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Seid fleißig — ererbt die VerheißungenKönigreichsdienst 1973 | Februar
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7 Seit Beginn des Wachtturm-Feldzuges sind nun einige Wochen vergangen, und während dieser Zeit konnten wir mit vielen Menschen sprechen. Einige zeigten ein gewisses Interesse, während nur einige wenige sich mehr für die Wahrheit interessierten. Konntest du im Januar bereits Abonnements aufnehmen? Hast du jene neuen Abonnenten schon wieder besucht? Es ist weise, nachdem wir einmal das Feuer des Interesses entfacht haben, nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen, bis wir sozusagen neuen Brennstoff liefern, damit das Interesse noch mehr entflammt. Unser Eifer regt uns dazu an, Neuen zu helfen, damit sie den Nutzen, den sie in geistiger Hinsicht haben, schätzen. Wir wissen, daß Personen oft um Hilfe bitten, damit sie im Wachtturm erscheinende Artikel über Prophezeiungen und tiefere Gedanken verstehen, und hier müssen wir achtsam sein. Damit ihr Interesse an den Zeitschriften nicht deshalb schwindet, weil sie nicht alles verstehen mögen, müssen wir sie zu Hause besuchen. Wenn wir mit ihnen über die Zeitschriften, die sie erhalten, sprechen, erwähnen sie vielleicht Gedanken, die sie erklärt haben möchten.
8 Es mag sein, daß einige die Zeitschrift noch nicht aus dem Umschlag genommen haben. Mit ihnen könnte man vorteilhafterweise einen interessanten Gedanken besprechen, den man in der neuesten Ausgabe gelesen hat, und man könnte sie fragen, ob sie diese Ausgabe bereits erhalten haben. Auf diese Weise erweist man solchen Personen einen guten Dienst, indem man sie dazu anregt, die Zeitschrift zu lesen, denn die Zeitschrift würde niemandem etwas nützen, wenn man sie im Umschlag ließe.
9 Der Winter bringt schlechtes Wetter mit sich. Daher ist es in einigen Gegenden etwas schwierig, ins persönliche Gebiet zu gelangen, doch dieselben Schwierigkeiten bestehen auch für die Menschen, die in diesem Gebiet wohnen und die Interesse bekundet haben, und daher verbringen sie mehr Zeit zu Hause. So hat der Winter auch seine Vorteile. Die ländliche Bevölkerung hat mehr Zeit zum Lesen, und es ist vielleicht die beste Zeit, um Bibelstudien zu beginnen. Wenn die Leute das Wahrheits-Buch mit uns studieren, werden sie die Artikel im Wachtturm besser verstehen. Nutzt daher die Vorteile aus, die der Winter für die Bibelstudientätigkeit bietet.
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‘Rein vom Blute aller Menschen’Königreichsdienst 1973 | Februar
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Gottes Vorhaben kennenlerne, desto dankbarer bin ich Gott, daß er Sie zu mir gesandt hat. Jeden Tag liest mein Mann etwas in den Büchern, die Sie zurückgelassen haben, und er ist sehr daran interessiert, mehr über Gottes Vorhaben zu erfahren.‘“
Zusammenarbeit in der Familie ist eine Hilfe
Ebenso, wie diese portugiesische Schwester als Pionier auf Zeit dienen konnte, weil ihre Mutter bereit war, sich einen Monat lang um die Kinder zu kümmern, war es auch vielen anderen durch Zusammenarbeit in der Familie möglich, Pionier zu werden.
Auf den Philippinen arbeiten viele Brüder in der Landwirtschaft. Zur Zeit des Pflanzens und des Erntens haben sie viel zu tun. Sobald diese Arbeit aber getan ist, beginnen viele mit dem Pionierdienst auf Zeit. Ein Aufseher berichtet, daß sich die Glieder seiner Familie nacheinander daran beteiligen. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, auf welche Weise du einzelnen Gliedern deiner Familie helfen könntest, zu verschiedenen Jahreszeiten den Pionierdienst auf Zeit durchzuführen?
