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  • Wir beobachten die Welt

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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1975
  • Zwischentitel
  • Starkes Erdbeben im Bereich von Tokio befürchtet
  • Über 200 Tote beim Karneval in Brasilien
  • Jährlich vermutlich 10 000 bis 15 000 vermeidbare Todesfälle in den USA
  • Welle der Kirchenaustritte erreicht Rekordhöhe
  • Stiftung Warentest kontra Zigarettenindustrie
  • Bei den Jesuiten ist der Kompaß wieder gestellt
  • „Mythos des Blutes“
  • Theologie und Philosophie
  • Ernste Warnung des UN-Generalsekretärs Waldheim
  • Zwischen Knöchel und Kniescheibe
  • „Mördermücken“
  • Bienenfleiß
  • Bischof fürchtet die Freimaurer
  • Scheidung nun möglich
  • Prostituierte demonstrieren
  • 13 000 Morde miterlebt
  • 20 Millionen Tote
  • Drogen gegen Kritiker
Erwachet! 1975
g75 22. 5. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Starkes Erdbeben im Bereich von Tokio befürchtet

◆ Der Erdbebenrat der Regierung Japans glaubt neue Anzeichen dafür festgestellt zu haben, daß es im Gebiet der Vorstadt Kawasaki in näherer Zukunft ein Erdbeben etwa in Stärke 6 der Richter-Skala geben könnte. Als Beispiel wurde angegeben, daß dort der Grundwasserspiegel erheblich angestiegen sei. Auch seien Bewegungen der Erdkruste registriert worden. Der Erdbebenrat wies darauf hin, daß auch den Erdstößen in China und in der Sowjetunion ein Steigen des Grundwassers vorausgegangen sei. Darum trifft Kawasaki bereits vorbeugende Maßnahmen. Die deutsche Schule in Tokio, nur wenige Kilometer von Kawasaki entfernt, hat für ihre mehr als vierhundert Schüler bereits Notrationen bereitgelegt. Alle Kinder müssen demnächst Erkennungsmarken tragen. Auch sind bereits Überführungspläne ausgearbeitet worden.

Über 200 Tote beim Karneval in Brasilien

◆ Auch dieses Jahr haben über 200 Menschen die Feier des Karnevals in Brasilien mit dem Tode bezahlt. Dies stellte die Polizei am Abend des Aschermittwochs fest. Aus allen Landesteilen gingen Berichte über blutige Auseinandersetzungen, Vergewaltigungen, Schlägereien, Körperverletzungen und Diebstähle ein.

Jährlich vermutlich 10 000 bis 15 000 vermeidbare Todesfälle in den USA

◆ Zu diesem Schluß gelangte eine medizinische Forschergruppe in einer Studie, in der ein vor fünf Jahren umstrittener Forschungsbericht über mögliche Gefahren bei Einnahme von Antidiabetika in Tablettenform ausgewertet wird. Dazu berichtet der Kölner Stadtanzeiger u. a.:

„In dem früheren Bericht war festgestellt worden, daß Todesfälle durch Herzkrankheiten in den USA bei denjenigen, die Tabletten gegen Diabetes einnahmen, doppelt so hoch lagen wie bei Diabetikern, die mit Injektionen oder anderen Mitteln behandelt wurden.

In der älteren Studie war schließlich erwiesen worden, daß von den Patienten, die mit dem häufig verwendeten Tolbutamid behandelt wurden, 12,7 Prozent an Herzkrankheiten starben. Von den Patienten, für die eine andere Therapie angesetzt war, erlagen dagegen nur 6,2 Prozent Herzleiden.“

Welle der Kirchenaustritte erreicht Rekordhöhe

◆ Im Laufe des Jahres 1974 sind 210 000 Bundesbürger aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Dies geht aus einer Zusammenstellung des statistischen Referats der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche in Deutschland in Hannover hervor. Damit wurde die bisherige Höchstzahl der Nachkriegszeit von 203 000 Kirchenaustritten übertroffen. Als Hauptgrund wird die hohe Kirchensteuer und deren zwangsweise Einziehung vermutet, aber viele Bürger sind auch der Kirche entfremdet. Diese Flut von Kirchenaustritten wurde von der Presse oft in großen Schlagzeilen herausgestellt und wiederholt mit der Einwohnerzahl von zwei Großstädten verglichen. Mancherorts mußte das Standesamt zusätzliches Personal einstellen.

