sich mit den Zeiten gemeinsamer Entspannung? Muß die Familie stets das tun, was du tun möchtest? Fragst du, statt eine willkürliche Entscheidung zu treffen, deine Frau, was ihr gefallen würde? Wie schön wäre es doch, wenn sich Mann und Frau gemeinsam hinsetzen und wenn sie planen würden, wo sie ihre Urlaubstage verbringen wollen, statt daß der Mann seine Autorität ausspielt und die Entscheidung trifft, ohne die Frau zu Rate zu ziehen!
10. Was sollte ein christlicher Ehemann hinsichtlich der Kindererziehung im Sinn behalten?
10 Betrachten wir auch, welche Rolle der Mann als Haupt in der Kindererziehung spielt. Überläßt du als Mann die Kindererziehung ausschließlich deiner Frau? Sind die Kinder, wenn sie sich gut betragen, deine Kinder, und wenn sie sich schlecht benehmen, ihre? Es trägt zu wahrem Glück und echter Freude in der Familie bei, wenn ihr euch gemeinsam bemüht, die Kinder zu erziehen. Der Apostel Paulus schrieb an die Epheser: „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in Gemeinschaft mit dem Herrn, denn das ist gerecht“ (Eph. 6:1). Wir sehen, daß hier nicht nur vom Gehorsam gegenüber einem Elternteil, sondern gegenüber beiden Elternteilen die Rede ist. Weiter wurde den Ephesern geraten: „Und ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas.“ Im Neuen Testament 1968 lautet dieser Vers: „Ihr sollt eure Kinder nicht so behandeln, daß sie widerspenstig werden. Vielmehr sollt ihr sie in christlicher Ordnung und Unterweisung erziehen“ (Eph. 6:4).
11. Was versäumen einige Männer im Hinblick auf ihre Stellung als Haupt, und worüber beklagt sich daher ihre Frau?
11 Ein christlicher Ehemann sollte streng darauf bedacht sein, die ihm von Gott zugewiesene Rolle des Hauptes zu übernehmen. Frauen beklagen sich häufig, daß ihre Ehemänner keine Entscheidungen treffen, sondern alles ihnen überlassen. Das ist natürlich mitunter der leichteste Weg, der Weg des geringsten Widerstandes. Aber, ihr christlichen Ehemänner, das würde bedeuten, daß ihr in Jehovas Augen der euch von ihm übertragenen Aufgabe nicht nachkommt! Gott verlangt in seinem Wort von einem christlichen Ehemann, daß er als jemand, dem in der theokratischen Einrichtung Verantwortung übertragen worden ist, die Führung übernimmt.
12. (a) Weshalb wird eine Frau nicht glücklich, wenn sie in der Familie die Aufgaben des Hauptes übernimmt? (b) Wird die Stellung der Frau durch die Unterordnung unter den Mann herabgesetzt, und wird sie dadurch ein minderwertigerer Mensch als er?
12 Wenn ein Ehemann alles laufenläßt und sich nicht dazu aufrafft, Entscheidungen zu treffen, und wenn seine Frau die Verantwortung übernehmen muß, schwindet die Freude. Obgleich einige Frauen, die ihren Mann verloren haben, anstelle des Mannes der Familie vorstehen müssen, ist eine Frau viel besser dazu geeignet, Unterstützung zu bieten, als die Rolle des Familienhauptes zu übernehmen. Gott hat sie so erschaffen. Sie sollte als Ergänzung des Mannes dienen, als sein Partner, und in dieser Rolle ist sie am glücklichsten. Erinnern wir uns an das, was Jehova sagte, als sich unter allen übrigen Geschöpfen auf der Erde kein Gefährte für den Mann fand? Der Bericht lautet: „Und Jehova Gott sprach weiter: ,Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei. Ich werde ihm eine Gehilfin machen als sein Gegenstück‘“ (1. Mose 2:18). Die Frau sollte also eine Gehilfin des Mannes sein. Sie nimmt somit eine hervorragende Stellung ein. In den Sprüchen, wo von Jesus unter der Bezeichnung Weisheit die Rede ist, wird gezeigt, daß er in seiner vormenschlichen Existenz neben Jehova „Werkmeister“ war (Spr. 8:30). Ihr Ehemänner, arbeitet also mit eurer Frau als einer kostbaren Gehilfin zusammen, zieht sie zu Rate, fragt sie nach ihrer Ansicht und Meinung, und übernehmt dann die Führung in der Familie, indem ihr in wichtigeren Fragen die Entscheidung trefft. Auf diese Weise könnt ihr zu echtem Glück in der Ehe beitragen. Das heißt nicht, daß ihr alles selbst tun müßtet. Denkt hingegen daran, daß eure Familie von euch erwartet, daß ihr entscheidet, was zu tun ist und wer es tun sollte. Wenn man gut zusammenarbeitet, wirken sich sowohl die Stellung des Mannes als Haupt als auch die Unterordnung der Frau in der Ehe zum Segen aus.