Einer der Gründe dafür, daß es in Korea im Vergleich zur Verkündigerzahl so viele Pioniere gibt, ist die Zusammenarbeit in der Familie. Der Zweigaufseher beobachtete folgendes: „Viele Familien arbeiten so gut zusammen, daß ein oder mehrere Familienangehörige Pionier sein können. Die meisten Koreaner heiraten und gründen eine Familie. Nur selten trifft man jemand, der sich entschlossen hat, ledig zu bleiben. Trotzdem versucht oft ein Ehepaar, nachdem es eine Familie gegründet hat, seine Angelegenheiten so zu ordnen, daß einer von beiden Pionier sein kann. Wenn beide gemeinsam einen Laden führen, so geschieht dies häufiger, als wenn der Ehemann irgendwo anders arbeitet. Die Arbeitsstellen sind sehr gesucht, und wenn jemand daher für einen Arbeitgeber arbeitet, bedeutet das gewöhnlich, daß er jeden Tag zwölf oder mehr Stunden arbeiten muß.“
Ein Bruder aus Portugal schreibt über die Zusammenarbeit in der Familie: „Meine Frau und ich stehen jeden Morgen zur gleichen Zeit wie die Bethelfamilie auf, und von 7 bis 9 Uhr verrichtet meine Frau die meiste Hausarbeit, bereitet das Essen zu usw. Unsere beiden Söhne haben fest zugeteilte Aufgaben wie ihre Betten machen und ihr Zimmer in Ordnung halten. Zu den Essenszeiten deckt der eine den Tisch, während der andere die meisten Einkäufe erledigt. Während unseres Pionierdienstes wurden mir oft gutbezahlte Stellen angeboten, fast ausnahmslos dann, wenn wir finanzielle Probleme hatten. In der Schweiz und in Frankreich hat man mir hohe Gehälter geboten, und kürzlich bat mich ein Juwelier am Ort, bei ihm für ein gutes Gehalt zu arbeiten. Wir sind sehr glücklich, daß wir als Familie das zum Leben Notwendige haben, und befolgen freudig den ausgezeichneten Rat aus Matthäus 6:19-21.“
Wenn jeder in der Familie einen Teil der Arbeitslast übernimmt, wird tatsächlich Zeit gewonnen, möglicherweise genug Zeit, daß wenigstens ein Familienglied den Pionierdienst aufnehmen kann. Würde sich die Zusammenarbeit in der Familie auf diese Weise nicht wirklich segensreich auswirken?
Opferbereitschaft erforderlich
Wer Pionier sein will, benötigt oft noch mehr als die gute Zusammenarbeit in der Familie. Vielleicht muß er auch seine Verhältnisse ändern, um sich für den Pionierdienst freizumachen. Ein Aufseher in Nagoja (Japan) gab seine Ganztagsarbeit auf und nahm eine Arbeit als Milchmann an, mit der er jeden Morgen um 5 Uhr beginnt. Dadurch verbleibt ihm ausreichend Zeit, sich seiner Frau und seinem Kind zu widmen und während der restlichen Stunden des Tages den Pionierdienst durchzuführen. Der Ersten Operationsschwester in einem Krankenhaus in Fukuyama gelang es, eine Teilzeitbeschäftigung als Krankenschwester in einem anderen Krankenhaus zu finden, so daß sie von ihrer Taufe an, bis sie die Voraussetzungen für den allgemeinen Pionierdienst erfüllte, als Pionier auf Zeit dienen konnte. Es gibt eine Anzahl junger Ärzte, die ein oder zwei Tage im Krankenhaus arbeiten, um für ihre materiellen Bedürfnisse zu sorgen, und die übrige Zeit im Pionierdienst verbringen. Auch einige Chemiker nutzen ihre Zulassung und gehen einer kleinen Teilzeitbeschäftigung nach, so daß sie das Nötige haben, um im Pionierdienst bleiben zu können. Andere Pioniere verdienen genug Geld für ihren Lebensunterhalt mit Arbeiten, die normalerweise nicht so gefragt sind; sie tragen zum Beispiel frühmorgens Zeitungen aus, putzen Kegelbahnen und Büros. Manchmal teilen sich zwei Pioniere eine Ganztagsarbeit.
Ein Ehepaar auf Hawaii, das zwei Kinder hat, verkaufte eine Hühnerfarm und zog, als die Kinder noch klein waren, auf eine andere Insel, um dort den Pionierdienst aufzunehmen. Beide brachten ihre Empfindungen in folgenden Worten zum Ausdruck: „Das beste Erbe, das wir unseren Kindern geben konnten, war unser Beispiel im Pionierdienst.“ Der Vater fuhr einen Schulbus und arbeitete halbtags als Tischler, um für seine Familie in finanzieller Hinsicht zu sorgen, während er als vorsitzführender Aufseher und allgemeiner Pionier diente. In den Sommermonaten schlossen sich die Kinder ihren Eltern als Pioniere auf Zeit an.
