Wir beobachten die Welt
Ein „königliches“ Geschenk
◆ Nach der Hochzeit des britischen Kronprinzen mit Lady Diana Spencer wurden die Hochzeitsgeschenke im St. James Palace der Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben. „Nicht die Spender, sondern das Geschenk war für die Auswahl ausschlaggebend“, betonte ein Sprecher. „Es handelt sich hierbei nur um ein Fünftel aller Geschenke.“ Tausende von Schaulustigen bezahlten umgerechnet ungefähr 7 DM und mußten stundenlang warten, bis sie an der Reihe waren und die Geschenke betrachten durften. Nach einer Beschreibung der Geschenke von „Prinzen, Präsidenten, Königen und Königinnen“ hieß es in einem Bericht der United Press International (UPI) wie folgt: „Weitaus reizvoller sind die aus Flicken zusammengesetzten Teehauben, ein handgestricktes, grün und lila gestreiftes Kamel ... oder Ausstellungsstück Nr. 257, ein Buch mit dem Titel Der Weg zu wahrem Glück.“ Weltweit haben bereits Tausende von Menschen aus den biblischen Ratschlägen dieses Buches großen Nutzen gezogen, das von der Wachtturm-Gesellschaft veröffentlicht worden ist.
Interessante Fußspuren
◆ Einige schweizerische Museen planen eine Gemeinschaftsausstellung über „Saurier in der Schweiz“. In mehr als 2 000 m Höhe sind in Graubünden und im Wallis zahlreiche Fußspuren von Dinosauriern — den Riesenreptilien des sogenannten „Erdmittelalters“ — entdeckt worden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, konnten mindestens fünf verschiedene Saurierarten unter den rund tausend Fährten identifiziert werden. „Natürlich haben die Schweizer Dinosaurier, die nachweislich über die Alpen liefen, diese Spaziergänge unternommen, als die Alpen noch keine Alpen waren“, bemerkt die Zeitung und schreibt weiter: „Aus den Gesteinen der Fundstelle läßt sich ganz deutlich ablesen, daß in beiden Fällen die Fährten in dem feuchten Schlamm eines Meeresstrandes hinterlassen wurden ... Eindrucksvoller als mit diesen Fährten kann wohl die geologische Entwicklung des heutigen Hochalpengebietes vom Meer- und Küstenland zum Hochgebirge nicht demonstriert werden.“
Bei Verfechtern der Evolutionstheorie müßte eigentlich die Tatsache Erstaunen hervorrufen, daß die Dinosaurier des Wallis verhältnismäßig „klein“ waren: Die größten Fährten sind 30 bis 35 cm lang und stammen von Tieren, die maximal 3 bis 4 m hoch waren. Die Saurier, die in den Schweizer Alpen ihre „Visitenkarte“ hinterließen, lebten aber in einer Zeit, als gemäß den Hypothesen der Evolutionisten „die Evolution ihres Stammes weiter fortgeschritten war“ und angeblich „erheblich größere Formen hervorgebracht hatte“ (23. 10. 1981, S. 10).
Geburt im Sitzen
◆ Vor über 3 500 Jahren haben israelitische Frauen einen „Gebärstuhl“ benutzt (2. Mo. 1:16). Jahrtausendelang waren solche Stühle in Gebrauch, so daß Frauen eine sitzende oder hockende Stellung bei der Geburt einnahmen und nicht die Rückenlage. Ein französischer Geburtshelfer hatte im Jahre 1738 empfohlen, die Frauen liegend entbinden zu lassen, und diese Methode hat sich bis heute im Westen erhalten. Der Gebärstuhl scheint jedoch ein Comeback zu erleben. An 150 amerikanischen Krankenhäusern ist er bereits eingeführt worden. In Schweden wird an drei Krankenhäusern ein Gebärstuhl verwendet. Der moderne Gebärstuhl ist mit Hilfe eines Motors in Höhe und Lage verstellbar.
Dr. Warner Nash vom Lenox-Hill-Hospital in New York erklärte: „Frauen bevorzugen von Natur aus die vertikale Stellung, weil auf diese Weise die expulsiven Kräfte der Natur arbeiten. Die Geburt im Sitzen ist bequemer, einfacher und schneller. Wir haben festgestellt, daß dadurch die zweite Phase der Geburt — die Austreibung des Babys, wenn der Muttermund vollständig erweitert ist — um 50 Prozent verkürzt wird. Zwei Drittel der Frauen haben zum Pressen weniger als 25 Minuten gebraucht und die meisten anderen Frauen weniger als 45 Minuten, wobei gewöhnlich bei einer ersten Geburt eine oder eineinhalb Stunden benötigt werden.“ (Vergleiche Erwachet! vom 22. Dezember 1980, Seite 26.)
