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Wir beobachten die WeltErwachet! 1983 | 8. November
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und auch Eltern oder andere Verwandte von Schülern Gewalt gegen Lehrkräfte anwenden“. Der drittgrößte Lehrerverband des Landes hat — so konnte man Anfang des Jahres im Kölner Stadt-Anzeiger lesen — Polizei und Schulbehörden zum Beistand für bedrohte Lehrer aufgefordert. Da die zunehmende Gewalt zu einem Berufsrisiko für Lehrer geworden sei, schließe der Verband bereits Versicherungen für seine Mitglieder ab. In dem Bericht werden Beispiele für Gewalt gegen Lehrer angeführt. So wurde in einem Fall einem Lehrer vorsätzlich ein Finger gebrochen. Eine schwangere Lehrerin wurde verprügelt, weil sie eine Schülerin gebeten hatte, Abfälle aufzuheben.
Pulsierende Sonne
● Nach über zehnjährigen Beobachtungen der Sonne mit Hilfe einer speziell entwickelten Apparatur gelang sowjetischen Forschern eine Entdeckung, die als „bedeutsame wissenschaftliche Erkenntnis“ bezeichnet wird: Die Sonne vergrößert und verkleinert in Abständen von 160 Minuten ihren Durchmesser um fünf bis zehn Kilometer. Wie es in einer Meldung der Nachrichtenagentur ADN weiter heißt, ist das Pulsieren der Sonne mit Schwankungen der Helligkeit verbunden. Die Entdeckung hat die sowjetischen Wissenschaftler bereits veranlaßt, fundamentale Auffassungen über viele Himmelskörper zu überprüfen.
Fehldiagnosen
● Eine von vier Diagnosen, die von Ärzten eines führenden Bostoner Krankenhauses gestellt wurden, war falsch. Diesen Schluß zieht ein Forschungsbericht über Autopsien in dem Fachblatt The New England Journal of Medicine. Die Studie vergleicht die Diagnosen von 300 wahllos ausgewählten Patienten aus den Jahren 1960, 1970 und 1980 mit den Ergebnissen der späteren Krankenhausautopsien. Die Auswertung ergab, daß es in etwa 10 Prozent der Fälle zu einer Verlängerung des Lebens hätte kommen können, wenn die Krankheit richtig erkannt und der Patient entsprechend behandelt worden wäre. Die Studie „zeigt auch, daß Ärzte einige ernste Leiden übersehen mögen, weil sie sich zu sehr auf neue Diagnoseverfahren verlassen“, bemerkt die New York Times.
Was das Fahrverhalten verrät
● Warum überholen manche Autofahrer häufig, unterschreiten oft den Sicherheitsabstand und bringen sich immer wieder in Situationen, in denen sie abrupt vom Gas auf die Bremse wechseln müssen? Verkehrspsychologen haben deutliche Anzeichen dafür gefunden, daß ein Zusammenhang zwischen diesem gefahrbringenden Fahrstil und der Einstellung der betreffenden Fahrer zum Autofahren besteht. Wie in der Fachzeitschrift Psychologie und Praxis berichtet wird, neigen Fahrer, die sich am Steuer ausleben wollen, zu einem besonders lebhaften und risikofreudigen Fahrverhalten. Fahrer, die gänzlich auf Sicherheit bedacht sind, neigen dagegen zu einem anderen Extrem. Sie behindern oder provozieren unter Umständen andere Verkehrsteilnehmer.
Bezahlte Seelsorger
● Zum 20. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover erstellte die deutsche Gewerkschaft ÖTV eine Einkommensliste für die Arbeitnehmer der beiden großen Konfessionen. Demnach empfängt ein 34jähriger evangelischer Pfarrer mit zwei Kindern 3 970 Mark, ein Oberkirchenrat Mitte 50 erhält monatlich 8 850 Mark, ein 60jähriger Prälat bezieht 10 800 Mark und ein Erzbischof 12 000 Mark. „Spitzenverdiener unter den Kirchenmännern“, bemerkt die Illustrierte Stern (24/83), „sind die Kardinäle, die ein Ministergehalt beziehen.“
Grabsteine für ein „Atomgrab“
● Man glaubt heute, daß noch in Tausenden von Jahren Menschen vor den Lagerstätten radioaktiver Abfälle gewarnt werden müßten. „Welcher Sprache mögen Menschen mächtig sein, die sich in 10 000 Jahren jenem Punkt im amerikanischen Gelände nähern, an dem die Nuklearabfälle der Nation ihre zentrale Grabstätte gefunden haben?“ fragt die Augsburger Allgemeine Zeitung. Die Zeitung verweist auf Maureen F. Kaplan, eine vom amerikanischen Energieministerium beauftragte Archäologin. Sie hat ihrer Regierung geraten, die Warnung „Gefahr — radioaktive Abfälle — nicht tief graben“ in den sechs Sprachen Englisch, Französisch, Arabisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch auf weithin sichtbaren Markierungen anzubringen. Zusätzlich sollte ein gezeichnetes Symbol einen Hinweis geben. Sie empfiehlt, rund 30 riesige Basalt- oder Granitblöcke an den Rändern des geplanten „Atomgrabes“ aufzustellen, die zwei Meter tief im Boden verankert werden und sechs Meter in die Landschaft ragen müßten.
