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  • Wie der Drogenmißbrauch dich und deine Umgebung betrifft
    Erwachet! 1974 | 8. März
    • sagte er, „und wie viele Kinder herumlungern, Drogen nehmen usw. Aber in den ersten drei Wochen, in denen wir nach David suchten, machte ich eine gute Schule mit.“

      „Ich dachte, daß vielleicht zehn Prozent der Jugendlichen, die so ein Leben führen, Drogen nehmen“, sagte Hilligiest. „Aber im Laufe der Zeit bekam ich den Eindruck, daß fast alle Jugendlichen damit zu tun hatten, vielleicht 80 Prozent.“ Es ist so, wie Archibald sagte: „Du siehst dich ein wenig um, und sie sind da.“

      Aber ist der Drogenmißbrauch nur in Amerika ein Problem? Wie steht es mit anderen Ländern?

      Weltweiter Drogenmißbrauch

      Kurt Waldheim, Generalsekretär der Vereinten Nationen, erklärte: „Der Drogenmißbrauch ... wächst und nimmt neue Formen an. In einigen Ländern hat er das Ausmaß eines nationalen Notstandes erreicht.“ Die Zeitschrift Medical Tribune vom 22. November 1972 trug die Schlagzeile: „DROGENGEBRAUCH UNTER KINDERN WELTWEIT ÜBLICH“.

      Der Drogenmißbrauch ist ein besonderes Problem in Großbritannien. Die in London erscheinende Zeitung Daily Mail erklärte: „Der illegale Drogengebrauch ist heute praktisch unkontrollierbar geworden.“ Dr. H. Dale Beckett, Vorsitzender der Britischen Vereinigung zur Suchtverhütung, sagte: „Wahrscheinlich gibt es im gesamten Vereinigten Königreich nicht eine Schule, in der nicht mit Drogen experimentiert wird.“

      Ähnlich ist die Situation in Australien. Zollminister D. L. Chipp erklärte: „Wenn Sie ein Kind haben, das in diesem Jahr Teenager wird, kann ich garantieren, daß ihm gefährliche Drogen oder Narkotika irgendeiner Art angeboten werden, bevor es 18 ist.“

      The Spectator, eine Zeitung in Ontario (Kanada), trug die Schlagzeile: „HEROINEPIDEMIE DROHT — ÖFFENTLICHE GESPRÄCHE ERWOGEN“. Weiter im Westen, in Britisch-Kolumbien, soll der illegale Heroinmarkt zu den zehn erfolgreichsten Industriezweigen jener Provinz gehören. Die Heroinabhängigkeit ist so weit verbreitet, daß der Oberbürgermeister von Vancouver sagte: „Um damit aufzuräumen, brauchten wir eine Armee.“

      Und so ist es in einem Land nach dem anderen. Wie eine riesige schmutzige Flutwelle haben Drogen die Welt überschwemmt.

      Doch wie kam es dazu? Warum der Drogenmißbrauch unter so vielen Menschen? Wie groß ist die Gefahr wirklich?

  • Warum sie sich Drogen zuwenden
    Erwachet! 1974 | 8. März
    • Warum sie sich Drogen zuwenden

      DIE Frage, weshalb sich jemand Drogen zuwendet, ist nicht einfach zu beantworten. Einige Experten vermuten, daß es für den Drogenmißbrauch so viele Gründe gibt wie Personen, die Drogen mißbrauchen. Und doch gibt es einen wesentlichen Grund für das Problem.

      Dieser Grund ist, daß Drogen so leicht erhältlich sind. Zum Beispiel werden allein in den Vereinigten Staaten jährlich über 476 Tonnen Barbiturate hergestellt. Der größte Teil davon wird von der amerikanischen Öffentlichkeit auf Verschreibung der Ärzte eingenommen. Dr. Mitchell S. Rosenthal sagte, daß im Jahre 1971 genügend stimmungsverändernde Drogen von Ärzten verschrieben worden seien, „um jeden Mann, jede Frau und jedes Kind [in den Vereinigten Staaten] einen ganzen Monat lang ,up‘ [durch Weckmittel], ,down‘ [durch Beruhigungsmittel] oder ,draußen‘ zu halten“.

      Aber sind diese „legitimen“, rezeptpflichtigen Drogen gefährlich? Sind sie ein bedeutender Faktor in der gegenwärtigen Krise des Drogenmißbrauchs?

