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Tag und Nacht heiligen Dienst darbringenDer Wachtturm 1977 | 1. Januar
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Heerscharen, die ‘allezeit das Angesicht des Vaters Jesu Christi schauen’, uns voll und ganz unterstützen, indem sie „Amen“ sagen zu unserer Verkündigung der guten Botschaft, die einen besonderen Bestandteil unseres aufrichtigen „heiligen Dienstes“ für Gott darstellt (Matth. 18:10; Offb. 7:12).
26. Was veranlaßt heute in der ganzen Welt Tausende, Jehova zu suchen, und warum freuen wir uns darüber?
26 Heute werden Tausende durch den „heiligen Dienst“ des Volkes Jehovas zu Jehova hingezogen. Sie beobachten die Liebe, die Hilfsbereitschaft, die Sittenreinheit, die absolute Lauterkeit und die Friedfertigkeit der Zeugen Jehovas. Wenn die eifrigen Diener Gottes ihnen dann die gute Botschaft unterbreiten, hören sie zu. Dadurch wird Jehova Gott jetzt verherrlicht. Er wird aber auf der ganzen Erde noch mehr verherrlicht werden, wenn ihn die dankbaren Menschen, die die Drangsal überleben, von ganzem Herzen lobpreisen — das alles sind die beglückenden Folgen des makellosen „heiligen Dienstes“, der Gott Tag und Nacht dargebracht wird.
[Fußnote]
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Cyrus, ein Mann, der eine prophetische Rolle spielteDer Wachtturm 1977 | 1. Januar
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Cyrus, ein Mann, der eine prophetische Rolle spielte
IM Laufe der Menschheitsgeschichte gab es nur wenige Männer, über die vorhergesagt worden war, daß sie in Gottes Vorsatz eine bestimmte Rolle spielen würden. Cyrus, der Sohn des Kambyses und Gründer des persischen Weltreiches, war jedoch ein solcher Mann. Seine Eroberung der Stadt Babylon im Jahre 539 v. u. Z. und daß er danach die Juden aus dem Exil freilassen würde, war lange vor seiner Geburt vorhergesagt worden.
Bereits im achten Jahrhundert v. u. Z. hatte Jehova durch seinen Propheten Jesaja erklärt:
„‚Ich, Jehova, tue alles ...; der Eine, der das Wort seines Knechtes wahr macht und der den Rat seiner eigenen Boten vollführt; der Eine, der von Jerusalem spricht: „Sie wird bewohnt werden“ und von den Städten Judas: „Sie werden wieder erbaut werden, und ihre verödeten Stätten werde ich aufrichten“; der Eine, der zu der Wassertiefe spricht: „Verdunste; und all deine Ströme werde ich austrocknen“; der Eine, der von Cyrus spricht: „Er ist mein Hirt, und alles, woran ich Gefallen habe, wird er vollführen“; auch indem ich von Jerusalem spreche: „Es wird wieder erbaut werden“ und vom Tempel: „Deine Grundlage wird dir gelegt werden.“‘
Dies ist, was Jehova zu seinem Gesalbten gesprochen hat, zu Cyrus, dessen Rechte ich ergriffen habe, um vor ihm Nationen zu unterwerfen, so daß ich sogar die Hüften von Königen entgürte, um vor ihm die zweiflügeligen Türen zu öffnen, so daß sogar die Tore nicht verschlossen sein werden“ (Jes. 44:24 bis 45:1).
Die Berichte von Historikern des Altertums bestätigen die Erfüllung dieser erstaunlichen Prophezeiung. Die griechischen Historiker Herodot und Xenophon geben, wenn ihre Darstellungen auch etwas voneinander abweichen, im Grunde genommen einen übereinstimmenden Bericht. Cyrus leitete den Euphrat, der durch die Stadt Babylon floß und Teil ihres Verteidigungssystems war, ab. Die siegreichen Heere marschierten dann durch das Flußbett und erlangten durch die Tore entlang des Kais Zugang zur Stadt. Die Babylonier, die sich gerade einem Festgelage hingaben, wurden völlig überrascht, und die Stadt fiel noch in derselben Nacht.
Wie vorhergesagt, gab Cyrus auch einen Erlaß heraus, der es den jüdischen Gefangenen ermöglichte, in ihr Heimatland zurückzukehren, um den Tempel wieder aufzubauen. Dieser Erlaß lautete: „Dies ist, was Cyrus, der König von Persien, gesagt hat: ,Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott der Himmel, mir gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter euch von seinem ganzen Volke ist: Jehova, sein Gott, sei mit ihm. So ziehe er hinauf‘“ (2. Chron. 36:23).