DIE UNTERORDNUNG DER FRAU
13. Wird eine Frau durch die schriftgemäße Unterordnung unter ihren Mann zu dessen Sklavin? Begründe deine Antwort.
13 Wenn wir uns nun dem vielleicht etwas heiklen Thema der Unterordnung der Frau unter den Mann zuwenden, wollen wir zunächst beachten, was der Apostel Paulus darüber an die Versammlung in Ephesus schrieb: „Die Ehefrauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn.“ Und der Apostel Petrus sagte: „Ebenso ihr Ehefrauen, seid den eigenen Männern untertan“ (Eph. 5:22; 1. Petr. 3:1). In unserem Zeitalter der Emanzipation der Frau rufen diese Worte bei vielen Frauen Widerspruch hervor. Doch das brauchte gar nicht der Fall zu sein. Wenn eine Frau ihren Mann wirklich liebt und ihr Mann die Verpflichtungen eines christlichen Ehemannes übernimmt (von denen einige in diesem Artikel besprochen worden sind, wenngleich wir keinesfalls alle Aspekte beleuchten konnten), kann es für die Frau eine Freude sein, sich dem Mann unterzuordnen. Das heißt nicht, daß sie seine Sklavin ist, sondern daß sie die ihr von Gott übertragene Rolle spielt, was zu ihrem Glück und ihrer Freude beiträgt. Was kann also eine christliche Ehefrau tun, um eine glückliche Ehe zu führen?
14. (a) Weshalb mag einigen Frauen die schriftgemäße Unterordnung unter ihren Mann schwerfallen? (b) Inwiefern gilt der Rat des Petrus aus 1. Petrus 3:2 auch Frauen, die einen gläubigen Mann haben?
14 Vielleicht sind einige Änderungen in bezug auf ihre Persönlichkeit erforderlich, was auch auf den Mann zutreffen mag. Einer Frau, die die Neigung hat, unabhängig zu sein, und die auch ohne weiteres für sich selbst sorgen könnte, mag es nicht leichtfallen, ihrem Mann untertan zu sein. Vielleicht muß sie ihre Ansichten etwas ändern oder sich sogar drastisch korrigieren, um ihren Teil zu einer glücklichen Gemeinschaft beitragen zu können. Wenn ihr Mann bis jetzt noch nicht so rücksichtsvoll gewesen ist, wie sie es gern hätte, bietet sich ihr die Möglichkeit, die Situation zu verbessern. Der Apostel Petrus sagte, daß Frauen, die einen ungläubigen Mann haben, ihrem Gatten dadurch helfen könnten, daß sie sich ihm unterordnen, indem sie einen keuschen Wandel führen und tiefen Respekt bekunden (1. Petr. 3:2). Das sollte noch einfacher sein, wenn der Mann ein Gott hingegebener und getaufter Christ ist und mit seiner Frau gemeinsam Jehova dient.
15. Wie kann eine Frau in ihrer Rolle als Hausfrau die Anerkennung ihres Mannes finden?
15 Frauen können ihre Männer auf vielerlei Weise gewinnen. Zum Beispiel dadurch, daß sie sich um die Wohnung kümmern. Wenn sie auf Sauberkeit und Ordnung bedacht sind, mag der Mann ermuntert werden, auch seiner Aufgabe richtig nachzukommen. Bereitet dir deine Rolle als Hausfrau Freude? Ist dein Mann auf die Wohnung stolz, wenn er Freunde willkommen heißt, die ihn besuchen? Das ist etwas, woran man denken sollte. Es kann dem Eheglück abträglich sein, wenn es in der Wohnung unordentlich aussieht, das schmutzige Geschirr vom Vortag noch in der Spüle steht, die Möbel mit einer dicken Staubschicht bedeckt sind und sich den Augen der Besucher ein Bild allgemeiner Unordnung bietet. Selbstverständlich kann der Mann mitunter selbst beim Aufräumen mithelfen. Doch wir sprechen ja von Möglichkeiten, deinem Mann zu helfen, so daß er auf dich als eine liebevolle und ergebene Ehefrau stolz sein kann.