In die Sonne gestürzt
◆ Wie erst jetzt bekannt wurde, hat vermutlich der Zusammenstoß eines Kometen mit der Sonne am 30. August 1979 zu einer kosmischen „Katastrophe“ im Weltraum geführt. Beim Aufschlag auf die Sonne setzte der Komet offenbar ungeheure Materie- und Energiemengen frei. Die bei der Kollision aus der Sonne gerissenen Materieteile wurden Millionen Kilometer weit in das Sonnensystem geschleudert. Beobachtet und aufgezeichnet wurde die Naturkatastrophe von den Instrumenten an Bord eines Forschungssatelliten der amerikanischen Marine. „Wir schätzen die beim Aufprall des Kometen auf der Sonne freigesetzte Energiemenge auf rund das Eintausendfache jener Energiemenge, die in den gesamten Vereinigten Staaten während eines ganzen Jahres verbraucht wird“, erklärte der an dem Projekt beteiligte Forscher Dr. Donald Michels.
Tödliche Fracht
◆ Mit zwei Transportmaschinen der amerikanischen Luftwaffe wurde im August letzten Jahres der erste Flug der „größten Luftbrücke für chemische Waffen in der Geschichte der US-Army“ durchgeführt (AP). Insgesamt 888 Bomben mit tödlichem Nervengas wurden von Denver (Colorado) quer über die Rocky Mountains in ein Militärdepot in Utah verlegt. Die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen entsprachen der Gefährlichkeit der Ladung. Die Flugroute verlief über größtenteils dünn oder überhaupt nicht besiedeltem Gebiet. Entlang der Strecke wurden Teams von Chemiebekämpfungsspezialisten stationiert. „Die rund 40 in Tooele anwesenden Reporter und Pressephotographen wurden mit Gasmasken und je einer Infusionsspritze ausgerüstet, die mit einem Gegenmittel präpariert sind“, hieß es in den Luzerner Neuesten Nachrichten. Die Presseleute waren angewiesen worden, sich bei Alarm sofort die Gasmaske aufzusetzen und das Gegenmittel in die Oberschenkel zu injizieren. „Schon ein Tropfen oder ein Hauch der farb- und geruchlosen Flüssigkeit“ — in jeder Bombe sind 157 Kilo des Kampfstoffes enthalten — „auf die Haut eines Menschen genügt, ihn durch Nervenlähmung zu töten. Die Bevölkerung wird jeweils erst von einem solchen Transport unterrichtet, wenn dieser bereits sicher am Zielort angekommen ist.“
Mehr Nachteile
◆ Bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit sind die meisten der sogenannten Grippemittel unwirksam und bringen dem Kranken „eher Nachteile als Vorteile“. Dr. A. Keseberg, Lehrbeauftragter an der Universität Bonn, hat 68 von insgesamt 95 in dem Arzneihandbuch Rote Liste verzeichneten Grippemitteln auf Zusammensetzung und Wirksamkeit untersucht und eine gründliche Darstellung in der Zeitschrift für Allgemeinmedizin veröffentlicht. Daß 43 verschiedene Wirksubstanzen in dem Medikamentenangebot auftauchen, zeugt schon, so Dr. Keseberg, „von einer therapeutischen Unsicherheit ohnegleichen“. „Heilung“, erklärte er gemäß dem Magazin Der Spiegel (44/1981, S. 271), „bietet keiner der gegen Erkältungskrankheiten dargereichten Wirkstoffe, Linderung der Symptome verschaffen die wenigsten.“ Chinin war in 28 der von Dr. Keseberg untersuchten Mittel enthalten, obwohl diese Substanz „nicht nur unwirksam, sondern auch ausgesprochen schädlich“ ist. Eher Nachteile als Vorteile können auch die oft in Grippemitteln verwendeten Substanzen Phenacetin (nierenschädigend bei Dauergebrauch), Propyphenazon, Coffein, Ephedrin sowie Antihistaminika und Metamizol bringen. Dr. Kesebergs Untersuchung wurde gemäß dem Magazin von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft an alle westdeutschen Arztpraxen versandt.
Tiere mit Licht
◆ Es gibt zahlreiche Tierarten, die Licht erzeugen können. Tiefseefische erhellen zum Beispiel durch meterweit strahlende Leuchtorgane ihr düsteres unterseeisches Reich. Die Weibchen des bei uns heimischen Glühwürmchens reizen ihre glanzlosen Männchen mit dem beleuchteten Hinterteil. Die eindrucksvollsten Formen der sogenannten Biolumineszenz — eines kalten chemischen Lichtes — lernt man allerdings in fernen Ländern kennen. Wie die Zeitschrift Grzimeks Tier und Sielmanns Tierwelt berichtet, lebt in Südamerika der „Eisenbahnwurm“. Als Larve läßt er zwei rote Lichter am Kopf und gelbgrüne Lichter an den Längsseiten jedes Körperteiles leuchten. Solange keine Gefahr droht, funkeln nur die Kopflichter. Erschrickt das Tier aber oder beginnt es zu kriechen, schaltet sich „selbsttätig“ die Seitenbeleuchtung ein. Im Süden der USA lebt das „Automobil-Kerbtier“. Es beleuchtet den Boden mit zwei grünen „Scheinwerfern“. Wenn es sich in die Luft erhebt, schaltet es auf eine gelb und rot strahlende Bauchseite um.