Daß ein solcher Erlaß mit der Politik dieses Herrschers im Einklang war, wird durch die Inschrift auf dem sogenannten Zylinder des Cyrus bestätigt. Gemäß der Inschrift soll Cyrus gesagt haben: „Ich brachte in [bestimmte vorher genannte] heilige Städte auf der anderen Seite des Tigris, deren Schreine seit langem in Trümmern gelegen haben, die Götterbilder zurück, die dort (eigentlich) wohnten, und errichtete für sie dauerhafte Schreine. Ich sammelte (auch) all ihre (früheren) Bewohner und brachte ihre Bewohner (zu ihnen) zurück“ (Ancient Near Eastern Texts von James B. Pritchard, 1955, S. 316).
Der jüdische Historiker Josephus, der im ersten Jahrhundert lebte, traut Cyrus diesen Erlaß zu, weil man ihn auf die Prophezeiung aufmerksam gemacht hatte. Er schreibt:
„Im ersten Jahre der Regierung des Cyrus, dem siebzigsten seit der Überführung unseres Volkes nach Babylon, erbarmte sich Gott der Gefangenschaft und der Drangsal, welche jene Unglücklichen ertragen mussten, wie er ihnen durch den Seher Jeremias vorhergesagt hatte, ehe die Stadt zerstört wurde: nachdem sie Nebuchodonosor und seinen Nachfolgern als Knechte gedient und diese Sklaverei siebzig Jahre lang erduldet hätten, werde er sie wieder in ihr Heimatland zurückführen, damit sie den Tempel aufbauen und ihr früheres Glück wiedergewinnen könnten. Dieser Verheissung getreu bewog Gott den Cyrus, in ganz Asien ein Rundschreiben zu erlassen folgenden Inhalts: ,Also spricht der König Cyrus: Da mich der allmächtige Gott zum Könige des Erdkreises gemacht hat, glaube ich, dass er es ist, den das Volk der Israeliten anbetet. Er hat durch die Propheten meinen Namen vorhersagen und verkündigen lassen, dass ich seinen Tempel zu Jerusalem im Lande Judaea wieder aufbauen würde.‘
Das hatte der König erfahren bei der Lesung des Buches der Weissagungen, welches Esaïas zweihundertzehn Jahre früher geschrieben hatte. Dieser verkündete nämlich, Gott habe ihm insgeheim offenbart: ,Ich will, dass Cyrus, den ich zum Könige über viele und grosse Völkerschaften gemacht habe, mein Volk in sein Heimatland zurücksende und meinen Tempel wieder aufrichte.‘ So prophezeite Esaïas einhundertvierzig Jahre vor der Zerstörung des Tempels. Als Cyrus es gelesen hatte, bewunderte er Gottes Vorsehung und ward von regem Eifer erfüllt, dasjenige auszuführen, was geschrieben stand. Er liess daher die vornehmsten Juden in Babylon zusammenkommen und sagte ihnen, er gebe ihnen die Erlaubnis, in ihr Vaterland zurückzukehren, um die Stadt Jerusalem und den Tempel Gottes wieder aufzubauen. Gott selbst werde sie dabei unterstützen; er aber wolle seinen Beamten und Satrapen in den an das Land der Juden grenzenden Provinzen schreiben, dass sie ihnen Gold und Silber zum Tempelbau wie auch Vieh zu den Opfern lieferten“ (Jüdische Altertümer, XI. Buch, Kap. 1, Abs. 1, 2, übersetzt von Dr. Heinrich Clementz).
In dem Werk The Zondervan Pictorial Encyclopedia of the Bible (Bd. 1, S. 1055) heißt es zu diesen Worten des Josephus: „Es spricht alles dafür, daß man das Zeugnis des Josephus in diesem Punkt annehmen kann.“ Viele Kritiker widersprechen dem jedoch. Sie können einfach nicht glauben, daß diese Prophezeiung bereits aufgezeichnet werden konnte, bevor Babylon im Jahre 539 v. u. Z. fiel. Sie behaupten, daß die Kapitel 40 bis 66 des Buches Jesaja von jemandem geschrieben wurden, der nach jenen Ereignissen lebte. Durch ihre Behauptung leugnen sie, daß Jehova Gott seinen Dienern Dinge offenbaren kann, bevor sie geschehen, und daß er sein Wort wahr werden lassen kann.