16. Welche Verantwortung trägt eine Frau, der das Haushaltsgeld anvertraut worden ist?
16 Denken wir auch an das Geld der Familie. Bemühst du dich, nicht über deine finanziellen Möglichkeiten hinauszugehen? Wenn dir dein Mann das Haushaltsgeld anvertraut, so daß du Lebensmittel einkaufen und die in Verbindung mit der Wohnung anfallenden Rechnungen bezahlen kannst, bist du dann darauf bedacht, mit deinem Budget auszukommen, oder bist du verschwenderisch, weil du von vornherein damit rechnest, daß dein Mann dir nötigenfalls mehr Geld geben wird? Natürlich sollte der Mann bestrebt sein, in finanzieller Hinsicht ausreichend für die Familie zu sorgen. Wenn man aber sparen muß, sollten beide Ehepartner im Interesse der ganzen Familie eines Sinnes sein (Spr. 31:10-31).
17. Wie kann eine Frau Interesse für die Aufgaben ihres Mannes bekunden (ohne sich für Bereiche zu interessieren, die er vielleicht vertraulich behandeln muß) und dadurch vermeiden, daß der Gedankenaustausch abreißt?
17 Wichtig ist auch, den Gedankenaustausch mit deinem Mann nicht abreißen zu lassen. Diese Aufgabe fällt wiederum nicht allein der Frau zu, sondern beide müssen sich dahingehend bemühen. Doch es gibt bestimmte Dinge, durch die eine Frau dabei mithelfen kann, ohne ihren Mann über Angelegenheiten zu befragen, die aufgrund seiner Verantwortung in der Versammlung nur ihn allein angehen. Eine Frau kann versuchen, sich mit ihrem Mann über seine tägliche Arbeit zu unterhalten, vielleicht über Probleme, über die er mit ihr sprechen darf, und sie könnte ihm erzählen, wie sie zu Hause den Tag mit den Kindern verbracht oder was sie im christlichen Predigtdienst erlebt hat. Dieses Interesse am Leben des anderen wirkt sich segensreich aus und trägt zum Glück in der Familie bei (Spr. 16:24).
18. Erwähne einige andere Probleme, die für die Einheit der Familie hinderlich sind und die noch betrachtet werden können.
18 Bis jetzt haben wir zwei wichtige Faktoren besprochen, die sich förderlich auf die Einheit der Familie auswirken: die Rolle des Mannes als Haupt in dieser göttlichen Einrichtung und die in der Bibel gezeigte richtige Unterordnung der Frau. Doch es gibt noch viele weitere Faktoren, die bei einer Betrachtung des Familienlebens der Aufmerksamkeit bedürfen. Da wäre zum Beispiel das Zusammenleben mit einem nörglerischen Ehepartner, die Kindererziehung und auch die eheliche Intimsphäre, die der Apostel Paulus aufgreift, indem er darauf hinweist, daß jeder Ehepartner dem anderen das ihm Zustehende geben sollte (1. Kor. 7:3-5). Da eine Betrachtung dieser Punkte von Interesse ist, werden sie im folgenden Artikel zu unserem Nutzen ausführlicher behandelt.
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Gemeinsam an der Einheit der Familie arbeitenDer Wachtturm 1977 | 15. Dezember
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Gemeinsam an der Einheit der Familie arbeiten
1. (a) Welche Äußerungen und welche Einstellung sollten Glieder einer christlichen Familie vermeiden? (b) Welcher Rat wird in Kolosser 4:6 gegeben?
