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Das Gedächtnis GottesDer Wachtturm 1954 | 15. April
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wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern suchen ernstlich die kommende“. — Heb. 11:13; 13:14, NW.
12, 13. (a) In welcher Beziehung stehen Gottes Gedächtnis und Muster seines Vorhabens mit seinem Namen und Wort? (b) Stärkt die Beweisführung des Paulus den Glauben nur in einer Hinsicht?
12 Soweit haben wir also gesehen, wie in der Besprechung des Themas des Glaubens durch Paulus sowohl das nie versagende Gedächtnis Gottes als auch das feste Muster seines Vorhabens, das er stets im Sinn behält, hervorgehoben wird. Ja, auch sein Name und Wort heben die gleichen Dinge stark hervor. Sein Name, Jehova, bietet die Anfangsgrundlage für den Glauben an die unentwegte Gestaltung des göttlichen Musters, da er selbst erklärt: „Denn ich, Jehova, ich verändere mich nicht.“ Er gedenkt stets seiner Bündnisse. Auch sein Wort offenbart einen Urheber, der weiß, wie er Faden um Faden aufnehmen muß, Thema um Thema, um alles zu einem herrlichen, harmonischen Muster zu verweben, das wohl einfach ist in seinen Umrissen, aber kompliziert in den hineingewobenen Einzelheiten. — Mal. 3:6;. 1. Mose 9:15, 16; 3. Mose 26:42, 45; Hes. 16:60.
13 Die Erörterung des Paulus bietet nicht nur eine großartige Stärkung des Glaubens an das Gedächtnis Gottes, was sein Vorhaben betrifft; es beschafft auch eine feste Grundlage für den Glauben an etwas anderes. Woran denn?
GLAUBEN AN EINE AUFERSTEHUNG
14. (a) Zeigte Jesus, daß es wirklichen Glauben erforderte, um von der Auferstehung überzeugt zu sein? (b) Wie wird durch die Lehren der Christenheit diese Lehre verdreht?
14 Als Jesus seinen großen Ausspruch tat, daß „alle in den Gedächtnisgrüften seine Stimme hören und herauskommen werden“, war es nicht ohne Grund, daß er vorher die Worte sprach: „Wundert euch nicht darüber.“ (Joh. 5:28, 29, NW) Er verstand gut, daß der Glaube an eine Auferstehung, wie er in der Schrift gelehrt wird, eine der tiefstgreifenden Glaubensprüfungen bildete. Durch die Art natürlich, wie die Christenheit im allgemeinen die Lehre von einer Auferstehung erklärt, fällt die Notwendigkeit für wirklichen Glauben weitgehend dahin, was ohne Zweifel erklärt, warum ihre Lehren für die Massen annehmbarer sind als die Wahrheit der Bibel. Durch die Annahme der allgemeinen Lehre, daß der Mensch eine unsterbliche Seele besitze, die das eigentliche Ich sei, und daß der Tod kein Aufhören oder Abschneiden vom Leben bedeute, sondern eher die Tür sei, die zu einem volleren Leben führe, wird die Lehre der Auferstehung zur Lehre einer bloßen Wiedervereinigung von Leib und Seele verwässert. Wir beabsichtigen in diesem Studium nicht, den bezüglichen schriftgemäßen Beweis zu unterbreiten, um die falschen Lehren der Christenheit, dieses Thema betreffend, zu bekämpfen, da dieses Gebiet in den Blättern dieser Zeitschrift wie auch in den anderen Publikationen der Watch Tower Society schon früher gut behandelt worden ist. Statt dessen ist es unser Ziel, den Glauben an eine Auferstehung durch ein besseres Verständnis und eine Wertschätzung des Gedächtnisses Gottes zu stärken und dann zu sehen, wie dies unser Lebensmuster wesentlich berührt.
15. Was wird durch den Begleittext von Johannes 5:28, 29 gezeigt, und was ist der Gegensatz zwischen den Gedächtnisgrüften und der Gehenna?
15 Daß Jesus selbst unbeschränkten Glauben an eine Auferstehung hatte, ist außer Frage. Diesen hatte er nicht, weil er etwas von sich aus tun wollte, sondern er anerkannte, daß alle Ehre seinem himmlischen Vater gebühre, auch die Autorität und Macht, die Toten aufzuerwecken und so ein Wiederaufstehen zum Leben herbeizuführen, was das Wort „Auferstehung“ (griechisch: anástasis) in Wirklichkeit bedeutet. Dies geht aus einer gewissen Lesart von Johannes 5:19-27 (NW) klar hervor. Dann kommt der Höhepunkt in den Versen 28 und 29. Man beachte den ausdrücklichen Hinweis auf die „Gedächtnisgrüfte“. Diese stehen in direktem Gegensatz zu jenem anderen Ort, zur „Gehenna“, wohin man bisweilen die Leichen von hingerichteten Verbrechern warf, weil man sie als zu schlecht erachtete, um für sie eine Auferstehung aus den Toten zu erwarten und ihnen somit ein anständiges Begräbnis und eine Gedächtnisgruft zu geben.
