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Eine hochbegünstigte FamilieDer Wachtturm 1975 | 1. Juli
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Salome, die Frau des Zebedäus und Mutter des Jakobus und Johannes (zweier Apostel Jesu), war möglicherweise eine Schwester Marias. Für diese Überlieferung gibt es auch eine (wenn auch nicht eindeutige) biblische Stütze. In Johannes 19:25 heißt es: „Beim Marterpfahl Jesu standen ... seine Mutter und die Schwester seiner Mutter; Maria, die Frau des Klopas [Alphäus], und Maria Magdalene.“ In Matthäus 27:56 und Markus 15:40 wird Salome oder die Mutter der Söhne des Zebedäus in Verbindung mit derselben Situation erwähnt. Wenn also in Johannes 19:25 von denselben Frauen die Rede ist, würde Salome die Schwester Marias sein. Das würde bedeuten, daß Jesu treue Apostel Jakobus und Johannes seine Cousins waren.
Nach der Überlieferung soll Jesus noch mit einer anderen Familie verwandt gewesen sein. Klopas oder Alphäus, der Mann der „anderen Maria“, der in Johannes 19:25 erwähnt wird, war angeblich der Bruder des Joseph. Damit wäre ein weiterer Apostel, nämlich Jakobus, der Sohn des Alphäus, ein Cousin Jesu gewesen (Matth. 10:3; 27:56, 61; Apg. 1:13).
Ob die Überlieferung stimmt oder nicht, so kann doch gesagt werden, daß zu den Personen, die in der Bibel eindeutig als die Verwandten Jesu gekennzeichnet werden, Männer und Frauen von hervorragendem Glauben und außergewöhnlicher Ergebenheit gehörten. Ihnen ging es nicht vor allem darum, sich selbst zu verherrlichen, sondern Gott zu ehren. Ihre Einstellung glich der Marias, die zu Elisabeth sagte: „Hoch erhebt meine Seele Jehova, und mein Geist kann sich nicht zurückhalten, über Gott, meinen Retter, zu frohlocken; denn er hat die niedrige Stellung seiner Sklavin angesehen. Denn siehe! von nun an werden mich alle Generationen glücklich preisen; denn der Mächtige hat große Taten für mich getan, und heilig ist sein Name; und Generationen um Generationen ruht seine Barmherzigkeit auf denen, die ihn fürchten. Er hat mächtig gehandelt mit seinem Arm, weithin zerstreut hat er die, die in der Absicht ihres Herzens hochmütig sind. Er hat Machthaber von Thronen herabgestoßen und Niedrige erhöht; er hat Hungrige mit guten Dingen völlig gesättigt, und er hat Reiche leer fortgeschickt. Er ist Israel, seinem Knecht, zu Hilfe gekommen, um der Barmherzigkeit zu gedenken, so, wie er zu unseren Vorvätern geredet hat, zu Abraham und seinem Samen, für immer“ (Luk. 1:46-55).
Gottes Wahl der Familie, in der sein Sohn geboren wurde, zeigt tatsächlich, daß tiefe Wertschätzung für heilige Dinge in seinen Augen von echtem Wert ist. Pflegst du eine solche Wertschätzung?
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Ist Polygamie etwas für Christen?Der Wachtturm 1975 | 1. Juli
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Ist Polygamie etwas für Christen?
● Unter der Überschrift „Polygamie ist afrikanischer Lebensstil“ veröffentlichte die in Lagos (Nigeria) erscheinende „Sunday Times“ einen Artikel des Priesters N. S. S. Iwe. Der Priester forderte eine fortschrittliche Kirche und sagte: „Die Kirche muß es sich in ihrer Politik und Praxis zum Ziel setzen, keinen alten Wein in neue Schläuche zu füllen.“ Das ist genau das Gegenteil der logischeren Aufforderung Jesu, ‘keinen neuen Wein in alte Schläuche’ zu füllen (Matth. 9:17). (Weinschläuche bestanden aus Tierhäuten, die im Laufe der Zeit trockneten und spröde wurden und sich daher mit dem neuen Wein nicht mehr ausdehnen konnten.) Der Priester erläuterte zwar seine gegenteilige Erklärung nicht, doch zeigte er damit, daß er der Ansicht sei, die Kirche solle ihre Lehren dem einheimischen Kulturgut anpassen. Über die Polygamie in Afrika sagte er: „Man kann die Polygamie als einen bedeutenden Bestandteil unserer Kultur nicht verurteilen, ohne sich damit befaßt zu haben. Der Begriff ... Polygamie sollte von den Christen eingehend studiert und untersucht werden, da er zu den ehrenhaften Begriffen und ehrbaren Einrichtungen unserer Kultur zählt.“ Jesus Christus erklärte, Gottes ursprünglicher Vorsatz habe darin bestanden, daß ein Mann und seine Frau — also nur diese beiden — „e i n Fleisch“ seien. Niemand anders sollte das Recht haben dazwischenzutreten (Matth. 19:4-6). Paulus, ein Apostel Christi, sagte, daß Männer, die in verantwortlichen Stellungen in der Christenversammlung dienen, als Beispiel für die ganze Herde jeweils der „Mann e i n e r Ehefrau“ sein sollten (1. Tim. 3:1, 2, 12). Doch nicht nur die katholische Kirche, sondern auch viele protestantische lassen in ihren afrikanischen Gemeinden Polygamie zu. Offensichtlich betrachten sie die Lehren der Bibel als „alten Wein“, der sich nicht für ihre „neuen Schläuche“ eignet.
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