„ICH habe es dir gesagt!“ „Du hörst ja nie auf mich!“ „Habe ich dir nicht gesagt, daß das passieren würde?“ Nur allzuoft fallen solche Worte, wenn sich Eheleute oder Familien unterhalten. Der Klang der Stimme verrät dabei meist, daß man sich über etwas geärgert hat, was der andere angeregt hatte, was aber nicht gut ausgegangen ist. Der Weise schrieb: „Besser im Wüstenland wohnen als (mit) einer Frau, die nur streitet und nörgelt“ (Spr. 21:19, Jerusalemer Bibel). Dasselbe trifft natürlich auch auf einen Mann zu, der nur streitet und nörgelt. Wörterbücher definieren das Wort „nörgeln“ wie folgt: „kleinlich tadeln, kritteln; durch ständiges Schelten reizen“. Ein solches Verhalten hat bestimmt in einer christlichen Familie keinen Platz. Beide Ehepartner sollten sich davor hüten. Die Worte des Apostels Paulus an die Versammlung in Kolossä dienen uns allen als ein guter Rat: „Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, damit ihr wißt, wie ihr einem jeden zu antworten habt“ (Kol. 4:6). Seinem Ehepartner auf solche Weise zu entgegnen, wird bestimmt für beide zum Segen sein.
2. Welcher zeitgemäße Aufschluß zum Thema Güte wurde den Lesern dieser Zeitschrift vor Augen geführt?
2 Vor einiger Zeit wurde in dieser Zeitschrift die Eigenschaft der Güte besprochen. In dem Artikel hieß es: „Personen, die sich Christen nennen, müssen darauf achten, daß sie nicht weniger gütig ... sind als Personen, die sich nicht als Diener Gottes ausgeben. ... Heute hören oder lesen wir hin und wieder von Menschen, die sich durch besonders gute Taten ausgezeichnet haben, während andere, die sich als ergebene Diener Gottes ausgeben, längst nicht so gütig sind.“ Es wäre sehr traurig, wenn wir in unserer Familie, die aus getauften Anbetern Jehovas besteht, einander nicht gütig behandeln würden.
3. Was sagt das Wort „gleicherweise“ darüber aus, wie Männer ihre Frauen behandeln sollten?
3 Der Apostel Petrus schrieb Ehemännern in folgenden Worten, wie sie sich ihren Frauen gegenüber verhalten sollten: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ... [euren Frauen] gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt, da auch ihr mit ihnen Erben der unverdienten Gunst des Lebens seid, damit eure Gebete nicht behindert werden“ (1. Petr. 3:7). Mit dem Wort „gleicherweise“ bezieht sich Petrus auf seine vorherigen Worte, beginnend mit Kapitel 2 seines Briefes, wo er zum Thema Unterordnung und zu verwandten Themen Rat erteilt. Er zeigt, daß der Herr Jesus Christus seinen Nachfolgern ein Beispiel hinterlassen hat, und sagt von ihm: „Als er beschimpft wurde, gab er nicht schimpfend zurück, als er litt, begann er nicht zu drohen, sondern übergab sich weiterhin dem, der gerecht richtet“ (1. Petr. 2:23). Jesu Handlungsweise zeichnete sich tatsächlich durch Güte aus — ein wahrhaft nachahmenswertes Beispiel für Ehemänner.
4. Inwiefern sollten Frauen „gleicherweise“ gütig sein?
4 Natürlich hatte Petrus „gleicherweise“ einen Rat für die Frauen. Er sagte von ihnen, daß sie einen „stillen und milden Geist“ haben sollten, „der in den Augen Gottes von großem Werte ist“. Dadurch bringen Frauen, die Diener Jehovas und Christi Jesu sein möchten, in der Tat Güte zum Ausdruck (1. Petr. 3:1-4).
5. Zeige, inwiefern die Aufforderung des Petrus, gütig zu sein, allen gilt.
5 Aber das ist nicht alles. Wenn es darum geht, im Familienkreis gütig zu sein, sind die Eltern nicht die einzigen, die aufgefordert werden, nicht nörgelig und überkritisch zu sein. Petrus schrieb weiter: „Schließlich seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl, habt brüderliche Zuneigung, zartes Erbarmen, seid demütig gesinnt.“ Über den Lohn, der sich aus der Befolgung dieses Rates ergibt, schrieb Petrus einige Verse später: „Denn die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen“ (1. Petr. 3:8, 12).
FÜR DIE KINDER SORGE TRAGEN
6. (a) Auf welche Weise sollten sowohl der Vater als auch die Mutter der Verantwortung nachkommen, um die Kinder besorgt zu sein? (b) Welchen Rat gibt uns die Bibel in bezug auf Kindererziehung?