16. (a) Wie zeigte Jesus, daß er einig ging mit den Worten von Prediger 9:5, 10? (b) Wieso waren seine Worte in Johannes 11:25 gerechtfertigt?
16 Die Tatsache, daß Jesus den Ausdruck „Gedächtnisgruft“ gebrauchte, zeigt, daß er in vollständigem Einklang mit den inspirierten Worten von Prediger 9:5, 10 war, wo wir lesen: „Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts … es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst.“ Ja, der Scheol ist das gewöhnliche Grab der Menschen, in das sie am Ende ihres irdischen Laufes gehen. Jesus hatte aber ein solches Vertrauen in die Macht und Fähigkeit seines himmlischen Vaters, in seinem Gedächtnis so viele von denen zu behalten, als er darin behalten wollte, daß er absichtlich den Ausdruck „Gedächtnisgrüfte“ gebrauchte, der in seinen Tagen allgemein verwendet wurde. Wie später durch die überzeugendsten Beweise dargelegt wurde, zeigte Jesus, daß er berechtigt war, zu sagen: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“, als er durch Gottes Macht Lazarus aus den Toten auferweckte, der „schon vier Tage in der Gedächtnisgruft“ gewesen war. Man beachte die zwei Gründe, weshalb Jesus frohlockte, daß er nicht zeitig genug dort gewesen war, um seinen Freund von seiner Krankheit zu heilen, ehe der Tod tatsächlich eintrat. Der erste Grund war, daß es ‚um der Herrlichkeit Gottes willen‘ geschah, ‚auf daß der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde‘. Der zweite angegebene Grund lautete: „Auf daß ihr glaubt.“ Bestimmt gibt es allen Grund, warum wir starken Glauben an eine Auferstehung haben sollten. — Joh. 11:4, 15, 17, 25, NW.
17. Durch welche Äußerung drückte Hiob Glauben an eine Auferstehung aus?
17 Daß ein solcher Glaube an Gottes Fähigkeit, Verstorbene in seinem Gedächtnis zu behalten, in den Tagen Jesu nicht neu war, geht deutlich aus der alten Aufzeichnung über Hiob hervor. Welch großartige Worte des Glaubens hatte er gesprochen; wir lesen sie in Hiob 14:13: „O daß du in dem Scheol mich verstecktest, mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendete, mir eine Frist setztest und dann meiner gedächtest!“
18. Welches ist die Antwort der Schrift auf die Frage, ob alle Verstorbenen in Gottes Gedächtnis aufbewahrt werden?
18 Wie schon angedeutet, will Gott nicht alle Verstorbenen ausnahmslos in seinem Gedächtnis aufbewahren. So wie er sich willentlich gewisser Personen erinnert, kann und wird er auch andere willentlich vergessen. Gottes eigenes Wort sagt uns, wie er die Sache entscheidet. „Das Gedächtnis des Gerechten ist zum Segen, aber der Name der Gesetzlosen verwest.“ — Spr. 10:7.
19. Wie argumentierte Paulus zugunsten des Glaubens an eine Auferstehung, besonders in Hebräer, Kapitel 11?
19 Daß auch der Apostel Paulus einen unbegrenzten Glauben an eine Auferstehung der Toten hatte, ist ebenfalls außer Frage. Auch er wußte, daß diese Lehre eine tiefgreifende Glaubensprüfung war, wie es zum Beispiel durch seine Erfahrung in Athen gezeigt wird. (Apg. 17:31, 32) In seinen Schriften wird dieses Thema besonders hervorgehoben, wie zum Beispiel in jener machtvollen Beweisführung, die in dem wohlbekannten Kapitel von 1. Korinther 15 enthalten ist. Auch in Römer 4:16-25 (NW) zeigt er bei der Besprechung des Glaubens, den Vater Abraham hatte, wie wichtig es ist, Glauben an Gott zu haben, „der die Toten lebendig macht, und die nichtseienden Dinge ruft, wie wenn sie da wären“. Unser Interesse gilt indes besonders dem Thema des Glaubens, das der Apostel behandelt, und dessen Bewandtnis zu einer Auferstehung, wie sie in Hebräer, Kapitel 11, betrachtet wird. Hier wiederum führt er das Beispiel Abrahams und Saras an, zuerst im Hinblick auf ihren Glauben an Gottes Macht, einen verheißenen Samen hervorzubringen, auch wenn sie beide „so gut wie tot“ waren, was irgendwelche menschliche Aussicht in dieser Richtung betraf. Und indem er darauf an alle in diesem Kapitel Erwähnten denkt, sagt er: „Alle diese starben im Glauben“ und erklärt schließlich, daß sie „nicht die Erfüllung der Verheißung“ empfingen, „da Gott für uns [Christen] etwas Besseres vorsah, damit sie nicht getrennt von uns vollkommen gemacht würden“. (Heb. 11:12, 13, 39, 40, NW) Die Schlußfolgerung ist daher unvermeidlich, daß es notwendigerweise eine Auferstehung der Toten geben muß, damit sie sich der Erfüllung des Verheißenen erfreuen können, das sie in jener für sie bereiteten Stadt erwartet.
