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Die Auferstandenen wiedererkennenDer Wachtturm 1963 | 15. April
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für die Wiedererschaffung. Was ist denn dieses Etwas? Das Lebensbild der toten Seele. Gott kann das Lebensbild einer gesetzlosen Seele aus seinem Gedächtnis auslöschen und das einer gerechten Seele in seinem Gedächtnis bewahren, um es später wieder zu verwenden. 2. Mose 32:33 sagt: „Der HErr sprach zu Mose: ... Ich will den aus meinem Buch tilgen, der an mir sündigt.“ (Lu) In 5. Mose 29:19 lesen wir: „Der HErr wird seinen Namen austilgen unter dem Himmel.“ (Lu) In Psalm 69:29 wird die Bitte zum Ausdruck gebracht: „Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen, daß sie mit den Gerechten nicht angeschrieben werden.“ (Lu) Und in Sprüche 10:7 heißt es: „Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen; aber der Gottlosen Name wird verwesen.“ (Lu) Die Gottlosen oder Bösen behält Gott also nicht im Gedächtnis. Da er sie aus dem Buch der Lebendigen getilgt hat, werden sie nicht auferstehen. — Matth. 10:28; Ps. 145:20.
36. Was beweist, daß es vernünftig ist anzunehmen, daß Gott das Lebensbild der toten Seelen im Gedächtnis behalten kann?
36 Man dreht heute Tonfilme, das heißt auf dem Zelluloid wird nicht nur das Bild, sondern auch der Ton festgehalten. Solche Filme können im Fernsehen übertragen werden. Man kann die Rede oder den Gesang einer Person auf einer Schallplatte festhalten. Ja auf einem Magnettonband können sogar Fernsehbilder und die Stimme des Schauspielers unsichtbar festgehalten werden. Wenn der unvollkommene, sterbliche Mensch das alles tun kann, weil er im Bilde Gottes erschaffen wurde, was wird erst Gott der Allmächtige tun können? Sollte er nicht imstande sein, das Lebensbild der Menschen, die er durch Jesus Christus von den Toten zu erwecken gedenkt, im Gedächtnis zu behalten? Es kommt somit darauf an, daß wir ein Lebensbild entwickeln, das Gott in seinem Gedächtnis festhält.
37. (a) Was stellt das Lebensbild eines jeden dar? (b) Was beweist, daß der Sitz unseres Verstandes, unserer Denkkraft und unserer Persönlichkeit nicht eine von den heidnischen Griechen erdachte Seele ist?
37 Jeder von uns entwickelt sein eigenes Lebensbild, und dieses Bild stellt ihn dar! Es verrät seine Persönlichkeit. Unsere Persönlichkeit wird nicht gänzlich durch unseren physischen Leib bestimmt. Durch die fortgesetzte Erneuerung der Zellen erhalten wir ungefähr alle sieben Jahre einen vollständig neuen Körper. Unsere Persönlichkeit bleibt jedoch erhalten, so daß wir stets als dieselbe Person zu erkennen sind. Dennoch kann sich unsere Persönlichkeit ändern, doch nicht zufolge der Erneuerung, die in unserem Körper vor sich geht, sondern unter dem Einfluß des heiligen Geistes Gottes oder der umgestaltenden Kraft Gottes. Jeder von uns entwickelt ein bestimmtes Persönlichkeitsmuster, das in seinem Gehirn und zum Teil auch in seinem Blut festgehalten wird. Der Sitz des Verstandes, der Denkkraft, des Gedächtnisses, des Bewußtseins und der Persönlichkeit ist nicht eine von den heidnischen Griechen erdachte Seele oder psyche, die uns allen innewohnen und der Sitz unseres Verstandes und unserer Persönlichkeit sein soll. Wir wissen, daß jemand, der einen Gehirnschaden erleidet, seine Intelligenz einbüßt oder den Verstand verliert und daß keine sogenannte, ihm innewohnende Seele da ist, die ihn befähigt, weiterhin vernünftig zu denken, sich zu erinnern und logisch zu folgern. Das widerlegt die heidnische Theorie, daß eine uns innewohnende unsterbliche Seele der Sitz unseres Lebens und Denkens sei.