Stiftung Warentest kontra Zigarettenindustrie

◆ Zwischen der Berliner Stiftung Warentest und der Zigarettenindustrie ist ein Streit um Meßwerte über Nikotin- und Teergehalt in „entschärften“ Zigaretten entstanden. Die Stiftung Warentest hat die vor kurzem von drei deutschen Testinstituten im Auftrag der Zigarettenhersteller ermittelten Werte über Nikotin- und Teergehalt in Zigaretten in Frage gestellt. Nach ihrer Ansicht stimmt zwar die Tendenz im großen und ganzen überein, nicht aber die einzelnen Resultate. Der erste Test, den die Stiftung vornehmen ließ, habe ergeben, daß bei allen 37 geprüften Marken die Schadstoffanteile beträchtlich über den von den Herstellern vor kurzem veröffentlichten Werten lägen — z. T. mehr als 20 Prozent. Auch schließe der Genuß „entschärfter“ Zigaretten mit relativ wenig Nikotin- und Teergehalt keineswegs gesundheitsgefährdende Schäden aus, da diese Zigaretten zwei andere Giftstoffe (Kohlenmonoxid und Stickoxide) enthielten.

Bei den Jesuiten ist der Kompaß wieder gestellt

◆ Unter der Überschrift „Der Papst ist die Wahrheit“ konnte man in der Frankfurter Rundschau jetzt folgendes lesen: „Am Ende der über drei Monate andauernden Generalkongregation der Jesuiten wollte es ein junger Priester ganz genau wissen: Ob denn ein guter Jesuit, von seinem Gewissen gedrängt und auf das Evangelium gestützt, zu dem Schluß kommen dürfe, daß der Papst in entscheidenden Fragen geirrt habe, wie es ja schon mehrfach in der Kirchengeschichte geschehen sei. ,General‘ Pater Pedro Arrupe zögerte keinen Augenblick: ,Für uns gibt es da keinen Zweifel — der Papst ist die Wahrheit.‘“

„Mythos des Blutes“

◆ Vor einem Seminar, an dem etwa 800 Ärzte aus ganz Europa teilnahmen, kritisierte Professor Viars den „Mythos des Blutes“, das viel zu oft als eine kräftespendende Wunderkur für Patienten gepriesen werde, gleichgültig, ob diese eine Bluttransfusion benötigten oder nicht. Mit Nachdruck betonte er, daß die Mehrzahl der Bluttransfusionen, zu denen sich viele Ärzte so rasch entschließen würden, „überflüssig, nicht unbedenklich und Verschwendung“ seien.

Vor allem — so führte er weiter aus — müsse man sich Rechenschaft darüber geben, daß es nicht die Blutmenge sei, auf die es ankomme, sondern die vielen Funktionen der Bestandteile des Blutes. Es komme sehr selten vor, daß ein Patient Blutplasma, rote und weiße Blutzellen und dann noch verschiedene Gerinnungsfaktoren zu gleicher Zeit benötige.

Theologie und Philosophie

◆ Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat ein vieldiskutiertes Urteil gefällt, wonach einem Theologiestudenten auch für ein zweites Studium die gesetzlichen Ausbildungsförderungsmittel zu zahlen sind, wenn er während des Studiums den Glauben verliert und nicht mehr Geistlicher, sondern z. B. Jurist werden möchte. Dem Urteil lag folgender Fall zugrunde:

Ein heute 30 Jahre alter Student hatte im Jahre 1964 an der Heidelberger Universität mit dem Studium der Theologie und der Philosophie begonnen. Sein Ziel war, später als ordinierter Geistlicher an höheren Schulen Religionsunterricht zu erteilen. Doch nach einer ausgedehnten Studienzeit von 17 Semestern erkannte er „mit Sicherheit“, daß sich seine ursprüngliche religiöse Überzeugung in das Gegenteil verkehrt und zu einer atheistischen Einstellung entwickelt hatte.

