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  • „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich“
    Der Wachtturm 1976 | 1. Februar
    • „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich“

      EINMAL im Jahr, an dem biblischen Datum der Passahnacht, am 14. Nisan, versammeln sich Jehovas Zeugen überall auf der Erde, um dem Gebot Jesu nachzukommen: „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich“ (Luk. 22:19; 2. Mose 12:2-6). Es ist angebracht, das Abendmahl des Herrn jedes Jahr an diesem Tag, dem eigentlichen Passahtag, nach Sonnenuntergang am Wohnort zu feiern.

      Wer wird dazu eingeladen? Die wenigen, die zum Überrest der mit Jehovas Geist Gesalbten gehören, werden auf jeden Fall anwesend sein. Aber auch alle, die zu der ständig wachsenden „großen Volksmenge“ gehören und eine irdische Hoffnung haben, sind herzlich eingeladen sowie alle, die im Begriff stehen, Jehovas Vorkehrungen kennenzulernen (Offb. 12:7; 7:4, 9). Ist dieser Anlaß ein rituelles oder mysteriöses Zeremoniell? Keineswegs. Diese Gedenkfeier, bei der als Symbole Brot und Wein benutzt werden, erinnert die Anwesenden an das, was Jesus Christus für sie vor neunzehnhundert Jahren getan hat und was dies alles heute und in endloser Zukunft für sie bedeutet (1. Kor. 11:23-26).

      Wie wird dieses wichtige Datum festgelegt? Jesus und die Christen, die im ersten Jahrhundert lebten, erkannten den Tag als 14. Nisan an (der bei Sonnenuntergang begann), der von der im Tempel zu Jerusalem dienenden jüdischen Priesterschaft festgelegt wurde. Es ist beachtenswert, daß Jesus das Passah gemäß den Richtlinien im mosaischen Gesetz am 14. Nisan feierte (2. Mose 12:6-8; 3. Mose 23:5; Matth. 26:18-20). Er aß das Passah nicht — wie die meisten Juden heute — am 15. Nisan. Nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 u. Z. mußten die Christen den 14. Nisan als Passahdatum selbst festlegen.

      Zu der Zeit, als der römische Kaiser Konstantin das bereits verfälschte Christentum zur Staatsreligion machte (325 u. Z.), entschied das Konzil von Nizäa, daß Ostern stets am Sonntag nach dem Vollmond, der auf oder zunächst nach Frühlingsanfang (Frühlings-Tagundnachtgleiche) fällt, gefeiert werden sollte. Die Frühlings-Tagundnachtgleiche fällt gewöhnlich auf den 21. März. Würde der 14. Tag nach dem Neumond, den man als den Tag des Vollmondes betrachtete, auf einen Sonntag fallen, so sollte Ostern auf den darauffolgenden Sonntag verlegt werden. Dadurch wollte man verhindern, daß man zusammen mit den Juden und den Quartodezimanern — einer christlichen Minderheit, die am 14. Nisan festhielt — feiern mußte. Auf diese Weise erhielt die Christenheit ihren „Gründonnerstag“, den sie zum Gedächtnis des „letzten Abendmahls“ Jesu feiert und der immer auf einen Donnerstag fällt, und auf diese Weise erhielt sie ihren „Karfreitag“, an dem sie des Todes Jesu gedenkt und der stets auf einen Freitag fällt.

      Mindestens vom Jahre 1880 an feierten die gesalbten Anbeter Jehovas das Abendmahl nicht mehr wie die Christenheit oftmals im Jahr, sondern begingen es nur noch am 14. Nisan, nach Sonnenuntergang. Bis zum Jahre 1919 legten die gesalbten Christen den 14. Nisan gestützt auf den jüdischen Kalender fest. Sie wußten, daß das „Passah“ gemäß dem jüdischen Kalender auf den 15. Nisan (nach Sonnenuntergang) fiel. Dennoch feierten sie wie Jesus das Abendmahl am Abend des 14. Nisan. Sie benutzten aber jedes Jahr den jüdischen Kalender zur Festlegung des Monats Nisan.

