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Fragen von LesernDer Wachtturm 1978 | 1. Oktober
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treffen, durch die er vor Gott ein reines Gewissen bewahrt (1. Petr. 3:16).
● Wäre es falsch, einer Blutuntersuchung zuzustimmen?
Gestützt auf ihre biblische Erkenntnis, haben die meisten Zeugen Jehovas, wenn nicht sogar alle, nichts gegen eine solche Untersuchung einzuwenden. Die geringe dem Körper entzogene Blutmenge wird nicht gegessen oder jemand anders injiziert. Sie wird lediglich untersucht und dann beseitigt (5. Mose 15:23).
● Läßt sich die Injektion eines Serums mit dem christlichen Glauben vereinbaren?
In der Ausgabe vom 1. September 1974 behandelten wir an dieser Stelle ausführlich die Verwendung von Vakzinen (die kein Blut enthalten) und Seren, die aus Blut gewonnen werden. Einzelheiten darüber sind dort den Seiten 541 und 542 zu entnehmen.
Dabei wurde berücksichtigt, daß Ärzte immer mehr von Vollbluttransfusionen abkommen. Statt dessen wird Menschenblut in seine Grundbestandteile aufgespalten, die transfundiert werden können: rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen und Plasma. Wir erklärten dazu: „Wir glauben, daß die Verwendung von Blut zu Transfusionszwecken [um Leben zu erhalten] oder der Gebrauch eines Blutbestandteils zu einem ähnlichen Zweck ganz offensichtlich im Widerspruch zu dem biblischen Gebot steht, ‘sich von Blut zu enthalten’ (Apg. 15:20).“
Wie verhält es sich aber, wenn sich jemand zur Abwehr einer Krankheit wie zum Beispiel Diphtherie, Wundstarrkrampf, Virushepatitis, Tollwut und Bluterkrankheit oder bei Rh-Unverträglichkeit Seruminjektionen geben läßt? Diese Frage fällt in eine „graue Zone“. Einige Christen glauben, daß die Aufnahme einer geringen Menge eines Blutderivats für einen solchen Zweck keine Mißachtung des Gesetzes Gottes darstellt, ihr Gewissen würde es zulassen. (Vergleiche Lukas 6:1-5.) Andere glauben indes, aufgrund ihres Gewissens Seren ablehnen zu müssen, weil diese Blut enthalten, wenn es auch nur eine winzige Menge ist. Wir vertreten daher den Standpunkt, daß jeder einzelne diese Frage für sich selbst entscheiden muß. Wir ermuntern alle, danach zu streben, ein reines Gewissen zu bewahren und sich von Gottes Rat, der in seinem Wort zu finden ist, leiten zu lassen (Ps. 119:105).
● Inwieweit sollte sich ein Christ vergewissern, ob Nahrungsmittel Blutbestandteile enthalten?
Gott sagte zu Noah und somit zum ganzen Menschengeschlecht: „Jedes sich regende Tier, das am Leben ist, möge euch zur Speise dienen. ... Nur Fleisch mit seiner Seele — seinem Blut — sollt ihr nicht essen“ (1. Mose 9:3, 4). Wahre Anbeter sollten somit weder Fleisch essen, das nicht richtig ausgeblutet ist, noch andere Nahrungsmittel, denen Blut zugesetzt worden ist.
Das mag eine gewisse Vorsicht erfordern. Denn in einigen Ländern ist es üblich, Tiere durch Erdrosseln oder auf eine andere Weise zu töten, durch die das Blut nicht ausfließt. Wo dieser Brauch herrscht, kaufen Christen gewöhnlich nur bei Geschäftsleuten, Metzgern oder Bauern, die dafür bekannt sind, daß sie Fleisch von Tieren verkaufen, die richtig ausgeblutet sind.
Doch in vielen Ländern wie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten fordern staatliche Schlachtvorschriften, daß Tiere richtig ausbluten. Christen in solchen Ländern brauchen sich somit wenig Sorgen zu machen. Sie können Fleisch, das auf dem Markt angeboten oder in Restaurants serviert wird, ohne weiteres essen. (Vergleiche 1. Korinther 10:25, 26, wo von Fleisch die Rede ist, das Götzen geopfert worden war: „Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, eßt weiterhin, ohne um eures Gewissens willen nachzuforschen; denn ,Jehova gehört die Erde und das, was sie erfüllt‘.“) Doch man mag sich über das Fleisch von Tieren erkundigen müssen, die privat geschlachtet worden sind, wie zum Beispiel Wild, ganz gleich, ob man es von einem Jäger, in einem Metzgerladen oder in einem Restaurant erhält.
Wie steht es aber mit Nahrungsmitteln, die Blut oder einen Blutbestandteil wie Plasmaprotein enthalten?
Einige Staaten verlangen, daß Nahrungsmittelhersteller die Zutaten ihrer Erzeugnisse kenntlich machen. Christen, die eine Zeitlang die Aufschriften überprüft haben, mögen bemerkt haben, daß in ihrer Gegend praktisch kein Blut in Nahrungsmitteln verwendet wird. Sie mögen daher zu Recht nur noch Aufschriften lesen, wenn Grund zu der Annahme vorhanden ist, daß einem Produkt Blut zugesetzt worden ist.
In der Bundesrepublik Deutschland wurde jedoch vor einiger Zeit ein Gesetz verabschiedet, das fleischverarbeitenden Firmen gestattet, bis zu 2 Prozent (oder in einigen Fällen 10 Prozent) Trockenblutplasma zu verwenden. Das betrifft z. B. „Brühwürste und brühwurstartige Erzeugnisse einschließlich Pasteten und Rouladen nach Art der Brühwurst ..., Fleischklopse, Füllungen aus zerkleinertem Fleisch, Frikassee, Ragoût fin, Schmalzfleisch“. Was sollte ein gewissenhafter Christ in solchen Fällen tun?