Doch diese Enttäuschung hätte sich der junge Mann ersparen können, wenn er, als er das Studium begann, den Rat des Apostels Paulus beachtet hätte, den er in einem Brief der Versammlung in Kolossä (Kapitel 2, Vers 8) gab. Dort hätte er lesen können: „Seht zu, daß nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus.“

Ernste Warnung des UN-Generalsekretärs Waldheim

◆ In einer Botschaft zur Wiederaufnahme der Beratungen der UN-Abrüstungskonferenz in Genf erklärte der Generalsekretär der UN, Waldheim, wenn nicht unverzüglich Maßnahmen ergriffen würden, könnten menschliche Vorstellungen über die Vernichtung der Welt „erschreckende Realität“ werden. Er wies auf die technischen Fortschritte hin, mit deren Hilfe es sehr bald möglich sein könnte, Erdbeben künstlich hervorzurufen, Wirbelstürme zu steuern und auch die Gezeiten zu beeinflussen. Trotz aller Anstrengungen der Vereinten Nationen seien die Ausgaben für immer raffiniertere todbringende Waffen auf ein bisher nicht dagewesenes Niveau angestiegen. Moderne Vernichtungswaffen, die früher nur wenige besessen hätten, ständen nun vielen zur Verfügung. Eifrige Verkäufer seien unterwegs, die auf bereitwillige Käufer träfen.

Zwischen Knöchel und Kniescheibe

◆ Auf den Gewürz-Inseln Sansibar und Pemba vor der Südostküste Afrikas hat jetzt der Revolutionsrat der jungen Republik die Grenze von Sitte und Anstand genau festgelegt. Sie liegt zwischen Knöchel und Kniescheibe. Seitdem läuft jede Frau, ganz gleich, ob Eingeborene oder Ausländerin, mit kürzeren Röcken Gefahr, auf offener Straße kahlgeschoren zu werden oder vier Rohrstockschläge zu erhalten.

„Mördermücken“

◆ In Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben jetzt indische Wissenschaftler eine neue Methode zur Ausrottung der gefährlichen Malaria-Überträger entwickelt. Sie haben durch genetische Änderungen im Labor eine Art „Mörder-Moskitos“ gezüchtet, die sich auf ihre Artgenossen stürzen und diese töten. Wie aus Neu-Delhi mitgeteilt wird, hätten seit 1970 durchgeführte Versuche jetzt zu befriedigenden Ergebnissen geführt.

Bienenfleiß

◆ Dr. Marston von der Universität von Kalifornien hat herausgefunden, daß die Bienen noch viel fleißiger sind als bisher angenommen wurde. Um einen Eßlöffel Honig zusammenzutragen, muß eine Biene allein 4 200 Blüten anfliegen.

Bischof fürchtet die Freimaurer

◆ Der Regensburger Bischof Graber entwarf auf der diesjährigen Dekankonferenz erneut ein düsteres Bild von der gegenwärtigen Krise in der Kirche. Er vertrat die Überzeugung, daß die überall zu beobachtende „Zersetzung“ auf einen einheitlichen Plan zurückgehe. „Gewisse Dinge“ würden ohne Zweifel vom Osten gesteuert und in vielen Tendenzen sei der „Geist der Freimaurerei“ nicht zu Übersehen. Erst etwa 1973 sei der französische „Plan Warnier“ entdeckt worden, der durch Basisgruppen in den Pfarreien und durch gezielte Verwirrung die Stellung des Priesters aushöhlen wolle.

Scheidung nun möglich

◆ Aus Lissabon wird berichtet, daß Kardinalstaatssekretär Villot und der portugiesische Justizminister Zenha im Vatikan ein Protokoll zum Konkordat von 1940 unterzeichnet haben, mit dem der Vatikan jetzt erstmals portugiesischen Gerichten das Recht einräumt, Ehen zu scheiden, die vor einem Priester geschlossen wurden.

