-
Milde und Selbstbeherrschung bringen friedsame FrüchteDer Wachtturm 1960 | 1. April
-
-
Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich, nachdem ich anderen gepredigt habe, nicht selbst irgendwie mißbilligt werde.“ Folgende Worte des Paulus ergingen an alle wahren Christen: „An die Heiligen, die auch Treue sind in Einheit mit Christus Jesus“, wenn er sagt: „Ich … ermahne euch daher, der Berufung würdig zu wandeln, mit der ihr berufen wurdet, mit völliger Niedriggesinntheit (Demut) und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend, euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes im vereinigenden Bande des Friedens zu wahren. Da ist ein Leib.“ Alle Glieder dieses Versammlungsleibes müssen mithelfen, um diesen Frieden und diese Einheit der Christen zu bewahren. Was also von Aufsehern in bezug auf Milde, Geduld, Sanftmut, Selbstbeherrschung, Langmut, Demut, Liebe usw. verlangt wird, wird auch von jedem Glied des Jehova hingegebenen Volkes verlangt. — 2. Mose 12:49; 3. Mose 24:22; 1. Kor. 9:25-27; Eph. 1:1; 4:1-4.
MILDE UND SELBSTBEHERRSCHUNG IM FAMILIENKREIS ÜBEN
12. Wo sind Milde und Selbstbeherrschung nicht zu finden, und wozu hat dies geführt?
12 Einige der verwickeltesten Probleme im Leben sind häusliche Probleme. Man denke an die verblüffende Zahl unglücklicher Eheleute, an die überhandnehmende Eltern- und Kinderkriminalität, an die entsetzliche Anzahl zerrütteter Familien und die steigende Zahl der Ehescheidungen, was alles Anzeichen sind von dem Zusammenbruch und dem moralischen Niedergang der unglücklichen Gesellschaft der alten Welt. Ehemänner und Ehefrauen zanken und streiten sich privat und öffentlich. Vergehen von Jugendlichen, vom Koller des Kleinkindes und von der Bagatelle seiner Zornausbrüche an, entwickeln sich zu offenen Angriffshandlungen, ja bis zur Ermordung der Eltern. Es ist allzu offensichtlich, daß in diesen erschütterten Familien weder Friede noch Ruhe herrschen, weil christliche Milde und Selbstbeherrschung völlig fehlen.
13. Was für glückliche häusliche Verhältnisse werden andrerseits herrschen, wenn Ehemänner und Ehefrauen nach Gottes Willen handeln?
13 Wo der Ehemann und die Ehefrau glückliche Zeugen Jehovas sind, findet man keine solchen bedauerlichen Zustände. Weshalb nicht? Aus dem einfachen Grunde, weil dieselben christlichen Grundsätze, Geduld, Liebe, Sanftmut, Langmut, Duldsamkeit und Selbstbeherrschung, die in der Versammlung entwickelt und geübt werden, in den Familienkreis hineingetragen werden. „Ihr Frauen, seid euren Männern untertan, wie es sich geziemt im Herrn. Ihr Männer, fahrt darin fort, eure Frauen zu lieben, und laßt euch nicht erbittern gegen sie.“ Und an Ehemänner wie Ehefrauen ergeht folgende Anweisung: „Ertragt einander weiterhin und vergebt einander bereitwillig, wenn jemand eine Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat.“ Es gibt absolut keine Entschuldigung noch einen Grund, und keine Probleme sind so groß, keine Notfälle so kritisch, daß es gerechtfertigt wäre, daß verheiratete Leute die Gewalt über ihre Gefühle und ihr Temperament verlören. Wenn Männer und Frauen Gottes Willen erfüllen, müssen sie allezeit mildgesinnt, freundlich, rücksichtsvoll und tolerant gegeneinander und gegen ihre Kinder sein. — Kol. 3:18, 19, 13, NW.
14. Welcher göttliche Rat sollte von dem christlichen Ehepartner in einer geteilten Familie befolgt werden?
14 Das ist alles ganz schön, mag jemand sagen, in einer theokratischen Familie, in der der Mann wie die Frau gottergebene Diener sind; doch wie steht es mit einer Familie, in der vielleicht eine christliche Frau mit einem Mann verheiratet ist, der nicht in der Wahrheit ist? Es gibt heute viele solche Familien, und wenn das Haupt der Familie nicht ein wahrer Christ ist, kann es geschehen, daß er seine Beherrschung verliert und unvernünftig und bisweilen sogar direkt häßlich wird. Das berechtigt jedoch eine Frau nicht, ihren glücklichen Zustand preiszugeben, um am unglücklichen Geisteszustand ihres Mannes teilzuhaben. Unter solchen Umständen sollte der Gott hingegebene Partner dem Willen Gottes gehorchen, der folgendes verlangt: „Ihr Frauen: seid euren Männern untertan, damit sie, wenn einige [Ehemänner] dem Worte nicht gehorchen, durch das Benehmen ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden … euer Schmuck sei … [das] unvergängliche Gewand des stillen und milden Geistes, der in Gottes Augen von hohem Werte ist.“ Wenn die Gott hingegebene, mildgesinnte Frau dies tut, wird sie sich eines Glücks und einer Zufriedenheit erfreuen, die ihr barscher Mann nicht teilt. — 1. Pet. 3:1-4, NW.