      Die heutigen Juden legen den Beginn ihres Monats Nisan nach dem durch astronomische Berechnungen ermittelten Neumond fest. Gewöhnlich wird aber die Mondsichel erst mindestens achtzehn Stunden später in Jerusalem sichtbar. In letzter Zeit ermittelte die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas den 1. Nisan so, wie es in biblischen Zeiten geschah, nämlich aufgrund des tatsächlichen Sichtbarwerdens des Neumondes in Jerusalem. Deswegen ergab sich oft ein Unterschied von ein oder zwei Tagen zwischen dem Gedächtnismahldatum der Zeugen Jehovas und dem 14. Nisan des heutigen jüdischen Kalenders.a

      Gemäß unserer gegenwärtigen Berechnungsmethode fällt das Gedächtnismahl jeweils auf den ersten Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche. So fiel zum Beispiel im Jahre 1975 das Gedächtnismahl, wenn man von dem in Jerusalem sichtbaren Neumond (der der Frühlings-Tagundnachtgleiche am nächsten war) an vierzehn Tage zählte, auf Donnerstag, den 27. März, nach Sonnenuntergang. Passenderweise war am 27. März 1975 auch Vollmond. Nach unserer gegenwärtigen Berechnungsmethode fällt das Gedächtnismahl im Jahre 1976 auf Mittwoch, den 14. April, nach Sonnenuntergang. An diesem Tag ist ebenfalls Vollmond. Sollten Zeugen Jehovas in der Zukunft also irgendwann von der Verbindung mit der leitenden Körperschaft abgeschnitten sein, so könnten sie das Gedächtnismahldatum aufgrund irgendeines Kalenders, aus dem hervorgeht, wann der erste Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche ist, ziemlich genau ermitteln. Die Feier würde dann an dem Tag, an dem Vollmond ist, nach Sonnenuntergang stattfinden.b

      Was sollte man tun, wenn am Abend des Gedächtnismahls eine Notlage entsteht? Angenommen, ein heftiger Sturm oder irgendwelche anderen Umstände würden die Glieder einer Versammlung daran hindern, zu der vorgesehenen Zeit zusammenzukommen. Was dann? In solchen Fällen wäre es gut, sich mit einigen Brüdern aus der Nachbarschaft oder, wenn nötig, nur im Familienkreis zu versammeln. Auf diese Weise könnte man der Bedeutung der Gedächtnismahlsymbole, des ungesäuerten Brotes und des Weines, gedenken. In einer solchen Notlage könnte ein Gott hingegebener Bruder (oder, wenn kein Bruder anwesend ist, eine Gott hingegebene Schwester) kurz Matthäus 26:17-30, Lukas 22:7-23, 28-30 und 1. Korinther 11:20-31 betrachten. Wenn eine Versammlung in kleinen Gruppen zusammenkommen muß, kann im Versammlungsbericht einfach die Gesamtzahl der Anwesenden angegeben werden.

      Selbstverständlich sollte alles getan werden, um denen, die zum gesalbten Überrest gehören, das Brot und den Wein zu reichen, selbst wenn jemand krank und ans Haus gebunden sein oder im Krankenhaus liegen sollte. Nur wenn es jemandem, der zum gesalbten Überrest gehört, durchaus nicht möglich ist, am 14. Nisan von den Symbolen zu nehmen, mag er den Wunsch haben, das Gedächtnismahl am 14. Tag des nächsten Mondmonats (am Tag des nächsten Vollmondes) zu begehen, was dem Grundsatz entspräche, der in 4. Mose 9:10, 11 und in 2. Chronika 30:1-3, 15 hinsichtlich des nachträglichen Begehens der Passahfeier niedergelegt ist. Über eine solche nachträgliche Feier sollte unmittelbar danach berichtet werden.

      Was ist zu tun, wenn mehr als eine Versammlung denselben Königreichssaal benutzen muß? Es wäre gut, bei der Planung darauf zu achten, daß die eine Versammlung genügend Zeit hat, den Saal zu verlassen, bevor die nächste Versammlung mit ihrem Programm beginnt. Aus diesem Grund werden für die Gedächtnismahlfeier manchmal andere Säle gemietet. In einem solchen Fall mögen es mehrere Versammlungen für gut halten, sich zusammenzuschließen. Sie können dann einen Gesamtbericht mit den Namen der beteiligten Versammlungen einsenden.