Gift in Arzneipflanzen
● „Medikamente enthalten mitunter Stoffe aus Arzneipflanzen, die Organschädigungen hervorrufen und auch im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen“, schreibt die Zeitschrift Der Kassenarzt (14/83). Zu diesen schädlichen Stoffen würden einige Verbindungen aus der Gruppe der sogenannten Pyrrolizidin-Alkaloide (PA) gehören. Im Institut für Arzneimittel des Bundesgesundheitsamtes sind jetzt die bisher veröffentlichten Erkenntnisse zu dieser Problematik in einer Literaturübersicht zusammengefaßt worden. Die Autoren nennen eine ganze Reihe von PA-haltigen Arzneipflanzen, die in der Bundesrepublik Deutschland häufig verwendet werden, darunter das Kreuzkraut (Greiskraut), den Huflattich, den Beinwell und die Gemeine Hundszunge. Obgleich die organschädigende bzw. krebserregende Wirkung bestimmter PA im Tierversuch schon seit langem als gesichert gilt, sind natürlich viele Faktoren dafür maßgebend, ob und in welchem Maße PA-haltige Arzneimittel ein Risiko sein können. Allein schon der Gehalt an Alkaloiden ist in verschiedenen Teilen der Pflanze unterschiedlich hoch; Klima, Bodenbeschaffenheit und Zeitpunkt der Ernte spielen eine Rolle, und längere Lagerung kann bei bestimmten Arten dazu führen, daß der Alkaloidgehalt abnimmt.
Überwachte Fluglotsen
● Auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo überwacht seit kurzem ein Computer die Konzentration der für die Sicherheit in der Luftüberwachung verantwortlichen Fluglotsen. Bei dieser automatischen Stimmkontrolle wird die menschliche Sprache „abgetastet“. Verschiebt sich die Stimmlage eines Fluglotsen in Richtung Schlaf, wird Alarm ausgelöst. Das System geht auf Forschungen am Institut für Neurophysiologie der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften zurück. Man hat festgestellt, daß die Stimme zwar individuell verschieden klingt — und der Sprecher allein dadurch identifiziert werden kann —, daß sich aber in kritischen Situationen ähnliche Frequenzanteile verändern. So gibt eine Analyse der Vokale in den russischen Wörtern für „gut“ (charascho) und „ich habe verstanden“ (ponjal) „nach Aussage der Wissenschaftler zweihundertmal mehr Informationen über den psychischen Zustand des Sprechers als ein Elektro-Enzephalogramm“ (bild der wissenschaft, 3/83).
Das überzeugt
● In der Nähe von Nottingham (England) kann man vor einer Weide ein Warnungsschild sehen, das nicht alltäglich ist. Gemäß dem Londoner Daily Telegraph steht folgendes darauf: „Überqueren Sie die Weide nur, wenn Sie es in 9,8 Sekunden schaffen. Der Bulle kann es in 10 Sekunden.“
Zu alt ...?
● Hohes Alter braucht für das Lernen kein Hinderungsgrund zu sein. Wie Der Tagesspiegel meldet, hat jetzt ein pensionierter Oberzollrat aus Aachen mit 75 Jahren seinen Doktor gemacht. Schon 1927 habe er Kunstgeschichte studieren wollen, aber kein Geld dazu gehabt. „Ich habe mir einen Jugendtraum erfüllt“, strahlte der frischgebackene Doktor der Philosophie K. Fricke nach der mündlichen Prüfung. Sofort nach der Pensionierung habe er mit dem Studium begonnen. Jehovas Zeugen sind eine ganze Anzahl Personen bekannt, die im hohen Alter mit Erfolg begannen, die Bibel zu studieren, um Gottes Willen kennenzulernen.
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Fragen über FragenErwachet! 1983 | 8. November
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Fragen über Fragen
Ist Har-Magedon ein buchstäblicher Ort in Israel? Aßen Jesu Jünger wirklich mit ungewaschenen Händen? War Jephthas Gelübde „voreilig“? Inwiefern wurde seine Tochter „geopfert“? Welche Kenntnisse der hebräischen und der griechischen Sprache helfen uns, „die wahre Würze der Bibel besser zu schmecken“? Warum hat der Gottesname in den Christlichen Griechischen Schriften seinen Platz? Hörte Moses den Gottesnamen zum erstenmal am brennenden Dornbusch?
Die Antworten auf diese und viele andere Fragen finden Sie in dem soeben erschienenen 4. Band des begehrten Bibellexikons Hilfe zum Verständnis der Bibel. Dieses 192seitige Buch enthält 223 Stichwörter von „Griechenland, Griechen“ bis „Jeremia“.
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