38. Wie wird Gott tote Seelen wiedererschaffen, und was lernen wir in dieser Hinsicht aus Prediger 11:3?
38 Gott weiß darüber genau Bescheid. Wenn seine Zeit für die Auferstehung der toten Seelen kommt, die unter dem Königreich seines Sohnes Jesus Christus auf Erden auferweckt werden sollen, kann er das Lebensbild eines jeden oder das, was er von jedem einzelnen in seinem Gedächtnis behalten hat, reproduzieren. Er kann jedem Menschen, den er zu irdischem Leben auferweckt, „einen Leib“ geben, „wie er gewollt hat“, mit der dem Verstorbenen eigenen Blutart. Er wird ihm ein Gehirn geben, das, obwohl es nicht aus denselben Atomen oder Molekülen besteht wie das Gehirn, das er hatte, als er starb, dennoch das gleiche Gehirn sein wird. Wieso? Weil Gott das Gehirn, das der Betreffende hatte, als er starb, genau rekonstruieren wird. Er wird es mit den gleichen Windungen und Spuren versehen, die dessen Leben darin zurückgelassen hat. Er verleiht ihm die Fähigkeit, sich an all das, was der Betreffende in seinem bewußten Dasein erlebte, zu erinnern und Menschen, Gegenden und Orte wiederzuerkennen, ja er prägt ihm alle Charaktermerkmale des Verstorbenen und alle Züge, die sein geistiges Niveau erkennen lassen, auf. Das kann er tun, weil sich beim Tod der Seele weder der Geist noch die Persönlichkeit des Menschen verändert. Seine Persönlichkeit und seine Mentalität bleibt so erhalten, wie er sie mit ins Grab nimmt. — Pred. 11:3.
39. Wieso wird also der Auferstandene dieselbe Person sein wie der Verstorbene, nicht eine neuerschaffene Person, die nur so aussieht wie der Verstorbene?
39 Somit wird der Verstorbene in der Auferstehung er selbst sein, mit seiner Persönlichkeit und seiner Denkkraft, nicht jemand anders, der nur so aussieht wie er. Niemand anders hat das Lebensbild entwickelt, das in ihm wiedererschaffen wurde, und niemand, der ihm ähnlich sieht, kann das gleiche Lebensbild in sich haben, weil nur er dieses Bild entwickelt hat. Solltest du also sterben und von Gott wieder auferweckt werden, so würdest du von ihm einen Leib empfangen mit einem Gehirn, das genau so beschaffen wäre wie dein Gehirn und dem das Lebensbild aufgeprägt wäre, das du bei deinem Tode aufwiesest. Ja diese auferweckte Person wärest tatsächlich du — niemand anders. Deine Freunde würden dich alle wiedererkennen.
40. (a) Welche Gelegenheit erhalten die toten Seelen, die auf der Erde auferstehen? (b) Welche Aussicht haben jene, die heute Gottes Königreich verkünden, und weshalb?
40 Ist es nicht wunderbar, daß in der von Gott bewirkten Auferstehung der toten Seelen alle einander wiedererkennen und sich auch an Gottes liebende Güte erinnern werden, die ihnen in der Vergangenheit zuteil wurde? Die toten Seelen, die zu irdischem Leben auferweckt werden, erhalten die Gelegenheit, unter der vollkommenen Regierung des Königreiches Gottes ewig auf einer paradiesischen Erde zu leben. (Luk. 23:42, 43, Reinhardt, NW) Zudem gibt es heute unzählige gottesfürchtige Menschen, die Gottes Königreich weltweit verkünden und die keine Auferstehung aus dem allgemeinen Grab der Menschheit benötigen. Sie werden den bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, der das Ende des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge herbeiführen wird, überleben. (Offb. 16:14, 16) Sie werden also, ohne zu sterben, in die von Gottes Königreich beherrschte neue Welt eingehen und ewig darin leben. Ja, sie werden auch die Toten, die auf der Erde auferstehen, willkommen heißen. Doch über dieses Thema hören wir ein anderes Mal.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1963 | 15. April
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Fragen von Lesern
● Nach dem Bibelbericht war Ismael fast zwanzig Jahre alt, als er und seine Mutter von Abraham fortgeschickt wurden, weil er mit Isaak Spott getrieben hatte. Wie sind dann aber die Worte in 1. Mose 21:14, 15 zu verstehen? — G. M., USA.
Der fragliche Text lautet: „Und Abraham stand des Morgens früh auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, indem er es auf ihre Schulter legte; und er gab ihr den Knaben und entließ sie. Und sie ging hin und irrte umher in der Wüste von Beerseba. Und als das Wasser im Schlauche ausging, da warf sie das Kind unter einen der Sträucher.“
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