-
„Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich“Der Wachtturm 1976 | 1. Februar
-
-
Zahl der Männer ab, die die Symbole herumreichen. Auf jeden Teller kann ein Stück des ungesäuerten Brotes gelegt werden, und der Wein kann schon vor Beginn der Zusammenkunft in die Becher gegossen werden.
Was für Brot und was für Wein sollte man verwenden? Da Jesus von dem ungesäuerten Brot nahm, das normalerweise beim Passah verwendet wurde, verwenden wir heute auch ungesäuertes Brot. Es gibt jüdische Matzen, die nur aus Weizenmehl und Wasser hergestellt werden und die Christen bei der Gedächtnismahlfeier verwenden dürfen. Wir würden aber keine Matzen verwenden, bei deren Herstellung Zutaten wie Salz, Zucker, Malz, Eier oder Zwiebeln mit verarbeitet wurden.
Manche Zeugen ziehen es vor, selbst etwas ungesäuertes Brot aus Mehl (aus Weizen, Reis oder einem anderen Getreide) und Wasser herzustellen. Man kann es auf folgende Weise tun: Eineinhalb Tassen Mehl werden mit einer Tasse Wasser vermischt und zu einem feuchten Teig verarbeitet. Auf einer mit Mehl bestäubten flachen Unterlage wird der Teig hauchdünn oder so dünn wie möglich ausgerollt. Dann gibt man ihn auf ein Back- oder Kuchenblech, sticht mit einer Gabel mehrere kleine Löcher in den Teig und formt ihn zu einem Fladen. Dieser wird bei starker Hitze gebacken, bis er knusprig ist.
Da die Juden bei ihrer Passahfeier reinen Rotwein verwandten, sollte beim Gedächtnismahl solcher Wein verwendet werden. Aus Matthäus 26:29 geht hervor, daß Jesus vom „Erzeugnis des Weinstocks“ sprach, und das konnte in jener Jahreszeit nur vergorener Wein gewesen sein. Nur unverfälschter Rotwein ist das passende Symbol, das an das vergossene Blut Jesu erinnert. Das Blut Christi genügte ohne Zusätze. Deshalb sollte einfach reiner, ungesüßter und unverstärkter Rotwein verwendet werden. Wenn vorauszusehen ist, daß es schwierig werden könnte, die Symbole zu beschaffen, können schon lange im voraus Vorbereitungen für ihre Beschaffung getroffen werden. Da die Symbole selbst nicht heilig sind, können Brot und Wein nach der Feier und nach Beendigung der Zusammenkunft mit nach Hause genommen und irgendwann gegessen werden, wie man etwas anderes ißt (1. Sam. 21:4).
Wer sollte von den Symbolen nehmen? Nur die Glieder der „kleinen Herde“ sind in den neuen Bund aufgenommen worden und müssen daher von den Symbolen nehmen (Luk. 12:32). Die elf treuen Apostel bildeten als voraussichtliche Gesalbte den Kern der Gruppe, die später, zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z., in den neuen Bund aufgenommen wurde (Luk. 22:20). Da die Glieder der „großen Volksmenge“ keine ‘neuen Geschöpfe’ sind, die in den neuen Bund aufgenommen wurden, nehmen sie bei dieser jährlichen Feier nicht vom Brot und vom Wein (2. Kor. 5:17).
Jeder beim Gedächtnismahl anwesende Gesalbte prüft sich vorher, um festzustellen, ob er würdig ist, von den Symbolen zu nehmen, und ob er wirklich das Zeugnis des Geistes hat (Röm. 8:16, 24; 1. Kor. 11:27-29). Gelegentlich kommen frühere Teilnehmer zu der Erkenntnis, daß sie nicht in dem gleichen Verhältnis zu Gott stehen wie ein gesalbter Sohn. Sie sollten daher nicht mehr von den Symbolen nehmen. Das bedeutet aber nicht, daß sie untreu geworden wären. Sie haben lediglich ein besseres Verständnis ihres Verhältnisses zu Jehova erhalten und haben erkannt, daß sie eine irdische Hoffnung haben.
Als Teilnehmer werden diejenigen gezählt, die als treue, getaufte Diener Gottes bekannt sind. Wir laden niemand ein, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist. Sollte aber eine solche Person zugegen sein, so besteht kein Grund zur Aufregung, wenn sie mit anderen zusammen in einer Reihe sitzt und von den Symbolen nimmt. Solche Personen werden sowieso nicht als Teilnehmer gezählt.
Es ist immer eine Freude, so viele Neue bei der Gedächtnismahlfeier zu sehen. Nach dem Programm bietet sich Gelegenheit, mit ihnen und mit den Brüdern noch etwas zusammen zu sein. Dieses ungezwungene Beisammensein erbaut und ermuntert einen jeden. Das Programm dieses Abends liefert uns stets viel Stoff zum Nachdenken und veranlaßt uns, mit Wertschätzung und Dankbarkeit an das zu denken, was Jehova aus Liebe zu uns durch unseren Erlöser, Jesus Christus, unseren Herrn, für uns getan hat (Matth. 20:28; 1. Petr. 3:15). Familien können sich, wenn sie nach der Feier nach Hause kommen, noch etwas über die Bedeutung dieses wichtigen Anlasses unterhalten. Das fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl der Familie und bereichert sie in geistiger Hinsicht.
