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Beziehe Gott in deine Ehe einDer Wachtturm 1981 | 1. Oktober
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SELBSTLOSE LIEBE — „AGÁPE“
16. Wer gibt Ehepaaren in bezug auf die agápe-Liebe das beste Beispiel, und warum ist diese Liebe so wichtig?
16 Jehova ist die grundsatztreue Liebe, die Selbstlosigkeit, in Person (griechisch: agápe). Deshalb heißt es, daß „Gott Liebe ist“. Wir können daher nur dann Gott in unsere Ehe einbeziehen, wenn wir nicht nur die Liebe haben, die auf der natürlichen Anziehung der Geschlechter beruht (éros), und die auf seelisch-geistiger Verwandtschaft beruhende Zuneigung (philía), sondern auch die selbstlose, grundsatztreue Liebe. Diese Liebe wird eine Ehe selbst dann zusammenhalten, wenn die anderen beiden Arten der Liebe nachlassen (1. Joh. 4:8).
17. Inwiefern wirft das, was Paulus über die Liebe sagt, Licht auf die Pflichten in der Ehe?
17 Der Apostel Paulus beschreibt in 1. Korinther 13:4-8, wie sich diese Liebe zeigt, wenn er sagt: „Die Liebe ist langmütig und gütig. Die Liebe ist nicht eifersüchtig, sie prahlt nicht, bläht sich nicht auf, benimmt sich nicht unanständig, blickt nicht nach ihren eigenen Interessen aus, läßt sich nicht aufreizen. Sie rechnet das Böse nicht an. Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sondern freut sich mit der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles. Die Liebe versagt nie.“ Angesichts dieser Worte des Paulus kommen wir unweigerlich zu dem Schluß, daß ein guter Christ auch ein guter Ehepartner ist. Scheitert andererseits jemand in der Ehe, so wirft das auch ein schlechtes Licht auf ihn als Christen. Schwierigkeiten in der Ehe sollten als eine Herausforderung angesehen werden, die Früchte des Geistes hervorzubringen, deren wichtigste die Liebe ist (Gal. 5:22, 23). Denken wir immer daran: „DIE LIEBE VERSAGT NIE.“!
18, 19. (a) Was verlangt die agápe-Liebe von einer Frau? (b) Wie wird ein Mann aufgrund der agápe-Liebe seine Frau behandeln?
18 Was verlangt die grundsatztreue, selbstlose Liebe von einer Frau? Sie erfordert, daß sie ihren Mann als ihr Haupt anerkennt (Eph. 5:22 bis 24). Das mag nicht immer leicht sein, doch die Liebe wird ihr dabei helfen; sie wird es ihr erleichtern, die Interessen ihres Mannes den eigenen voranzustellen. Es gibt zum Beispiel liebevolle Frauen, die, weil ihr Mann eine bestimmte Diät einhalten muß, keine Speisen zubereiten, die nicht auch ihr Mann genießen kann. Sie wissen, daß dies keine Härte für sie bedeutet, sondern ihnen sogar zum Guten gereichen kann.
19 Was verlangt die selbstlose Liebe von einem Mann? Sie erfordert, daß er den Rat befolgt: „Ihr Ehemänner, fahrt fort, eure Frauen zu lieben, so, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat ... Ebenso sind die Ehemänner verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber“ (Eph. 5:25, 28). Das erfordert von einem Mann sehr viel. Wie er in bezug auf Nahrung, Kleidung, Obdach, Ruhe, Entspannung und geistige Interessen um sich besorgt ist, so sollte er in dieser Hinsicht auch für seine Frau sorgen. Da er vor anderen Leuten nicht in Verlegenheit gebracht werden möchte, sollte er auch seine Frau nicht vor anderen in Verlegenheit bringen. Sie ebenso zu lieben wie seinen eigenen Körper würde bedeuten, daß er gemäß Erkenntnis bei ihr wohnt und sie in den intimeren Bereichen der Ehe gütig und rücksichtsvoll behandelt. Er sollte nicht beschuldigt werden können, seine Frau vergewaltigt zu haben (1. Petr. 3:7).
20, 21. (a) Die Anwendung welcher weiteren biblischen Grundsätze zeigt, daß man Gott in die Ehe einbezogen hat? (b) Welches Thema wird als nächstes besprochen, und warum?
20 Die Ehe bietet viele Möglichkeiten, sich gegenseitig glücklich zu machen. Jesus sagte: „Beglückender ist Geben als Empfangen“, und dieser Grundsatz gilt auch für Verheiratete (Apg. 20:35). Mann und Frau können einander in vielerlei Hinsicht geben: sich selbst, Zeit, Aufmerksamkeit und materielle Dinge. Darüber hinaus können sie über ihre Gedanken und Empfindungen sprechen. Auf ihr Verhältnis trifft auch der Grundsatz zu: „Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten; und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten.“ Befolge diese Ratschläge, und du wirst Gott in deine Ehe einbeziehen (2. Kor. 9:6).
21 Doch immer wieder kommt es vor, daß selbst Verheiratete, die sich als Gott hingegebene Christen bezeichnen, in dieser Hinsicht nicht den Erwartungen entsprechen. Deshalb ist es nötig, das folgende Thema: „Der Gott der Liebe haßt die Ehescheidung“ ganz offen zu behandeln.
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Der Gott der Liebe haßt die EhescheidungDer Wachtturm 1981 | 1. Oktober
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Der Gott der Liebe haßt die Ehescheidung
„Ihr sollt euch hinsichtlich eures Geistes hüten, und am Weibe deiner Jugend möge keiner treulos handeln. Denn er [Jehova] hat Ehescheidung gehaßt“ (Mal. 2:15, 16).
1, 2. (a) Welche verwerfliche Handlungsweise ließ sich ein ehemaliger Ältester zuschulden kommen? (b) Welchem Trend sollen die folgenden Darlegungen entgegenwirken?
BEI einem Mann, der mehrere Jahre in einer Christenversammlung als Ältester gedient hatte, traten Eheprobleme auf. Er beging mit einer weltlichen Frau Ehebruch in der Überzeugung, seine Frau werde sich von ihm scheiden lassen und er werde dann frei sein, eine Glaubensschwester zu heiraten. Zu seiner Überraschung war seine Frau bereit, ihm zu vergeben und sich mit ihm zu versöhnen. Doch da er entschlossen war, sich von ihr zu trennen, ließ er sich von ihr scheiden und heiratete danach eine andere. Er wurde jedoch deshalb aus der Christenversammlung ausgeschlossen.
2 Wir wünschten, sagen zu können, daß eine solch schockierende Handlungsweise unter denen, die bekennen, Jehova hingegeben zu sein, ein Einzelfall sei. Doch leider ist dem nicht so. Ja, es hat immer mehr den Anschein, als würden sich einige in selbstsüchtiger Weise für ihr eigenes Vergnügen entscheiden oder für einen leichten Ausweg aus einer unglücklichen Ehe, anstatt sich an biblische Grundsätze zu halten, sich im Gebet an Jehova zu wenden, sein Wort zu befragen und die Aufseher in der Versammlung um Hilfe zu bitten. Wir hoffen, daß durch die folgenden Darlegungen alle Gott hingegebenen Christen veranlaßt werden, sich in acht zu nehmen, und daß Personen, die solch einen selbstsüchtigen Schritt erwägen, angeregt werden, die Sache nochmals zu überdenken.
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