Wir beobachten die Welt
Banda: Geschäfte mit dem Teufel
◆ Der Official Associated Press Almanac für 1974 berichtet auf Seite 575 über den Präsidenten von Malawi, H. K. Banda: „Er sagte: ,Ich würde selbst mit dem Teufel Geschäfte abschließen, wenn dies der Entwicklung Malawis förderlich wäre.‘“ Die von ihm verursachten Greueltaten an friedlichen Christen, Jehovas Zeugen, beweisen dies. In einer widersprüchlichen Erklärung, die in den Malawi News veröffentlicht wurde, behauptete Banda, der ein Ältester der presbyterianischen Kirche ist, er „glaube an die Freiheit der Gottesanbetung“, aber später sagte er, dies betreffe nicht Jehovas Zeugen.
Wird der kirchliche Grundbesitz in Griechenland enteignet?
◆ Wie der Schweizerische Evangelische Pressedienst berichtet, sollen Pläne des griechischen Agrarministers Jordanoglou für die Verstaatlichung des gesamten kirchlichen Grundbesitzes in Griechenland bei der orthodoxen Kirche starke Besorgnis ausgelöst haben. Diese offenkundig gegen die orthodoxe Kirche von Griechenland und ihre noch aus der Zeit der Militärdiktatur stammende Führung gerichtete Maßnahme würde auch die nicht der Athener Kirche, sondern dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel unterstehenden Kirchen Kretas und der Dodekanes-Inseln, die Mönchsrepubliken Athos und Patmos sowie verschiedene unter der Leitung des Patriarchats in Istanbul stehende Klöster in Nordgriechenland treffen. Aus den Einkünften dieses Grund- und Hausbesitzes werden u. a. das international angesehene Institut für Patristische Forschung in Thessaloniki sowie die geistlichen Lehranstalten „Patmias“ auf Patmos und „Hagia Trias“ auf Kreta finanziert. Die unter Vorsitz von Metropolit Chrysostomos stehende Synodalkommission für die Auslanddiözesen und -Institutionen in Istanbul hat bereits Bedenken gegen die Verstaatlichungspläne angemeldet.
Bundesbürger lassen sich den Urlaub etwas kosten
◆ Deutsche Touristen haben im vergangenen Jahr 20,7 Milliarden DM im Ausland ausgegeben. Das sind 13,5 % mehr als im Vorjahr, und dies trotz Rezession. In diesem Zusammenhang wurde bekannt, daß die Zahl der deutschen Urlauber im Ausland die Zahl der Touristen aus den USA weit übertroffen habe. Demgegenüber nimmt die Bundesrepublik von ausländischen Touristen nur 7 Milliarden DM ein. Im Laufe der Zeit ist die Bundesrepublik zu einem beliebten Urlaubsland für Ausländer geworden. Sie rangiert nach Spanien und Frankreich an dritter Stelle, noch vor Österreich und Italien. Man rechnet mit einer ständigen Zunahme des Ausländertourismus nach Deutschland um 2—3 % jährlich. Interessant ist, daß immer mehr Urlauber den Urlaub im eigenen Land vorziehen. Der Besuch aus den USA hat in den vergangenen Jahren ständig abgenommen.
Etwa 30 Millionen Bundesbürger unternahmen im letzten Jahr rund 80 Millionen Urlaubsreisen. Das heißt, jeder zweite war unterwegs. Die Zahl der Kurzreisen mit einer Dauer von 1—4 Tagen wird auf 80 Millionen geschätzt, und dazu kommen noch die ungefähr 550 Millionen Ausflugsfahrten. An jedem Wochenende verlassen rund 10 Millionen Bundesdeutsche Wohnung und Haus für einen Ausflug ins Grüne, Blaue — oder auch Weiße.
Ein Urlaub in Jugoslawien war um 43 %, in Italien um 22 % und in Spanien um 13 % billiger als ein vergleichbarer Urlaub in der Bundesrepublik selbst.