      Wie lief die Feier in den Tagen Jesu ab? Matthäus war beim ersten Abendmahl zugegen. Er beschreibt den Ablauf genau. Jesus und seine zwölf Jünger feierten das Passahmahl mit einem gebratenen Lamm und ungesäuertem Brot, um der Ereignisse zu gedenken, die sich abspielten, als die Israeliten im Jahre 1513 v. u. Z. aus Ägypten befreit wurden. Nichts Geheimnisvolles war mit der Verwendung des gebratenen Lammes und des ungesäuerten Brotes verbunden, die zur Erinnerung dienten (Matth. 26:17-19). Nach dem Passahmahl stellte Jesus Judas, seinen Verräter, bloß und sandte ihn weg (Matth. 26:20-25; Joh. 13:29, 30). Folglich waren nur noch die elf treuen Jünger bei Jesus, als er das Abendmahl einsetzte, bei dem sie alle von dem ungesäuerten Brot und von dem Becher, in dem reiner Rotwein war, nahmen. Für beides sprach Jesus ein Dankgebet, zuerst für das Brot und dann für den Wein (1. Kor. 11:24, 25). Nachdem Jesus ausführliche Erklärungen gegeben und ein Gebet gesprochen hatte, sangen sie abschließend noch einige Loblieder und gingen dann zum Ölberg hinaus. Das zeigt, wie die Feier im allgemeinen noch heute ablaufen sollte (Matth. 26:26-30; Joh. 13:31 bis 18:1).

      Woran erinnern uns die Symbole, das Brot und der Wein? Das ungesäuerte Brot erinnert uns an den Fleischesleib Jesu, daran, wie er „im Fleische gelitten hat“ (1. Petr. 4:1), wie er seinen Fleischesleib „zugunsten des Lebens der Welt“ gegeben hat (Joh. 6:51), sowie daran, daß er „das Lamm, das geschlachtet wurde“, ist (Offb. 5:12) und daß er den Gesetzesbund ‘aus dem Wege geräumt hat, indem dieser an den Marterpfahl genagelt wurde’ (Kol. 2:14). Der rote Wein als Symbol erinnert uns daran, daß Jesus unser Erlöser geworden ist, da wir durch sein ‘kostbares Blut’ befreit worden sind (1. Petr. 1:19), und daß sein Lebensblut dazu diente, den neuen Bund rechtskräftig zu machen, in den seine Miterben aufgenommen werden (1. Kor. 11:25). Die Glieder der „großen Volksmenge“ nehmen nicht von den Symbolen, aber auch sie werden an die segensreichen Auswirkungen der Handlungsweise Jesu und an den neuen Bund erinnert, durch den sich für sie viele Segnungen ergeben werden (Offb. 7:9, 10, 14). Jehova hat durch die sühnende Kraft des Opfers Jesu für unsere Erlösung gesorgt, sowohl für die der Gesalbten als auch für die all derer, die ewig hier auf der Erde leben werden (3. Mose 16:11; 1. Joh. 2:2).

      Wie wird die Zusammenkunft durchgeführt? Ein Bruder, der als Vorsitzender dient, eröffnet die Gedächtnismahlfeier, indem er die Anwesenden kurz willkommen heißt, worauf ein Lied gesungen und ein Gebet gesprochen wird. Darauf folgt die Gedächtnismahlansprache, die ein fähiger, von den ernannten Aufsehern ausgewählter Redner (wenn möglich einer von den Gesalbten) hält. Es wäre nicht gut, wenn die Gedächtnismahlansprache unter verschiedene Brüder aufgeteilt würde. Es empfiehlt sich, daß der Redner die beiden kurzen Gebete in Verbindung mit den Symbolen spricht (Matth. 26:26, 27). Nach dem Herumreichen der Symbole und einigen weiteren Bemerkungen des Redners kann der vorsitzführende Aufseher die Schlußworte sprechen, sofern er das Gedächtnismahlprogramm nicht selbst durchgeführt hat. Die Zusammenkunft wird mit Lied und Gebet abgeschlossen.