Wasser für die Sahara?
◆ Tief unter der Sahara und der Sinaihalbinsel befinden sich nachweislich ergiebige Süßwasservorkommen. „Das Gesamtwasservorkommen unter der Sahara und unter den anderen Wüstenzonen Afrikas wird auf die anderthalbfache Menge des Weltölvorrats geschätzt“, schreibt das St. Galler Tagblatt und bemerkt dazu: „Um das unterirdische Saharawasser zu erschließen ..., brauchten die Staaten nicht einmal ein Fünfzigstel ihres Rüstungshaushalts zu diesem der Weltmenschheit dienenden Zweck beitragen.“ Doch „ob sich die Fruchtbarkeitsmachung wesentlicher Gebiete der Sahara lohnt“, schreibt das Blatt weiter, „ist nicht nur eine Frage der Linderung des Welthungers, sondern, wie es in einer UN-Verlautbarung heißt, auch des ,industriellen Nutzens‘“. Man hat errechnet, daß die Fruchtbarkeitsmachung von Sahara-Wüstenzonen bei der Entwicklungshilfe einen Einsparbetrag von 250 Millionen Dollar in den „Wasseranlaufjahren“ erbringen würde. „Satelliten-,Durchleuchtungen‘ dieser Erdzonen ermöglichen ziemlich präzise Berechnungen, nach denen die Erschließung der unterirdischen Wasservorräte 8 Jahre intensive Bohrtätigkeit mit Bau von Pumpstationen voraussetzt und weitere 10 Jahre für den Bau des Nutzungssystems, Bewässerungstechnik, landwirtschaftlicher Ausbau, Aufforstung, Grünschutzanlagen angesetzt werden müssen.“ Der Sinai könnte sogar nur mit einem Fünftel des technischen Aufwandes, der für die Zentral-Sahara erforderlich wäre, fruchtbar gemacht werden.
Patient hat „Grundrechte“
◆ Der Weltärztebund hat während seiner Vollversammlung Anfang Oktober 1981 in Lissabon „Grundrechte für Patienten“ verabschiedet. Wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu entnehmen ist, wird den Patienten in der „Deklaration von Lissabon“ das Recht auf freie Arztwahl zugebilligt. „Außerdem darf der Patient eine Behandlung nach angemessener Aufklärung akzeptieren oder ablehnen.“ Die Pflicht des Arztes, über medizinische und persönliche Daten des Patienten zu schweigen, sowie das Recht des Patienten, in Würde zu sterben, wurden betont. Die Deklaration billigt ihm ebenfalls das Recht auf geistige und moralische Unterstützung — auch durch einen Geistlichen — zu. Die Vertreter der im Weltärztebund zusammengeschlossenen ärztlichen Berufsorganisationen beschlossen einmütig, diesen Patientenrechten in allen Ländern Geltung zu verschaffen.
Getäuscht
◆ Was die Augen unserem Gehirn melden, hat offenbar mehr Gewicht als Informationen, die der Tastsinn in den Fingern liefert. Über die Unterdrückung widersprüchlicher Wahrnehmungen durch unser Gehirn berichtete der australische Forscher Roderick Power in der Publikation Perception. Er ließ Versuchspersonen normale Münzen und Spielwürfel durch eine Spezialbrille betrachten. Die Münzen sahen damit wie Ellipsen aus, die Würfel wie Quader. Die Versuchspersonen betasteten die scheinbar verformten Gegenstände und mußten anschließend ihre Formen aufzeichnen. Alle zeichneten Ellipsen und Quader; niemand nahm den Widerspruch zwischen gesehenen und ertasteten Formen wahr. Einige lobten sogar das handwerkliche Geschick des Forschers, der so perfekt elliptische Münzen „hergestellt“ hatte.
Krebs breitet sich überall aus
◆ Mediziner aus 31 Industrie- und Entwicklungsländern trafen sich in Nagoya (Japan) zur ersten Konferenz über Krebskrankheiten in der dritten Welt. Wie der Sprecher der Internationalen Organisation zur Krebsbekämpfung (UICC), Professor Yoshiyuki Ono, gemäß einem Bericht der Augsburger Allgemeinen erläuterte, gibt es noch immer keine Gesamtstatistik über die Häufigkeit von Krebskrankheiten in der dritten Welt. Die während der Konferenz vorgelegten Berichte aus Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas bestätigten jedoch den Eindruck, daß die Zahl der Krebsfälle auch in unterentwickelten Gebieten ständig steigt. Nach seinen Angaben sterben in der ganzen Welt gegenwärtig jährlich rund 5 Millionen Menschen an Krebs. „Generell sei jedoch festzustellen“, schreibt die Zeitung, „daß die Ausbreitung von Krebs in der dritten Welt mit der in diesen Ländern fortschreitenden Industrialisierung und Umweltverschmutzung sowie der Veränderung der Lebensgewohnheiten zusammenhänge.“