15. Welchen biblischen Rat müssen Eltern, die minderjährige Kinder haben, befolgen, wenn sie ihr Heim mit Zufriedenheit und Frieden gesegnet sehen möchten?
15 Nicht nur die Eltern in der christlichen Familie müssen gegeneinander mildgesinnt sein, sondern sie müssen auch ihren Kindern gegenüber dieselbe Geistesverfassung haben. „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie weiterhin in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ Kinder in Zucht zu nehmen ist absolut notwendig, denn Jehova gibt folgenden Rat: „Rute und Zucht [Zurechtweisung, Me] geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande. Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Ruhe verschaffen und Wonne gewähren deiner Seele.“ Es ist ein Akt der Liebe, nicht des Hasses oder bösen Willens, dem Kinde gegenüber, wenn die Eltern das Kind zurechtweisend züchtigen. „Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn; aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung.“ — Eph. 6:4, NW; Spr. 29:15, 17; 13:24.
16. Von welcher Wichtigkeit ist elterliche Zurechtweisung für euch, Kinder, die ihr in Gottes neuer Welt leben möchtet?
16 Ihr Kinder, auch alle, die noch Teenager, also im Entwicklungsalter, sind, denkt daran, daß diese von Jehova vorgeschriebene Zucht einer guten Medizin gleichkommt, denn Ungehorsam, Widerspenstigkeit und Zornanfälle sind Wege der Sünde und des Todes, und sie sind von Geburt an euer Herz gekettet. Wenn ihr unter Gottes Königreichsherrschaft leben möchtet, müssen diese bösen Erbanlagen mit Kraft ausgerottet und durch gottgefällige Eigenschaften ersetzt werden, und die elterliche Rute der Zurechtweisung wird euch dies tun helfen. „Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen.“ — Spr. 22:15.
17. (a) Erkläre, weshalb es im ehemaligen Volke Israel, als Jehovas Gesetze durchgeführt wurden, keine Jugendkriminalität gab. (b) Warum besteht das Problem der Kriminalität unter Jehovas Zeugen heute sozusagen gar nicht?
17 Es mag seltene Fälle geben, wo ein Kind sich in seiner Widerspenstigkeit derart verhärtet, daß selbst die Rute der Zurechtweisung diese nicht aus ihm austreiben kann. In den Tagen des Volkes Israel wurden die Eltern von Jehova angewiesen, einen solchen Rebellen zu den Stadtvätern zu bringen, und man führte den Unverbesserlichen hinaus und steinigte ihn zu Tode. Zufolge dieses Vorgehens gab es keine Jugendkriminalität. (5. Mose 21:18-21) Ebenso heute: Die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas kann und wird nicht dulden, daß in ihrer Mitte Jugendkriminalität herrscht. Um also einen möglicherweise todbringenden Schlag zufolge eines Entzuges der Gemeinschaft mit der Versammlung zu vermeiden, werden weise, theokratische Kinder Gottes Wort beachten und befolgen, das lautet: „Kinder, gehorcht euren Eltern in Einheit mit dem Herrn; denn dies ist gerecht.“ „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem [nichts ist dabei ausgelassen], denn das ist wohlgefällig im Herrn.“ „Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat“, heißt ein Spruch, „und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist.“ — Eph. 6:1; Kol. 3:20, NW; Spr. 23:22.
18. In welchen Beziehungen gleicht die Organisation der Zeugen Jehovas dem Garten Eden, wenn wir an dessen schöne Früchte denken, und wie ist dies möglich geworden?
18 Ob also verheiratet oder ledig, ob erwachsen oder im Jugendalter, ob ein Glied des Überrests oder der „großen Volksmenge“, ob Aufseher oder nicht Aufseher — der eine wie der andere der Zeugen Jehovas kann mit Hilfe des heiligen Geistes Gottes und indem er Milde und Selbstbeherrschung übt, eine reiche, nie endende Ernte friedsamer Früchte hervorbringen. Unter Jehovas liebevoller Obhut gleicht ihre Organisation in der Schönheit des Friedens und der Einheit dem Garten Eden. Das ist der Fall, weil jeder darin tiefen Respekt vor Jehovas Gesetzen und Geboten hat und sie liebt und überdies eifrig und mit Hingabe den Willen Gottes in allem ausführt. „Mein Sohn, vergiß nicht mein Gesetz, und dein Herz beobachte meine Gebote; denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden dir hinzugefügt werden.“ „Fülle von Frieden steht denen zu, die dein Gesetz lieben, und für sie gibt es keinen Stein des Anstoßes.“ — Spr. 3:1, 2; Ps. 119:165.