      Nur die Glieder des gesalbten Überrestes nehmen von den Symbolen, die herumgereicht werden. Nach einem kurzen Gebet wird zuerst das Brot herumgereicht und nach einem weiteren Gebet der Wein. Brot und Wein werden nicht zusammen gereicht. Wer in ‘würdiger Weise’ teilnimmt, sollte von beiden Symbolen nehmen (1. Kor. 11:27, 28).

      Die Bibel sagt, daß Jesus das Brot brach. Offenbar tat er dies, um es den Aposteln zu geben, die zu seiner Rechten und zu seiner Linken zu Tische lagen (Matth. 26:26). Das ist unter den heutigen Umständen nicht notwendig, denn Jesus setzte dadurch nicht einen feierlichen Brauch ein. Das Brechen des ungesäuerten Brotes hat also keine sinnbildliche Bedeutung. Denken wir daran, daß die Gebeine des sündenlosen Körpers Jesu bei seinem Tod nicht gebrochen wurden (2. Mose 12:46; Ps. 34:20; Joh. 19:33, 36). Wie viele Becher und Teller verwendet werden, hängt von der Zahl der Männer ab, die die Symbole herumreichen. Auf jeden Teller kann ein Stück des ungesäuerten Brotes gelegt werden, und der Wein kann schon vor Beginn der Zusammenkunft in die Becher gegossen werden.

      Was für Brot und was für Wein sollte man verwenden? Da Jesus von dem ungesäuerten Brot nahm, das normalerweise beim Passah verwendet wurde, verwenden wir heute auch ungesäuertes Brot. Es gibt jüdische Matzen, die nur aus Weizenmehl und Wasser hergestellt werden und die Christen bei der Gedächtnismahlfeier verwenden dürfen. Wir würden aber keine Matzen verwenden, bei deren Herstellung Zutaten wie Salz, Zucker, Malz, Eier oder Zwiebeln mit verarbeitet wurden.

      Manche Zeugen ziehen es vor, selbst etwas ungesäuertes Brot aus Mehl (aus Weizen, Reis oder einem anderen Getreide) und Wasser herzustellen. Man kann es auf folgende Weise tun: Eineinhalb Tassen Mehl werden mit einer Tasse Wasser vermischt und zu einem feuchten Teig verarbeitet. Auf einer mit Mehl bestäubten flachen Unterlage wird der Teig hauchdünn oder so dünn wie möglich ausgerollt. Dann gibt man ihn auf ein Back- oder Kuchenblech, sticht mit einer Gabel mehrere kleine Löcher in den Teig und formt ihn zu einem Fladen. Dieser wird bei starker Hitze gebacken, bis er knusprig ist.

      Da die Juden bei ihrer Passahfeier reinen Rotwein verwandten, sollte beim Gedächtnismahl solcher Wein verwendet werden. Aus Matthäus 26:29 geht hervor, daß Jesus vom „Erzeugnis des Weinstocks“ sprach, und das konnte in jener Jahreszeit nur vergorener Wein gewesen sein. Nur unverfälschter Rotwein ist das passende Symbol, das an das vergossene Blut Jesu erinnert. Das Blut Christi genügte ohne Zusätze. Deshalb sollte einfach reiner, ungesüßter und unverstärkter Rotwein verwendet werden. Wenn vorauszusehen ist, daß es schwierig werden könnte, die Symbole zu beschaffen, können schon lange im voraus Vorbereitungen für ihre Beschaffung getroffen werden. Da die Symbole selbst nicht heilig sind, können Brot und Wein nach der Feier und nach Beendigung der Zusammenkunft mit nach Hause genommen und irgendwann gegessen werden, wie man etwas anderes ißt (1. Sam. 21:4).

      Wer sollte von den Symbolen nehmen? Nur die Glieder der „kleinen Herde“ sind in den neuen Bund aufgenommen worden und müssen daher von den Symbolen nehmen (Luk. 12:32). Die elf treuen Apostel bildeten als voraussichtliche Gesalbte den Kern der Gruppe, die später, zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z., in den neuen Bund aufgenommen wurde (Luk. 22:20). Da die Glieder der „großen Volksmenge“ keine ‘neuen Geschöpfe’ sind, die in den neuen Bund aufgenommen wurden, nehmen sie bei dieser jährlichen Feier nicht vom Brot und vom Wein (2. Kor. 5:17).