20. Warum sollten wir uns über eine Auferstehung der Toten gar nicht wundern?
20 Wunderst du dich darüber? Bestimmt ist da nichts Unvernünftiges oder weither Geholtes, was diese Möglichkeit betrifft. Es ist kein ungewöhnliches Erlebnis, daß jemand, der an Jahren fortgeschritten ist, einen Namen erwähnen hört, den er vielleicht seit der Schulzeit nicht mehr gehört hat. Sogleich kann er sich die Person ins Gedächtnis zurückrufen und sie sozusagen vor dem Auge seines Sinnes neu erstehen lassen, indem er sich an die Art ihrer Kleidung, an ihren Gesichtsausdruck sowie an eine Menge von Charaktereigenschaften und Begebenheiten erinnert. Wiederum denke man an jenen Musiker, der sich nicht nur an ein Musikstück erinnern und es genau gemäß all seinen Noten wiedergeben kann, sondern an viele, verschiedenartige solche Musikstücke. Somit geben wir leicht zu, daß im Bereich des menschlichen Gedächtnisses trotz seinen begrenzten Möglichkeiten und Unvollkommenheiten wunderbare Fähigkeiten liegen. Warum also sollten wir denken, der allmächtige Schöpfer, der den Sinn des Menschen gemacht hat und genau weiß, wie er wirkt, hätte in seiner Unendlichkeit nicht die Macht, alle jene aus den Gedächtnisgrüften zurückzurufen und wieder zu erschaffen, die er in seinem Gedächtnis aufbewahrt hat, ja einschließlich all ihrer Züge und geistigen Eindrücke, die jeden einzelnen ausmachen? So hat Paulus einst diesbezüglich gefragt: „Warum wird es unter euch für unglaublich gehalten, daß Gott die Toten auferwecke?“ Es gibt hierauf nur e i n e Antwort: „Wundert euch nicht darüber.“ — Apg. 26:8; Joh. 5:28, NW.
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Jehovas „Gedenkbuch“Der Wachtturm 1954 | 15. April
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Jehovas „Gedenkbuch“
1. Auf welcher Grundlage wird das persönliche Gericht schließlich entschieden, und zu welchen Fragen führt dies?
IN JEHOVA sehen wir das vollkommene Muster. Satan ist gebrandmarkt als Urheber des Musters der Bosheit und Ungerechtigkeit. Während einer Gerichtszeit, die bereits begonnen hat, wird letzten Endes beurteilt, ob das Lebensmuster jeder Person von dieser oder jener Art sei. Die Betreffenden werden entweder als würdig befunden, die ewigen Segnungen zu ererben, welche aller warten, die von Gott als seine Söhne anerkannt werden, oder werden unter jene eingereiht, deren „Teil sein wird in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt. Dies bedeutet den zweiten Tod“. (Off. 21:7, 8, NW) Welcherlei Muster entwickelst du? Ist es möglich, daß man sein Lebensmuster ändere, und wenn ja, wie kann man Hilfe erhalten im Erstellen eines Lebensmusters, das einem Jehovas Anerkennung sichert? Dies sind Fragen, die eine ernste Betrachtung erfordern.
2. Wie zeigt die Prophezeiung Maleachis, daß die Gegenwart ein Gerichtstag ist?
2 In Maleachis Prophezeiung, Kapitel 3, wird vom Beginn dieser Gerichtszeit gesprochen, von der Zeit, da ‚der Herr, den ihr suchet, plötzlich zu seinem Tempel kommen‘ und all jene, die ihn aufrichtig suchen und den Wunsch haben, ‚dem Jehova Opfergaben darzubringen in Gerechtigkeit‘, zu einem vollkommenen Lebensmuster läutern und wiederherstellen wird. Gleichzeitig wird er „ein schneller Zeuge sein gegen“ jene, die darauf beharren, wie die meisten von der priesterlichen Klasse, die Söhne Levis in den Tagen Maleachis, ihr eigenes verderbtes Lebensmuster zu entwickeln. (Mal. 3:1, 3, 5) In Verbindung mit anderen Schrifttexten ist in diesen Spalten oft gezeigt worden, daß der Frühling des Jahres 1918 die erfüllte Zeit kennzeichnete, da der Herr zu seinem Tempel kam, d. h. dreieinhalb Jahre nach der Geburt des Königreiches, die im späteren Teil des Jahres 1914 erfolgte. (Siehe den Wachtturm vom 1. Juli 1953, S. 409.) Darum ist es dringend nötig, gerade jetzt diese Frage ehrlich zu betrachten.
3. Welcher Teil der Prophezeiung Maleachis wirft Licht auf die Frage über das Lebensmuster?
3 Während der größere Teil der Prophezeiung Maleachis tatsächlich eine „Last“ ist,
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