Er könnte sich bei dem Metzger oder dem Hersteller erkundigen. Es wird berichtet, daß einige Hersteller in einem skandinavischen Land auf solche Anfragen bereitwillig versicherten, daß in ihren Fleischerzeugnissen Blut nicht als Zutat verwendet wird; sie wollen keine geschäftlichen Einbußen erleiden. Aber an einigen Orten haben Zeugen, die sich bei Metzgern oder Fleischfabrikanten erkundigt haben, undeutliche oder fragwürdige Antworten erhalten. Das bedeutet, nebenbei bemerkt, nicht notwendigerweise, daß alle oder auch nur die meisten so vorgehen, selbst wenn das Gesetz Blutzusätze ohne Kenntlichmachung gestattet.
Daher muß jeder Christ selbst entscheiden, wie er sich verhält. Einige mögen von ihrem Gewissen gedrängt werden, alles zu vermeiden, was ihnen sehr fraglich erscheint, oder entsprechende Erkundigungen einzuziehen, um ihr Gewissen nötigenfalls zu beruhigen (Röm. 14:23). In Fällen, in denen es nicht möglich zu sein scheint, durch angemessene Nachforschungen eine zuverlässige Auskunft zu erhalten, mögen andere Christen schlußfolgern: „Wenn es für mich keinen stichhaltigen Grund zu der Annahme gibt, daß Blut verwendet worden ist, oder wenn ich, dies nicht auf eindeutige Weise feststellen kann, dann kann ich es mit reinem Gewissen essen.“ Doch sie sollten auch das Gewissen anderer in Betracht ziehen, wie Paulus zeigte (1. Kor. 10:28-30; Röm. 14:13-21).
Wahre Christen sollten in bezug auf das Blut nicht gleichgültig sein. Sie sollten alles ihnen Mögliche tun, um eine eindeutige Übertretung des Gesetzes Gottes zu vermeiden. Eine hohe Achtung vor diesem Gesetz ist von entscheidender Bedeutung. Indem Gottes Diener alles tun, was sie vernünftigerweise tun können, um ‘sich vor Blut zu bewahren’, zeigen sie, daß sie die Heiligkeit des Lebens und des Blutes, das das Leben darstellt, richtig einschätzen (Apg. 21:25).
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Ein dankbarer ArztDer Wachtturm 1978 | 1. Oktober
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Ein dankbarer Arzt
ALS wir bei Dr. M. vorsprachen, erklärten wir ihm, wir seien Zeugen Jehovas und hätten ihm gern etwas überbracht. Er war sehr freundlich und bat uns sogleich, einzutreten, während er scherzend sagte: „Vergessen Sie nicht, daß ein Besuch bei mir 15 Dollar kostet.“ Wir gaben ihm die Broschüre Jehovas Zeugen und die Blutfrage und erklärten, daß alle Ärzte, Krankenschwestern und Juristen ein Exemplar erhielten, damit sie besser verstehen könnten, wie die Zeugen eingestellt sind und warum sie kein Blut nehmen.
Der Arzt sagte, er habe zwar in Korea in der M.A.S.H. Einheit gedient und vielen Leuten Blut gegeben, doch sei er der Meinung, jeder sollte selbst entscheiden können, was mit seinem Körper geschehe. Er stimmte auch zu, daß bei einer Behandlung der „ganze Mensch“ berücksichtigt werden sollte, da eine erzwungene Bluttransfusion seelische Probleme bei einem Patienten hervorrufen könnte.
Nachdem wir Johannes 17:3 besprochen hatten, bot ich ihm ein Doppelabonnement auf die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! an und erklärte, sie würden ihm helfen, mehr über die Bibel und auch darüber kennenzulernen, wie Gott die Menschheit von ihren Problemen erlösen werde. Er abonnierte beide Zeitschriften und sagte: „Ich glaube, das Geld ist gut angelegt.“
Er erzählte auch, weshalb er Jehovas Zeugen gut leiden könne. Als er einmal auf der Autobahn in Pennsylvanien liegenblieb, hielt ein anderer Wagen an. Die Leute halfen ihm nicht nur, seinen Wagen zu einer Tankstelle zu bringen, sondern blieben dort auch noch so lange bei ihm, bis sein Wagen repariert war und es feststand, daß er seine Fahrt fortsetzen konnte. Bevor sie sich verabschiedeten, gaben sie ihm Ausgaben der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! So erfuhr er, daß es Zeugen Jehovas waren. Er bemerkte mehrere Male, es sei außerordentlich freundlich von ihnen gewesen, ihre Fahrt zu unterbrechen, um ihm Hilfe zu leisten. (Eingesandt.)
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Man braucht nicht einsam zu seinDer Wachtturm 1978 | 1. Oktober
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Man braucht nicht einsam zu sein
Die Zeitschrift Erwachet! enthält vorzüglichen Lesestoff. Ihre vielen verschiedenen und interessanten Artikel gefallen jung und alt, denn sie sind aufschlußreich und sind offen und sachlich geschrieben. Sie helfen dem Leser, mit seinen Problemen fertig zu werden.
Die Zeitschrift Erwachet! gehört zu den am weitesten verbreiteten Zeitschriften in der Welt. Sie erscheint jetzt in 33 Sprachen. Diese Halbmonatszeitschrift ist im Jahresabonnement für 6 DM erhältlich.
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