6 Damit kommen wir zur Kindererziehung. Im vorangegangenen Artikel war davon die Rede, daß dem Vater die Aufgabe zufällt, die Kinder in der Zucht und in der ernsten Ermahnung des Herrn aufzuziehen (Eph. 6:4). Doch es versteht sich von selbst, daß auch die Mutter in diesem bedeutsamen Bereich des Familienlebens große Verantwortung trägt (Spr. 6:20; Eph. 6:1, 2). In einer Welt, in der sich die Straftaten häufen und in der die Statistiken über Kinder- und Jugendkriminalität ein grausames Bild von Gewalttaten malen, ist ohne weiteres zu erkennen, daß die Erziehung, die christliche Eltern ihren Kindern vermitteln, für diese Leben oder Tod bedeuten kann. Sind beide Elternteile gläubig, so können sie am gleichen Strang ziehen, indem sie in der Kindererziehung die weisen Lehren des Wortes Gottes anwenden (Spr. 13:24; 22:6).
7. Wie sollten sich Vater und Mutter bei unterschiedlichen Auffassungen über die Kindererziehung verhalten? Begründe deine Antwort.
7 Eine liebevolle Erziehung der Kinder durch beide Elternteile kann viel dazu beitragen, daß in der Familie eine gute Atmosphäre herrscht. Die Eltern können sich über unterschiedliche Auffassungen in der Kindererziehung aussprechen, wenn sie unter sich sind und nicht von den Kindern gehört werden. Wenn sie gemeinsam zu vernünftigen Ergebnissen kommen, gereicht das zum Nutzen der Kinder, die so lernen können, den Rat und die Zucht beider Elternteile zu respektieren, und die bei Fragen oder Problemen, die ihretwegen entstehen, nicht versuchen werden, die Eltern gegeneinander auszuspielen.
8. (a) Welche Tatsache darf man bei der Kindererziehung nicht übersehen? (b) Was zu tun, sollten sich Eltern daher bemühen?
8 Es stimmt, daß einige Kinder die Wahrheit des Wortes Gottes nicht von Herzen annehmen. Wie bei Kain, Esau und anderen findet die Wahrheit bei einigen Kindern keinen Widerhall. Sie lassen sich in ihrem Leben nicht von dem leiten, was zur Harmonie in der Familie beitragen würde. Das kann den gläubigen Eltern wirklich großen Kummer bereiten, und sie mögen sich fragen: „Was haben wir nur falsch gemacht?“ Eltern mögen tatsächlich alles ihnen mögliche getan haben, um ihre Kinder in den Wegen der Gerechtigkeit zu erziehen, indem sie den Rat und die Zucht der Bibel anwandten, und dennoch mögen sich die Kinder auflehnen und sich weigern, gehorsame Kinder Gottes zu werden. In solchen Fällen trifft das zu, was der Weise in Sprüche 17:21, 25 schrieb, wo wir lesen: „Der Vater eines unverständigen Kindes freut sich nicht. Ein unvernünftiger Sohn ist seinem Vater ein Verdruß und Bitterkeit für die, die ihn geboren hat.“ Es ist daher sehr wichtig, daß Eltern alles tun, was in ihrer Kraft steht, um ihren Kindern das mit auf den Lebensweg zu geben, was ihnen zusteht. Das können sie dadurch tun, daß sie das befolgen, was die Bibel über die Kindererziehung zu sagen hat (5. Mose 6:4-9). Auf diese Weise werden sie beide wesentlich zur Einheit der Familie beitragen.
9. (a) Was, außer mit den Kindern die Bibel zu studieren, ist noch erforderlich? (b) In welchen Beziehungen können Eltern Interesse an ihren Kindern zeigen?
9 Wir sollten daran denken, daß es nicht genügt, mit unseren Kindern die Bibel zu studieren, um sie in der ernsten Ermahnung Jehovas aufzuziehen. Auch die praktische Anwendung biblischer Grundsätze ist erforderlich. Wenn du Kinder hast, solltest du ihnen in bezug auf Fleiß ein gutes Beispiel geben. Wäre es gut, wenn die Mutter am Morgen noch schlafen würde, während die Kinder ihr Frühstück allein zubereiten, sich für die Schule fertigmachen und dann das Haus verlassen würden? Eine christliche Mutter, die an der Einheit der Familie arbeitet, sollte — falls sie nicht durch Krankheit oder einen anderen triftigen Grund verhindert ist — aufsein, wenn sich ihre Kinder für die Schule fertigmachen, sie sollte ihnen ein richtiges Frühstück zubereiten und dafür sorgen, daß sie richtig gekleidet sind. Christliche Eltern sollten sich dafür interessieren, wie ihre Kinder im Unterricht mitarbeiten und ob ihr Benehmen stets dem eines wohlerzogenen Dieners Jehovas entspricht. Sie sollten ihren Kindern Achtung vor älteren Personen und vor dem Eigentum anderer einschärfen. All das und noch vieles Weitere kann den Eltern helfen, Kinder zu erziehen, die kein Verdruß für sie sein werden, sondern ein Lobpreis für ihren Schöpfer und eine Genugtuung für die Mutter und den Vater.