19. Wie nur können Personen, die Zufriedenheit und Frieden lieben, die Zusicherung haben, sich dieser Dinge für immer und ewig erfreuen zu können?
19 Wenn ihr alle, die ihr guten Willens seid und Friede und Einheit liebt, an dem alles übertreffenden Glück und an einem Leben in ewigdauerndem Frieden und Zufriedenheit in einem Garten, einem Paradies, unter der Herrschaft des Reiches Gottes teilhaben möchtet, so schließt euch eilends Jehovas friedliebenden Zeugen an und seid mit ihnen mildgesinnt und gelassen, liebreich und geduldig und übt Selbstbeherrschung. Fahret fort, dem Willen Gottes zu gehorchen, zu dem auch die Anweisungen aus Psalm 37 gehören: „Entrüste dich nicht über die Übeltäter … Denn wie Gras werden sie schnell verwelken … Stehe ab vom Zorn und laß den Grimm … Denn Übeltäter werden abgeschnitten werden, aber die auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde besitzen werden. Und nur noch ein Weilchen, und der Böse wird nicht mehr sein; und du wirst dich gewißlich nach seiner Stätte umsehen, und er wird nicht mehr da sein. Aber die Sanftmütigen [Mildgesinnten] werden die Erde besitzen, und sie werden sich in der Tat an Fülle von Frieden ergötzen.“ — Ps. 37:1, 2, 8-11, NW.
-
-
Warum feiern wir das Abendmahl des Herrn?Der Wachtturm 1960 | 1. April
-
-
Warum feiern wir das Abendmahl des Herrn?
Jehova, Gott, gebot Christen durch seinen Sohn, das Abendmahl zu feiern. Wenn man dessen Bedeutung versteht, leuchtet es einem ohne weiteres ein, warum es gefeiert werden soll.
WAS ist unter dem Abendmahl des Herrn zu verstehen, und warum sollte es gefeiert werden? Mit dem Ausdruck „des Herrn Abendmahl“ wird eine Feier bezeichnet, die Jesus in der Nacht seines Verrats einsetzte. Sie umfaßt, kurz gesagt, folgendes: eine biblische Erörterung, ein Dankgebet und die Austeilung von Brot und Wein. In gewissen Kreisen nennt man es die Eucharistie, weil Jesus bei dieser Gelegenheit ‚Dank sagte‘. Es wird auch als die Kommunion und die Messe bezeichnet. Doch zweifellos ist die Bezeichnung „des Herrn Abendmahl“ am zutreffendsten. — 1. Kor. 11:20, NW.
Viele angebliche Christen, zum Beispiel die Quäker, halten die Feier für unnötig und bezeichnen sie als eine Überbetonung „unnützer Äußerlichkeiten“. Sie stützen sich dabei auf die Stellen, wo gesagt wird: „Das Königreich Gottes bedeutet nicht Essen und Trinken“, und: „Niemand richte euch in bezug auf Essen und Trinken.“ Wenn wir diese Texte jedoch im Zusammenhang betrachten, sehen wir, daß der Apostel Paulus, der diese Worte niedergeschrieben hat, in diesen Fällen gar nicht vom Abendmahl des Herrn spricht, sondern von den Einschränkungen, die das mosaische Gesetz den Juden auferlegte. Wir dürfen diese Texte nicht einfach aus dem Zusammenhang reißen, um sie dazu zu benutzen, Jesu deutliche Worte: „Tut dies immer wieder zu meinem Gedächtnis“, zu widerlegen. — Röm. 14:17; Kol. 2:16; Luk. 22:19, NW.
Ferner wird in gewissen liberalen Kreisen behauptet, Jesus habe nicht daran gedacht, einen Ritus einzusetzen. Sie weisen darauf hin, daß das Gebot, das Abendmahl des Herrn zu feiern, nur in den Schriften des Lukas und des Paulus zu finden sei, und bekritteln die unbedeutenden Abweichungen in den Berichten des Matthäus, Markus, Lukas und Paulus. Wenn wir jedoch glauben, daß die Christlichen Griechischen Schriften wirklich Gottes Wort sind — was eigentlich jeder Christ tun sollte —, dann genügt uns auch der Bericht eines Schreibers, um daran zu glauben, und dann wird es uns auch klar, wieso ein Bericht vollständiger sein konnte als ein anderer. Wir nörgeln dann auch nicht an kleineren Abweichungen herum, die lediglich bestätigen, daß die verschiedenen Schreiber — von denen Matthäus übrigens der einzige Augenzeuge war — ihre Berichte unabhängig voneinander geschrieben haben.
-