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Fragen von LesernDer Wachtturm 1969 | 15. Februar
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Fragen von Lesern
● Was ist unter der „e i n e n“ Taufe zu verstehen, die in Epheser 4:5 erwähnt wird? Ist damit die gleiche Taufe gemeint wie in Matthäus 28:19? — E. B., USA.
Jawohl, es ist im wesentlichen die gleiche. Der Apostel Paulus bezog sich auf die gültige Wassertaufe, als er schrieb: „Da ist e i n Leib und e i n Geist, so wie ihr in der e i n e n Hoffnung berufen worden seid, zu der ihr berufen wurdet; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe; e i n Gott und Vater aller.“ — Eph. 4:4-6.
Als Paulus im Jahre 55 u. Z. in Ephesus war, schrieb er an die Christen in Korinth. Er betonte unter anderem besonders, daß keine Spaltungen unter ihnen sein sollten, daß sie sich nicht an führende Männer (auch nicht an die, von denen sie getauft wurden) klammern sollten, als ob sie ihre Nachfolger wären. Die Christen in Korinth waren nicht im Namen des Paulus oder des Apollos oder des Kephas getauft worden; sie waren im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes im Wasser getauft worden, wie Jesus es geboten hatte. — Matth. 28:19; 1. Kor. 1:10-16.
Etwa fünf Jahre später (oder um das Jahr 61 u. Z.) schrieb Paulus an seine geliebten geistigen Brüder in Ephesus. Wie in seinem Brief an die Korinther betonte er auch in diesem die Einheit. Er zeigte, daß die Trennung zwischen Juden und Heiden aufgehoben wurde. Nun konnten sich alle Gläubigen vereint Jehova nahen. Sie konnten heiligen Geist empfangen und zu einem Teil des geistigen Tempels, der Stätte, „die Gott durch den Geist bewohnen wird“, werden. — Eph. 2:13-22.
Diesen Gedanken der Einheit weiterverfolgend, erklärte er, daß sie gemeinsam e i n e n geistigen Leib bildeten. Sie hatten alle heiligen Geist empfangen. Dadurch hatten sie ein Unterpfand für das empfangen, was kommen sollte, und hatten daher eine himmlische Hoffnung. (Eph. 4:4; 1. Kor. 12:13; 2. Kor. 5:5) Sie glaubten alle an denselben Herrn, Jesus Christus, und übten alle Glauben an dieselben göttlichen Vorkehrungen aus, um von Gott angenommen zu werden. — 1. Kor. 8:6; 2. Kor. 4:13.
Bevor Paulus ihre Einheit erörterte, die sie deshalb hatten, weil sie e i n e n Gott und Vater hatten, erwähnte er, daß sie „e i n e Taufe“ hätten. So war es auch tatsächlich! Alle Christen waren im Wasser getauft worden.
Die meisten damaligen Christen waren als Jünger nach Pfingsten 33 u. Z. getauft worden. Einige, zum Beispiel die Apostel, die Reisegefährten Jesu, waren früher durch Johannes den Täufer in die damals von Gott verordnete und von ihm anerkannte Taufe getauft worden. Sie brauchten später nicht nochmals getauft zu werden. Nach der Gründung der Christenversammlung zu Pfingsten 33 u. Z. war die Taufe des Johannes nicht mehr gültig. Alle, die danach getauft wurden, mußten, wie Jesus es gesagt hatte, „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ getauft werden. — Matth. 28:19.
Dieses Vereintsein durch die gültige Wassertaufe war für die Christen in Ephesus von besonderer Bedeutung, denn in dieser Stadt hatte Paulus einige gefunden, die von der Taufe Jesu noch nichts gehört hatten. Sie waren offenbar in die „Taufe des Johannes“ getauft worden, nachdem diese schon nicht mehr gültig war. Gott kannten sie bereits. Paulus belehrte sie daher noch über Christus und den heiligen Geist, und dann „wurden sie im Namen des Herrn Jesus getauft“. (Apg. 19:2-6) Nun konnten sie sich den getauften Christen in Ephesus oder irgendwo anders im Dienste Jehovas anschließen. Die meisten, wenn nicht sogar alle, der anderen Christen in Ephesus waren wahrscheinlich nach Pfingsten 33 u. Z. als Jünger Jesu getauft worden.
Die gültige Wassertaufe war somit etwas, was alle Christen erlebt hatten, und Paulus konnte sie daher mit Recht als ein Beispiel für die Einheit, die unter Christen herrschen sollte, anführen.