Ein weiterer Bruder von Hawaii berichtet: „Ich lernte den Pionierdienst schätzen, als meine Frau und meine beiden Söhne Pionier wurden. Ich hatte viele Jahre lang bei der Telefon-Gesellschaft eine gute Stellung, und nachdem ich 20 Jahre bei dieser Gesellschaft gearbeitet hatte, beschloß ich, mich frühzeitig in den Ruhestand versetzen zu lassen. Ich nahm eine Teilzeitbeschäftigung auf und bewarb mich um den allgemeinen Pionierdienst. Jehova hat meine Anstrengungen im Vollzeitdienst sehr gesegnet. Meine beiden Söhne dienen jetzt im Bethel in Brooklyn, und ich erfreue mich der Gemeinschaft meiner Frau im Pionierdienst.“
In Portugal lernte ein Ehepaar, das eine 9 Jahre alte Tochter hatte, die Wahrheit kennen und fühlte sich gegenüber Jehova so verpflichtet, daß es beschloß, den Pionierdienst anzustreben. Das würde jedoch nicht leicht sein, denn außer für die Tochter mußte es für die Eltern der Frau und für eine achtzigjährige Tante sorgen. Es ließ sich aber nicht so schnell davon abbringen und errechnete den Wert all seines materiellen Besitzes. Das Ehepaar hatte eine Eigentumswohnung und beschloß, dadurch zu Geld zu kommen, daß es sie vermietete. Auf diese Weise würde die Wohnung als ein Sprungbrett für den Pionierdienst dienen, statt ein Hindernis zu sein. Die Mieteinnahmen würden viel zur Deckung anderer Ausgaben beitragen. Beide beschlossen auch, noch andere Dinge zu verkaufen und mit dem Erlös weitere im Pionierdienst entstehende Kosten zu decken. Sie hatten kaum ihre Pläne gemacht, als der Mann von der ausländischen Gesellschaft, bei der er arbeitete, sehr ermuntert wurde, die Firma nicht zu verlassen, und sogar befördert werden sollte. Auch Verwandte übten Druck aus und versuchten, dem Ehepaar wegen der unsicheren Zukunft Furcht einzujagen. Drei Jahre nach ihrer Taufe erleben beide jetzt viele Segnungen im Sonderpionierdienst. Zusammen führen sie insgesamt 30 Heimbibelstudien durch. Da sie standhaft geblieben sind und die Königreichsinteressen vorangestellt haben, konnten sie mit dazu beitragen, daß sich neun ihrer nächsten Angehörigen Jehova Gott hingegeben haben.
Diejenigen, die materielle Dinge aufgegeben haben, um sich in vollerem Maße zur Verfügung zu stellen und die Königreichsinteressen als Pionier zu fördern, sind wirklich sehr gesegnet worden. Ein Ehepaar — sowohl der Mann als auch die Frau haben gutbezahlte Stellungen aufgegeben, um Pionier zu werden — erklärte: „Die vergangenen vier Jahre, in denen wir Jehova als Pioniere dienten, waren die glücklichsten, gesegnetsten und befriedigendsten Jahre unseres Lebens. Wir haben nichts zu bedauern, denn wir wurden beide in geistiger und materieller Hinsicht gesegnet.“
Zu welchem Ergebnis kommst du, wenn du deine Verhältnisse überprüfst? Ist der Pionierdienst etwas für dich? Lassen sich deine Verhältnisse ändern, und würdest du in materieller Hinsicht mit weniger auskommen? Wäre es möglich, in der Familie so gut zusammenzuarbeiten, daß wenigstens ein Glied der Familie allgemeiner Pionier werden könnte? Oder bestünde vielleicht aufgrund einer guten Zusammenarbeit in der Familie für mehrere Glieder der Familie die Möglichkeit, abwechslungsweise den Pionierdienst auf Zeit durchzuführen?
Warum nicht ein Datum für den Beginn festsetzen und dieses Ziel anstreben, wenn du — nachdem du alles gebetsvoll erwogen hast — feststellst, daß du deinen Anteil am Predigtdienst als allgemeiner Pionier oder als Pionier auf Zeit ausdehnen kannst?
Als ergebene Diener Jehovas haben wir bestimmt den Wunsch, diese „letzten Tage“ weise auszukaufen. Wenn wir Jehova mit unserer ganzen Seele dienen, dürfen wir seines Segens gewiß sein, und wie der Apostel Paulus können wir dann sagen: „Ich bin rein vom Blute aller Menschen.“
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