      In der Medizin verwandte Drogen

      Barbiturathaltige Drogen sind Beruhigungsmittel, die von Ärzten gewöhnlich verschrieben werden, um den Schlaf herbeizuführen. Praktisch alle Barbiturate werden von legitimen pharmazeutischen Firmen hergestellt, aber ein großer Teil der Erzeugnisse gelangt in illegale Kanäle. Auf der Straße werden die Tabletten „Downers“ oder „Reds“ genannt. Die Probleme mit diesen Tabletten sind so groß geworden, daß Sachverständige das Jahr 1972 als „das Jahr des Downer“ bezeichnet haben.

      Die Abhängigkeit tritt manchmal ein, wenn diese Drogen regelmäßig zum Einschlafen eingenommen werden. Aber viele andere Personen mißbrauchen sie einfach, um einen „Kick“, ein besonderes Wohlgefühl, zu erhalten, und werden dann abhängig. Ungefähr eine Million Menschen in den Vereinigten Staaten sind barbituratabhängig. Abhängig ist jemand, der Drogen benötigt, um die quälenden Entzugserscheinungen zu vermeiden. Ein plötzlicher Entzug kann sich für einen Barbituratabhängigen so schlimm auswirken, daß er daran stirbt. Außerdem sterben in den Vereinigten Staaten jedes Jahr über 3 000 Personen an einer Überdosis von Barbituraten.

      Es gibt auch eine Flut von Stimulanzien (Weckmitteln), die als „Pep pills“ oder „Uppers“ bekannt sind. Am häufigsten werden Amphetamine gebraucht. Ärzte verschreiben sie oft, um den Appetit zu hemmen, Müdigkeit herabzusetzen oder Depressionen zu erleichtern. Man schätzt jedoch, daß die Hälfte aller legal hergestellten Amphetamine den Weg in illegale Kanäle findet. Auch diese Drogen sind gefährlich und haben schon viele Personen getötet oder ihr Leben ruiniert.

      Die „legitimen“ Drogen, die von Ärzten verschrieben werden, sind daher ein bedeutender Faktor in der Drogenkrise. Doch die Drogen, die am häufigsten Schlagzeilen machen, sind wahrscheinlich ein noch größeres Problem.

      Drogen ohne anerkannte medizinische Verwendung

      Heroin ist die gefährlichste von diesen. Neun bis elf Tonnen davon sollen jährlich in die Vereinigten Staaten geschmuggelt werden. Etwa 560 000 Amerikaner, zehnmal soviel wie Anfang der sechziger Jahre, sind heroinabhängig. Heroin ist wirklich eine tödliche Plage.

      In New York allein sterben jeden Tag durchschnittlich 4 Personen an den Folgen des Heroingenusses! Heroin kostet den Süchtigen 40 bis 50 Dollar pro Tag. Um sich dieses Geld zu beschaffen, stehlen Süchtige in New York jeden Tag Eigentum im Werte von durchschnittlich 3 000 000 Dollar! Kein Wunder, daß die Zeitschrift Newsweek berichtete: „New York ... wird vom Heroin getötet.“

      LSD (Lysergsäurediäthylamid) ist das wirkungsvollste der Dutzende von Halluzinogenen. In den vergangenen Jahren haben viele illegale Laboratorien begonnen, sie herzustellen. Daher ist der Preis einer LSD-Tablette trotz der starken Nachfrage auf ein Zehntel des Preises gesunken, der vor einigen Jahren bezahlt werden mußte. LSD verursacht zwar keine körperliche Abhängigkeit wie Heroin oder die Barbiturate, aber es löst bei denen, die es nehmen, unheimliche Wirkungen aus.

      Im wesentlichen verursacht die Droge eine Veränderung der Sinneseindrücke. Besonders das Sehvermögen wird verändert. Es kann zu Illusionen und Halluzinationen kommen, und das sogar noch Monate nach dem Einnehmen der letzten Dosis. Die Bilder, die man auf einem „schlechten Trip“ wahrnimmt, können schrecklich sein. Außerdem ist jemand, der unter LSD-Einfluß steht, sehr empfänglich für die Beeinflussung durch andere und für Umwelteinflüsse. So kann man in den Nachrichten häufig von erschreckenden Erlebnissen lesen. Zum Beispiel berichtete die Londoner Zeitung Daily Mail vom 26. April 1973, wie ein Schullehrer unter dem Einfluß von LSD versuchte, auf der Themse zu laufen, und langsam unter Wasser verschwand, ohne um sein Leben zu kämpfen.