DAS VERHÄLTNIS ZWISCHEN MANN UND FRAU
10, 11. Wie verhalten sich heute immer mehr Menschen, und welche Auffassung vertreten sie?
10 Des weiteren sind da die stets gegenwärtigen Probleme, die das eheliche Intimverhalten zwischen Mann und Frau betreffen. In der Welt ist über dieses Gebiet in den letzten Jahren sehr viel geschrieben worden. Einiges davon widerspricht glattweg dem gesunden Rat des Wortes Gottes. Viele Partner leben heute zusammen, ohne verheiratet zu sein. Natürlich ist das nichts Neues, doch sehr viele sind anscheinend der Ansicht, es sei etwas „Kluges“ und man müsse es in der Öffentlichkeit wissen lassen, wobei sie sich weder um die Empfindungen anderer noch um den Sittenmaßstab des Wortes Gottes kümmern.
11 Selbst in angeblich christlichen Ländern leben sogenannt „religiöse“ Leute zusammen, ohne verheiratet zu sein, indem sie die Auffassung vertreten, ein offizielles Treuegelübde oder ein Stück Papier, das besage, sie seien als Ehepartner aneinander gebunden, sei mehr oder weniger bedeutungslos. Und es gibt viele, die ganz offen mit mehreren Partnern nacheinander zusammen leben, die sie bedenkenlos wechseln. Das hat natürlich dazu geführt, daß sich die Geschlechtskrankheiten ausgebreitet haben, viele Menschen am Leben zerbrochen sind und eine große Zahl Kinder straffällig geworden ist. Doch vielen ist dies anscheinend gleichgültig, solange sie ihre selbstsüchtigen Wünsche befriedigen können.
12. Wie sollte ein christliches Paar zu einer solchen Lebensweise eingestellt sein?
12 Christliche Paare dürfen sich natürlich nicht so verhalten, da Gott dies mißbilligt. Ihr gesunder Menschenverstand sagt ihnen, daß es in ihrem Leben darauf ankommt, Gott zu gefallen und seinen Willen zu tun. Das trägt ihnen Gottes Segen ein. Dennoch müssen verheiratete Christen darauf achten, daß ihre ehelichen Beziehungen nicht durch widernatürliche Handlungen — Handlungen, die den Grundsätzen des Wortes Gottes widersprechen — befleckt werden. Beide Ehepartner sollten in bezug auf Geschlechtsbeziehungen auf das christliche Empfinden des anderen Rücksicht nehmen.
13. Wie kann ein Mann zeigen, daß er seine Frau liebt?
13 Unser Schöpfer erschuf den Mann und die Frau so, daß sie sich in der Ehe einer engen und herzlichen Vertrautheit erfreuen können. Deshalb wurde die Frau als ein „Gegenstück“ zum Mann erschaffen, das heißt, daß sie den Mann ergänzen sollte. Der Mann und die Frau sollten „e i n Fleisch“ sein (1. Mose 2:18, 21-24). Soll diese Einrichtung für beide Partner in ihren Intimbeziehungen zur Zufriedenheit gereichen, so muß jeder von ihnen seine Rolle übernehmen. Der Apostel Paulus schrieb zum Beispiel: „Die Ehemänner [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und hegt und pflegt es“ (Eph. 5:28, 29). Damit eine Frau wirklich glücklich sein kann, muß sie das Gefühl haben, begehrt zu sein und geliebt zu werden. In den Intimbeziehungen zwischen Mann und Frau muß diese Liebe offenbar werden, wenn beide die Einheit in der Ehe und gegenseitiges Verständnis fördern wollen.