● War Judas Iskariot schon hinausgegangen, als Jesus die Abendmahlsfeier einsetzte? — J. D., Uruguay.
Ja; die Bibel zeigt, daß Judas bei dem Passah zugegen war, das Jesus am 14. Nisan 33 u. Z. feierte, daß er aber hinausging, bevor Christus die Feier zum Gedächtnis an seinen Tod einsetzte.
Von den vier Evangelien könnte nur das Lukasevangelium den Leser zu einem anderen Schluß kommen lassen. Lukas erwähnt zunächst die übliche Passahfeier, an der Judas als Jude teilnahm. (Luk. 22:15-18) In den beiden nächsten Versen (Luk. 22:19, 20) gibt er einiges von dem wieder, was Jesus bei der Einsetzung der neuen Einrichtung, der jährlichen Feier zum Gedächtnis an seinen Tod, sagte. Dann zeigt er, daß Jesus irgendwann an jenem Abend angedeutet hatte, daß einer der zwölf Apostel ein Verräter sei, und daß sich die Apostel wunderten, wen er damit meinte. (Luk. 22:21-23) Angenommen, der Bericht des Lukas wäre in chronologischer Reihenfolge abgefaßt, dann müßte man daraus schließen, daß Judas noch zugegen war, als das Brot und der Wein des Abendmahls herumgereicht wurden.
Wir dürfen aber nicht vergessen, daß Lukas, obwohl er sein Evangelium in „logischer Reihenfolge“ abfaßte, sich nicht immer genau an die zeitliche Reihenfolge hielt. (Luk. 1:3) Das geht aus Lukas 3:18-21 deutlich hervor. Das heißt aber nicht, daß das Lukasevangelium, das unter Inspiration geschrieben wurde, deswegen weniger wertvoll wäre, sondern es zeigt lediglich, daß man die anderen Evangelien berücksichtigen sollte, wenn man die zeitliche Reihenfolge feststellen möchte. Lukas sagt nicht genau, wann Judas wegging. Bestimmt war es aber, bevor Jesus sagte: „Ihr ... seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben.“ (Luk. 22:28) Wenden wir uns deshalb den anderen Evangelien zu, um festzustellen, wann der Verräter hinausging.
Nach den Berichten von Matthäus und Markus erhob sich unter den zur Passahfeier Versammelten eine Frage. Jesus hatte angedeutet, daß einer der Apostel ein Verräter sei, und nun wollten sie wissen, wer dies sei. Nach diesen beiden Berichten geschah dies, „während sie aßen“, das heißt während des Passahmahls. (Matth. 26:20-25; Mark. 14:17-21) Im Johannesevangelium wird über das, was in den drei früher geschriebenen Evangelien berichtet wird, nicht mehr viel gesagt, aber die Frage über den Verräter wird darin ebenfalls erwähnt. Johannes berichtet darüber sogar noch ausführlicher, indem er bemerkt, daß Jesus Judas dadurch kenntlich machte, daß er ihm einen Bissen gab. Was geschah danach? Johannes schreibt über Judas: „Nachdem er ... den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus.“ — Joh. 13:21-30.
Nachdem wir nun über die Frage, die sich wegen des Verräters erhob, und über Judas’ Weggang einiges mehr wissen, wollen wir uns wieder Matthäus und Markus zuwenden. Aus ihren Berichten geht hervor, daß Jesus dann das Abendmahl einsetzte. (Matth. 26:26-29; Mark. 14:22-25) Das ganze spielte sich also offenbar folgendermaßen ab: Alle, Judas eingeschlossen, aßen das Passah. Während des Mahls erwähnte Jesus, daß einer der Zwölf ein Verräter sei; die Frage erhob sich, wer es sei, und Jesus kennzeichnete den Betreffenden eindeutig. Unmittelbar danach ging Judas Iskariot weg, um Christus zu verraten. Anschließend führte Jesus unter den zurückgebliebenen elf Aposteln, die ‘in seinen Prüfungen mit ihm durchgehalten hatten’, die Abendmahlsfeier ein.
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„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
9. März: Die glückliche „Nation, deren Gott Jehova ist“, ¶ 1—22, ferner: Warum diese Nation glücklich ist, ¶ 1—5. Seite 108. Lieder: Nr. 43, 6.
16. März: Warum diese Nation glücklich ist, ¶ 6—16, ferner: Die Wiedergeburt der glücklichen Nation, ¶ 1—15. Seite 115. Lieder: Nr. 46, 4.
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