      Marihuana trägt dazu bei, daß das Ausmaß der Drogenkrise weiter wächst. Obwohl Marihuana ungesetzlich ist, schätzt man, daß 24 000 000 Amerikaner diese Droge genommen haben, und möglicherweise 8 000 000 tun dies regelmäßig. Die Auswirkungen von Marihuana sind milder als die von LSD, obwohl es auch Sinnesstörungen hervorruft. Jemandem, der Marihuana raucht, mögen fünf Minuten wie eine Stunde erscheinen. Töne und Farben können intensiver empfunden werden. Nachteilige Auswirkungen, die gewohnheitsmäßige Marihuanaraucher erleben können, sind ein taumelnder Gang, Händezittern, Denkstörungen und Wahrnehmungsstörungen.

      Ist das Einatmen des Rauches für den Körper schädlich? Interessanterweise hieß es kürzlich in einem Brief, den Mediziner des Ärzte- und Chirurgencolleges der Columbia-Universität in New York schrieben: „Marihuanarauch erzeugt Krebs in Gewebekulturen der menschlichen Lunge.“ Dr. Morton A. Stenchever, Vorsitzender eines Forschungsteams der Universität von Utah, kam zu dem Schluß: „[Marihuana] mag eine viel gefährlichere Droge sein, als wir bisher geglaubt haben.“

      Doch trotz des Schadens, den Drogen anrichten, sind sie weiterhin im Gebrauch. Warum? Warum wenden sich ihnen jedes Jahr Millionen weitere Menschen zu?

      Eine drogenbesessene Gesellschaft

      Viele Sachverständige machen dafür die Drogenbesessenheit der heutigen Gesellschaft verantwortlich. Ein Arzt erklärte: „Jeder, der Werbesendungen hört oder Arzneimittelanzeigen liest, weiß, daß er sich beruhigen, munter werden, einschlafen, Gewicht verlieren und alle möglichen Schmerzen und Gefühle des Unwohlseins erleichtern kann, wenn er die eine oder andere Pille nimmt.“ Oft werden für fast jedes Symptom Drogen verschrieben.

      Dr. Matthew Dumont, Direktor des vom Gesundheitsministerium des Staates Massachusetts eingesetzten Instituts zur Heilung Drogenabhängiger, erklärte: „Wenn es heute irgendeine einzelne Ursache für das Drogenproblem in Amerika gibt, dann ist es meine Bruderschaft — die Ärzte. ... Ärzte schreiben jedes Jahr Rezepte für 13 Milliarden Tabletten Amphetamine und Barbiturate aus.“ Das vom Repräsentantenhaus eingesetzte Komitee zur Untersuchung des Verbrechens hatte den gleichen Eindruck und stellte fest: „Die Schuld [für das Drogenproblem] liegt direkt bei unseren Arzneimittelherstellern, Arzneimittelgroß- und -einzelhändlern sowie bei den Ärzten.“

      Aber diese Personen tragen nicht allein die Schuld. Auch die erwachsenen Käufer sind verantwortlich. Sie sollten einsehen, daß Drogen oder Arzneimittel Gifte sind, und sie daher nur dann einnehmen, wenn der mögliche Nutzen, den sie bringen, größer ist als der Schaden, den sie anrichten können.a Doch wenn Erwachsene jedesmal, wenn sie ein Problem haben oder unter inneren Spannungen leiden, oder sogar zum Vergnügen Drogen nehmen, warum sollten Jugendliche sie dann meiden? Ist es überraschend, daß Jugendliche dann argumentieren: „Wenn Erwachsene Tabak genießen, sich betrinken und Tabletten nehmen, warum sollte ich mich dann nicht amüsieren und Marihuana rauchen oder ,Downers‘ [Beruhigungsmittel] nehmen?“?

      Durch verschiedene Untersuchungen ist nachgewiesen worden, daß Eltern durch ihren Drogengebrauch dazu beitragen, daß sich Kinder Drogen zuwenden. Zum Beispiel bezeichneten Experten nach einer umfangreichen Untersuchung in Kanada den Drogenmißbrauch als ein „erlerntes Verhalten“. „Jugendliche folgen in ihrem Drogengebrauch dem Beispiel ihrer Eltern“, erklärten Psychiater der Torontoer Stiftung zur Erforschung der Drogenabhängigkeit. Wenn du nicht möchtest, daß deine Kinder Drogen mißbrauchen, dann solltest du bestimmt nicht rauchen, Alkohol mißbrauchen oder unnötig Tabletten einnehmen.

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