Prostituierte demonstrieren

◆ Der Tagesspiegel berichtet aus Marseille, daß dort eine Gruppe von Prostituierten in der Nacht in einer improvisierten Demonstration vor dem Polizeipräsidium der Stadt für ihr Gewerbe das Recht auf „ehrliche Arbeit“ und das Recht, die Sozialversicherung in Anspruch zu nehmen und Steuern zu zahlen, forderte. Die Demonstrantinnen beklagten sich darüber, daß mehrere Hotels, in denen sie ihrem Gewerbe nachgegangen waren, von der Polizei geschlossen worden sind.

13 000 Morde miterlebt

◆ Vielen Eltern in den USA versetzte jetzt eine veröffentlichte Statistik einen schweren Schock. Im „fernsehvernarrten Amerika“, heißt es, wird jedes Kind, ehe es 15 Jahre alt ist, schätzungsweise 13 000 Morde auf dem Bildschirm miterlebt haben.

Fast zur gleichen Zeit wurde aus Syracuse im amerikanischen Bundesstaat New York berichtet, daß ein vierjähriges Mädchen und ein fünfjähriger Junge vermutlich ihren 11 Tage alten Vetter getötet haben, als sie ohne Aufsicht eines Erwachsenen in der Wohnung waren. Der Staatsanwalt — so wird weiter berichtet — sei davon überzeugt, daß die Kinder den Säugling vorsätzlich getötet hätten.

Und wie gelehrig ist auf diesem Gebiet die Jugend in der Bundesrepublik? Im Schwarzwälder Boten konnte man unter der Überschrift „Erpresserbrief aus Kinderhand“ lesen: Zwei Kinder sind von der Polizei im oberbayerischen Gröbenzell als Erpresser auf frischer Tat ertappt worden. Wie die Polizei gestern berichtete, hatte das Geschwisterpaar, ein zwölfjähriges Mädchen und ein 14 Jahre alter Junge, zwei Geschäftsleuten Briefe geschrieben, in denen sie jeweils 3 000 Mark verlangten. Bei Nichtbezahlung sollten die Adressaten ,ihr Leben auf grausame Weise beenden müssen‘, drohten die beiden, die mit ‚Polit-Organisation Roter September‘ unterzeichneten. Als das Geld zum verlangten Zeitpunkt aus einem vorbeifahrenden Auto flog, wartete schon die Polizei und ergriff das Erpresserpärchen. Die Kinder gaben an, sie seien durch entsprechende Berichte zu ihrer Tat angeregt worden. Sie wurden ihren Eltern übergeben.“

Wann werden Programmgestalter, Politiker und Pädagogen erkennen, wohin diese Entwicklung zwangsläufig führen muß?

20 Millionen Tote

◆ Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind bei militärischen Konflikten seit Ende des Zweiten Weltkrieges 20 Millionen Menschen ums Leben gekommen. Das sind genausoviel Opfer, wie die Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges zu beklagen hatte. Insgesamt forderte der Zweite Weltkrieg 50 Millionen Tote.

UN-Generalsekretär Kurt Waldheim, der die Zahl in New York bekanntgab, machte für den Ausbruch der militärischen Auseinandersetzungen in den letzten 30 Jahren „den kurzsichtigen Nationalismus bei der Verfolgung von kurzsichtigen Interessen“ verantwortlich. Als größte Gefahrenherde der Gegenwart nannte er den Nahen Osten und Zypern.

Drogen gegen Kritiker

◆ In der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung konnte man die Wiedergabe folgender dpa-Meldung lesen:

„Sowjetische Polizeiärzte haben nach Darstellung des kanadischen Psychiaters Hirt bis zu 8 000 Regimekritiker mit Drogen behandelt, um ihr Verhalten zu ändern. Nach den Recherchen des kanadischen Arztes haben die sowjetischen Mediziner festgestellt, daß massive Dosen des Mittels Reserpine zu einer Verkümmerung des Gehirns führen; etwa 7 000 bis 8 000 Regimekritiker seien bisher entsprechend behandelt worden.“

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