Rattenplage in Afrika
◆ Wie die Nürnberger Nachrichten meldeten, ist Senegal von einer riesigen Rattenplage bedroht. Die gesamte Erdnußernte steht in Gefahr, denn man schätzt die Zahl der Ratten auf 1,4 Milliarden. Ein großer Teil der Nagetiere soll aus dem benachbarten Mauretanien eingedrungen sein. In der rund 500 000 Einwohner zählenden Hauptstadt Dakar wird das Verhältnis Mensch—Ratte von den Behörden auf 1 zu 37 geschätzt. Am meisten bedroht sind jedoch die fruchtbaren Gebiete des im Norden gelegenen Senegal-Deltas. Man schätzt, daß es dort 200 000 Ratten je Hektar gibt. Die Ratten dringen durch unterirdisches Graben selbst in die Erdnußsilos ein. In einigen Orten sind die Einwohner genötigt, nachts Wachen aufzustellen. Um diese Plage zu bekämpfen, sind große Mengen Rattengift nötig. Dies verursacht hohe Kosten, denn zum Ankauf des erforderlichen Giftes würden etwa vier Millionen Dollar benötigt. Darum hat sich die Regierung an das Regionalprogramm der Vereinten Nationen gewandt und um finanzielle Unterstützung für den Ankauf von Vernichtungsmitteln ersucht.
Auch aus Äthiopien wird eine Rattenplage nie gekannten Ausmaßes gemeldet. Vor allem sind Teile der Provinz Wollo betroffen, die sich erst allmählich von den Folgen einer mehrjährigen Hungerkatastrophe zu erholen beginnt. Eine Vergiftungsaktion habe sich als wirkungslos erwiesen, da die Ratten die Köder liegenließen und sich ausschließlich von Getreidekörnern ernährten.
Neue Diagnosehilfsmittel
◆ Die konventionelle Röntgendiagnostik versagt dort, wo die verschiedenen Gewebsarten eine ähnliche Durchlässigkeit für Röntgenstrahlen aufweisen. Voraussetzung für das Entstehen eines Röntgenbildes ist, daß der Film in manchen Bereichen mehr, in anderen weniger stark geschwärzt wird, weil die Strukturen des Körperinneren die Strahlen unterschiedlich absorbieren. Nun bringen Geräte, die von verschiedenen englischen, französischen und deutschen Firmen entwickelt wurden, einen entscheidenden Wandel. Mit diesen Geräten ist es nun möglich, den Kopf des Patienten sozusagen „schichtweise“ zu durchleuchten und auf einem Fernsehschirm abzubilden. Dies geschieht, indem ein dünnes Strahlenbündel durch den Kopf des Patienten geleitet wird und die Absorption nach der Dichte des Gewebes schrittweise gemessen und in einem Komputer ausgewertet wird. Die erhaltenen Bilder sind so kontrastreich, daß zum ersten Mal auf diesem Wege krankhafte Veränderungen im Gehirn sichtbar gemacht werden konnten. Sie gestatten eine Unterscheidung zwischen der Hirnflüssigkeit, normalem und ödematösem Hirngewebe und dichterem Tumorgewebe. Den Schädelknochen stellen sie weiß dar, das Hirngewebe grau, die Hirnflüssigkeit schwarz. Die Strahlenbelastung bleibt verhältnismäßig gering. Ohne Eingriff können nun Tumoren und andere Veränderungen im Gehirn erkannt werden. Leider können die meisten gutartigen Tumoren nicht identifiziert werden. Während der Patient bei den herkömmlichen diagnostischen Methoden stationär ins Krankenhaus aufgenommen werden mußte, erfordert diese neue Art der Diagnose nur etwa 30 Minuten.
Vom Abfall leben
◆ Zwei norwegische Schüler reisten in ihren Ferien mehrere hundert Kilometer mit ihren Fahrrädern. Ihre Nahrung? Sie nahmen ihre Angelruten mit, denn sie wollten von gefangenen Fischen sowie von Beeren leben und nur das Notwendigste kaufen. „Rein zufällig“, als sie etwas Abfall in eine Mülltonne am Straßenrand werfen wollten, entdeckten sie darin vier Eier, vier Schinkenbrote, eine Dose Makrelen, zwei Liter Magermilch, drei verschiedene Käse, ein Kilo Erdbeeren, eine ungeöffnete Dose mit Fruchtsalat, eine Wurst, ein Glas Marmelade und einige Brote. Die Jungen entschlossen sich festzustellen, wie viele Mülltonnen ihnen in ihren Ferien Nahrung liefern würden. Zu ihrer Überraschung wurden sie gut versorgt, und vom Erlös für die gesammelten Flaschen konnten sie sich andere Dinge kaufen. Sie machten es sich zur Gewohnheit, unverpackte Nahrung nicht anzurühren, und unterzogen alles einer „strengen Geruchsprüfung“. Viele Norweger sind erschüttert zu sehen, wie viele brauchbare Nahrungsmittel verschwendet werden.