14. Was sollten ein Mann und eine Frau in ihren ehelichen Beziehungen meiden, und warum?
14 Das Verhalten von Mann und Frau bei der Erfüllung ihrer ehelichen Pflichten sollte dem Worte Gottes entsprechen (1. Kor. 7:3-5). Sie sollten zwar aneinander und an ihrer engen Beziehung als Mann und Frau Freude haben, doch sollten sie widernatürliche Handlungen wie Sodomie, oralen Geschlechtsverkehr und dergleichen meiden. Wir bezeichnen so etwas als „unnatürlich“, weil der Schöpfer solche Handlungen mit Sicherheit nicht für den Mann und die Frau vorgesehen hat und weil in seinem Wort die Notwendigkeit hervorgehoben wird, die unreinen Handlungen, durch die sich die Welt auszeichnet, zu meiden (3. Mose 18:1-30; Röm. 1:24-27; 1. Thess. 4:3-8).
15. Was sollte man vermeiden, wenn man die neue Persönlichkeit anziehen möchte? (Vergleiche Judas 7.)
15 Da wir als Christen in diesem verderbten System der Dinge zu leben und uns innerhalb der durch die christliche Lehre gezogenen Grenzen zu bewegen haben, dürfen wir nicht die Denkweise und die Einstellung von Personen entwickeln, die für einen schlechten Wandel eintreten. Jegliche Art von Sex wird heute überall wie eine Ware gehandelt. Viele, die die Wahrheit erkennen, haben in dem alten System Erfahrungen gesammelt und ließen ihr Leben früher von seiner Denkweise beherrschen. Sie gehören nun nicht mehr zu diesem System, sondern zu Gottes Einrichtung. Sie haben ihren Sinn umgestaltet, die neue Persönlichkeit angezogen und möchten ein Leben in Übereinstimmung mit den gerechten Maßstäben und Grundsätzen des Wortes Gottes führen (Eph. 4:19-24).
16. (a) Wovor muß sich ein Christ hüten? (b) Was lassen die Ereignisse in den Tagen Noahs und zur Zeit der Städte Sodom und Gomorra diesbezüglich erkennen? (c) Erkläre, inwiefern die Worte aus Römer 2:12-16 in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind.
16 Es ist überaus wichtig, daß wir alle, die wir aus der Finsternis in Gottes wunderbares Licht der Wahrheit berufen worden sind, streng auf unsere Denk- und Handlungsweise achten. Wir heißen nicht gut, was Gott verurteilt. Wir sollten uns nicht der Sünde so weit wie möglich nähern, indem wir der Auffassung wären, wir hätten bestimmte Rechte und feste Absichten, die wir nach Belieben verwirklichen könnten. Auch sollten wir uns nicht damit entschuldigen, daß wir in der Bibel im einzelnen nichts schwarz auf weiß über eine bestimmte zweifelhafte Handlungsweise finden. Nichts läßt darauf schließen, daß es in den Tagen Noahs ein geschriebenes Gesetz gab, das den Engeln verbot, Geschlechtsverkehr mit den Töchtern der Menschen zu haben. Dennoch war dies eine Sünde, eine verwerfliche, unsittliche Handlungsweise. Gott sah, daß die Erde verderbt und mit Gewalttat erfüllt war. Er vernichtete jene böse Welt und errettete nur acht gerechte Seelen (1. Mose 6:11, 12; 1. Petr. 3:19, 20). Später vernichtete Gott die Städte Sodom und Gomorra, weil ihre Bewohner Homosexualität trieben. Doch in der Bibel wird durch nichts angedeutet, daß die Menschen damals schriftlich festgelegte Gesetze von Gott hatten, in denen speziell solche Handlungen verboten wurden (1. Mose 13:13; 19:24, 25). Gott hatte den Menschen mit dem Gewissen ausgestattet. Der Mensch weiß im Grunde genommen, was richtig und was falsch ist, welche Handlungen böse sind und von Gott verurteilt werden (Röm. 2:12-16). Der Mensch weiß auch im wesentlichen, was Gott beabsichtigte, als er dem Mann und der Frau die Fortpflanzungsfähigkeit verlieh und es den beiden ermöglichte, durch die geschlechtliche Vereinigung Nachkommen hervorzubringen. Der Mensch weiß daher grundsätzlich, daß Homosexualität, lesbische Liebe, oraler Geschlechtsverkehr, Bestialität sowie Ehebruch, Hurerei und dergleichen Handlungen verkehrt sind. Um daher die Einheit der Familie zu fördern, sollten sich sowohl der Mann als auch die Frau innerhalb der Grenzen gottgefälligen Denkens bewegen, das auf den Grundsätzen des Wortes Gottes beruht. Das führt zu einem glücklichen Familienleben.