JESAJAS PROPHEZEIUNG ZUVERLÄSSIG
Die Ansicht, daß diese Dinge nicht von Jesaja niedergeschrieben werden konnten, widerspricht allen Beweisen, die es vom ersten — wenn nicht sogar vom zweiten — Jahrhundert v. u. Z. an gibt. Die Jesajarolle vom Toten Meer, von der man glaubt, daß sie aus dem ersten oder dem zweiten Jahrhundert v. u. Z. stammt, zeigt keine Unterteilung der Prophezeiung. Das, was heute das 40. Kapitel von Jesaja ist, beginnt in der letzten Zeile der Spalte, in der das 39. Kapitel in dieser Schriftrolle endet. Die inspirierten Bibelschreiber im ersten Jahrhundert u. Z. schrieben Jesaja sowohl Stoff aus dem letzten Teil als auch Stoff aus dem ersten Teil des Buches zu, das seinen Namen trägt (Jes. 42:1-4; 53:1; Matth. 12:17-21; Röm. 10:16). Damit bezeichnen sie Jesaja als den Schreiber der gesamten Prophezeiung.
Ganz gleich, welchem Datum die Kritiker bestimmte Teile des Buches Jesaja zuordnen wollen, so können sie doch nicht ableugnen, daß es Prophezeiungen enthält, die sich, erst lange nachdem sie aufgezeichnet worden waren, erfüllten. Da ist beispielsweise die Prophezeiung, die besagt, Babylon werde wie Sodom und Gomorra verwüstet und ein Ort werden, der nie mehr bewohnt werde und an dem nicht einmal Hirten ihre Kleinviehherden weideten (Jes. 13:19, 20). Zu der Zeit, als die Schriftrolle vom Toten Meer von einem älteren Manuskript abgeschrieben wurde, existierte Babylon noch, und es gab außer der biblischen Prophezeiung kein Anzeichen dafür, daß die Stadt eine trostlose Wildnis werden würde. Aber heute beweisen die verfallenen Mauern des alten Babylon, daß sich die Prophezeiung genau erfüllt hat.
Es zeigt sich also, daß die Theorien von Männern, die leugnen, daß Cyrus eine prophetische Rolle spielte, jeder Grundlage entbehren. Die Prophezeiungen des Wortes Gottes sind wirklich zuverlässig. Das sollte bei uns den Wunsch wecken, dieses Wort zu untersuchen und sicherzugehen, daß wir nicht nur wissen, was es sagt, sondern auch im Einklang damit leben.
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Der Brief des Jakobus fordert praktisches ChristentumDer Wachtturm 1977 | 1. Januar
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Der Brief des Jakobus fordert praktisches Christentum
Wahres Christentum läßt sich im praktischen Leben verwirklichen. Es genügt nicht, nur zu sagen, man sei gläubig, oder zu behaupten, man sei ein Christ, sondern es geht darum, den Willen Gottes zu TUN und Jesus Christus nachzuahmen. Diese Tatsache hob Jesus sowohl durch sein Beispiel als auch durch die einfachen Worte hervor: „Warum denn nennt ihr mich ,Herr! Herr!‘, tut aber die Dinge nicht, die ich sage?“ Ja, man kann sagen, daß das Tun des Willens Gottes das Thema des Jakobusbriefes ist, da Jakobus in seinem Brief die Notwendigkeit christlicher Werke und eines christlichen Wandels betont (Luk. 6:46-49).
Wer war dieser Jakobus? Er war gewiß nicht der Apostel Jakobus, der Sohn des Zebedäus, da dieser Jakobus ziemlich früh den Märtyrertod starb (Apg. 12:2). Die im Jakobusbrief beschriebenen Umstände legen die Schlußfolgerung nahe, daß dieser Brief erst viel später geschrieben wurde.
Jesus hatte einen Halbbruder namens Jakobus, der zusammen mit seinen Brüdern nach Jesu Tod und Auferstehung gläubig wurde (Apg. 1:14). Jesus erschien nach seiner Auferstehung besonders diesem Halbbruder Jakobus (1. Kor. 15:7). Dieser ist zweifellos auch der Jakobus, der in der Urchristenversammlung eine der ersten „Säulen“ war (Apg. 12:17; 15:13; 21:18; Gal. 1:19; 2:9, 12). Wenn dieser Jakobus aber ein Halbbruder Jesu war, warum sagt er das dann nicht in seinem Brief? Zweifellos aus Bescheidenheit. Hatte er nicht Jesus während seines ganzen irdischen Dienstes widerstanden? Und hatte nicht Jesus einmal die Frage aufgeworfen: ‘Wer ist mein Bruder?’ und sie dann mit den Worten beantwortet: „Wer irgend den Willen meines Vaters tut.“ (Matth. 12:48-50; Mark. 3:21; Joh. 7:5)?
Wann schrieb Jakobus seinen Brief? Da er nichts von der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. erwähnt, schrieb er ihn wahrscheinlich vor diesem Datum. Gemäß Josephus starb dieser Jakobus um das Jahr 62 u. Z. den Märtyrertod. Somit wurde der Brief wahrscheinlich
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