Gefahr für Kinder
◆ Rund 30 000 Kinder vergiften sich nach Angaben der Aktion „Das sichere Haus“ jährlich in der Bundesrepublik. Dabei entfallen etwa 14 000 der Unfälle auf Arzneimittelgenuß und mehr als 11 000 auf Reinigungs-, Pflege- und Putzmittelmißbrauch. Da Kinder sich der Gefährlichkeit von Arzneimitteln nicht bewußt sind, werden alle erreichbaren Pillenschachteln oder Medizinflaschen zu einer potentiellen Gefahr. Dies trifft besonders auf Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren zu, die mit rund 80 % die größte Gruppe der Opfer von Vergiftungen stellen. Auch die bunten Flaschen mit Reiniger und Klarspüler für Küche und Geschirrspülmaschinen ziehen Kinder an und bilden eine besondere Gefahr. Es genügt nicht, die Kinder immer wieder vor diesen Mitteln zu warnen, sondern Medikamente, Reinigungs-, Vertilgungsmittel, Benzin und Lösungsmittel für Farben und ähnliche Flüssigkeiten sollten stets verschlossen, d. h. für Kinder unerreichbar, aufbewahrt werden. Ist dies unter bestimmten Umständen nicht möglich, so werden pflichtbewußte Eltern darauf achten, daß Kinder die Behältnisse nicht öffnen können. Auch die Industrie bemüht sich in neuerer Zeit um die Herstellung kindersicherer Verpackungen.
Unfallziffern immer noch besorgniserregend
◆ Die Unfallzahlen für das Jahr 1975 zeigen eine interessante Entwicklung. In der Bundesrepublik gab es 338 500 Unfälle mit Personenschäden; 14 915 Personen wurden getötet, und 458 000 wurden verletzt. Damit liegt die Zahl der Toten um 2,1 % und der Verletzten um 2,5 % über derjenigen des Vorjahres. Da aber die Gesamtfahrleistung um etwa 7 % gestiegen war, ist das Verhältnis der Unfälle zur Gesamtfahrleistung günstiger als vor einem Jahr.
Auf den Bundesautobahnen sind die Unfälle um 14,2 % gestiegen, die Zahl der Toten um 15,1 % und der Verletzten um 14,2 % (14 420 Unfälle, 985 Tote, 23 923 Verletzte). Das Autobahnnetz wurde jedoch im gleichen Zeitraum um 500 km erweitert, und die Gesamtfahrleistung stieg sehr stark an, um 21,7 %. Daß die Unfälle nicht in dem gleichen Maße ansteigen, ist ein erfreuliches Zeichen. Bei den Autobahnen kommt ein Toter auf rund 60 Millionen gefahrene Kilometer. Auf den übrigen Straßen außerorts ist das Verhältnis wesentlich schlechter, nämlich ein Toter auf 18 Millionen gefahrene Kilometer. Wenn man sich vorzustellen versucht, wieviel Leid und Schmerz mit diesen Unfällen, neben den hohen Kosten für die Volkswirtschaft, verbunden ist, bilden diese Zahlen immer noch eine ernste Ermahnung zur Vorsicht.
Hohe Kosten der Arbeitslosigkeit
◆ Die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg hat im Jahre 1975 insgesamt für Lohnersatzleistungen 13,4 Milliarden Mark ausgegeben. Davon entfielen auf Arbeitslosengeld 7,76 Milliarden und auf Arbeitslosenhilfe 780 Millionen. Die Gesamtausgaben schließen auch die 2,2 Milliarden DM Kurzarbeitsgeld 1,99 Milliarden DM Unterhaltsgeld, etwa 400 Millionen Schlechtwettergeld und etwa 260 Millionen DM Konkursausfallgeld ein. Nach den Bestimmungen des Konkursausfallgesetzes vom 20. Juli 1974 sind die Beschäftigten von „Pleitefirmen“ für die letzten drei Monate ihres Arbeitsverhältnisses finanziell geschützt.
Zu hoher Blutdruck lebensgefährlich
◆ Etwa 6,3 Millionen Bundesbürger haben zu hohen Blutdruck (Hypertonie). In jedem Jahr zählt die Statistik etwa 250 000 Todesfälle, die Bluthochdruck als Ursache hatten. Besonders betroffen sind Männer zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Vierzig Prozent der „Hypertoniker“ haben keine Ahnung von ihrer folgenschweren Erkrankung. Fünfunddreißig Prozent werden gar nicht oder nur unzureichend behandelt. Zu hoher Blutdruck ist nach Meinung der Fachärzte in erster Linie auf Übergewicht, zu hohe Kochsalzzufuhr, Rauchen und Überanstrengung durch Streß zurückzuführen. Es wird deshalb gefordert, bei jeder Konsultation eines Arztes den Blutdruck zu messen, um so eine Kontrolle über den Zustand des Patienten zu erhalten.