17. Nenne einen weiteren Fehler, den man in der Ehe vermeiden sollte.
17 Es gilt auch zu beachten, daß man die ehelichen Intimbeziehungen nicht als eine Waffe gegen seinen Ehepartner benutzen darf, in der Absicht, einen persönlichen Vorteil zu erreichen oder nur den eigenen Interessen zu dienen. Der Apostel Paulus gab den Rat: „Der Mann leiste seiner Frau das, was ihr zusteht, doch gleicherweise auch die Frau ihrem Mann. Entzieht es einander nicht, außer mit gegenseitiger Einwilligung.“ Jeder Ehepartner sollte die Bedürfnisse des anderen berücksichtigen und die Worte des Paulus beachten: „Jeder suche fortwährend nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen“ (1. Kor. 7:3, 5; 10:24).
18. Von wem erhalten wir Rat die Ehe betreffend und darüber, wie sie in Ehren gehalten werden kann?
18 Durch Jehovas sichtbare, irdische Organisation haben Verheiratete viele hilfreiche Ratschläge erhalten, deren Befolgung ihnen sehr zum Segen sein kann. Diese Ratschläge kommen von niemand anders als Jehova, und zwar durch sein Wort. Als der Apostel schrieb: „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt“, meinte er es auch so. Alle, die daran interessiert sind, ein glückliches Eheleben zu führen, können dies erreichen, indem sie den guten Rat, den der Apostel Paulus den hebräischen Christen gab, befolgen (Hebr. 13:4).
19. Welche weiteren Probleme in Verbindung mit der Ehe, der Einheit der Familie und dem Frieden unter Gottes Dienern werden noch besprochen werden?
19 In diesem Artikel haben wir besprochen, wie man in der Ehe glücklich werden kann, wenn sowohl der Mann als auch die Frau Gott hingegebene, getaufte Christen sind und dieselben Ziele und Interessen verfolgen. Viele Diener Jehovas sind jedoch mit einem Ungläubigen verheiratet oder leben vielleicht von ihrem Ehepartner getrennt. Wie kann jemand, der sich in einer solchen Lage befindet und Kinder zu erziehen hat sowie glücklich werden möchte, mit seinen vielen Problemen fertig werden? Was wird solchen Dienern Jehovas in Gottes Wort geraten? Diese Gedanken werden im nächsten Artikel behandelt.
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Beide Elternteile sollten in der Kindererziehung am gleichen Strang ziehen.
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Stehst du früh genug auf, um deine Kinder für die Schule fertig zu machen?
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Neue Glieder der leitenden KörperschaftDer Wachtturm 1977 | 15. Dezember
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Neue Glieder der leitenden Körperschaft
Am 7. September 1977 hat die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas beschlossen, drei gesalbte Brüder einzuladen, sich ihr im Dienst in Brooklyn anzuschließen. Bei den neuen Gliedern der leitenden Körperschaft handelt es sich um Carey W. Barber aus den Vereinigten Staaten, John E. Barr aus London (England) und Martin Pötzinger aus der Bundesrepublik Deutschland. Bruder Barber steht seit 1923 im Vollzeitdienst und war im Bethel Brooklyn und im reisenden Dienst tätig. Bruder Barr hat mehr als 37 Jahre auf den Britischen Inseln im Vollzeitdienst gestanden; im Londoner Bethel hat er in verschiedenen Stellungen gedient, und seit kurzem ist er Sekretär-Kassierer der International Bible Students Association. Martin Pötzinger nahm den Königreichsdienst im Jahre 1926 auf und trat im Jahre 1930 in den Vollzeitdienst ein. Er hat die Wachtturm-Bibelschule Gilead besucht. Sein Vollzeitdienst wurde vorübergehend unterbrochen, als er während der Verfolgungszeit unter den Nationalsozialisten im Konzentrationslager war. Wir freuen uns, daß diese Brüder die Tätigkeit der leitenden Körperschaft unterstützen werden, während das Königreichswerk ständig an Umfang zunimmt. Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas hat nun achtzehn Glieder.
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