      Jeder beim Gedächtnismahl anwesende Gesalbte prüft sich vorher, um festzustellen, ob er würdig ist, von den Symbolen zu nehmen, und ob er wirklich das Zeugnis des Geistes hat (Röm. 8:16, 24; 1. Kor. 11:27-29). Gelegentlich kommen frühere Teilnehmer zu der Erkenntnis, daß sie nicht in dem gleichen Verhältnis zu Gott stehen wie ein gesalbter Sohn. Sie sollten daher nicht mehr von den Symbolen nehmen. Das bedeutet aber nicht, daß sie untreu geworden wären. Sie haben lediglich ein besseres Verständnis ihres Verhältnisses zu Jehova erhalten und haben erkannt, daß sie eine irdische Hoffnung haben.

      Als Teilnehmer werden diejenigen gezählt, die als treue, getaufte Diener Gottes bekannt sind. Wir laden niemand ein, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist. Sollte aber eine solche Person zugegen sein, so besteht kein Grund zur Aufregung, wenn sie mit anderen zusammen in einer Reihe sitzt und von den Symbolen nimmt. Solche Personen werden sowieso nicht als Teilnehmer gezählt.

      Es ist immer eine Freude, so viele Neue bei der Gedächtnismahlfeier zu sehen. Nach dem Programm bietet sich Gelegenheit, mit ihnen und mit den Brüdern noch etwas zusammen zu sein. Dieses ungezwungene Beisammensein erbaut und ermuntert einen jeden. Das Programm dieses Abends liefert uns stets viel Stoff zum Nachdenken und veranlaßt uns, mit Wertschätzung und Dankbarkeit an das zu denken, was Jehova aus Liebe zu uns durch unseren Erlöser, Jesus Christus, unseren Herrn, für uns getan hat (Matth. 20:28; 1. Petr. 3:15). Familien können sich, wenn sie nach der Feier nach Hause kommen, noch etwas über die Bedeutung dieses wichtigen Anlasses unterhalten. Das fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl der Familie und bereichert sie in geistiger Hinsicht.

      Die Ältesten planen die Durchführung der Abendmahlsfeier für die örtliche Versammlung sorgfältig. An diesem Abend versammeln sich auf der ganzen Erde alle, die sich Jehova hingegeben haben — Gesalbte und Glieder der „großen Volksmenge“ —, um ihn, unseren Souverän, einmütig zu preisen. Sie sagen Jesus Christus, unserem Erlöser, erneut Dank, ihm, der seine große Liebe zu uns bewiesen hat, indem er sein menschliches Leben zu unserer Rettung niederlegte. Der gesalbte Überrest und die „große Volksmenge“ freuen sich, jedes Jahr seiner — des Messias, der die Welt besiegt hat — zu gedenken (Joh. 16:33).

      [Fußnoten]

      a Aus den gleichen Gründen müssen die Juden ihren Schaltmonat (ein dreizehnter Monat) gelegentlich zu einer anderen Zeit einschieben, als Jehovas Zeugen es tun. In diesen Fällen feiern sie dann das Passah einen Monat später als Jehovas Zeugen das Gedächtnismahl.

      b Das Passah- und das Gedächtnismahldatum richten sich im wesentlichen nach einem 19jährigen Zyklus. Einzelheiten siehe Aid to Bible Understanding, S. 1677 unter dem Untertitel „The Metonic Cycle“; ferner die Seiten 1076—1078 unter „Lord’s Evening Meal“. (Siehe auch Wachtturm-Jahrgang 1948, S. 57, 58.)

  • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
    Der Wachtturm 1976 | 1. Februar
    • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung

      „Beten Sie jetzt, zahlen Sie später“

      ● Unter der Überschrift „Beten Sie jetzt, zahlen Sie später“ berichtete die in Philadelphia erscheinende Zeitung „Inquirer“ über einen Versuch, der demnächst von kirchlicher Seite in den USA unternommen werden soll. Eine Gruppe von zehn Kirchen — darunter einige bedeutende Denominationen der lutherischen Kirche, der Episkopalkirche, der Methodisten- und der Baptistenkirche — will versuchen, die Kollekte mit Hilfe von Kreditkarten einzuziehen. Bei dem Versuch, der unter der Leitung des Nationalen Rates der Kirchen veranstaltet wird, geht es darum, die Kirchenmitglieder zu ermuntern, ihre Bank durch einen Dauerauftrag zu ermächtigen, der Kirche jeden Monat eine bestimmte Spende zu überweisen. Dadurch soll nach den Worten eines Sprechers des Rates erreicht werden, „daß die Kirche ihre regelmäßigen Einnahmen hat, auch wenn die Gemeindemitglieder nicht da sind“, vor allem in „flauen Zeiten“, wie während der Sommerferien. In dem Bericht über den Versuch heißt es, die an diesem Programm beteiligten Personen würden „dem Geschäft das geben, was dem Geschäft gehört — einen Profit“. Wieso? „Die beteiligten Banken werden für eine Umbuchung 65 Cent belasten, und die Kreditkartenunternehmen werden von jeder Spende drei Prozent einstecken.“ Jemand zieht also offensichtlich Nutzen aus diesem Unternehmen. Doch welchen geistigen Nutzen wird der Kirchgänger davon haben?

      Ein Wissenschaftler und sein Glaube an Gott

      ● Sir Isaac Newton, der englische Wissenschaftler, der im 17. und 18. Jahrhundert lebte, entwickelte die Differentialrechnung, erforschte das Licht und entdeckte das Gravitationsgesetz. Die „Brockhaus Enzyklopädie“ bezeichnet sein Buch „Mathematische Grundlagen der Naturwissenschaft“ als „das für den Fortschritt der physikal. und astronom. Forschung wichtigste Werk“. Aus einem vor kurzem unter dem Titel „The Religion of Isaac Newton“ erschienenen Buch geht hervor, daß dieser bekannte Wissenschaftler auch eine hohe Achtung vor Gottes Wort, der Bibel, hatte. Sein Interesse an Gott entwickelte sich nicht erst im hohen Alter, sondern er befaßte sich schon in jungen Jahren mit diesem Thema und suchte es zu erforschen.

      In einer Besprechung dieses neuen Buches, die in der Zeitschrift „Scientific American“ (August 1975) erschien, hieß es: „Für Newton . . . gab es zwei Möglichkeiten, die von Gott geschaffene Welt zu erforschen: anhand des Buches der Natur und anhand der Bibel.“ Wie Newton selbst sagte, hielt er sich dabei an folgenden Maßstab: „Die Wahrheit ist in der Einfachheit, nicht in etwas Kompliziertem oder Verwirrendem zu finden. . . . Er ist der Gott der Ordnung, nicht der Unordnung.“ (Siehe 1. Korinther 14:33.) Die Leute die sich einbilden, wissenschaftlich zu denken, täten gut, sich diese Worte in den Sinn zu rufen, wenn sie den schlichten, einfachen Bericht der Bibel über die Schöpfung, einschließlich der Erschaffung des ersten Menschenpaares, und das, was sie über den Ursprung der Sünde und die Vorkehrung zur Erlösung der Menschheit sagt, als unglaubwürdig abtun.

      In der Buchbesprechung hieß es weiter: „Newton kümmerte sich nicht um die spitzfindigen Erklärungen über die Dreieinigkeit [die unbiblische Lehre von drei wesensgleichen Personen in e i n e m Gott]. Der allmächtige Gott, an den er glaubte, ließ sich mit einfachen Worten, nicht durch abstrakte philosophische Begriffe erklären.“ Anfang der 1690er Jahre verfaßte Newton ein Manuskript, in dem er zu beweisen versuchte, daß Bibeltexte, die als Stütze für die Dreieinigkeit benutzt wurden, eine spätere Fälschung des ursprünglichen Textes waren. Nachforschungen, die inzwischen angestellt wurden, haben seine Ansicht bestätigt. Das trifft besonders auf die Worte aus 1. Johannes 5:7 zu, bei denen es sich, wie heute sogar in katholischen Übersetzungen zugegeben wird, um einen Einschub handelt, durch den man die Dreieinigkeitslehre stützen wollte.

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