Die Ältesten planen die Durchführung der Abendmahlsfeier für die örtliche Versammlung sorgfältig. An diesem Abend versammeln sich auf der ganzen Erde alle, die sich Jehova hingegeben haben — Gesalbte und Glieder der „großen Volksmenge“ —, um ihn, unseren Souverän, einmütig zu preisen. Sie sagen Jesus Christus, unserem Erlöser, erneut Dank, ihm, der seine große Liebe zu uns bewiesen hat, indem er sein menschliches Leben zu unserer Rettung niederlegte. Der gesalbte Überrest und die „große Volksmenge“ freuen sich, jedes Jahr seiner — des Messias, der die Welt besiegt hat — zu gedenken (Joh. 16:33).
-
-
Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1976 | 1. Februar
-
-
Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
„Beten Sie jetzt, zahlen Sie später“
● Unter der Überschrift „Beten Sie jetzt, zahlen Sie später“ berichtete die in Philadelphia erscheinende Zeitung „Inquirer“ über einen Versuch, der demnächst von kirchlicher Seite in den USA unternommen werden soll. Eine Gruppe von zehn Kirchen — darunter einige bedeutende Denominationen der lutherischen Kirche, der Episkopalkirche, der Methodisten- und der Baptistenkirche — will versuchen, die Kollekte mit Hilfe von Kreditkarten einzuziehen. Bei dem Versuch, der unter der Leitung des Nationalen Rates der Kirchen veranstaltet wird, geht es darum, die Kirchenmitglieder zu ermuntern, ihre Bank durch einen Dauerauftrag zu ermächtigen, der Kirche jeden Monat eine bestimmte Spende zu überweisen. Dadurch soll nach den Worten eines Sprechers des Rates erreicht werden, „daß die Kirche ihre regelmäßigen Einnahmen hat, auch wenn die Gemeindemitglieder nicht da sind“, vor allem in „flauen Zeiten“, wie während der Sommerferien. In dem Bericht über den Versuch heißt es, die an diesem Programm beteiligten Personen würden „dem Geschäft das geben, was dem Geschäft gehört — einen Profit“. Wieso? „Die beteiligten Banken werden für eine Umbuchung 65 Cent belasten, und die Kreditkartenunternehmen werden von jeder Spende drei Prozent einstecken.“ Jemand zieht also offensichtlich Nutzen aus diesem Unternehmen. Doch welchen geistigen Nutzen wird der Kirchgänger davon haben?
Ein Wissenschaftler und sein Glaube an Gott
● Sir Isaac Newton, der englische Wissenschaftler, der im 17. und 18. Jahrhundert lebte, entwickelte die Differentialrechnung, erforschte das Licht und entdeckte das Gravitationsgesetz. Die „Brockhaus Enzyklopädie“ bezeichnet sein Buch „Mathematische Grundlagen der Naturwissenschaft“ als „das für den Fortschritt der physikal. und astronom. Forschung wichtigste Werk“. Aus einem vor kurzem unter dem Titel „The Religion of Isaac Newton“ erschienenen Buch geht hervor, daß dieser bekannte Wissenschaftler auch eine hohe Achtung vor Gottes Wort, der Bibel, hatte. Sein Interesse an Gott entwickelte sich nicht erst im hohen Alter, sondern er befaßte sich schon in jungen Jahren mit diesem Thema und suchte es zu erforschen.
In einer Besprechung dieses neuen Buches, die in der Zeitschrift „Scientific American“ (August 1975) erschien, hieß es: „Für Newton . . . gab es zwei Möglichkeiten, die von Gott geschaffene Welt zu erforschen: anhand des Buches der Natur und anhand der Bibel.“ Wie Newton selbst sagte, hielt er sich dabei an folgenden Maßstab: „Die Wahrheit ist in der Einfachheit, nicht in etwas Kompliziertem oder Verwirrendem zu finden. . . . Er ist der Gott der Ordnung, nicht der Unordnung.“ (Siehe 1. Korinther 14:33.) Die Leute die sich einbilden, wissenschaftlich zu denken, täten gut, sich diese Worte in den Sinn zu rufen, wenn sie den schlichten, einfachen Bericht der Bibel über die Schöpfung, einschließlich der Erschaffung des ersten Menschenpaares, und das, was sie über den Ursprung der Sünde und die Vorkehrung zur Erlösung der Menschheit sagt, als unglaubwürdig abtun.
In der Buchbesprechung hieß es weiter: „Newton kümmerte sich nicht um die spitzfindigen Erklärungen über die Dreieinigkeit [die unbiblische Lehre von drei wesensgleichen Personen in e i n e m Gott]. Der allmächtige Gott, an den er glaubte, ließ sich mit einfachen Worten, nicht durch abstrakte philosophische Begriffe erklären.“ Anfang der 1690er Jahre verfaßte Newton ein Manuskript, in dem er zu beweisen versuchte, daß Bibeltexte, die als Stütze für die Dreieinigkeit benutzt wurden, eine spätere Fälschung des ursprünglichen Textes waren. Nachforschungen, die inzwischen angestellt wurden, haben seine Ansicht bestätigt. Das trifft besonders auf die Worte aus 1. Johannes 5:7 zu, bei denen es sich, wie heute sogar in katholischen Übersetzungen zugegeben wird, um einen Einschub handelt, durch den man die Dreieinigkeitslehre stützen wollte.
-